Verein Münchner Sportjournalisten
Verein Münchner Sportjournalisten

Stipendium

Tim Rausch, Stipendiat des VMS

Über Ablehnungen

(7. September 2023) - 39 Millionen Ergebnisse ploppen auf, wenn man das Stichwort „Ablehnung“ in die Google-Suchleiste eintippt. Ablehnung kann bekanntlich viele Gesichter haben: In der Liebe, im sozialen Umfeld, aber auch im Beruf.

  Besonders für uns Jour-nalisten gehört Ablehnung zum Alltag. Geplatzte Interviewtermine mit dem Experten, den man dringen sprechen wollte, ein Veto für die vorgeschlagene Reportage an der man tagelang recherchiert hat oder eine Absage für den Job, den man so interessant fand.

  Wir müssen fast täglich mit Ablehnungen umgehen, was - mir zumindest - nicht immer leichtfällt. Schnell können sich Zweifel an der eigenen Kompetenz, dem eigenen Verhalten oder den Umständen breit machen. Bin ich nicht gut genug für den Job? Habe ich die Reportage-Idee nicht gut genug „verkauft“? Passen meine Fähigkeiten und mein Können überhaupt zum Unternehmen? Alles Gedanken, die mir in meiner „Laufbahn“ hin und wieder durch den Kopf schießen. Und natürlich ist es wichtig, sich selbst und die eigene Arbeit zu reflektieren, gerne auch kritisch. Man kann sich immer weiterentwickeln, neue Erkenntnisse gewinnen oder eine andere Herangehensweise ausprobieren.

  Gleichzeitig können Ablehnungen - zumindest auf journalistischer Ebene - ganz vielfältige Ursachen fernab von einem selbst haben. Vielleicht kann eine Reportage aufgrund von Budgetkürzungen nicht eingekauft werden, vielleicht hat ein Protagonist Sorge um seinen eigenen Job, wenn er Rede und Antwort steht und springt deshalb kurzfristig ab, vielleicht hat ein Kollege bereits ein ähnliches Thema umgesetzt. Das alles habe ich schon erlebt.

  Dabei hilft es immer, mit den Menschen, mit denen man arbeitet, zu reden, sich Feedback über die eigene Arbeit einzuholen. Und manchmal erhält man im zweiten oder dritten Anlauf dann die erhoffte Zusage.

  Ich habe mich beispielsweise sowohl in diesem als auch im vergangenen Jahr für das Stipendium des Vereins Münchner Sportjournalisten beworben.

Weshalb studieren, wenn man schon Journalist ist?

(3. Juli 2023) - Die Berufsbezeichnung Journalist ist in Deutschland nicht geschützt. Jeder, der der Tätigkeit nachgehen möchte, kann ohne Ausbildung oder Studium als Journalist arbeiten. Warum also überhaupt ein Studium, eine Ausbildung an einer der Journalisten-schulen oder einen Abschluss an einer Hochschule machen? 

  Ich habe mich, nachdem ich ein paar Praktika absolviert hatte und bereits einige Jahre als freier Mitarbeiter arbeitete, für ein Studium an der Katholischen Universität Eichstätt entschieden. Aktuell schreibe ich meine Bachelorarbeit und möchte mich im Anschluss für den Master bewerben. Ich kann bereits jetzt sagen, dass ich das Studium weiterempfehlen kann. In der Berufswelt erhielt ich viele wertvolle und vor allem praktische Erfahrungen, die in den letzten Jahren durch das Studium verbessert und durch einen theoretischen Hintergrund erweitert wurden. 

  An der Uni Eichstätt teilt sich das Studium in zwei große Teile auf. Der Pflichtteil (Journa-listik) und ein Schwerpunkt (z.B. Politik & Gesellschaft, Geschichte oder Spanisch). Wäh-rend der Schwerpunkt unabhängig von dem Journalistik-Studium läuft und so Einblicke in neuartige Bereiche bietet, ist der Journalistik-Teil gespickt mit praktischen und theoreti-schen Inhalten.

  Der praktische Bereich reicht vom Erstellen eigener Radio-Beiträge über das Schreiben von verschiedenen Arten von Zeitungsartikel bis hin zum Drehen eigener Fernsehbeiträge und bereitet die Studenten so auf ein crossmediales Arbeiten vor.

  Der Theorieteil beschäftigt sich mit Fragen der journalistischen Ethik, der Forschung oder Qualitätsdebatten im Journalismus. Zusätzlich erhalten wir Studenten regelmäßig Input von freien Mitarbeitern oder Redakteuren unterschiedlichster Medienunternehmen und bilden gleichzeitig ein Netzwerk an Kontakten, was sich beispielsweise bei Recherchen zu Themen als nützlich erweisen kann.

  Natürlich ist nicht jeder, der Journalistik studiert hat, ein guter Journalist, sowie nicht jeder gute Journalist eine Berufsausbildung abgeschlossen haben muss. Ich kann aber für mich sagen, dass das Studium mich zu einem besseren Journalisten gemacht hat.

Journalisten - überall gefragt

Tim Rausch ist VMS-Stipendiat 2023/2024

(8. April 2023) - Noch heute erinnere ich mich an den 04.11

.2017, als die 14. Spielminute in der Partie der Regionalliga West (vierte Liga) zwischen dem Wuppertaler SV und dem KFC Uerdingen im Stadion am Zoo lief. Ich war damals 18 Jahre alt, ging noch zur Schule und arbeitete für eine kleine Wuppertaler Zeitung als Repor-ter für die WSV-Spiele. Nach einem unabsichtlichen Ellbogencheck blieb Uerdingen-Spieler Christian Müller am Boden liegen. Er hatte sich, wie sich später herausstellte, einen Nasenbeinbruch zugezo-gen, der ärztliche Behandlung benötigte. Die Minuten verstrichen, während sich Müller, umringt von Spielern und Betreuern, auf dem Rasen wälzte und zwischendurch das Bewusstsein verlor.

  Im Normalfall eilen nach solchen Szenen im Fußball, auch in den unteren Ligen, Sanitä-ter schnell aufs Feld. Doch im Stadion bereitete sich eine unbehagliche Stimmung aus, auf der Tribüne und auf dem Rasen wurde es mit jeder Sekunde unruhiger, hektischer. Es dauerte zwölf Minuten, bis eine Gruppe aus Sanitätern aufs Spielfeld kam, Müller behan-deln und in ein Krankenhaus fahren konnte (er erholte sich zum Glück binnen weniger Tage und stand zwei Wochen später schon wieder auf dem Feld). Die Partie wurde da-mals logischerweise zur Nebensache. Die Geschehnisse warfen viele Fragen auf: Wieso verzögerte sich der Einsatz der Sanitäter so stark? Wer ist dafür verantwortlich? Wie geht es dem Spieler?

  Es war das erste Mal, dass ich als Sportjournalist mit Ereignissen abseits des Spiels in Verbindung gebracht wurde und ich sah mich in der Pflicht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Nach dem Spiel kontaktierte ich also den WSV-Vorstand und bat um eine Stellung-nahme. Der WSV wies jegliche Schuld an der Verzögerung von sich und warf der zustän-digen Hilfsorganisation, Malteser, unterlassene Hilfeleistung vor. In einem Statement der Malteser hieß es wiederum, dass diese nur für die Versorgung der Besucher zuständig sei und zudem ein Polizeiwagen den Krankenwagen so zugeparkt hatte, dass sich die Hilfe-leistung weiter verzögerte. Uerdingen kritisierte über die eigenen Kanäle ebenfalls den Ablauf und teilte glücklicherweise mit, dass es dem betroffenen Spieler den Umständen entsprechend gut geht.

  Die Szenen nach dem Zweikampf und die damit einhergehenden Folgen hatten ein Aus-maß angenommen, das definitiv eine journalistische Berichterstattung und Einordnung erforderte - auch überregional. Noch am Abend schrieb ich also einen Meldungsartikel zusammen und kontaktierte die ARD-Sportschau (WDR), bei der ich einige Monate zuvor ein Schülerpraktikum absolviert hatte. Mein Artikel wurde wenige Stunden später im NRW-Sport veröffentlicht (den Artikel kann man aufgrund des Rundfunkstaatsvertrages nicht mehr abrufen).

  In den darauffolgenden Stunden und Tagen berichteten immer mehr Medien über die Szenen aus dem Stadion am Zoo. Ich selbst habe damals sehr viel als junger Sportjour-nalist gelernt. Besonders wichtig war es, in einer solcher Situation auf Vollständigkeit und Faktizität zu achten. Eine einseitige Berichterstattung, beispielsweise nur mit einem State-ment des WSV oder der Malteser, wäre nicht korrekt gewesen. Es müssen die Perspek-tiven aller Betroffenen/Beteiligten eingeholt werden, um Vollständigkeit zu gewährleisten. Zudem ist es im Netz-Zeitalter wichtig, den Balance-Akt zwischen Schnelligkeit und jour-nalistischer Qualität zu meistern. Im Wettrennen um die nächste „Breaking News“ können journalistische Gütekriterien oft auf der Strecke bleiben.

  Aber, was diese Geschichte in meinen Augen auch zeigt, ist, dass Journalisten immer und überall gefragt sein können - egal, ob man ein 18 Jahre alter Schüler ist, der im WSV-Stadion eigentlich nur einen Live Ticker schreibt oder ein erfahrener Chef-Redakteur. 

 

  Tim Rausch studiert im sechsten Semester Journalistik an der Katholischen Unversität

Eichstätt-Ingolstadt.

Ausschreibung 2024/25

Stipendium des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS)

 

für Studierende, die im Raum Oberbayern/südöstliches Niederbayern freiberuflich sport-journalistisch tätig sind.

 

Der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) vergibt zum 14. Mal sein Stipendium (April 2024 bis März 2025). Es ist Studierenden der Bereiche Journalismus (DJS), Kommunika-tionswissenschaft (IFKW), Sport, Medien und Kommunikation (TU an der ZHS) und ande-ren vorbehalten, die im Raum Oberbayern/südöstliches Niederbayern studieren und gleichzeitig sportjournalistisch tätig sind.
  Das Stipendium beträgt 3.000 Euro und wird in monatlichen Raten von 250 Euro gezahlt, beginnend im zweiten Quartal 2024.
  Die Verleihung des Stipendiums erfolgt, zusammen mit der Vergabe des Helmut-Steg-

mann-Nachwuchs-Förderpreises für regionale und lokale Sportberichterstattung im März 2024 in München.
Vom Stipendiaten/der Stipendiatin ist vierteljährlich ein Tätigkeitsbericht zu erstellen.

BEWERBUNGSUNTERLAGEN

Motivationsschreiben
Lebenslauf
5 Arbeitsproben (Originalbelege oder Kopien)
Immatrikulationsbescheinigung/aktueller Studiennachweis der Hochschule

BEWERBUNGSTERMIN UND ADRESSE

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis 31. Januar 2024 an

VMS-Geschäftsstelle

Diethelm Straube

c/o Plazamedia Sicherheit

Münchener Str. 101  

85737 Ismaning

Stipendiat 2022/23: Vinzent Tschirpke

Warum Sport und Politik zusammengehören

(24. Februar 2023) - Lange Zeit schien die Aufteilung ganz einfach: Unter der Woche geht es um Politik, am Wochenende um Sport. Wenn die Bundesliga spielt, haben politische Themen Pause, sonst hätte man sich ja kein Ticket fürs Stadion gekauft. Und als Sportjournalist befand man sich dadurch in der komfortablen Lage, sich selten um andere Dinge scheren zu müssen als das, was auf dem Platz passierte.

Diese Herangehensweise mag früher schon nicht vollständig richtig gewesen sein, spätestens die Olympischen Spiele in China oder die Weltmeisterschaft in Katar haben aber gezeigt: Politik und Sport gehören zusammen, ob man will oder nicht. Man kann sie nicht getrennt voneinander betrachten, schließlich benutzt das eine Feld das andere.

