Verein Münchner Sportjournalisten
Verein Münchner Sportjournalisten

Geburtstage

April 2024

01.04.1958

Thomas Klinger

tk@thomasklinger.com

03.04.1962

Elisabeth Schlammerl

eschlammerl@web.de

05.04.1972

Reinhard Franke

frankereinhard@gmail.com

06.04.1939

Klaus K. Müller

muellerkk1@web.de

07.04.1994

Nino Duit

nino.duit@hotmail.com

07.04.1976

Erich Goldmann

goldmann@gesund-reha.de

08.04.1935

Horst-Günther Huber

horst.huber@baymego.de

08.04.1992

Gast Faber

gastfab84@hotmail.com

09.04.1971

Patrick Reichelt

patrick.reichelt@t-online.de

11.04.1960

Christian Kolb

info@bilderschau.com

12.04.1993

Marie Schulte-Bockum

marie.schultebockum@gmail.com

12.04.1999

Adrian Kühnel

contact@adriankuehnel.com

13.04.1971

Klaus Gronewald

kg130471@gmail.com

14.04.1961

Oryk Haist

Oryk-haist@t-online.de

19.04.1947

Werner Deisenroth

post@deisenroth.de

20.04.1997

Marco Blanco Ucles

marco.blanco@t-online.de

21.04.1940

Wolfgang Uhrig

wolfganguhrig@t-online.de

22.04.1952

Kurt Schneider

kurtschneider52@gmail.com

24.04.1967

Morten Püschel

pueschel@mmcsport.de

24.04.1957

Hans-Peter Rudolph

hanspeter.rudolph@t-online.de

26.04.1983

Florian Bogner

flobognermail@gmail.com

27.04.1968

Michael Papke

Michael.Papke@gmail.com

28.04.1940

Friedrich Heimann

fritz.heimann@web.de

28.04.1981

Matthias Ondracek

matthias.ondracek@gmail.com

28.04.1976

Markus Sieger

msieger@gmx.de

29.04.1982

Christoph Fetzer

cf@cfetzer.com

30.04.1975

Hartwig Thöne

Hartwig.Thoene@t-online.de

30.04.1986

Florian Schimak

FloSchimak@hotmail.de

Klaus K. Müller 85

Mit 21 jüngster Sportchef, Springer, adidas, Focus

(6.4.2024). Geboren ist Klaus K. Müller in Schmiedeberg im Erzgebirge, und zwar am 6. April 1939. Was das „K.“ bedeutet, erklärt er schnell. „So wie‘ Karl der Große‘, sagt er – und ganz unrecht hat er nicht. Denn was er als Sportjournalist erreicht hat, ist zweifelsohne bewundernswert. Er hat journalistisch eine Kar-riere hingelegt, von der andere nur träumen können.

  Mit 21 Jahren war er jüngster Sportchef Deutschlands beim Nürnberger 8-Uhr-Blatt, wo er Helmut Markwort (später Erfinder/Gründer/Initiator von FOCUS) nachfolgte, den er beim gemein-samen Volontariat bei der Mainzer Allgemeinen Zeitung kennen gelernt hat. Stillstand: von wegen! Danach wurde er Leiter der Sportredaktion „Bild München“. 1979 der Wech--sel zu adidas, wo er bis 1990 als Pressesprecher und PR-Chef tätig war. Dann der Wech-

sel zurück zum aktiven Journalismus. In Berlin half er als Mitglied der Chefredaktion beim Aufbau der Super-Zeitung. Nach deren Einstellung baute er das Berliner Korresponden-ten-Büro von FOCUS auf, das er bis zur Rente 2004 leitete.

  Zum Sportjournalismus kam durch Zufall. Während seines Volontariats bei der Mainzer Allgemeinen starb überraschend der Sportchef des Tochterblatts Wiesbadener Allge-meine. Da beförderte der Chef vom Dienst den Jungspund mit den Worten: „Du verant-wortest ab heute den Sport.“ Von dieser Zufallsliebe kam der gebürtige Erzgebirgler lange nicht los. In seinen 15 Jahren bei „Springer“ berichtete Klaus K. Müller von vier olympi-schen Spielen und als BILD-Chef von der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 1974 und Argentinien 1978.

  Auch als Sprecher des Hauses adidas, wo er ein Millionenbudget zu verantworten hatte, besuchte er sechs Olympische Spiele und drei Fußball-Weltmeisterschaften. Nach dem Zerwürfnis mit adidas-Chef Bernhard Tapie kehrte Müller in seinen geliebten Journalis-mus zurück.

  Natürlich, so sagt er zu seinem 85. Geburtstag: Es blieben Tiefen und Höhen nicht aus. So war der Tod seines ältesten Sohnes 2022 nach einer Hirnblutung ein massiver Schlag ins Familienleben. Der eine geht, die andere kommt. So erfreut es ihn, dass er mit seiner zweijährigen Alma nunmehr neben drei Enkeltöchtern eine Urenkelin hat – die er knud-deln und genießen darf. Der 85-Jährige hat das große Glück, mit seiner Frau Wilma seit 64 Jahre verheiratet zu sein. Wer kann sich ein größeres Glück zum 85. Geburtstag wünschen?

  Wir vom VMS sagen: Herzlichen Glückwunsch, Klaus K. Müller                  Margit Conrad

Günter R. Müller 80

Das historische Foto

(31.03.2024) – Als er 70 wurde, erzählte Günter R. Müller dem Laudator Hans Eiberle die Geschichte, wie anno 1969, damals 25 Jahre alt, Sepp Maier und Gerd Müller den Jubel über den deut-schen Titel samt Meistetschale exklusiv für ihn für ein Foto in Farbe nachstellten. Zwei junge Fußballspieler, die später Legen-den wurden, kamen tags darauf morgens pünktlich zum Trainings-platz, zogen brav die noch dreckigen Trikots über die frisch gekämmten Köpfe und posierten für den Fotografen. Keine Agentur, weder Managern noch Sponsoren, Organisatoren oder Funktionäre, die Spieler vor Reklametafeln herumdirigieren, waren damals gegenwärtig. Günter R. Müller hatte sein historisches Farbbild, das auch nach 55 Jahren nichts an seiner Bedeutung verloren hat.

  Diese Geschichte zeigt sehr gut auf, mit welcher Beharrlichkeit Günter R. Müller seine fotografischen Ziele verfolgte und dass das Ergebnis in der Regel hervorragende Fotos waren. So war denn auch „das geht nicht, gibt es nicht!“ einer der Grundsätze, die er auch den künftigen Fotografen einzuimpfen versuchte. Dazu gab es oft stundenlange Ausführungen darüber, was ein gutes Bild ausmacht.