Vor der WM im November 2022 wurden dadurch fast alle Medien auf die Probe gestellt: Wie geht man mit einer Weltmeisterschaft um, die nachweislich gekauft wurde? Die in einem Land stattfindet, in dem die Menschenrechtslage für Frauen und Homosexuelle katastrophal ist und in dem mehrere Tausend Gastarbeiter starben, nur damit für ein paar Wochen Fußball gespielt werden kann? Eine WM, die sich so dermaßen falsch anfühlte, dass man sich immer wieder gefragt hat, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Die aber trotz jedem Boykott stattfindet, und für die sich ein Großteil der Bevölkerung immer noch interessiert – und zwar auch aus sportlicher Sicht. Sollte man also ganz normal berichten? Oder gar nicht? Oder nur ein bisschen?

Als angehender Sportjournalist habe ich mir diese Frage natürlich auch gestellt, auch wenn ich froh war, sie nicht vollständig beantworten zu müssen. Umso mehr hat es mich aber gefreut, im November als Reporter für 11FREUNDE von den „Katar-Talks“ in München zu berichten. Bei der Gesprächsreihe haben unter anderem Uli Hoeneß und Thomas Hitzlsperger darüber diskutiert, wie viel Kritik denn nun so kurz vor der WM noch berechtigt wäre. Die Positionen waren schnell klar: Hoeneß, für den es langsam mit all der Kritik gereicht hat, gegen Hitzlsperger, der selbst erst kurz zuvor nach Katar gereist ist und auf die politische Lage im Land aufmerksam machen wollte.

In meinem Artikel über die Veranstaltung (https://11freunde.de/p/club/aktuelles/das-verfehlen-der-anderen-32922110.html) habe ich mich bemüht, Hoeneß‘ Argumente zu widerlegen und zu zeigen, warum es im Fußball eben nicht nur um Sport geht – erst Recht nicht bei dieser WM. Gerne diskutiere ich über diese Haltung, doch so lange sich Investoren, Firmen und ganze Staaten in Vereine und Turniervergaben einkaufen, sehe ich keinen Weg, sich politische Fragen nicht auch im Sport zu stellen.

Zugegebenermaßen bin aber auch ich froh, sich manchmal rein auf ein Fußballspiel zu konzentrieren – auch wenn das meistens nur klappt, wenn ich selbst beim Turnerbund Giesing auf dem Platz stehe.

Stipendiat 2022/23: Vinzent Tschirpke

Neutral bleiben - selbst beim eigenen Verein

(12. November 2022) - Als Sportreporter genieße ich einige Vorzüge: Ich berichte aus den größten Stadien Deutschlands, interviewe span-nende Personen und beschäftige mich den ganzen Tag mit meiner großen Leidenschaft – dem Fußball! Während meiner Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule (DJS) habe ich dafür natürlich weniger Zeit als vorher (was nicht bedeutet, dass ich nicht trotzdem den Großteil des Tages damit verbringe, mir mögliche Aufstellungen für den nächsten Bundesliga-Spieltag zu überlegen), trotzdem ver-suche ich immer wieder, auch an einem neuen Ort wie der DJS meine Fähigkeiten als großer Fußballkenner unter Beweis zu stellen.

  Eine der wichtigsten Regeln, die wir hier an der Schule beigebracht kriegen, lautet: ob-jektiv berichten und neutral bleiben. Das heißt natürlich nicht, dass man als Journalist in den großen Fragen dieser Zeit keine Stellung beziehen darf. Trotzdem gilt es, immer die nötige Distanz zu wahren. Was mich zum Dilemma meines Besuchs in Bremen im Mai führt.

  Eins vorweg: Ich bin seit meiner Kindheit großer Fan von Werder Bremen, wahrschein-lich sogar der größte in ganz Deutschland (zumindest kann ich mir keinen größeren Fan vorstellen). Deshalb wollte ich es mir nicht nehmen lassen, zum letzten Heimspiel von Werder im Mai zu fahren um dabei den möglichen Wiederaufstieg in die Bundesliga zu bejubeln. Nachdem ich Tickets bekommen und mir einen Zug von München nach Bremen gebucht habe, stellte sich mir aber die Frage: Warum nicht drüber berichten? Schließlich hat ja ganz Fußball-Deutschland mitgefiebert, ob den gefallenen Riesen Schalke und Bremen die direkte Rückkehr ins Oberhaus gelingt. Also habe ich parallel zum privaten Besuch als Fan ins Weserstadion dem Magazin 11FREUNDE angeboten, einen Text über das Spiel und das damit verbundene (Aufstiegs)-Wochenende in Bremen zu schreiben.

  Das Problem: Wie soll ich damit umgehen, dass ich als Werder-Fan natürlich anders über den Bremer Aufstieg berichte als ein neutraler Sportreporter? Und dass mich ein möglicher verpasster Aufstieg natürlich mehr beschäftigen würde als einen Journalisten, der vielleicht Fan vom VfB Stuttgart ist. Die Lösung: volle Transparenz! Denn natürlich gibt es genügend gute Gründe, warum man nicht über seinen Lieblingsverein berichten sollte. Wenn man es aber doch tut, dann kann man diesen neugewonnenen Blickwinkel dafür nutzen, dem Leser eine zusätzliche Perspektiv zu bieten, die er oder sie sonst nicht bekommt. Also habe ich mich dazu entschlossen, keinen Text über die sportlichen Aspekte des Bremer Aufstiegs zu schreiben, sondern aus dem Innenleben eines Fans zu berich-ten, der in den letzten zehn Jahren den stetigen Abstieg seines Lieblingsklubs miterlebt hat. Und der es jetzt kaum glauben kann, seit langer Zeit mal wieder über einen Erfolg seines Lieblingsklubs jubeln zu dürfen.

  Der Text mit der Überschrift „Lebenslang so nice“ erschien am Tag nach dem Aufstiegs-spiel auf der Website von 11FREUNDE:

https://11freunde.de/p/club/reportage/lebenslang-so-nice-31865444.html)

  Für die Zeit als Sportreporter nach der DJS habe ich dabei zwei Sachen gelernt.

  Erstens: Wenn es geht, sollte man lieber über Themen berichten, zu denen man eine kritische Distanz wahren kann.

  Und zweitens: Wenn das nicht möglich ist, dann werd’ kreativ und nutze die neue Per-spektive für deine Leserinnen und Leser! Wer einen Interessenkonflikt als (Sport)-Jour-nalist transparent macht, wirkt automatisch glaubwürdig. Und Glaubwürdigkeit war für den gesamten Journalismus nie wichtiger als heute.

Stipendiatin 2021/22: Melina Maria Kutsch

"Nichts ist so praktisch wie gute Theorie"

  Die Umstellung von meinen letzten Jahren im Berufsleben auf den Alltag als Vollzeitstu-dentin war nicht leicht. Die Arbeit während meines Volontariats war sehr abwechslungs-reich, sodass ich selten tagelang nur vor dem PC gesessen habe und an einem einzigen Projekt arbeiten musste. Das Blatt hatte sich in den letzten Monaten gewendet. Aber nun zurück zu den Praxisprojekten.

  In der Veranstaltung „Innovative Formatentwicklung“ haben wir mit dem SPIEGEL Online ein YouTube Shorts-Format zu dem Thema Diversität entwickelt. Von einem Leitfaden, der für die Erstellung von diversitätssensiblen, barrierefreien Videos dient, bis über ein Kon-zept zu einem fertigen Prototypen und dem Pitch vor den Verantwortlichen. In einem wei-teren Praxisprojekt haben wir den Bayrischen Rundfunk in Bezug auf die Veränderungen im Redaktionsalltag vor und während der Corona-Pandemie untersucht. Es wurde ein Leitfaden erstellt, wie sich der Redaktionsalltag verändert hat, welche Veränderungen in Zukunft optimiert werden können und vor allem auch, wie sich die langfristige Optimierung der Remote-Arbeit gestaltet. So haben wir sehr praxisnah erarbeitet, wie es bereits im nächsten Job Alltag sein könnte.

  Für mich war ganz schnell klar, dass ich die Praxis neben dem theoretischen Vollzeit-semester nicht vernachlässigen wollte. Bei der Sport BILD habe ich eine Tätigkeit als Redakteurin bei dem Format „Bayern Insider“ auf BILD TV begonnen. Die Sendung wird wöchentlich, immer sonntags aus dem Studio des Axel-Springer-Hauses in Berlin gesen-det. Unser BILD-Chefreporter Christian Falk wird mit spannenden Gästen dazu geschaltet. Egal ob am Seehaus im Englischen Garten mit Philipp Lahm, vor dem Audi Dome mit Sepp Maier, dem Spatenhaus an der Oper mit Didi Hamann oder aus dem Brauhaus Fischerrosel vom Starnberger See mit Ludwig Kögl, dem Spielerberater von Thomas Müller. Die Arbeit als Ablaufredakteurin gepaart mit den spannenden Gästen sind eine abwechslungsreiche Tätigkeit neben dem Studium.

  Ich hatte ebenfalls die Möglichkeit, Exklusiv-Interviews und Pressekonferenzen zu beglei-ten und so ein wenig in die Welt der BILD-Reporter:innen einzutauchen. Mein Highlight war die Veranstaltung mit Lothar Matthäus am Valentinstag im Bayrischen Hof. In einer sehr intimen Runde mit nur 15 Journalist:innen gab es neben spannenden Insights von Lothar Matthäus aus den Zeiten der Nationalmannschaft auch einen guten Austausch aller Kolleg:innen der Branche — natürlich bei einem Weißwurst-Frühstück. Diese Ein-blicke ermöglichen mir, die unterschiedlichen journalistischen Herangehensweisen der Sport-Berichterstattungen noch näher kennenzulernen.

 

Der Weg zurück in die Festanstellung

 

  Die letzten Monate als Freelancerin waren sehr interessant und haben mich einiges ge-lehrt. Für mich steht aber fest, dass ich mich in der Zukunft wieder zurück in eine Festan-stellung begeben möchte. Demnach laufen zur Zeit einige Bewerbungsprozesse und ich hoffe schon bald verkünden zu können, wo es mich hinzieht. Eins ist klar: dem Sportjour-nalismus bleibe ich erhalten und ich freue mich sehr auf die kommende Zeit und all die spannenden neuen Aufgaben.

 

Das VMS-Stipendium war mein „Wunscherfüller“

 

Ich bedanke mich ganz herzlich für die Unterstützung durch das VMS-Stipendium und die warmen Worte aller Mitglieder in dem vergangenen Jahr. Durch diese finanzielle Spritze konnte ich mir meinen Wunsch, den Master doch noch zu beginnen, erfüllen. Ebenfalls hat das Stipendium dafür gesorgt, dass ich ein Semester in Vollzeit studiert habe und nebenbei in einer abgespeckten Version weitere Praxiserfahrungen sammeln konnte. Das Stipendium hat mir im letzten Semester den Rücken freigehalten und war in den Zeiten der Pandemie sowohl mein Wunscherfüller, als auch ein Grund, warum ich positiv in meine noch junge Journalistenkarriere blicken kann.

  Das Stipendium des Verband Münchner Sportjournalisten ist eine tolle Form der Förde-rung für junge Talente und welche, die es noch werden möchten. Ich würde mir für die Zu-kunft wünschen, dass dieses Stipendium noch mehr Aufmerksamkeit erlangt und somit weiterhin bestehen bleibt. Vielen Dank und alles Gute!

  Für Rückfragen zu meinem Werdegang oder inhaltliche Aspekte stehe ich gerne jeder-zeit per E-Mail zur Verfügung: melina.kutsch@web.de

VMS-Stipendiatin Melina Maria Kutsch berichtet

Instagram- und TikTok-Format „Angeberwissen“

  Pünktlich zur UEFA EURO 2020 startete mein Social-Media-Format „Angeberwissen“ auf dem SPORT1 TikTok- und Instagram-Channel. In der Zeit der Euro-pameisterschaft habe ich skurrile Fakten in kurzen, unterhaltsamen und animierten Videos erstellt.

  Mit mittlerweile über 850.000 Follower hat SPORT1 den größten TikTok-Channel der deutschen Sportberichterstattung, worauf ich sehr stolz bin, da ich eine Menge zum Wachstum beitragen konnte. Ich durfte bei diesem Projekt von der Recherche bis über die Aufnahmen vor der Kamera und auch die Postproduktion übernehmen. Ein Kollege stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite, allerdings habe ich von vielen Freiheiten profitiert und durfte mich kreativ austoben. Dieses Projekt, bei dem ich mich in allen Bereichen weiter entwickeln und ausleben konnte, war für mich jetzt schon das Highlight meines Volonta-riats. https://go.sport1.de/ivYId1

 

TV & Social Media | Die EM aus den neuen „Mittendrin Studios“

 

  Ab Mitte Mai ist SPORT1 mit der neuen Studiolandschaft on-air gegangen. Die Studio-welt im Erdgeschoss des Senders ist eine dreigeteilte Studiolandschaft und für eine Viel-zahl von Produktionen wandelbar. Live-Schalten zu Interviewgästen oder Reportern sind in den verschiedenen Sets ebenfalls umsetzbar.

  Ich durfte unser tägliches LIVE-Format auf YouTube „2 nach 10“ aus einem der drei Sets streamen sowie unsere LIVE-Sendungen „EM Aktuell“, die „SPORT1 News“ und den „Ma-schinensucher Doppelpass 2. Bundesliga“ als Bildmischerin aus diesem neuen Set-Up steuern.

  Die technischen Herausforderungen in einem neuen Studio sind natürlich riesig. Gerade zu Beginn gibt es immer mal wieder Kinderkrankheiten, die man on air bewältigen muss. Auch passieren Fehler, das gehört dazu. Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt, sowohl die drei vorhandenen Kameras zu steuern, gleichzeitig auf den Ton zu achten und auch die MAZen und OFF-MAZen abzuspielen. Zu meiner Aufgabe gehörte ab und an auch das Taufen der ModeratorInnen und jeweiligen Gäste. Je nach Format alleine, oft aber auch im Zusammenspiel mit dem Leiter der Sendung bzw. bei größeren Formaten mit einem zusätzlichen Ablaufredakteur. Weitere Infos: https://go.sport1.de/VtpS4B

 

TV | Mittendrin: Der 2. Spieltag der Fußball Bundesliga

 

FC Bayern München - 1. FC Köln 3:2 (0:0)

  An mein letztes Bundesliga-Spiel erinnerte ich mich natürlich noch ganz genau: Es war der 23. Spieltag der Saison 2019/20. Der 1. FC Köln war am Karnevalssamstag, den 22. Februar 2020, zu Gast in der Hauptstadt. Hertha BSC verlor mit 0:5 (0:3) gegen die Gäste aus der Domstadt.
  Und dann kam der Anruf aus der Redaktion und ich wusste, auf den Tag genau nach eineinhalb Jahren absoluter Abstinenz steht der erste Stadionbesuch auf dem Arbeits-plan. Zufälligerweise war es wieder ein Auswärtsspiel des 1. FC Köln, diesmal jedoch in der Allianz Arena.

  Was ein Gefühl. Und dann sitze oder stehe ich nicht privat auf der Tribüne, sondern bin mittendrin. SPORT1 hatte eine Interview-Position am Spielfeldrand. Bedeutet: Wir hatten einen eigenen Interviewplatz und damit an diesem Spieltag die Möglichkeit die Stimmen der Trainer sowie von zwei weiteren Spielern einzufangen. Nach 90 Minuten standen Julian Nagelsmann und Thomas Müller höchstpersönlich vor uns. Ebenfalls FC-Coach Steffen Baumgart sowie Anthony Modeste und Mark Uth. Unser SPORT1-Chefreporter Florian Plettenberg führte das Interview und ich durfte die Kamera bedienen. Ein wirklich aufregender Moment und tolles Erlebnis nach so vielen Monaten vor dem Fernseher. Was zu Hause immer so strukturiert und ruhig erscheint ist in Wirklichkeit Hektik pur.

  In der 85. Minute sind wir von der Pressetribüne in den Innenraum gegangen und haben sofort mit Abpfiff begonnen, die Kamera aufzubauen und alles für die Interviews herzu-richten. Keine drei Minuten später stand auch schon unser erster Interviewgast vor der Pressewand und los ging es. Der Weißabgleich wurde im Vorfeld schon gemacht, kurz scharf stellen, die Blende & Co. anpassen: Play, die Kamera läuft und während die letzten Einstellungen verrichtet wurde, hörte ich auch schon meinen Kollegen die erste Frage stellen. Viel Zeit für irgendwelche Befindlichkeiten bleibt da nicht, denn die Spieler und Trainer gehen je nach Priorität von Pressewand bzw. Sender nacheinander zu allen Inter-views. Ein guter Einstieg in die neue Bundesliga-Saison.

 

TV, Video & Social Media | Meine externe Hospitanz im hohen Norden

 

  Im Rahmen meines Volontariats war eine vierwöchige Hospitanz angesetzt, die aufgrund der Gegebenheiten in den letzten Monaten immer wieder verschoben werden musste. Durch die Lockerungen konnte ich mich Anfang September doch noch auf den Weg nach Hamburg begeben. Einen Monat durfte ich bei einer Videoproduktionsfirma hinter die Kulissen schauen und kräftig mit anpacken. RUN Forward Media arbeitet im daily an den verschiedensten Projekten rund um Film und Fernsehen. Von der erste Idee, bis zur Um-setzung im Dreh, der Moderation sowie der Postproduktion. Im Gegensatz zu meinem Redaktionsalltag in München konnte ich meine Tage im Büro an einer Hand abzählen. Interviews, Pressekonferenzen und Podcast-Produktionen bei Bundesligisten wie RB Leip-zig, VfL Wolfsburg, Hamburger SV, SV Werder Bremen gehören dort zum Alltag. Natürlich angepasst an die Geschehnisse der Vereine und die jeweiligen Spieltage.

  Da SPORT1 seit dieser Saison die Rechte für das Topspiel der 2. Bundesliga besitzt, hatte ich auch zwei Spieltagseinsätze als Social-Media-Reporterin. An diesen beiden Ta-gen habe ich die Fans auf den Social-Media-Kanälen mitgenommen und gezeigt, wie der Arbeitsalltag unseres Kommentators Oliver Forster oder auch der unserer Moderatorin Ruth Hofmann aussieht und was neben dem, was man im linearen Fernsehen geht, sonst noch so passiert. Bei TikTok und Instagram werden die Fans regelmäßig mit hinter die Ku-lissen genommen und erleben hautnah die Eindrücke aus den Zweitliga-Stadien.

  Weitere Infos zur RUN Forward Media: http://www.run-fwd.de

 

Und jetzt?

 

  Meine letzten Tage als Volontärin sind angebrochen, ebenfalls begann soeben das dritte Semester meines Journalistik-Masters. Für mich jedoch das erste im Vollzeit-Modus. Um schneller fertig zu werden, habe ich mich dazu entschieden, von Oktober bis Februar so viele Kurse wie möglich zu absolvieren, damit ich im Frühjahr bereits mit meiner Master-thesis beginnen kann. Ein ganz ungewohntes Gefühl nach mehreren Jahren Vollzeit arbei-ten wieder „Studentin“ zu sein, zumindest auf dem Papier. So ganz anfreunden kann ich mich damit noch nicht, allerdings bin ich mir sicher, dass die Zeit schneller verfliegt, als ich schauen kann. Nebenbei werde ich weiterhin als Sportjournalistin tätig sein. Wo und was ich dort genau mache? Darüber schreibe ich in meinem nächsten Bericht.

 

Bei Rückfragen zu meinem crossmedialen Volontariat, einer Hospitanz oder die Verknüpfung mit meinem Journalistik-Master an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt freue ich mich über eine E-Mail an melina.kutsch@web.de.

VMS-Stipendiat Laurenz Schreiner berichtet

Print/Online

 

  Hier lernten wir die Basics der journalistischen Arbeit: Wie schreibe ich eine saubere Nachricht? Was gehört zu einem sinnvollen Kommentar? Und wie baue ich ein Interview so auf, dass es interessant bleibt? Highlights dieses ersten thematischen Blocks war unter anderem ein Reportage-Kurs bei Holger Gertz von der SZ, wo Mitschüler*innen zum Bei-spiel bei einer Kakaozeremonie oder unterwegs mit einem Alleinunterhalter waren. Ich schrieb meinen Text zu Daniel Frahn, der von seinem Verein Chemnitzer FC wegen Kon-takten in die rechtsextreme Szene rausgeworfen worden ist.

  Wie gute Sportberichterstattung aussehen kann, lernten wir bei Filippo Cataldo (Spox & Goal). Gemeinsam ging es zum Eishockey, wir schrieben Spielberichte und Liveticker zum Spiel von Red Bull gegen die Nürnberg Ice Tigers.

  Gemeinsam mit drei Mitschüler*innen recherchierte ich im Recherche-Kurs bei Bernd Kastner und Klaus Ott (SZ) zu Medikamentenmissbrauch in Fitnessstudios – dabei ging es für uns unter anderem zum Zollfahndungsamt und zu mehreren Experten. Außerdem sprach ich mit einer ehemaligen Konsumentin. Der Text wurde in „Sport in Bayern“ der SZ veröffentlicht, was uns sehr gefreut hat.

https://www.sueddeutsche.de/sport/doping-fitness-1.5017189

 

  Neben der Schule arbeitete ich für den Tagesspiegel als freier Mitarbeiter weiter und berichtete von den Spielen des FC Bayern München – genau zu der Zeit, als Hansi Flick neuer Cheftrainer wurde. Das waren natürlich auch immer sehr interessante Erlebnisse inklusive des Gedränges in der Mixed Zone nach dem Spiel.

  Ein weiteres Highlight dieses Unterrichtsblocks war die Erstellung eines Magazins. Als Klasse (15 Leute) waren wir dafür verantwortlich, innerhalb von sechs Wochen ein ferti-ges Print-Magazin zu erstellen. Wir entschieden uns für das Thema „Hochzeit“! Denn da-mit muss sich wohl jede*r in seinem Leben mal auseinandersetzen, ob man will oder nicht. Obwohl Corona die letzten Tage der Produktionsphase schon stark beeinflusst hat, konn-ten wir gerade noch die fertigen Seiten abschicken und dann für knapp zwei Monate ins Home Office ziehen.

  Wer Interesse an dem Magazin hat (76 Seiten, u. a. zu: Warum machen Menschen das? Was bedeutet Heiraten im Jahr 2020? Sollte ich vielleicht auch heiraten?), kann sich gerne bei mir melden.

 

Hörfunk

 

  Wegen Corona fanden viele Kurse per Videokonferenz aus dem Home Office statt. Do-zent*innen und Schüler*innen gewöhnten sich aber wirklich schnell an diese neue Art des Unterrichts und so lernten wir digital zum Beispiel, wie wir Nachrichten für das Radio am besten aufnehmen sollten. Außerdem produzierten wir einen Podcast namens „Plötzlich Pandemie“, in dem wir mit Menschen darüber gesprochen haben, wie sie mit der Pande-mie umgehen: in der psychiatrischen Klinik, als Teil von Fridays for Future oder in der Dorfkneipe.

 

TV

 

  In kurzer Zeit lernten wir, mit den Kameras und Mikros umzugehen, warum auch hier der Goldene Schnitt so wichtig und manchmal auch nicht wichtig ist, warum Bilder fast immer stärker als der Text sind und wie sich auch mit Bewegtbild komplexere Geschichten erzäh-len lassen. Dieser Unterrichtsblock hat mir insgesamt sehr gut gefallen, weil ich hier noch sehr viel lernen und sofort anwenden konnte – zum Beispiel bei einem Probedreh beim Koch vom Paulanergarten, der mich mit Kamera direkt zu seinen Hähnchen und Pommes in die Küche gelassen hat.

 

Und jetzt?

 

Wegen Corona verlängerte sich die Ausbildung an der DJS um ein paar Wochen. Mitte September endete dann aber der schulische Teil. Mit Sekt vor dem Hochhaus der SZ, einer Ansprache unserer Schulleiterin Henriette Löwisch und Essen im Augustiner Biergarten wurden wir verabschiedet. 

  Doch die Ausbildung geht noch weiter: Teil der DJS sind zwei Praktika. Mein erstes habe ich vor Kurzem in der Entwicklungsredaktion beim Spiegel in Hamburg begonnen. Für die Praktikumszeit ist das Stipendium des VMS eine großartige Unterstützung, für die ich sehr dankbar bin.