  Günter R. Müller hat mit dazu beigetragen, dass die Fotoagentur Sven Simon auch heute noch eine feste Größe im Bildergeschäft ist, denn auch nach seinem Ausscheiden aus der Agentur im Jahr 1995 blieb er „Sven Simon“ loyal verbunden und gab stets noch gerne seine Erfahrung weiter.

  Nicht mehr in der Agentur tätig zu sein, war für den Fotografen Müller nicht gleichbe-deutend mit Ruhestand. Er gestaltete unter anderem einen eindrucksvollen Bildband über seinen geliebten Chiemgau und fotografierte jahrelang für die Süddeutsche Zeitung. Jetzt, da er am 21. März 80 Jahre alt geworden ist, greift er nur noch zur Kamera, wenn es private und persönlicher Dinge betrifft.

  Beim Anruf zeigte er sich zunächst überrascht, aber dennoch auch erfreut, und er erzählte auch, wie früher der Transport von Fotos oder Texten gewesen sei. Mit der Bahn in einem Postwaggon per Express, und zwar um 10 oder 12 Uhr abends – das habe geklappt – denn damals war die Pünktlichkeit auf den Schienen noch gewährleistet.

Der VMS wünscht seinem langjährigen Mitglied alles Liebe und Gute für die kommenden und hoffentlich noch viele Lebensjahre zusammen mit seiner Frau und der gesamten Familie.                                                                                                         Margit Conrad

Martin Hangen 60

Als Fotograf auf Marias Spuren

(26.03.24) - „Ich bin in der fünften Generation Fotograf“, sagt Martin Hangen, und er wundert sich, dass ihm zu seinem 60. Geburtstag vom Verein Münchner Sportjournalisten so eine Ehre zuteil wird. Geboren in Neustadt/Saale, also im damaligen Zonen-randgebiet, kurz vor dem „Eisernen Vorhang“, wie Martin Hangen schmunzelnd sagt, wollte er schon immer in die Generation der familiären Fotografenlinie einsteigen. 
  In seinem Vater hatte er dafür aber keinen Befürworter. „Er wollte immer, dass ich, wie meine beiden Schwestern, einen akademi-schen Weg einschlage.“ Dieser kam für Martin Hangen nie in Frage. Er ging seinen eigenen. Und das bestimmt nicht zuungunsten des Verbands Deutscher Sportjournalisten, dem er nunmehr seit dem 1.1.1995 als Mitglied im Verein Münchner Sportjournalisten angehört. Warum er in München geblieben ist, verdankt er vor allem seiner Frau  – „nein, sie hat nichts mit Fotografie am Hut, sie ist Logopädin“ – sagt er, aber auch seiner Vorgängerin als Fotografensprecher des VMS, Maria Mühlberger, die wie Hangen am 26. März Geburtstag feierte. 
  Maria Mühlberger habe ihn angesprochen, ob er nicht Lust hätte, die Akkreditierung der Fotografinnen und Fotografen bei den Spielen des FC Bayern München zu übernehmen. „Ich habe mich sehr geehrt gefühlt“, erzählt Martin Hangen, ich habe Maria Mühlberger sehr viel zu verdanken, ob im Stadion bei den Bayern oder auch bezüglich meiner Zusammenarbeit mit der Olympiapark München GmbH. 
  Angefangen hat Hangen mit einer analogen Rollei 66. Die Fotoapparate-Generation habe sich seither exorbitant verändert, sagt er lachend, und natürlich hat er recht damit. In München „gestrandet“ ist er anlässlich der BMW-OPEN. Wegen schlechten Wetters bei den German Open am Rothenbaum in Hamburg sandte die Agentur action press, mit der Hangen damals zusammenarbeitete, ihn nach München, wo er in dieser Woche 1996 seine Frau kennenlernte. 
  Martin Hangen ist ein durch und durch dankbarer Mensch. „Mein Leben hat sich „auch Dank der Fotografie und der damit verbundenen Entfaltungsmöglichkeiten und Erleb-nisse, einfach toll entwickelt“, sagt er. „Ich bin glücklich, so viel Gutes in meinem Leben erfahren zu dürfen, das ist außerordentlich, fügt er an.
  Der inzwischen zwanzigjährige Sohn wird nach aktuellem Stand der Dinge, nicht die fotografische Laufbahn einschlagen, sondern freiwillig einen akademischen Weg gehen.

  Alles Liebe (wenn auch nachträglich zum 60.Geburtstag) wünschen wir Dir, Martin Hangen, vom Verein Münchner Sportjournalisten.                                        Margit Conrad

Michael Gernandt 85

Rekordverdächtige 41 Jahre SZ

(17.01.2024)  „Ach, ich hab was vergessen, muss noch mal ins Haus.“ Spricht’s, steigt aus dem Wagen und trabt los. Locker, leicht. Schon klar, denkt die Begleitung - einmal Sprinter, immer Sprinter. Kein Europarekordler mehr, aber nach wie vor fix und elegant.

  Dem Vernehmen nach feiert Michael Gernandt am 17. Januar seinen 85. Geburtstag, aber irgendwas kann da nicht stimmen mit der Optik. Er ist nicht der Typ, der mit seinem Aussehen und seiner Form kokettieren würde, aber er weiß, dass sich alle wundern und fragen, wie er das macht. „Bewegen, bewegen, bewegen“, sagt er. Erledigt, so lange es das Wetter zulässt, fast alle Wege mit dem Fahrrad, ist oft zu Fuß unterwegs, und vor zehn Jahren hat er wieder mit dem Bergwandern begonnen. Meran im Frühjahr und im Herbst, fünf-Stunden-Touren in der Texel-Gruppe bis auf 1800 Meter oder sogar ein bisschen höher. Manchmal staunt er selbst, wie er das schafft und klopft sich am höchsten Punkt der Tour auf die Schulter.

  Viele Wege sind die gleichen wie früher, aber sie fühlen sich anders an, nicht nur in den Bergen. Seit dem Tod seiner Frau Erika im Sommer 2021 ist er oft allein unterwegs, lebt auch allein im Daglfinger Reihenhaus, in dem sie Seele, Motor und Mittelpunkt gewesen war. Die Familie mit den beiden Töchtern, Schwiegersöhnen und drei Enkeln hat ihn aufgefangen. Sport war in dieser Familie immer ein großes Thema, natürlich vor allem die Leichtathletik; wie sollte es anders sein bei einer Olympionikin im Speerwurf (Rom 1960) und einem der besten deutschen Sprinter seiner Zeit, der ohne eine Verletzung kurz zuvor auch in Rom dabei gewesen wäre.