  Mehr zu den Praktika und auch dazu, warum ich den Sportjournalismus so schätze, schreibe ich im nächsten Bericht. Bei Anmerkungen und Rückfragen freue ich mich über Nachrichten per Mail an mail@laurenzschreiner.de.

 

https://www.spiegel.de/politik/ausland/bergkarabach-so-denken-junge-menschen-in-armenien-und-aserbaidschan-ueber-den-konflikt-a-40c0a3ae-a3be-44f8-b478-e9eb181fb5df

Reporterglück - Reporterpech

VMS-Stipendiat Johannes Holbein berichtet über seine Ausbildung

(21. August 2019) - Sechs aufregende und anstrengende Monate an der Deutschen Jour-nalistenschule liegen hinter mir. Die Print-Ausbildung ist vorbei, die Radio-Kurse haben angefangen. Ich habe gelernt, Kommentare und Nachrichten zu schreiben, Interviews zu führen und gründlich zu recherchieren. Hier ist eine kleine Auswahl von dem, was ich in den vergangenen Monaten erlebt habe.

 

Reportage über eine Autistin

 

  Ich bin nervös, als ich auf die Bühne gehe. Gleich lese ich meine Reportage vor. Sie handelt von einer Autistin. Erst vor wenigen Jahren hat sie ihre Diagnose erhalten. Davor hat sie sich oft gefragt, warum ihr in ihren bisherigen Berufen nichts gelungen ist. Sie ist gescheitert als Tupperwarenverkäuferin und Steuerfachangestellte, als Erzieherin und Kugelschreiberzusammenschrauberin. Jetzt, mit 54, startet sie den wohl letzten Versuch, doch noch einen Beruf zu finden. Ihre Geschichte habe ich recherchiert und aufgeschrie-ben. Gleich darf ich sie vorlesen. Etwa 60 Menschen sitzen im Publikum und schauen mich an, darunter meine Protagonistin. Wie wird sie reagieren?

  Vier Wochen zuvor sitze ich im Klassenraum der Journalistenschule. Dozent Peter Linden stellt das Projekt vor, das es mir ermöglicht, diese Geschichte zu erzählen. Wir, die Schüler der Deutschen Journalistenschule, schreiben Reportagen zu Themen, die die Schüler der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) vorgeschlagen haben. Die HFFler machen zu denselben Themen Filme. Am Ende treffen wir uns in einem Kino. Wir lesen dort unsere Texte vor und nach jedem Text läuft der entsprechende Film. Ich entscheide mich für das Thema Autismus, obwohl ich bis dahin wenig darüber weiß.

 

Recherche bei Ärzten und Verbänden

 

  Also nutze ich die Tage, um zu recherchieren. Ich telefoniere mit Ärzten und Verbänden, lerne Menschen kennen, die Autismus haben und mir ihre Geschichten erzählen. Sie alle bewegen mich, doch die Art und Weise, wie meine spätere Protagonistin von ihrem Leben erzählt, wie sie es schafft, ihren Autismus zu beschreiben, fasziniert mich besonders. Also besuche ich sie einige Male zu Hause, wir sprechen mehrere Stunden über ihr Leben und ihren Autismus. Ich lasse mir ärztliche Dokumente geben und Schreiben von Versiche-rungen, um alle Fakten zu prüfen. Dann begleite ich sie an ihrem ersten Praktikumstag in einem Unternehmen in München.

  Viele Tage und Nächte denke ich darüber nach, wie ich den Text am besten aufschreibe. Häufig habe ich das Gefühl, meiner Protagonistin nicht gerecht zu werden, ihren Autismus nicht exakt beschreiben zu können. Das setzt mich unter Druck. Ich spüre, dass ich als Journalist große Verantwortung habe. Ich spreche viel mit meinem Klassenkameraden und meiner Familie über das Thema. Ich schreibe und verwerfe, schreibe neu und verwerfe wieder. Bis ich irgendwann einen Text habe, mit dem ich zufrieden bin. Dann kommt der Tag, an dem ich meine Geschichte vorlesen darf.

  Ich stehe am Pult und beginne zu lesen. Ab und an schaue ich ins Publikum zu meiner Protagonistin. Sie hat die Augen geschlossen. Mit knapp 15.000 Zeichen habe ich ihre Geschichte aufgeschrieben. Als ich die letzten Worte vorgelesen habe, schaue ich nochmal zu ihr. Sie klatscht und lächelt.

 

Miroslav Klose und ein Last-Minute Tor

 

  War doch gar nicht so schwer, denke ich, als ich kurz vor Spielschluss meinen Text Korrektur lese. Ich ahne nicht, dass das größte Problem noch bevorsteht. Die Aufgabe, die wir im Kurs „Sportjournalismus“ haben, ist schnell erklärt: Wir verfolgen im Grünwalder Stadion das Fußballspiel zwischen Bayern II und Augsburg II und müssen kurz nach dem Abpfiff einen Spielbericht abgeben. Den Kurs leitet Claudio Catuogno, der stellvertretende Sportchef der Süddeutschen Zeitung.

  Bis kurz vor Schluss läuft alles ohne Probleme. Ich habe mich vor dem Spiel eingelesen, während des Spiels die wichtigsten Szenen aufgeschrieben und ein wenig Reporterglück hatte ich auch. Miroslav Klose saß in der ersten Halbzeit vor mir. Für mich war das eine netter Texteinstieg, gerade weil beide Teams in der Offensive große Probleme hatten und das Spiel 0:0 auszugehen schien.

  Als ich dann meinen fertigen Text durchlesen möchte, höre ich plötzlich Raunen, schaue aufs Spielfeld und sehe, wie die Augsburger doch noch ein Tor erzielen. Die Nachspielzeit ist da schon angebrochen, das Spiel gleich vorbei und mein Text muss eigentlich fertig sein.

  Das ist einer dieser Momente, von denen uns Claudio Catuogno in den Kursstunden zu-vor erzählt hat. Manchmal passiert 90 Minuten lang nichts und dann ändert eine Szene alles. Ich tippe in die Tasten und versuche gleichzeitig herauszufinden, wer das Tor ge-schossen hat. Mein Einstieg passt zwar noch, aber die Übergänge der einzelnen Text-passagen nicht. Den Schluss schreibe ich neu und natürlich passe ich das Ergebnis an. Im Presseraum baue ich anschließend noch eine Aussage des Torwarttrainers des FC Bayern in meinen Text ein. Fertig. Abgabe. Eigentlich bin ich in diesem Moment ganz zufrieden. Später erfahre ich, dass ich den falschen Torschützen aufgeschrieben habe. Ärgerlich, aber daraus lerne ich.

 

Alles Müll oder was?

 

  Warum erachten wir manche Dinge als wertlos und andere nicht? Warum werfen wir Neues weg und behalten Altes? Mit diesen Fragen haben wir uns am Ende des Printblocks in unserem Magazin beschäftigt. Es heißt „Wertstoff“ und dreht sich um physischen und metaphorischen Müll. Wir haben ganz unterschiedliche Ansätze gefunden, uns mit dem Thema zu auseinanderzusetzen. Eine Mitschülerin etwa hat zu illegalen Mülldeponien in Deutschland recherchiert, ein anderer in Italien mit Fischern Plastik aus dem Meer geangelt.

  Ich habe mich um ein Thema gekümmert, das mit Sport zu tun hat: nämlich, warum manche Bundesligisten in ihren Stadien Einwegbecher nutzen und andere Mehrwegbecher. Ich habe recherchiert, ob eine der beiden Varianten umweltverträglicher ist, welche Vereine welche Systeme aus welchen Gründen nutzen. Und ich habe mit einem jungen Aktivisten gesprochen, der sich gegen Einwegbecher in Bundesligastadien, besonders bei Borussia Dortmund, einsetzt. Ihm ist es mit einer Petition gelungen, dass der BVB zumindest teil-weise auf Einwegbecher verzichtet.

  Zusätzlich zu meinem eigenen Text hatte ich die Aufgabe, die Fakten aller Texte des Magazins zu prüfen. Das war sehr aufwendig. Ich habe mir gemeinsam mit einer Mitschü-lerin jede Tonbandaufnahme angehört, die unsere Autoren von den Gesprächen mit ihren Protagonisten gemacht haben, jedes Foto angeschaut, dass ihren Aufenthalt an den Hand-lungsorten belegt, jeden Namen geprüft und jede Zahl hinterfragt. Die eine oder andere Nachtschicht war nötig, um alle Fakten zu checken. Aber am Ende war es das wert.

 

Urlaub und dann ab zum Radio

 

  Nach der Magazinphase habe ich mich zwei Wochen in meiner Heimat erholt. Jetzt stecke ich mittendrin in der Radioausbildung, danach kommt Fernsehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, später als Sportjournalist im Radio und Fernsehen zu arbeiten. Deshalb sauge ich gerade alles auf, was uns beigebracht wird.

  Von den spannendsten Erlebnissen schreibe ich in meinem nächsten Bericht.

VMS Stipendiatin Zita Zengerling bei der ZEIT

  Nach der bereichernden und überaus lehrreichen Zeit in Leipzig bin ich nun seit Oktober wieder zurück in München und an der Deutschen Journalistenschule. Dort habe ich meine Einheiten zum Hörfunk- und Audio-Journalismus absolviert und befinde mich ganz aktuell im akademischen Teil der Ausbildung. An der Ludwig-Maximilians-Universität lerne ich kommunikationswissenschaftlich zu forschen, bis ich im Januar wieder vollständig an die Schule zurückkehren werde, um die ausstehenden Podcast-, Video- und Digital-Inhalte zu erlernen.

  Meine journalistische Ausbildung und somit die Förderung durch das Stipendium sind schon zu weit mehr als der Hälfte vorüber. Und auch soll ein Anlass sein, um mich noch einmal beim VMS und seinen Mitgliedern zu bedanken. Ich kann mich den Worten meines Vor-Stipendiaten Christoph Fuchs nur anschließen, der in einem seiner Berichte schrieb, das VMS-Stipendium würde den Geförderten den „Rücken frei halten“. Das gilt auch für mich. Es ist mir immer noch eine große Hilfe und Ehre durch das Stipendium unterstützt zu werden.

Diskussion mit Pulitzerpreisträger

Zita Zengerling freut sich noch immer über das VMS-Stipendium

(5. August 2018) - Der Textblock an der Deutschen Journalisten-schule (DJS) ist abgeschlossen. Vor fünf Monaten bekam ich, noch ganz neu an der DJS, im Ratskeller am Marienplatz das VMS-Stipendiums überreicht. Heute kann ich mir schwer vor-stellen, wie meine Zeit an der Journalistenschule ohne die Unter-stützung durch das Stipendium aussehen würde. Denn seitdem habe ich mehr Zeit an der DJS verbracht als wohl sonst irgendwo, habe im vergangenen halben Jahr alle möglichen Text- und Re-chercheformen gelernt, zwei Reportage-Kurse belegt, eine Ko-

lumne geschrieben und sehr vieles mehr.

  Das meiste wurde von meinen Vorgängern und Vorgängerinnen bereits berichtet. Auch ich habe, wie die Anderen, im Sportjournalismus-Kurs einen Spielbericht über ein Regionalliga-Fußballspiel geschrieben, auch meine Klasse hat noch vor wenigen Wochen ein Ab-

schlussmagazin, das Klartext-Magazin, produziert und damit den Textblock abgeschlossen. Neue Schwerpunkte in der Ausbildung gibt es aber auch. So wurden wir intensiv im Online- und Fact Checking-Bereich geschult, haben uns beispielsweise mit Mobile Reporting, Twit-ter Bots und digitalem Fact Checking auseinander gesetzt und betreuen – immer im Wech-sel – in kleinen Teams die Social Media-Accounts, Twitter, Facebook, Instagram, der DJS.

Des Weiteren hat meine Klasse, die 56B, im April die Europäischen Kommission in Brüssel besucht, wo wir die Arbeit, Medienstrategie und Überzeugungsversuche verschiedener Eu-

ropapolitikern kennenlernten und den New York Times-Europakorrespondenten und Pulit-zerpreisträger Steven Erlanger zur Diskussion trafen: mein persönliches Highlight.

  Diese spannende und aufregende Zeit an der DJS hätte ich ohne das Stipendium des VMS niemals so konzentriert und fokussiert bewältigen können, denn, würde der Verein mich nicht finanziell unterstützen, hätte ich zwangsläufig deutlich mehr Energie in meine nebenberufliche Arbeit stecken müssen. So konnte ich zwar weiterhin frei schreiben, aber selbst Schwerpunkte setzen, mir aufwendigere Recherchen für DJS-Kurse leisten und, wie zuletzt in der Magazinphase, mich zeitweise ausschließlich auf die Schule konzentrieren. Dafür bin ich dem VMS sehr dankbar.

  Bevor es im Oktober dann mit Audio-, Video- und einem weiteren kommunikationswissen-

schaftlichen Block an der LMU in München weitergeht, hospitiere ich in Leipzig. Um weitere Erfahrungen , auch über den Sportjournalismus hinaus, zu sammeln, habe ich mich im Ostbüro der ZEIT in Leipzig beworben und bin noch bis Ende September hier.

Ein Stipendium, das den Rücken frei hält

(19. Dezember 2017) - Ich erinnere mich noch bestens an den Anruf von Hans Eiberle am 6. Februar 2017. Während einer Unterrichtstunde an der Deutschen Journalistenschule klingelte das Telefon und er teilte er mir mit, dass meine Bewerbung um das VMS-Stipen-dium erfolgreich war. Das hat mich sehr gefreut.

  Wie die Bewerbung, möchte ich auch meinen Stipendiatenbericht in der Form einer Mer-kur-Zeitungsseite geben und Ihnen ein paar Einblicke geben, was ich in meiner Zeit an der Deutschen Journalistenschule getan habe, bei der mich das Stipendium des Vereins Münchner Sportjournalisten unterstützt hat. Ich hoffe, die Berichte über die verschiedenen

Abschnitte machen deutlich, dass ich von der Ausbildung profitieren konnte.

  Dabei hat mir die finanzielle Unterstützung des VMS gewissermaßen den Rücken freige-halten. Gerade in der Zeit, als das Printmagazin entstanden ist, aber auch in den anschlie-ßenden Blöcken Radio und Fernsehen dauerten die Tage an der Schule oft bis in die Nacht, sodass für einen Nebenjob keine Zeit gewesen wäre. Und dank des Stipendiums konnte ich, wenn nötig, auf eben solche Nebenjobs verzichten.

  Dafür bin ich dem VMS sehr dankbar. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2018.                                                        Christoph Fuchs

VMS-Stipendiat 2016/17 Christopher Gerards:

DJS, Frankfurt, Israel, SZ

(30. August 2016) - Neun Monate an der Deutschen Journalistenschule liegen hinter mir. Neun Monate, in denen ich das journalistische Handwerk in den verschiedensten Medien gelernt habe: Print, Online, Radio und Fernsehen.

Vor allem der Print-Block nahm einen großen Teil der Ausbildung ein, fünf Monate insge-

samt. Auf dem Stundenplan standen zum Beispiel der Umgang mit Sprache, das Verfas-

sen von Nachrichten oder auch Recherchetechniken. Daneben lernten wir die journalisti-

schen Ressorts kennen. So sahen wir im Feuilleton-Kurs einen Film („Bach in Brazil“), um in Anschluss eine Kritik zu schreiben (falls es interessiert: Nein, der Film ist nicht zu empfehlen, weil er sehr vorhersehbar ist).

Im Politikseminar besuchten wir den Bayerischen Landtag, sahen uns eine Plenardebatte an und schrieben eine Meldung.

Im Sportkurs unterrichtete uns Stefan Brunner, Professor an der Macromedia Hochschu-

le. Mit ihm sahen wir in der Arena in Fröttmaning das Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und der TSG Hoffenheim (2:0). Unsere Aufgabe: Bis spätestens zehn Minuten nach Schlusspfiff mussten wir einen Spielbericht abgeben – eine gute Übung fürs schnel-

le Schreiben.

Die Texte an der DJS wurden intern besprochen und in der Regel nicht veröffentlicht. Das änderte sich im März. Zunächst produzierten wir mit der Münchner tz eine Zeitung zum Thema Gesundheit, die samstags am Kiosk ging, Schlagzeile: „München ist die beste Medizin“. Kurz darauf machten wir unser eigenes Magazin an der DJS, zum Ab-

schluss des Print-Blocks. Unter dem Titel „Flux“ recherchierten und schrieben wir Ge-

schichten von Jägern und Gejagten – etwa von deutschen Städten, die den einen eige-

nen Tatort wollen; von einem Ermittler, der 28 Jahre einen Mörder suchte; von Schatz-

suchern, die Deutschlands Böden durchpflügen. Wir machten das Layout der Geschich-

ten selbst, wir vertonten sie, und wir präsentierten sie auf einer eigenen Website (http://www.klartext-magazin.de/54K/). Mitte Juni wurde das Ergebnis dann veröffentlicht und an alle Absolventen unserer Schule verschickt.

 

Neue Medien

 

Danach standen für je rund zwei Monate andere – und für mich: neue – Medien auf dem Stundenplan. Zunächst: Radio. Nachdem wir uns mit der Technik vertraut gemacht hat-

ten, lernten wir gebaute Beiträge zu produzieren, Nachrichten und Reportagen. Jürgen Kaul (Bayern1) brachte uns zudem bei, wie wir Sendungen moderieren und fahren. Für mich waren das sehr interessante Einblicke. Ich hatte Radio zuvor immer nur als Hörer erlebt; erst in den Seminaren begriff ich, wie schwierig es zum Beispiel ist, eine Sendung zu moderieren, hier den richtigen Ton zu finden.

Der Fernseh-Block begann bald darauf mit einem Seminar, das ich als Höhepunkt der Ausbildung bezeichnen würde: dem VJ-Seminar bei Matthias Zuber und Mike Friedrich. VJ steht für Videojournalismus; man geht als Reporter nicht mit Kamera- und Tonassi-

stenten zum Dreh, sondern allein. Man ist dafür verantwortlich, dass man eine konsi-

stente Geschichte erzählt, und das mit möglichst guten Bildern und einwandfreiem Ton. Für mich klang das nach einer unlösbaren Aufgabe, aber das achttägige Seminar hat mir einige Furcht genommen. Mehr noch: Es hat mir Lust gemacht auf das Medium Fernse-

hen. Gut, auf unsere Drehs sind wir letztlich zu zweit gegangen, aber vor allem, weil wir Anfänger waren und nicht hinreichend viele Kameras für alle 16 Schüler hatten. Thema unserer Beiträge waren die Afrikatage auf der Theresienwiese und eine Kleingarten-

siedlung in Berg am Laim.

 

Reportage über afrikanische Flüchtlinge im Radsporttraining

 

Danach lernten wir den Fernseh-Journalismus noch besser kennen: In Seminaren zu Nachrichten im TV, zu anderen Bildern – oder im Seminar zu Aufsagern vor der Kamera bei Richard C. Schneider, Leiter des ARD-Studios in Rom. Und kurz darauf recherchier-

ten wir für unser Abschlussmagazin. Zwei Mitschüler und ich fuhren nach Frankfurt. Dort trainiert eine Radsportmannschaft aus afrikanischen Flüchtlingen. Wir begleiteten das Team zwei Tage und produzierten einen rund vierminütigen Film. Während dieser Zeit nahmen wir zudem an einem Austauschprojekt teil. Zunächst besuchten uns 16 Studen-

ten der Universität Tel-Aviv; Ende Juli/Anfang August flogen wir für eine Woche nach Israel.

In der zweiten Augustwoche hatte ich meinen letzten Schultag, was jedoch nicht bedeu-

tet, dass die Ausbildung an der DJS vorbei ist. Sie umfasst auch zwei dreimonatige Prak-

tika. Das erste davon beginnt für mich Anfang September im Sport-Ressort der Süddeut-

schen Zeitung. Das kenne ich schon insofern, als ich 2015 im Online-Sport der SZ hos-

pitiert und seither als freier Mitarbeiter für denselben gearbeitet habe. Nun verbringe ich drei Monate im Print-Sport.

Die Klasse 53B der Deutschen Journalistenschule. Foto Wolfgang Maria Weber

VMS-Stipendiat Johannes Kirchmeier berichtet (3)

Umgang mit der Journalismuskritik

(10. Februar 2016) - Anfang November steckte ich noch mitten im Radioblock, der ist in-

zwischen vorbei. Außerdem habe ich meinen letzten größeren Abschnitt an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) absolviert und stehe in den Startlöchern der TV-Ausbil-

dung an der Deutschen Journalistenschule.

An der LMU belegte ich zwischen November und Januar ein Seminar zum Thema Lügen-

presse. Der Journalismus steht ja seit einiger Zeit in der Kritik in Deutschland. In diesem Seminar haben wir uns mit dem Vorwurf der „Lügenpresse“ und der Herkunft, Verbreitung und Berechtigung des Begriffs auseinandergesetzt. In diesem Rahmen habe ich mich mit „Meinungsmacht“ befasst, der Doktorarbeit von Uwe Krüger, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität Leipzig. Krüger wirft darin einigen Journalisten eine zu große Nähe zu transatlantischen Organisationen vor – und mangelnde Transparenz über die politisch-journalistischen Verbindungen. Es gibt jedoch auch einige Kritikpunkte, darauf bin ich in einem Referat eingegangen. Im Anschluss habe ich eine wissenschaftliche Ar-

beit über die Rezensionen des Buches erstellt – unter der Leitfrage: „Wie gehen Journa-

listen mit der Journalismuskritik um?“

Bayerische Politik und Landtagspresse

Besonders spannend war im Rahmen des Seminars auch der Besuch von Uwe Wolf. Wolf ist Reporter bei der „Sächsischen Zeitung“ in Dresden und berichtet dabei in den vergangenen Jahren über „Pegida“. Er erzählte uns aus seinem etwas eingeschränkten Arbeitsalltag. Zum Abschluss des Seminars haben wir in einer Gruppenarbeit den Ein-

fluss der Politik auf die bayerische Landtagspresse untersucht – und dabei ethische Grundsätze für den Umgang miteinander herausgearbeitet. Dazu führten wir mit vier Landtagskorrespondenten Forschungsinterviews und fassten das Ergebnis in einem Forschungsbericht zusammen.

Anfang Januar folgte der Abschluss der Hörfunk-Ausbildung. Ich habe mit meiner Klasse ein zweistündiges Magazin über Datensicherheit erstellt. Das lief beim Münchner Ausbildungssender „M94.5“ an einem Sonntagmittag. Ein weiteres einstündiges Kulturmagazin erstellten wir zusammen mit Dieter Heß von „Bayern 2“ in einer kleineren Gruppe zum Thema „Rache“. Auch dieses Magazin werden wir Radiosender anbieten und sind ganz zuversichtlich, dass es veröffentlicht wird.

Nach der Radio-Ausbildung geht es an der DJS nun weiter mit dem TV-Block. Und in den bin ich Ende Januar bereits gestartet. Dabei hat meine Klasse ein achttägiges Videojournalismus-Seminar absolviert. Filmen, Drehen und Schneiden haben uns die erfahrenen Dozenten Matthias Zuber und Mike Friedrich näher gebracht. Dabei wurden uns an zwei Tagen die Aufgabe gestellt, in einem bestimmten Stadtgebiet zu drehen und jeweils eine Geschichte an einem Tag zu erzählen. In Bogenhausen habe ich den evangelischen Pfarrer Markus Hepp porträtiert unter dem Gesichtspunkt, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten. In Trudering waren eine Kollegin und ich bei einer Druckerei, die 18 Millionen Wertmarken pro Jahr für Volksfeste erstellt – unter anderem auch fürs Oktoberfest.

Im Radio als Nostalgie-Reporter

In den nächsten Monaten wird meine Klasse jetzt zwei TV-Magazine erstellen und dann die DJS beenden, danach stehen noch die Masterarbeit und ein zweites Praktikum an – für mich geht es wahrscheinlich zum Fernsehen. Außerdem werde ich wie schon in den letzten Monaten weiterhin als freier Journalist nebenher unterwegs sein. In den vergan-

genen Monaten habe ich etwa bei der SZ im Bayern- und Regionssport veröffentlicht und für SZ Digital Sport am Wochenende gearbeitet.