  Doch schon eine ganze Weile steht nun Hockey ganz oben, ausgelöst von den 19 Jahren alten Zwillingen seiner jüngeren Tochter, die in den U21-Nationalmannschaften zum besten Nachwuchs des Landes gehören. „Wenn sie Glück hat und dran bleibt“, sagt Gernandt über Enkelin Paula, „dann ist sie sicher eine Olympiastarterin 2028. Hier werden schon Träume geträumt, dass sie das erreicht, was ihre Großmutter bisher als einzige in der Familie geschafft hat.“

  Auf privater Ebene hält er Verbindung zur Leichtathletik, macht sich als Mitglied des

Fördervereins „Freunde der Leichtathletik“ ein paarmal im Jahr auf Reisen zu nationalen und internationalen Veranstaltungen. In diesem Kreis wird heftig diskutiert und kritisiert, auch zuhause am Telefon oder per Mail. Aber nur da. Nach Beginn seiner Rente hatte MG lange Zeit noch regelmäßig Beiträge für die SZ verfasst, aber damit ist seit zwei Jahren Schluss. „Ich habe genug geschrieben, 40 Jahre Journalismus haben gereicht.“ Was aber nicht heißt, dass er sich nicht immer noch über viele Entwicklungen im Spitzen-sport und vor allem über das deutsche Funktionärswesen aufregen kann, ausdauernd und engagiert.

  Der Blick zurück auf rekordverdächtige 41 Jahre in der Sportredaktion der SZ, davon fast 22 als Chef derselben, ist geprägt vom Bewusstsein, die erfolgreichste Zeit des Blattes erlebt zu haben bei einer Auflage um 430.000. Und was seinen eigenen Anteil an der Erfolgsgeschichte betrifft? Was hast du erreicht in deinem Leben, fragt er sich gelegentlich. „Nichts Spektakuläres, aber dass ich es durch mein Auftreten geschafft hab, der Sportredaktion in der Zeitung Respekt zu verschaffen. Die galt doch vorher jahrelang als fünftes oder sechstes Rad am Wagen.“ Lange Leine geben, Ideen fördern, Eigen-heiten akzeptieren, sich selbst als Teamspieler sehen - so führte er den Laden. Daraus wuchs eine großartige, aber auch komplizierte Redaktion, für die er starke Nerven und langen Atem brauchte.

  Jetzt freut er sich auf die nächste Bergwanderung, im Sommer auf den Stammtisch im kleinen Biergarten um die Ecke, auf neue Bücher und Filme und auf jede Stunde im Kreis der Familie. Mit einer gemeinsamen Feier am 17. wird es nicht klappen, denn fast alle sind unterwegs, und natürlich spielt Hockey auch dabei wieder eine Rolle. Aber am Sonntag danach werden sie sich versammeln und anstoßen. Herzlichen Glückwunsch zum 85. (oder ist es doch erst der 65.??), lieber Michel. Und danke für die lange Leine.

                                                                                                                      Doris Henkel

Michael Buchholz 60

Von Miriam Makeba umarmt

(22. Dezember 2023) - Er kennt die große Bühne des Profisports ebenso wie den Alltag der Amateure, taucht neben „seinem“  geliebten Sportjournalismus auch in  viele weitere mediale Bereiche ein. Wenn Michael Buchholz aus Altenmarkt an der Alz  am 22. Dezember 2023 seinen 60. Geburtstag feiert, kann er auf Erlebnisse zurück-blicken, die ihm ein anderer Job wohl kaum ermöglicht hätte.

  Apropos 60: Als Buchholz  im Alter von 29 Jahren die große Fußballbühne Champions League, damals noch Europapokal der Landesmeister, bereits wieder verließ, regierte auf Giesings Höhen noch der kleine König Karsten Wettberg, „der auch gerne mal Interviews in Schiesser-Feinripp-Montur gab“, was bei Buchholz  haften blieb. „Ziemlich befremdlich aus heutiger Sicht, aber irgendwie authentischer als der damals schon aufgeregte Geldadel beim Rivalen von der anderen Seite der Grünwalder Straße“, sagt der Chiemgauer.

  Vom  internationalen  Terrain verabschiedete er sich damals nach seinem Engagement bei der Abendzeitung –  zuvor war er mit Abitur in Trostberg, Bundeswehr in Bruchsal und Bad Reichenhall („eine völlig sinnlose Zeit“) eigentlich ganz klassisch unterwegs. Er studierte  Neuere deutsche Literatur, Kommunikations- und Politikwissenschaften an der LMU, ehe er 1988 als Redaktionsvolontär beim Trostberger Tagblatt einstieg. Von dort – wo er auch  eine Redakteursanstellung bekommen hatte –  zog es Buchholz  im Jahr  1991 zur AZ nach München.  

  „Raus aus der Festanstellung, zurück in den Regionalsport“, lautete sein Motto, als er sich fürs freiberufliche  Schreiben und Fotografieren entschied. „Die Fußballplätze der Umgebung kannte ich ja nach 25 Jahren beim TuS Kienberg fast alle“,  betont Buchholz.

Neben Spielen im gehobenen Amateurbereich wie der heutigen Regionalliga – den TSV Buchbach begleitet er seit 30 Jahren, den SV Wacker  Burghausen  auch schon seit Jahrzehnten – besucht er gerne  Ringkämpfe („vier Deutsche Meisterschaften mit Burg-hausen“). In seinen Anfangsjahren brachte er auch Events im  Winter- und Motorsport akribisch   zu  Papier. Er arbeitet(e) für  die Passauer Neue Presse,   das Oberbayerische Volksblatt, den Erdinger Anzeiger, Kicker und die  Landshuter Zeitung.

  Die Wiedergabe von Toren, Punkten und Zeiten ist jedoch längst nicht alles, was Michael Buchholz reizt beziehungsweise fasziniert. Neben vielen Jahren freier Mitarbeit beim ADAC gehören Fotografie und Musik schon immer  „zu meinen Leidenschaften“. So konnte er sich als Festivalsprecher beim Bad Reichenhaller Sternenzelt und beim Chiem-see Reggae Summer (1996 bis 2013) ein weiteres Standbein aufbauen.

  So ist es auch kein Wunder, dass Buchholz ein Erlebnis vor über 2000 Besuchern bei der  Jazzwoche in Burghausen   als „ganz besonderen Moment“ hervorhebt: „Als Miriam Makeba 1998 von der Bühne stieg und ,Mama Africa‘ mich  umarmte, mich zum Dank für ein Foto von ihrem Auftritt beim Sternenzelt-Festival auf die Wange küsste, war ich nicht weniger verblüfft als das honorige Publikum.“ Die Kopie dieses Bildes hängt seit dieser Zeit gerahmt hinter seinem Schreibtisch – „und mahnt mich bei allen Widrigkeiten, denen man immer wieder ausgesetzt ist, zu Fröhlichkeit und Entschlossenheit“.

                                                                                         Christina Aicher/Christian Settele

Fritz Hautsch 70

Die "Flitzi"-Karriere

(21. Dezember 2023) - Auch wenn die Geschichte von mir schon mal erzählt wurde, so ist sie doch immer wieder unerlässlich in der Biografie einer ungewöhnlichen Jour-nalisten-Karriere. Unser Kennenlernen geschah 1972 in einer Kellerwohnung im Münchner Olympischen Dorf. Dort hatte BILD seine Olympia- Redaktion, möglichst zentral zu den Wettkampfstätten und dem Presse-zentrum, untergebracht. Manuskripte mussten noch händisch transportiert und Agenturfahnen vom Olympi-schen Pressezentrum zügig herbei geschafft werden. Es gab weder Handys noch Laptops.

 

  Raimund Hinko, seinerzeit schon freier Mitarbeiter von BILD München und Jugendtrainer beim FC Bayern, versprach mir: „ Ich besorge ein paar fixe Jugendfußballer für den Job.“ Bei der Vorstellung pickte ich mir den Größten der Kicker raus und ernannte ihn zum „Oberboten“, der alles organisieren sollte. Doch da habe ich den Bock zum Gärtner gemacht. Der Torjäger machte schon nach wenigen Tagen schlapp.

  Da kam Fritz Hautsch ins Spiel. Der Kleinste von allen Kickern baute sich vor mir auf und sagte: „Herr Müller, machen Sie sich keine Sorgen, ich sorge dafür, dass künftig mit dem Transport alles reibungslos klappt.“ Und so war es denn auch. Keiner hätte damals gedacht, dass dies der Anfang einer großartigen journalistischen Karriere sein würde.

  Ich jedenfalls war neugierig geworden und wollte von dem selbstbewussten Flitzer wissen, warum er sich so vehement in diese Boten-Aufgabe reingehängt hat. Am Stundenlohn allein kann‘s nicht gelegen haben. „Ich will auch mal Sportjournalist werden. Deshalb habe ich in diesen Olympia-Tagen alles aufgesaugt, was mit diesem Beruf zu tun hat und näher hätte ich nicht dran sein können“, erklärte er mir. Ich ent-schied, den muss ich mir genauer anschauen und testete ihn als freien Mitarbeiter mit dem Ausblick später eine Ausbildung bei BILD München zum Redakteur zu machen. Voraussetzung: Vorher wird das Abitur gemacht.

  Und fortan flitzte Fritz „Flitzi“ Hautsch hinter guten Stories her. Sein bevorzugtes „Jagdrevier“ war 1860 München, immer gut für eine Story. Aber „Friedrich“, wie ich ihn schon bald getauft habe, zeigte sein Talent auch bei anderen Sportarten. Es gab keinen Auftrag, den er verweigerte. Immer gut organisiert, schnell im Denken, zuverlässig und lernbereit.

  Als ich 1979 als Presse- und PR-Chef zu adidas wechselte, um dort eine strukturierte Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit aufzubauen, war mir klar, dass ich für die redaktio-nellen Aufgaben einen Profi wie Fritz Hautsch an meiner Seite haben wollte. Es hat natürlich einige Überzeugungskraft gekostet, ihn von München in die „Provinz“ zu holen. Friedrich war eine große Hilfe. Er schuf die „adidas News“ und schaffte damit eine regelmäßige Kommunikation für das weltweite adidas- Netzwerk. Seine Presseinforma-tionen waren schnell und professionell formuliert und die Kontakte zu den Spitzen-sportlern bestens ins Journalistische umgesetzt. Kurzum, ein Mitarbeiter und Kollege, auf den man sich blind verlassen konnte.

  Doch adidas war nur eine Zwischenstation. Die BILD-Kollegen ließen nicht locker. Sie wollten Hautsch zurück nach München haben. Und ich hatte vollstes Verständnis dafür. Der aktive Journalismus hat halt gegenüber dem Auftrags-Journalismus unschätzbare Vorteile. So ließ ich einen meiner besten Mitarbeiter ohne Gegenwehr ziehen. Bei seinem Talent war's keine Überraschung, dass er 1986 Sportchef von BILD München wurde und damit einer meiner Nachfolger.

  Wir haben den Kontakt nie ganz abbrechen lassen. In den Jahren vor seiner Pensio-nierung spürte ich bei Fritz Hautsch in den Gesprächen immer wieder den Frust über die wirtschaftlichen Zwänge, die den journalistischen Spielraum immer mehr ein-schränkten. Fritz Hautsch sehnte seinen Ruhestand herbei. Und den genießt er jetzt.

Seine beiden Enkelkinder Lukas (6) und Helena (4) halten Opa auf Trab. Wobei die Betreuung des schwer körperlich behinderten Lukas viel Zeit und Liebe fordert. Hilfreiche Therapie gibt es für ihn nur in Ungarn und der Slowakei. Aufwendige Fahrten, weil es im „reichen“ Deutschland kein entsprechendes Angebot gibt. Sohn Patrick, der als Rechtsanwalt sein Geld verdient und dessen ebenfalls berufstätige Frau, sind sehr dankbar für diese Unterstützung.

Die Zeit der großen Urlaubsreisen in die USA ist längst Vergangenheit. Seine Begrün-dung: „Furchtbar, was aus diesem Land geworden ist – thanks a fortune, Mr. Trump!“ Dafür lockt ihn jetzt wieder, wie vor 50 Jahren schon, Bella Italia. In Kissing bei Augs-burg lässt er sich von seiner Frau Irene mit seinen Lieblingsgerichten aus der vietna-mesischen und italienischen Küche verwöhnen. Sie sind seit 1976 verheiratet. Die Hochzeitsreise musste um ein Jahr verschoben werden, weil ich ihm, wie er sagt, wegen der Fußball-EM den Urlaub verweigert hatte.

  Nach wie vor verschlingt Fritz Hautsch englischsprachige Literatur, jüngst auch mit Begeisterung Biografien. Jetzt hat er auch endlich Zeit, sich spätnachts die Übertragun-gen seines Lieblingssports American Football reinzuziehen. Es klingelt ja frühmorgens kein Wecker mehr. Und sein Herz geht auf, wenn der zehnjährige Yorkshire Terrier Muffy sein Herrchen zum Spaziergang auffordert.

  Friedrich, übe Gelassenheit. Ärgere dich weniger beim täglichen Zeitungslesen über die Schnitzer, die den Kollegen unterlaufen („Der Spieler wurde mit der Bahre vom Platz getragen…“), genieße den „Unruhestand“, bleib gesund und heiter.

  Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zum 70.                                          Klaus K. Müller

Doris Henkel 70

„Das Bewusstsein für die sportliche Leistung      zählt heute kaum noch“

(4. November 2023) - „Die Aussteigerin“ hieß anfangs des Jahres ein Artikel ihrer Kollegin Katrin Freiburghaus. Und „ausgestiegen“ feiert Doris Henkel nun ihren 70. – in ihrer Wahlheimat Hamburg – im ersten Jahr der „Freiheit“ nach 30 Jahren als Freie.

  Ihr Abschied als selbstständige Journalistin vornehmlich über Tennis und Eiskunstlauf fiel ihr beim Telefonat nicht schwer: Doris scheint heute froh darüber zu sein, sich nicht mehr um Deadlines und wankelmütige Tennisstars kümmern zu müssen.

  „Aber das Schlimmste für mich“, sagt sie, „war zuletzt, dass man in den meisten Zeitungen ohne deutsche Stars immer weniger Artikel über Tennis oder Eiskunstlaufen unterbringen konnte – es wurde immer mehr ein Kampf gegen den Mainstream. Und der bestand schon vor Jahren nur aus Fußball, Fußball, Fußball.“

  Doris Henkel, Jahrgang 1953, volontierte einst bei der WAZ, war dort Redakteurin, später überaus erfolgreich bei der Süddeutschen Zeitung. Dann folgten als Freie nicht weniger als 117 Grand-Slam-Tennisturniere, nahezu alle Eiskunstlauf-Highlights – und zahlreiche Bücher. „Auch die lohnen sich nicht mehr. Zuviel Arbeit für zu wenig Geld.“

Doris Henkel möchte dennoch nicht missen, was ihr Leben prägte. „Früher arbeiteten wir ja noch mit Telefonaufnahmen. Text auf der Schreibmaschine geschrieben, auf den Rückruf von der Redaktion gewartet und diktiert. In Amerika konnte das oft schon mal morgens um sechs sein. Später hatte ich einen kleinen Drucker dabei und habe die Texte gefaxt. Das war ziemlich teuer, wenn man das jeden Tag aus dem Ausland für sechs Zeitungen machen musste. Später kamen die Akustikkoppler, die für Freie technisch ein Traum waren.

  Heute erzeugen die neuen Medien doch permanent Druck, weil man immer allem hinter-herrennen muss, denn man kann nicht einfach alles übernehmen, sondern muss es über-prüfen. Außerdem verbaut es die Chance, eine Geschichte liegen zu lassen, um zu schauen, ob und wohin sie sich entwickeln.“

  Doris Henkel ist wie so viele Kollegen im Rentenalter froh, in dieser journalistischen „Neuzeit“ nicht mehr ihr Geld verdienen zu müssen. Apropos: „Die Finanzen waren auch für mich als Freie immer ein Problem, weil ich oft vom anderen Ende der Welt berichtete, wo man erstmal hinkommen musste. Und dann von den Redaktionen manchmal hörte, dass kein Interesse an den angebotenen Geschichten bestand.“

Im Gespräch mit Katrin Freiburghaus sagte Doris Henkel: Ich bewundere heute junge Kollegen mit ihrem Mut zum freien Journalismus. Im Zuge der Medien-Veränderungen würde ich es heute nicht mehr machen. Andererseits habe ich auch nicht gewusst, was mich erwartet. Ich hab’ es probiert. Womöglich sind die jungen Leute heute genauso drauf, und es geht alles gut. Aber ihre Chancen sind schlechter. Ich konnte mir den Job jedenfalls schlicht nicht mehr leisten. Bei meinem letzten Grand-Slam-Turnier habe ich 300 Euro minus gemacht. Das ist nicht sinnvoll, wenn ich dafür zwei Wochen lang jeden Tag 16 Stunden arbeite. Die meisten Zeitungen legen keinen Wert mehr auf freie Mitarbeiter, die Geld kosten. Und ich habe ja meine Reisekosten fast immer selbst getragen.

Doris Henkel heute?

  „Ich bin sehr froh, immer nicht nur in die gesetzliche, sondern auch in die freiwillige Presse-Versorgung eingezahlt zu haben. Die Vorsorge ist so essenziell! Heute kann ich gut leben, obwohl meine Reiselust nicht leicht zu finanzieren ist. Aber ich ziehe trotzdem los, auch an meinem Geburtstag, den ich in Sevilla verbringen und sicher wieder viel fotografieren werde, mein großes Hobby. Das wäre auch heute mein Wunsch, wenn ich nochmals arbeiten müsste. Mein Traum wäre es, einmal mit den Fotografen in einer Reihe zu sitzen und Sport aus deren Perspektive zu sehen!“

  Happy Birthday, liebe Doris!                                                                      Conny Konzack

Frank Hörmann 60

Münchner Eisbachufer statt großer Bühne

(30.10.2023) - Wenn sich die Alterszahl vorne verändert, macht sich bei dem einen oder anderen durchaus mal eine kleine Krise breit. Nicht so bei Frank Hörmann. Der verhei-ratete Fotograf und Vater von zwei Kindern – Tochter (25), Sohn (16) – der in Haar bei München lebt, nimmt seinen 60. Geburtstag gelassen, den er am 30. Oktober feiern kann. Bei unzähligen Fußball-Welt- oder Europameister-schaften, aber auch Olympischen Spielen war er mit seiner Kamera dabei.

  Sprungbrett für die internationale Karriere war zweifels-ohne der Ruf der Fotoagentur Sven Simon ins Büro Mün-chen, wo er seit 1991 eine Festanstellung hat. Zuvor hatte Hörmann nach der Ausbildung als Werbefotograf gearbeitet, machte Hochzeitsbilder und Portraits und war für die Südwestpresse Ulm mit der Kamera unterwegs. Die Sportfoto-grafie war für ihn eine Neuausrichtung. Dankbar erinnert er sich an Günter R. Müller, damals Geschäftsführer der Sven-Simon-Fotoagentur: „Er war anfangs mein Mentor und Förderer.“

  Waren es früher die großen Bühnen, auf denen er unterwegs war, so tendiert er immer mehr zu Themen, die sich in der Umgebung und ohne großen Aufwand realisieren lassen. Erst neulich hatte er eine Doppelseite in der BAMS: Eisbachufer in München. Eigentlich ein Allerweltthema. „Aber der Redaktion hat’s gefallen, und mich hat’s gefreut.“ Dabei war Hörmann nach entsprechendem Praktikum zunächst auf dem besten Weg Architektur zu studieren. „Aber mir wurde dringendst davon abgeraten“, erzählt er lachend.