 

Außerdem bin ich immer mal wieder als Sportreporter, der alte Sportereignisse vertont, in der Radio-Sendung „The Other Side“ zu hören, die ein DJS-Kollege moderiert. Sie läuft monatlich (letzter Samstag im Monat) im Internet auf „detektor.fm“, alle Sendungen kann man als Podcast nachhören (Link: http://detektor.fm/serien/das-pop-feuilleton). In der Januar-Sendung habe ich das Duell Andreas Widhölzl gegen Martin Schmitt bei der Vier-

schanzentournee in Bischofshofen am 6. Januar 2000 neu erzählt.

Stipendiat Johannes Kirchmeier berichtet (2)

Von der DJS ein paar Stockwerke höher zur SZ

(5. November 20159 - Seit meinem letzten Bericht Anfang Juli hat sich einiges in meiner Ausbildung getan. Der Printblock an der Deutschen Journalistenschule (DJS) ist abge-

schlossen, unser Magazin „Vegas“, ein Magazin übers Spielen, ist im Druck und er-

scheint am 16. Dezember. Nach dem Printblock an der DJS war ich vom 1. Juli bis zum 30. September drei Monate im Praktikum im Sport der Süddeutschen Zeitung und bei sz.de. Der Anfahrtsweg blieb der gleiche, da die Journalistenschule ebenfalls im SZ-

Hochhaus in Berg am Laim ist. Sie befindet sich nur ein paar Stockwerke tiefer als das Sportressort.

Die ersten sechs Wochen des Praktikums verbrachte ich bei sz.de. Dabei schrieb ich unter anderem Meldungen, betreute Liveticker zu Wimbledon oder der Tour de France, baute Bilderstrecken oder formulierte Titel und Teaser für Texte, die aus der Zeitung übernommen wurden. Aber das war natürlich nicht alles: Ich konnte auch meine eigenen Themenideen umsetzen. Zum Beispiel habe ich, als der FC Bayern zu Gast in China war, mit den Legionären Sejad Salihovic und Andreas Nägelein (spielt aktuell in Hongkong) über die Wahrnehmung des Münchner Fußballklubs in China gesprochen (Link: www.sz.de/1.2577385).

 

Beim überraschenden 2:0-Sieg des Lokalrivalen TSV 1860 München in der ersten Pokal-

runde gegen Hoffenheim war ich im Stadion und habe im Anschluss einen Nachdreher zum Spiel geschrieben (www.sz.de/1.2600866). Außerdem berichtete ich über Keisuke Hondas Investorenengagement beim niederösterreichischen Klub SV Horn. Mit dem Horner Vorstandsobmann Rudi Laudon sprach ich über den Einstieg des Spielmachers vom AC Mailand, der den Klub von der dritten Liga in die Bundesliga hieven will – und dann in die Champions League (www.sz.de/1.2599795). Zudem porträtierte ich Öster-

reichs „Mister Europacup“ Louis Schaub von Rapid Wien (www.sz.de/1.2621129). Er ist der Sohn des Frankfurter Europapokalhelden Fred Schaub.

Benjamin Lauth exklusiv

Zur Praktikumshalbzeit, also Mitte August, wechselte ich zur Zeitung und auch dort habe ich mich schnell eingelebt und durfte von Beginn an eigene Themenideen einbringen, eine Auswahl davon stelle ich hier kurz vor: Der Höhepunkt war wohl meine Geschichte über den ehemaligen Löwen-Stürmer Benjamin Lauth, der mit mir über sein Karriereende und seine Zukunftspläne sprach (www.sz.de/1.2652810). Die Nachricht über das Karrie-

reende zitierten die Agenturen und somit Medien in ganz Deutschland. Außerdem habe ich unter anderem den schnellsten Läufer Unterfrankens, Patrick Karl, porträtiert und eine Reportage von den deutschen Box-Meisterschaften in Straubing geschrieben. Und weil ich ja gebürtiger Niederbayer bin, habe ich auch Texte über die Volleyball-Bundes-

ligaklubs Rote Raben Vilsbiburg und Nawaro Straubing erstellt.

 

Als die Eishockey-Cracks der Straubing Tigers in der Vorbereitung in einem Benefizspiel die Straubinger Volleyballerinnen in deren Sport am Netz herausforderten, schrieb ich einen kurzen, humorigen Artikel darüber. Als die Straubing Tigers dann überraschend Tabellenführer am Anfang der DEL-Saison waren, ordnete ich den Erfolg im Hauptsport ein.

Als freier Mitarbeiter engagiert

Die Praktikumszeit hat mich natürlich journalistisch weitergebracht. Durch die tägliche Arbeit und die Betreuung der sehr erfahrenen Sportjournalisten lernt man als junger Schreiber einfach dazu. Zudem habe ich die Abläufe in einer der meistgelesenen Sport-

redaktionen Deutschlands hautnah miterlebt. Und in der Themenfindung und –um-

setzung habe ich mich ebenfalls verbessert, weil ich mich sehr viel einbringen konnte und viel veröffentlichen durfte. Naja, und wie es so ist, nachdem ich mich nach den drei Mo-

naten richtig eingelebt habe in der Redaktion und alle Abläufe kannte, war das Praktikum dann zu Ende – mit einer guten Nachricht: Ich schreibe weiterhin als freier Mitarbeiter für die Süddeutsche Zeitung und SZ Sport am Wochenende, die Digitalausgabe, die sams-

tagabends erscheint.

 

Ein paar Stockwerke unterhalb des Sportressorts startete ich am 5. Oktober in den Hör-

funkblock, Teil zwei von drei der DJS-Ausbildung. Nach einer kurzen Einführung ins Medium Radio und die Technik, die dabei natürlich nicht ganz unwichtig ist, ging es auch schon los mit den ersten eigenen Beiträgen. Die brachte uns Detlef Kuschka näher, der bis 2013 Chefredakteur von Antenne Bayern war. Seine ehemalige Mitarbeiterin Jutta Ribbrock trainierte uns bei den Nachrichten im Radio, die SWR-Redakteurin Doris Maull bei der (Live-)Reportage im Hörfunk und der BR-Moderator Johannes Marchl übte mit uns Live-Interviews. Ich interviewte dabei den Münchner Krimischreiber Su Turhan („Kommissar Pascha“) im Studio, der als Gastarbeiter-Kind in Straubing aufgewachsen ist und in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als erster gebürtiger Türke in der niederbayerischen Stadt Abitur gemacht hat.

 

Das Hörfunkstudio ist in den letzten Wochen ein Stückchen Heimat für unsere Klasse geworden, weil wir darin auch Sprecherziehungs- und Moderationsseminare haben und uns eigentlich die meiste Zeit der Woche aufhalten. Gleichwohl haben wir uns aber auch in die weite Welt hinausgewagt – oder besser: nach Frankfurt und Mainz. Dorthin haben wir Ende Oktober eine Exkursion gemacht und dabei die Zeitarbeitsfirma Randstad und das ZDF besucht und vor Ort auch Interviews geführt. Teile davon fließen in eine Sen-

dung zum Thema Datensicherheit ein, die wir diese Woche aufgezeichnet haben und die in den kommenden Wochen an einem Sonntag beim Münchner Radiosender „M94.5“ ausgestrahlt werden wird. Ich habe dafür mit einem Hacker und Sicherheitsberater ge-

sprochen und gebe den Hörern in einem Kollegengespräch mit dem Moderator Tipps, wie sie ihre Daten beim Reisen schützen können. Reinhören lohnt sich also.

 

In den nächsten Wochen werde ich die Radio-Ausbildung weiter voranbringen und mit einem Kulturmagazin abschließen. Am Ende des Jahres geht es noch einmal an die Ludwig-Maximilians-Universität für mich, wo ich das Seminar „Lügenpresse – Bedeutung, Entstehung und Berechtigung eines Vorwurfs“ belegen und eine wissenschaftliche Arbeit dazu erstellen werde. Und sportjournalistisch bin ich natürlich nebenbei weiterhin tätig – als freier Mitarbeiter ein paar Stockwerke über der Deutschen Journalistenschule.

Stipendiat Johannes Kirchmeier berichtet über seine Ausbildung (1)

(8. Juli 2015) - Seit Februar lerne ich an der Deutschen Journalistenschule (DJS) das journalistische Handwerk und werde zum Redakteur ausgebildet. Dabei bekomme ich vor allem praktische Einblicke ins Berufsleben. Die Theorie absolvierte ich zuvor im Winter-

semester 2014/15 im ersten Universitäts-Teil für den Master Journalismus. Den werde ich gleichzeitig mit dem Redakteurszeugnis der DJS im kommenden Jahr erhalten.

 

An der Ludwig-Maximilians-Universität habe ich unter anderem in einer wissenschaftli-

chen Arbeit den Einsatz von Datenjournalismus beim Fußball in einem Qualitäts- und einem Boulevardmedium verglichen – und zwar zu den Zeitpunkten WM 2002 in Japan und Südkorea und WM 2014 in Brasilien. Ich kam zu dem Ergebnis, dass sich der Daten-

journalismus ganz grundsätzlich weiterentwickelt und sehr stark zugenommen hat und dass er inzwischen eine gewichtige Rolle einnimmt. Während 2002 noch vor allem PK-

Berichterstattung den Sport beherrschte und gerade Zitate zur Untermauerung dienten, untermauern Journalisten ihre Thesen inzwischen vor allem mit Daten und Fakten. Ende Januar schloss ich das Semester mit guten Noten ab.

Reportage, Glosse, Kommentar

Die DJS begann danach mit mehreren journalistischen Einstiegsveranstaltungen im Printblock. Anfang Februar standen Rechercheseminare, sowie Übungen zu Interview- und Fragetechnik und ein Vortrag zum Presserecht auf dem Stundenplan. Danach war es dann an uns Schülern, eigenständig zu arbeiten. Wir texteten Nachrichten, redigierten und führten Interviews. Außerdem bekamen wir vom Seite-Drei-Autor der Süddeutschen Zeitung, Holger Gertz, die Kunst der Reportage nähergebracht, Streiflicht-Autor Wolf-

gang Görl führte uns in die Glossenform ein und SZ-Außenpolitik-Chef Stefan Kornelius zeigte uns, wie Kommentare gelingen.

 

Besonders interessant waren die Ressort-Workshops. Ich bekam in den ersten Monaten Einblicke in Wirtschafts-, Politik-, Gerichts- und Sportberichterstattung und besuchte da-

bei das Amtsgericht München, den Bayerischen Landtag und die Bayerische Staats-

kanzlei. Dabei führte ich auch ein Hintergrundgespräch mit Rainer Riedl, dem stellver-

tretenden Pressesprecher des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Gerade weil ich schon festgelegt auf den Sportjournalismus bin, war es interessant für mich, noch einmal in die anderen Ressorts hineinzuschnuppern.

Üben in der Arena

Den Sportjournalismus brachte uns der Autor und Mediencoach Stefan Brunner näher, der auch an der Macromedia Hochschule München lehrt. Mit ihm besuchten wir das Spiel TSV 1860 München gegen den VfL Bochum in der Allianz Arena, das die Münchner im April in letzter Minute 2:1 gewannen. Ich verfasste neben der Partie einen Spielbericht. Zehn Minuten nach dem Ende musste dieser fertig sein. In puncto Schnelligkeit war das eine extrem wichtige Übung. Auch wenn ich gerade Schnelligkeit als Online-Journalist natürlich schon gewohnt bin.

 

Das neu erworbene Wissen mündete erst einmal in die Konzeption von Übungszeitun-

gen. Jeweils zwei Qualitäts- und Boulevardzeitungen mit verschiedenen Ressorts er-

stellte unsere Klasse in vier Tagen. Mit festen Aufgaben: Wir produzierten mit wechseln-

den Chefredakteuren, Ressortleitern, Layoutern und Redakteuren.

Ausflug nach Berlin

Die Klasse der Deutschen Journalistenschule (DJS) mit Schulleiter Jörg Sadrozinski (l.) und VMS-Stipendiat Johannes Kirchmeier (r.).