  In all den Jahren bei der Agentur Sven Simon hat er immer versucht, das Maximale herauszuholen. Wichtig für ihn: Das Interesse für die Thematik muss im Vordergrund stehen. Trotz allem Eifer sei er ein total angenehmer Typ, beschreibt ihn Kollege Bernd Feil. „Er hat keine Geheimnisse, und mit Frank kann man viel Spaß haben.“

  Mit der analogen Fotografie aufgewachsen, vermisst Hörmann die Zeiten der Dunkel-kammer nicht. Die digitale Technik mache es möglich, Tag für Tag produktiv zu sein. Dennoch würde er heute einiges anders machen. Der Grund sei die mangelnde Wert-schätzung der geleisteten Arbeit. Honorare im Cent-Bereich erfordern ein Umdenken der Arbeitsweise. „Ändern kann man da leider nichts.“                                       Margit Conrad

Otto Greitner 75

Kein Geschwafel - schnell und kurz

(09.10.2023) - Es kommt nicht alle Tage vor, dass man sich nach über einer Dekade noch sehr, sehr gut an einen ehemaligen Berufs-Kollegen erinnert. Otto Greitner, der am 9. Oktober 2023 75 Jahre alt wurde,  gehört zu den wenigen Aus-nahmen. Vielleicht, weil er nicht nur im Job, sondern auch auf privater Ebene echt ein ganz Großer war und ist. Herzlichen Glückwunsch, Otto!

  Ich bin noch heute ein wenig stolz darauf, dass ich ihn 1993 von der AZ in die Sportredaktion der Münchner BILD-Zeitung locken konnte. Das Einstellungsgespräch dauerte übrigens nicht mal 30 Minuten. Denn schnell war mir klar, mit Otto würden wir nicht nur einen exzellenten Boule-vardreporter von der Konkurrenz abwerben, sondern auch für das „Betriebsklima“ einen großen Gewinn erzielen. Dabei wusste ich damals noch gar nicht, dass Otto auch als Sänger ein Ausnahmetalent war. Bald erlebte ich zu meinem großen Vergnügen, wie Otto bei Redaktions-Stammtischen und -Festen Verdi-Arien oder russische Volkslieder schmet-terte und Kollegen wie Gäste zu Beifallsstürmen hinriss. Dazu sollte man wissen, dass Otto gar nicht russisch spricht...

  Seine berufliche Karriere im Zeitraffer: Nach dem Volontariat bei der Mindelheimer Zeitung ging's über die Sport-Illustrierte, den SID, Münchner Merkur und Abendzeitung zur BILD. Obwohl sein Spezialgebiet der Fußball war, hat er seinen „Riecher“ für gute Geschichten und seine schreiberische Extraklasse auch schon im Wintersport unter Beweis gestellt. Otto Greitner konnte „lang“, aber auch „knackig“ schreiben. Getreu seinem Motto: „Schnell musst Du sein und kurz – das lange Geschwafel liest doch kein Mensch.“

  Apropos kurz und bündig. 2006 schaffte er mit einem einzigen Original-Zitat von Seba-stian Deisler („Mir geht es gut“) eine Schlagzeile in BILD. Und zwar in der bundesweiten Ausgabe mit ihrer Millionen-Auflage. Verdienter Lohn dafür, dass er nach wochenlanger Fleißarbeit als einziger Reporter den Bayern-Star aufgespürt hatte. Unvergessen auch, wie Otto Uli Hoeneß an Silvester 2007 entlockte, dass Bayern den Vertrag mit Trainer Otto Hitzfeld nicht verlängern würde. Der Bayern-Manager dementierte heftig, aber wenige Tage danach kam raus, dass Hoeneß und Co. bereits im Dezember Jürgen Klins-mann als neuen Coach verpflichtet hatten...

  Am 15. April 2010 ging Otto in den wohlverdienten Ruhestand, um sich voll und ganz seiner Frau Helga, seinen Kindern und Enkeln zu widmen. Wetten, dass er auch diesen „Job“ vorzüglich beherrscht und darin aufgeht. Happy Birthday, Otto – bleib wie Du bist und immer warst!                                                                                                 F. Hautsch

Klaus Eicher 60

"Ehrlich, offen, inspirierend"

(7. Oktober 2023) - Spontan fallen mir zwei Menschen ein, mit denen ich seit vielen Jahren – dienstlich – sehr viel zu tun habe, die immer gut gelaunt waren und sind, wenn ich ihnen begegnet bin. Der eine ist Bayern-Legen-de Giovane Elber und der andere unser Geburtstagskind, Klaus Eicher (Foto: Thomas Hierl). Und wenn in seinem 60jährigen Leben sicherlich auch nicht immer alles optimal verlaufen ist, Klaus hat es sich nie anmerken lassen, wenn es mal nicht so rund lief. Und das ist nur eine von vielen bemerkenswerten Eigenschaften, die ich und alle Kollegen an Klaus zu schätzen wissen.

  60 Jahre und (k)ein bisschen weise!? Und das Ganze zumindest etwas ruhiger anzugehen als in seiner „Hoch-zeit“, als Klaus oft mehrfach täglich zwischen seinen Arbeitgebern FC Bayern München und Servus TV zwi-

schen München und Salzburg und diversen Skihängen in Österreich hin- und herpendeln musste, um mehrere Termine „gleichzeitig“ zu besetzen. Das interessante, aber minde-stens ebenso aufreibende Leben eines Selbständigen eben. Welcher „Freie“ könnte kein Lied davon singen! Klaus konnte und kann es.

  Was mich besonders beeindruckt hat: Klaus hat nie einen Termin verpasst (zumindest beim FC Bayern München nicht!) und immer großartige Beiträge geliefert. Jedes Mal mit einem neuen, interessanten Ansatz. Obwohl es in den gut 20 Jahren unserer Zusam-menarbeit sicher 1000 oder mehr davon waren. Auch dafür, in erster Linie aber für Deine ehrliche, offene und inspirierende Art mein aufrichtiger Dank, lieber Klaus. Feiere Deinen „runden“, vielleicht ja mit Deinem „Jahrhundertfreund“ Mirko in dessen Finca auf Malle oder wo auch immer. Und versprich mir, dass Du zumindest an Deinem Ehrentag mal keinen Termin annimmst. Obwohl: Das ist ein Heimspieltag der Bayern! Wer, außer Dir, soll denn dann die Stimmen zum Spiel übernehmen?!

  PS: Mein 60ster liegt schon ein paar Jahre zurück. Meine Mitarbeiter haben damals einen Geburtstagsfilm für mich gedreht. Darin gratulieren mir Manuel Neuer, Basti Schweinsteiger, Phillip Lahm, Ottmar Hitzfeld und viele andere Bayern-Legenden. Fast alle Glückwünsche hat Klaus eingesammelt. Ohne dass ich etwas davon mitbekommen hätte. Umso überraschender dann der Film, den ich auch heute noch oft anschaue. Es war das schönste Geschenk an diesem Tag für mich. Da kann ich mit diesen Zeilen nicht wirklich mithalten. Ich hoffe, sie kommen dennoch gut bei Dir an.

  Happy Birthday, mein lieber Klaus.                                                               Herbert Steffe

Hans-Peter Pull  70

Wortkünstler, Romantiker und Weltenbummler

(24.09.2023) Immer charmant, bestens gekleidet, Krawatte, höflich und zuvorkommend: das ist Hans Peter Pull, seit fast vier Jahrzehnten für den Bayerischen Rundfunk und das Gesamtprogramm der ARD am Mikrofon. Waren es anfangs noch Bayernligaspiele und zahlreiche Randsportarten, von denen er kommentieren durfte, so arbeitete sich der Westfale schnell nach oben. Pull berichtet seit über 30 Jahren aus den Bundesliga-Stadien, seit 2001 auch von der Champions-League und von Länderspielen. Er war bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften dabei.

 

Auf der BR-Homepage steht über ihn zu lesen:  „Der Romantiker aus dem Ruhrpott“.  1980 kam der leidenschaftliche Junggeselle aus dem tiefen Westen nach München, immerhin mit der Reporter-Erfahrung von so richtungsweisenden Spielen wie Wuppertaler SV gegen Rot-Weiß Essen. Seine eigene Fußballkunst stuft er selbst mit „eher bescheiden“ ein. Er spielte im Nachwuchs bei den Sportfreunden Hamborn 07, war später noch Jugendleiter und Schiedsrichter. Während seines Studiums (Lehramt Deutsch und Geschichte in Münster) suchte der WDR per Radio-Aufruf Nachwuchsreporter. „Pulli“, wie er nur gerufen wird, hatte sich gemeldet und wurde zu verschiedenen Probereportagen eingeladen. Er konnte stets überzeugen und hatte 1976 seinen ersten Liveeinsatz auf WDR 2.

 

Als Fußballreporter hat der Wahl-Münchner mit Wohnsitz in Unterhaching so ziemlich alles erlebt. Mal konnte er sich aus dem Stadion nicht melden, weil keine Leitung bestellt war, dann war die Leitung bestellt und brach zusammen und dann gab sein Reportergerät den Geist auf. Die Technik ließ ausrichten, es sei an ihm gelegen, es sei ein Bedienungsfehler gewesen. Überliefert ist auch eine kuriose Geschichte aus Burghausen. Während des Spiels im Wacker-Stadion quatschte ihm der Schaltraumtechniker permanent aufs Ohr, obwohl er live kommentierte. „Pulli“ bekam einen Wutausbruch, was eigentlich sonst nie vorkam, bügelte den Kollegen aber so richtig zusammen und hatte zehntausende Zuhörer, denn alles ging „on air“ raus. Da war richtig Stimmung an den Radiogeräten!

 

Seine große Stärke ist der verbale Auftritt. Er „verzaubert“ bei Festen mit geradezu legendären Auftritten ganze Gesellschaften - und er beherrscht die Kunst des Improvisierens. Egal, was sich am Spielfeld gerade ereignet, er kommt immer über die Runden. Da hilft ihm sein riesiger Wortschatz in so manchen Situationen. Es kommt schon mal vor, dass er als Reporter wegen Nebeleinfall oder gezündeter Pyrotechnik gar nichts sieht – egal: der BR-Mann plaudert munter drauf los, erzählt der Hörerschaft dann eben andere Geschichten. „Das kann nur der Pulli“, sagte einst sein Chef Franz Muxeneder.

Junggeselle Hans-Peter Pull, der klassische Musik liebt und sich selbst als Romantiker sieht, ist unter Kollegen überaus beliebt. Das hängt auch damit zusammen, dass er immer ein offenes Ohr für sie hat, sich für alles und jeden interessiert und immer ehrlich und geradeaus mit seiner Meinung umgeht. Für den BR wird er noch ein Jahr am Mikrofon sein - leider. Was dann bleibt: viele emotionale Vorstellungen am Mikrofon, viele spannende Momente, unvergessliche Konferenzen und Torschreie.

Seit drei Jahren genießt der Pulli, wie ihn Karlheinz Kas, der Verfasser des obigen Textes genannt hat, seinen Ruhestand. Aber er ist nicht müde die Welt zu erkunden. Den Horizont erweitern, war schon immer seine Vorliebe. Und ihn zog es vor allem in andere Gefilde, etwa Ägypten, Marokko, Saudi-Arabien oder Peru. Ganz interessiert wäre er an China oder Russland, aber diese Besuche, so befürchtet er, werden wohl wegen des Kriegs auf sich warten lassen müssen.                                                     Margit Conrad

Uli Nett 65

Ski-Alpin Pressechef, Segler und Gemüseanbauer

(11.09.2023) - Morgenstund hat Gold im Mund, heißt es bekanntlich. Dieses Sprichwort entstand allerdings längst vor Handyzeiten. Aber gerade deshalb war es möglich, mit Uli Nett – er wurde am 11. September 65 Jahre – zu telefonieren. Er war grade mit seinem Mischlingshund Susi in seinem jetzigen Wohnort Herrsching (Ammersee) unterwegs, Dieser hat wohl das lange Telefonat (so hatte die stellvertretende VMS-Vorsitzende den Eindruck) nicht so sehr gefallen. „Sie ist eine sehr eigensinnige Hündin“, entschuldigt sich Uli Nett, der nach seiner journalistischen Laufbahn beim ZDF (1983 - 2022), unterbrochen von einem zweijährigen Gastspiel bei Premiere in Ismaning (vornehmlich Eishockey) immer noch nach journalistischer Arbeit lechzt. Deshalb hat er, der seit April 2022 Rentner im Unruhestand ist, sofort zugesagt, als ihm Peter Fischer, langjähriger Ex-Präsident des Ski-Clubs Garmisch die Medienarbeit für die dortigen Ski alpin-Wettbewerbe angeboten hat. Nett, der als Schüler Eishockey in Miesbach gespielt hat, entwickelte später aber große Affinität zur Sparte „Ski alpin“. Weniger auf der Piste, sondern vielmehr seit 2010 als Chef der Ski-alpin-Redaktion verrät er. Zudem war er immer öfter als Leiter der Übertragungen von Großereignissen wie Weltmeisterschaften und Olympia im Einsatz. Warum er ausgestiegen und vorzeitig in Rente gegangen ist: „Ich konnte mich mit dem digitalen Kram und der immer stärkeren Verlagerung auf Social Media einfach nicht anfreunden, und ich wollte einfach noch etwas anderes machen.“ So bewarb er sich als Volunteer bei den European-Championships in München. Künftig ist er zwischen Oktober und März in Garmisch wieder journalistisch im Einsatz. „Aber das hält jung“, weiß Uli Nett, dessen Eintritt beim ZDF fast mit Gottessegen passiert ist. Der Pfarrer von Miesbach hatte ihn einst gefragt, ob er über den vom ZDF übertragenen Weihnachtsgottesdienst in Schliersee (1981) einen Artikel im Miesbacher Merkur schreiben könne. Gleichzeitig fungierte er als Kabelhilfe für den damaligen Kameramann, der dem Ganzen aber nur zugestimmt hat, damit ihm Nett, der passionierte Skifahrer, diesen Sport auch beibringe. „Habe ich getan!“ Der Kameramann zeigte sich total dankbar, und arrangierte ein Praktikum beim ZDF. „Und da bin ich wider Erwarten angenommen worden und durfte noch mit Harry Valérien und Dieter Kürten oder auch Sepp Ortmaier zusammenarbeiten. Zunächst als freier Mitarbeiter, später mit Vertrag“, sagt Nett, der an der LMU Kommunikationswissenschaft studiert hat.