Anfang Mai war es dann Zeit, den Schulstoff auch einmal außerhalb der DJS-Räume an-

zuwenden. Unsere Klasse fuhr zur Internet-Konferenz Re:publica (im Bild)nach Berlin und erstellte dort gemeinsam mit der Berliner Zeitung und der Self-Publishing-Plattform Epubli das sogenannte „schnellste Buch der Welt“, den E-Reader, der täglich über die Veranstaltungen des Vortags informierte. Ich schrieb zum Beispiel über einen Talk, der sich mit Digitalisierung und seelischen Krankheiten befasste. Im Anschluss daran blieb es für uns praktisch, wir erstellten ein weiteres Buch gemeinsam mit der Vodafone Stiftung Deutschland über Ausbildungsabbruch. Ich besuchte dabei eine Münchner Verwaltungs-

fachangestellte und stellte ihren Beruf vor. Zudem interviewte ich eine fränkische Ausbil-

dungsabbrecherin, die von ihrem Abbruch profitierte und im neuen Job zufriedener ist.

Wer druckt die Geschichte des FC Bayern Kaserne?

Am Ende unseres Printblocks produzierten wir im Juni dann unser Abschlussmagazin. Wir einigten uns darauf, ein Themenheft zu gestalten. Es entstand „Vegas – Irgendwer spielt immer“, ein Heft übers Spielen. Ich schrieb dafür zwei Geschichten: eine Reportage über den FC Bayern Kaserne und ein Berufsporträt über den Lego-Modellbauer René Hoffmeister. Gerade die Recherche und letztlich die Geschichte über den FC Bayern Kaserne war sehr spannend. Es ist ein Klub, der in der Royal Bavarian Liga, der Münch-

ner Freizeitliga, antritt. Das Team besteht nahezu vollständig aus minderjährigen Flücht-

lingen. Den Text würde ich auch gerne noch vor der Veröffentlichung im Dezember ver-

kaufen. Ich biete ihn in den nächsten Wochen daher Magazinen und Zeitungen an. Falls das Thema auf diesem Weg eine Redaktion anspricht, darf sie sich gerne über den VMS bei mir melden.

 

Besonders interessant war für mich an der Magazinphase der Prozess einer Neugestal-

tung eines Heftes und diesen hautnah mitzuerleben und seine eigenen Ideen dabei ein-

zubringen. Und das Produkt gemeinsam zu verbessern und weiterzuentwickeln. Das Magazin „Vegas“ erscheint am 15. Dezember 2015. In einem meiner nächsten Stipendi-

umsberichte gibt es dann auch Bilder davon – und den Link dazu.

Praktikum im Sportressort von sueddeutsche.de

Auch im Sportressort bei Focus Online habe ich natürlich weiterhin nebenher gearbeitet. Leider war die Zeit dafür durch die DJS etwas begrenzt. Das wird sich aber nach dem Printblock ändern, der nach den Erfahrungen meiner Vorgänger der aufwendigste ist. Danach gibt es mehr Möglichkeiten, um nebenher frei zu arbeiten. Meine Dienste be-

schränkten sich in den vergangenen drei Monaten vor allem aufs Wochenende und den Abend. Ich war für Bundesliga, Champions-League- oder Nationalmannschaftsspiele in der Redaktion und berichtete darüber.

 

Gleich im Anschluss an die Magazinphase folgt jetzt eine sehr aufregende Zeit: Ich starte ab 1. Juli in die Praxisphase. Drei Monate arbeite ich im Haus der Süddeutschen Zei-

tung. Erst absolviere ich im Rahmen der Ausbildung an der DJS ein sechswöchiges Praktikum im Sport-Ressort bei sueddeutsche.de, ab Mitte August bin ich dann noch ein-

mal für sechs Wochen im Praktikum beim Hauptsport der Süddeutschen Zeitung.

VMS-Stipendium 2015/16 für Johannes Kirchmeier

Stipendiat Johannes Kirchmeier (l.) mit dem VMS-Vorsitzenden Thomas Walz. FOTO: MARTIN HANGEN

VMS-Stipendiatin Marieke Reimann berichtet

Schwieriger Einstieg ins journalistische Berufsleben

(26. Januar 2015) - Kurz nachdem ich meine Masterarbeit, „Organisation alternativer Medienangebote im Netz“, erfolgreich verteidigt hatte, zog ich Ende September nach Berlin. In der Hauptstadt hatte ich – ziemlich spontan – einen Praktikumsplatz beim Fußballmagazin 11FREUNDE erhalten. Spontan deshalb, weil ich mich, nachdem mir der MDR in Leipzig kurzfristig abgesagt hatte, bundesweit für allerhand sportjournalistische Praktika und vor allem Jobs beworben hatte. Da es schier unmöglich schien, direkt nach dem Studium eine bezahlte Redakteursstelle zu bekommen, spielte ich auch mit dem Gedanken, an meiner Schreibe im Magazin-Journalismus zu feilen. 11FREUNDE hat nicht nur einen frechen, jungen und dynamischen Schreibstil, sondern auch Themen, die einen Blick hinter die Kommerz-Vorhänge des Profisports werfen. Deshalb war ich froh, als ich ab 1. Oktober als einzige RedakteurIN in ihrem Team mitkicken durfte.

Tolles Praktikum bei 11FREUNDE

Volltreffer, statt Lattenknaller – das Praktikum war toll! Ich durfte alle Themen, die ich vor-

schlug, umsetzen und bekam für jeden angefertigten Artikel persönliches und detailliertes Feedback. An einige Geschichten kann ich mich besonders erinnern: Ich hatte über meh-

rere Wochen versucht, Stilijan Petrow zu erreichen. Petrow war lange Zeit bulgarischer Nationalspieler und Kapitän von Aston Villa und Celtic Glasgow. 2012 wurde bei ihm Leu-

kämie diagnostiziert, woraufhin er seine Profikarriere beendete. Ende letzten Jahres be-

gann er dann wieder mit Kicken und spielt jetzt regelmäßig in der Sunday League, einer britischen Freizeitliga.

 

Mit ihm sprach ich eine Stunde darüber

http://www.11freunde.de/interview/nach-der-

leukaemie-erkrankung-stilijan-petrow-ueber-sein-comeback/page/1

warum er wieder Fußball spielt und was der Unterschied zwischen Dorfmannschaft und Premier League ist. Er erzählte mir auch von seinem Kampf gegen den Blutkrebs und die Unterstützung von Familie und Fans. Er sagte, dass es das Schlimmste für ihn gewesen sei, teilweise isoliert, mit seiner Krankheit alleine zu sein: Er durfte z.B. aufgrund seines schwachen Immunsystems während seiner Behandlung sechs Wochen seine Söhne nur durch eine Glasscheibe sehen. Heute scheint er allerdings wieder auf dem Weg der Besserung und erwischt schon mal seine undisziplinierten Mitspieler am Abend vor einem Sonntagsspiel an der Pommesbude. Mich hat es beeindruckt, dass er genau weiß, wie vermögend er ist und dass er deshalb wahrscheinlich eine bessere Genesungschance hat als an Leukämie erkrankte Nicht-Profifußballer.

Eine andere ausführlichere Geschichte beschäftigte sich mit dem Thema Polizeigewalt bei Fußballspieleinsätzen

(http://www.11freunde.de/artikel/polizeigewalt-bei-faneinsaetzen).

Hierfür habe ich wirklich viele Tage recherchiert und drei Fälle aus den vergangenen Jah

ren nacherzählt. Bei zwei Vorfällen wurden Fußballfans zu Unrecht beschuldigt, nach ei-

nem Spiel ihres Lieblingsvereins einen Beamten angegangen zu haben. Beim dritten Fall filmte ein Mann selbst die rohe Vorgehensweise der Polizisten gegen einen Fußballfan und wurde daraufhin von den Beamten aufgefordert, sein Handy abzugeben. Als er sich weigerte, wurde er unter anderem mit Pfefferspray besprüht und nach unten gedrückt. Nun hat er Anzeige erstattet.

 

Die Unschuld der beiden ersten Fans konnte nur durch zufällig gefilmte Videos nachge-

wiesen werden. Die Beamten, die Anzeige erstatteten, hatten vor Gericht zunächst falsch ausgesagt und Recht erhalten. Das ist kurios und nicht hinnehmbar, sollten doch vor Ge-

richt alle gleich behandelt werden. Ein Richter schätzte diese Situation in dem Artikel so ein: „Hätte man hier kein Video, hätten 20 Fans aussagen können, was sie wollen, man hätte dem einen Beamten geglaubt.“

 

Ich wollte mit dem Artikel keinesfalls die Generalaussage treffen, dass sich Polizisten ge-

genüber Fußballfans falsch verhalten. Es ist mir lediglich schon öfter aufgefallen, dass bei Fußballspielen von vornherein auf beiden Seiten – sowohl auf der der Fans, als auch der der Beamten – eine gewisse Grund-Aggression herrscht. Woher die kommt und wie sie vielleicht in Zukunft abgemildert werden könnte, ließ ich einen Fanforscher einordnen. Der Artikel bekam unzählige Kommentare und Likes, aber auch negative Kritik. Einige Leser, unter ihnen Polizisten, warfen mir vor, das Bild von Polizeieinsätzen verzerrt dar-

gestellt zu haben. Ein Kommentator gab sich sogar als einer der Fans aus und beschul-

digte mich, Dinge falsch aufgeschrieben zu haben.

Keine Chance gegen Zensur der Pressesprecher

In diesem Praktikum wurde mir durch Reaktionen wie diese einmal mehr bewusst, wie schnelllebig Onlinejournalismus ist. Gerade noch publiziert – schon hundertfach kom-

mentiert. Man sollte als Journalist stets darauf gefasst sein, dass alles, was man im Text geschrieben hat, nachgegoogled werden kann. Das ist auch gut so, denn lupenreine Recherche sollte Pflicht sein. Die Kür ist, durch persönliche Gespräche und reale Ein-

drücke, etwa durch Ortsbesuche, Live-Elemente mit einzupflegen, die eben nicht irgen-

dwo im Netz stehen.

 

Deswegen nutzte ich die Chance und interviewte Nachwuchstalent Julian Weigl an ei-

nem Sonntagmorgen auf dem Trainingsgelände des TSV 1860 München. Gerne hätte ich alles, was er mir in dem Interview sagte auch publiziert, aber auch das ist etwas, was man als Journalist immer wieder verkraften muss: Die schönsten Anekdoten werden meist durch Pressesprecher gestrichen oder so verklausuliert, dass nur noch Jurastu-

denten im zwölften Semester sie verstehen.

Das Praktikum ist mit dem Jahr 2014 zu Ende gegangen. Unkomplizierte Artikel mit Sprachblüten kann ich nun noch schneller als zuvor ins Netz zaubern. Das würde ich auch gerne zukünftig weiter tun, weshalb ich gerade versuche, mich als freie Journalistin in Berlin richtig einzuleben. Das ist nicht so einfach. Mein berufliches Netzwerk hier ist noch klein und klar gibt es Aufträge, aber kaum welche von denen ich meine Miete be-

zahlen könnte.

Abnehmer für Berichterstattung von Frauenfußball-WM gesucht

Deshalb organisiere ich gerade meinen Aufenthalt in Kanada. Im Sommer möchte ich hier mehrere Wochen zur Frauenfußball-WM fahren, um von dort aus verschiedenen Medien unterschiedliche Geschichten anzubieten. Am liebsten würde ich das über ein gemeinsa-

mes Onlineprojekt zusammen mit einer sportjournalistischen Webseite, einem Magazin oder einer Tageszeitung gestalten, um so nicht nur Artikel zu schreiben, sondern auch per Video aus Kanada zu berichten.

 

Wer sich hierbei also angesprochen fühlt, kann sich ab sofort gerne bei mir melden (https://www.torial.com/marieke.reimann).

VMS-Stipendiatin Anna Dreher berichtet

Über Berlin und ZEIT online zum Endspurt

(1. Dezember 2014) - Nach zwei Wochen Urlaub, die auf die Print- und Onlineausbildung folgten, ging es am 20. August mit dem Radio- und Fernsehblock an der Deutschen Journalistenschule weiter. Nach der intensiven Textarbeit während der Produktion unseres Abschlussmagazins und der „Summer School“, einem datenjour-

nalistischen Online-Projekt mit Journalisten aus Süd- und Osteuropa zum Thema Lebensmittel, habe ich mich sehr auf die Arbeit mit der Stimme, Tönen und Bewegtbild gefreut. Ich wusste aus früheren Praktika, dass mir das sehr viel Spaß macht und ich mir vorstellen kann, auch in diesem Bereich als Sportjournalistin zu arbeiten.

 

Nach den ersten Unterrichtseinheiten zu den technischen Grundlagen im Rundfunk hatten wir Seminare zu Darstellungsformen, zum gebauten Beitrag, zur „Schreibe“ im Radio, Sprecherziehung, Interview, Moderation und Reportage. Das alles haben wir dann in zwei Abschlussmagazinen angewandt. Das erste waren zwei Stunden ohne festen thematischen Rahmen, außer der Festlegung auf Zuhörerinnen und Zuhörer aus München, sowie die Art der Radiostation. Gemeinsam mit einem Kommilitonen habe ich moderiert und hatte viel Spaß dabei.

 

Es war interessant zu sehen, wie aus einem anfänglichen Konzept eine Sendung mit Musik, eigens produzier-

ten Musikbetten, Jingles und Stationvoice, Live-Interviews und Beiträgen geworden ist – und welche techni-

schen Schwierigkeiten dabei auftreten können und wie man damit umgehen muss. Das zweite Magazin, eine Kultursendung, hat sich mit der Frankfurter Buchmesse auseinander gesetzt, zu der wir Anfang Oktober auch gefahren sind und für den Messe-Blog geschrieben haben.

BOAH!

In dieser Zeit kam auch das Abschlussmagazin aus der Druckerei zu uns an die DJS und für uns alle war es – glaube ich – ein sehr schöner Moment, das Magazin endlich in den Händen zu halten und nach dem Websitencountdown auch „richtig“ online zu gehen.

 

Im Oktober startete dann der letzte Ausbildungsteil der DJS: Fernsehen. Wir hatten in der ersten Woche einen intensiven, lehrreichen und sehr interessanten VJ-Kurs. Auf was muss man beim Drehen achten? Wie ist der richtige Umgang mit Stativ, Kamera und Ton? Welche Einstellungen dürfen nicht fehlen, welche sollte man möglichst vermeiden? Etc waren Fragen, die wir zunächst in der Theorie und später auch in der Praxis beant-

wortet haben.

 

Nach den ersten Übungen haben wir in Kleingruppen Filme gedreht und dabei sind sehr schöne Kurzbeiträge entstanden, die vor allem auch gut gezeigt haben, worauf wir noch achten müssen. Nach einem Seminar zum Leben als freie Journalisten gab es Einheiten zur Präsentation vor der Kamera, Nachrichten und Erklärstücken, Texten im Fernsehen, Interview, Reportage, Mobile Reporting und der Live-Berichterstattung inklusive Aufsager (übersprochenes Hintergrund-Informationsstück in den Radio-Nachrichten, oft vor Hinter-

grundmusik - die Red.) aus dem Bayerischen Landtag nach der ersten Regierungser-

klärung von Markus Söder als Heimatminister. Das alles war im Gesamteindruck ganz anders als das, was wir bisher gemacht hatten und hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Kritische Auseinandersetzung mit der Regenbogenpresse

Wir haben dann mit Hilfe eines Dozenten ein Magazin produziert, das sich mit dem Bou-

levard-Journalismus beschäftigt hat und gleichzeitig in diesem Stil gehalten wurde. Darin haben wir uns kritisch mit der Regenbogenpresse und den dort arbeitenden Journalisten auseinander gesetzt. Der Film wurde am 29.11 während des verdi-Journalistentags in Berlin gezeigt.

Seit dem haben wir mit der intensiveren Recherche und Produktion unseres zweiten TV-

Films begonnen. Im Gegensatz zum Ersten wird der Zweite aber nicht von allen 15 künf-

tigen Absolventen gemacht, sondern in fünf Kleingruppen, die in der Themenwahl sehr frei sind. Dreharbeiten, Schnitt und Vertonung müssen bis zum 19. Dezember abge-

schlossen sein. An diesem – unserem letzten – DJS-Tag werden die Filme gezeigt und markieren gleichzeitig den Abschied der 52A aus dem vierten Stock.

Ab Januar bin ich dann für drei Monate in der Sportredaktion von Zeit Online in Berlin, bevor im April die Masterarbeit beginnt, die ich zur Medienlage in Kuba schreiben möch-

te. Wie ich in meinem letzten Quartalsbericht schon vermutet hatte, bin ich während des Radio- und Fernsehblocks wieder mehr zum Schreiben gekommen und konnte für die Süddeutsche Zeitung unter anderem vermehrt über die Fußballerinnen des FC Bayern München, den München Marathon oder verschiedene Portraits wie beispielsweise über den Drittliga-Spieler Daniel Engelbrecht, der nach langer Pause und Herzrhythmusstö-

rungen dank eines Defibrillators wieder Fußball spielen kann.

Ich habe noch ein paar Textideen, die ich hoffentlich noch vor meinem Umzug – wenn nicht, dann während Berlin oder danach – auch dank meines Stipediums umsetzten kann.                                                                                                               Anna Dreher

Die VMS-Stipendiatinnen 2014/15

Anna Dreher und Marieke Reimann sind die Stipendiatinnen des VMS für 2014/15. Der 1. Vorsitzende Hans Eiberle überreichte die Urkunden anlässlich der Verleihung des Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreises im Botticelli-Zimmer des Münchner Ratskellers.

Seit 2009 lobt der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) jährlich ein Stipendium für Studierende aus, die während ihres Studiums sportjournalistisch tätig sind. Es ist mit 3.000 Euro dotiert. Weil dem VMS zwei gleichwertige Bewerbungen vorlagen, beschloss der Vorstand, das Stipendium auf 4.800 Euro zu erhöhen. Die beiden Stipendiatinnen er-

halten ein Jahr lang monatlich 200 Euro. Sie müssen vierteljährlich über ihre Aktivitäten an der Uni, bei der DJS und als Journalistinnen berichten.

Anna Dreher hatte sich schon einmal um das Stipendium beworben, allerdings vergeb-

lich, weil sie damals noch in Tübingen und damit außerhalb des VMS-Einzugsbereichs Medienwissenschaft studierte. Sie und Marieke Reimann studieren derzeit an der Lud-

wigs-Maximilians-Universität in München Journalismus und werden an der Deutschen Journalistenschule ausgebildet.

Marieke Reimann, geboren in Rostock, hat zahlreiche Praktika absolviert (Süddeutsche Zeitung, Focus Online, ProSiebenSat.1 Digital) und vier Monate lang auf Malta als freie Journalistin gearbeitet.

Anna Dreher, geboren in Berlin, aufgewachsen in Herrenberg, rund 40 Kilometer süd-

westlich von Stuttgart, hat ebenfalls zahlreiche Praktika aufzuweisen (Stuttgarter Nach-

richten, Deutsche Presse-Agentur in Washington, Süddeutsche Zeitung, ARD in New York, ZDF, SWR Stuttgart), außerdem freie Mitarbeit (Süddeutsche Zeitung, Stuttgarter Zeitung). 2014 wurde Anna Dreher mit dem Medienpreis des Behinderten- und Rehabi-

litations-Sportverbands Bayern ausgezeichnet. In ihrem prämierten Text, der in der Süd-

deutschen Zeitung erschien ("Wie, bist du schon fertig?") schildert die Autorin, wie sich die blinde Biathletin Verena Bentele, vielmalige Paralympics-Siegerin, am Schießstand mit der Olympiasiegerin und ehemaligen Weltmeisterin Kati Wilhelm misst.

Thomas Gröbner, Stipendiat 2012/13

"Fundament für Träume"

Bürgermeisterin Christine Strobl mit VMS-Stipendiat Thomas Gröbner.

Ich bedanke mich für  die Un-

terstützung durch das VMS-

Stipendium. Dank dieser Hil-

fe war es mir möglich, mein Projekt erfolgreich weiterzu-

führen und auszubauen.

 

Das VMS-Stipendium ist eine wunderbare Form der Förde-

rung. Es gießt ein stabiles

Fundament für die Träume und Luftschlösser des Nach-

wuchses, genau dorthin wo vorher ein dunkles Loch der Unsicherheit war. Es gibt jungen Journalisten den Mut, sich in dem schwierigen Umfeld weiter zu behaupten.

 

Aktuell erarbeite ich mit Kommilitonen einen Business-Plan für die Ausgestaltung des Chiemgaukickers mit einem entsprechenden Geschäftsmodell und Erlösmodellen. Ohne die Unterstützung des VMS hätte wohl ich nicht die Ausdauer gehabt, die für solche Pro-

jekte unabdingbar sind.

 

In großer Dankbarkeit und Verbundenheit.                                           Thomas Gröbner

Geschäftsstelle:

Verein Münchner Sportjournalisten (VMS)

Geschäftsführer:

Diethelm Straube

c/o Plazamedia / Sicherheit

Münchener Straße 101

85737 Ismaning

T 0170 2268029 

1. Vorsitzender

Thomas Walz

T 0170 2268043

Besucher seit 19. Juni 2013

Aktuelles

VMS INFO 2023

Jahresheft Nr. 22

Verein Münchner Sportjournalisten

2023 pdf 2.pdf
PDF-Dokument [39.5 MB]

Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis für regionale und lokale Sportberichterstattung 

Die prämierten Texte

Stegmann-Preis 2024, Texte
Handreichung 2024 neu.pdf
PDF-Dokument [13.9 MB]
Stegmann-Preis, Texte
Stegmann-Preis 2023, Texte.pdf
PDF-Dokument [18.5 MB]
Presseausweis-Antrag 2024
bitte als pdf gescannt schicken per Mail an presseausweis(at)vms-sportjournalisten.de
Antragsformular_Presseausweis_2024.pdf
PDF-Dokument [234.4 KB]

Ansichtssache

Das Ende der Tragödie         um Jürgen Bischof

Gedenktage

Geburtstage

Klaus K. Müller 85 Mit 21 jüngster Sporchef -

Springer, adidas, Focus

Günter R. Mülller 80

Das historische Foto

Martin Hangen 60

Als Fotograf auf

Marias Spuren

Michael Gernandt 85 Rekordverdächtige

41 Jahre SZ

Michael Buchholz 60

Von Miriam Makeba umarmt

Fritz Hautsch 70                     Die Flitzi-Karriere

Doris Henkel 70

"Das Bewusstsein für die

sportliche Leistung zählt

heute kaum noch"             

Frank Hörmann 60

Münchner Eisbachufer statt großer Bühne

Otto Greitner 75

Kein Geschwafel -            schnell und kurz

Neue Bücher                           

Besprechungen

Von Wolfgang Uhrig

"Thailand unter der Haut"

Bernd Linnhoff, geboren 1948 in Hamm/Westfalen, arbeitete als Chefreporter Fußball beim Sportinformationsdienst (SID) und bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 1988 machte er sich als freier Journalist, Kom-munikationsberater und Reden-schreiber selbstständig. Linnhoff wanderte 2008 nach Thailand aus. Er lebte vier Jahre in Bankok und wohnt seit 2012 in Chiang Mai

Linnhoff über sein Buch: „In „Thailand unter der Haut“ erzähle ich in 31 Nahaufnahmen von Thailands Ess-Klasse, der Fuß-ball-Community der German All Stars, von Männern in Bangkoks Nächten, von Frauen auch und davon, wie ich schlank wurde auf dem Rücksitz eines Motorrad-taxis. Es geht um Geister, den Zusammenprall zweier Kulturen in meiner Ehe mit Toey, um thailän-dische Spitznamen („Gestatten, mein Name ist Frankfurt“) und vieles mehr. Ich verschweige nicht einmal, dass ich hier lung genannt werde, alter Onkel.“

„Thailand unter der Haut“ ist 240 Seiten stark und kostet 14,90 Euro plus Versandkosten. Es ist im Onlineshop meines Verlegers Oliver Wurm unter folgendem Link erhältlich: www.fussballgold.de

Anno dazumal

Als Gerd Müller zurücktrat        Als Beckenbauer nachtrat

Wenn Ronny mit                         dem Kopf abstaubt

Fußballsprache oder ganz schlechtes Deutsch?

 

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