Verheiratet ist er mit seiner Steffi, und überaus stolz ist er auf seine beiden Mädels. Etwa Julia, die Ältere. Sie hat ihr Studium der Architektur mit einer Arbeit über die Statik des Olympiastadion-Dachs abgeschlossen und arbeitet jetzt im Büro von dessen Konstrukteur Günter Behnisch. Katja, die jüngere Tochter, ist als Referatsleiterin bei einem Münchner Notar angestellt.

Sportlich? Da hat er vor kurzem seinen Sportboot-Führerschein „Binnen“ gemacht. „Ich war der Einzige in unserer Familie, der nicht Segeln konnte“, sagt er und erzählt stolz, dass seine Julia einst Deutsche Meisterin im 49er fx   geworden ist.

Was er jetzt macht? „Ich bin zum Gemüseanbauer geworden“, erzählt er lachend, halte mich körperlich fit. Und er möchte auch wieder theatermäßig einsteigen. „Habe früher in Miesbach Kabarett gemacht, und sogar selbst Stücke geschrieben, aber Corona hat uns ausgebremst.“ Woher er diese Zeit nur nimmt? Viel Kraft und alles Gute wünscht ihm für die Vorhaben die VMS-Vorstandschaft.                                             Margit Conrad

Wilhelm Küffner 85

Golf statt Fußball - obwohl der Zweikampf fehlt

Ich bin durch und durch ein Roter“, sagt er mit einem strahlen-den Lächeln und zeigt mir seine Clubmitgliedskarte. Mitglieds-nummer 634, darauf ist Wilhelm Küffner sehr stolz. Bei den Montagskicker war er lange Zeit mit dabei. „Jetzt nimmer“, meint der 85-Jährige lachend, der es sehr genießt, immer mittwochs mit seinen Kumpeln Schafkopfen zu können. Mit 60 Jahren hat er sich fürs Golfspielen entschieden, für eine Sportart, die er als passionierter Fußballer - dort hat er nicht nur aktiv, sondern auch passiv alle Facetten durchlaufen, immer abgelehnt hat. Warum? „Das war für mich ein Altherrensport, da fehlte der Zweikampf "Mann-gegen-Mann“.

  Fußball war, ist und wird es immer bleiben: seine Leidenschaft. In seiner Funktion beim Bayerischen Fußballverband und dank seiner guten Verbindung zum damaligen DFB-Präsidenten Egidius Braun war er Mitorganisator der WM 1974 (Leiter Außenstelle München). Was er an Braun bewunderte, der nicht nur in den Nachrufen Macher mit Herz genannt wird, sondern der sich mit seinen Einrichtungen, u.a. in Mexiko, für notleidende Kinder eingesetzt hat, war diese großartige Fürsorglichkeit für andere, vor allem für die Kinder und die Jugend. Für Wilhelm Küffner war das eine Verpflichtung. Er war zehn Jahre lang Vertreter des BFV-Kuratoriums der Egidius-Braun-Stiftung, wo er die Vereinsbasis bei Jugendfußballprojek-ten beraten hat. Mehr noch: Genauso lange war er tätig als Vizepräsident im Verein „Keine Macht den Drogen“.

  Wie er zum Sportjournalismus gekommen ist? 43 Jahre lang hat sich Willy Küffner als Geschäftsführer für den Fußball in Bayern eingesetzt und in dieser Zeit das Fundament für moderne Strukturen und eine effiziente Verbandsarbeit gelegt. Nach einer dreijährigen Lehre zum Großhandelskaufmann begann der in Maxhütte-Haidhof geborene Oberpfälzer am 1. Juli 1959 seine Verbandslaufbahn im Bezirk Oberbayern. Ein knappes halbes Jahr später wechselte er in die Presseabteilung und übernahm dort die Verantwortung für das Verbandsblatt ASM – Vorläufer des bayernsport.

  Von 1972 bis 2002 leitete er die Geschicke des Verbands als Geschäftsführer. Als erster Landesverband setzte der BFV unter Küffners Regie auf ein EDV-gestütztes Passwesen. Nicht nur bei der WM 1974, sondern bei anderen Großveranstaltungen – etwa dem olympischen Fußballturnier 1972 oder der EM 1988 – trug er maßgeblich zu deren Erfolg bei.

  Wilhelm Küffner wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und der Verbands-Verdienstnadel in Gold ausgezeichnet. Er hat seine Leistungen niemals auf den Schirm gehoben, sagt von sich selbst „Ich war nie ein Karrieretyp“ und freut sich ungemein darüber, dass er in seiner Zeit als Funktionär viele, nette, aufrechte und ehrliche Menschen kennenlernen durfte.

  Dass es fußballerisch mit der Nationalmannschaft, aber auch der des Frauenteams – jeweils Ausscheiden in der Vorrunde – so abwärtsgeht, ist aus seiner Sicht sehr schlimm und Fußballdeutschland nicht würdig. Er sagt aber ganz offen, dass wohl auch die Trainer, oder die die sich das zutrauen, vermutlich nicht die Richtigen sind. Küffner will keine Namen nennen, es gibt gute und schlechte, sagt er, und wenn er ein Buch schreiben würde, was er schon oftmals in Erwägung gezogen hat, dann müsste er auch jene an den Pranger stellen, die dem Fußball eher geschadet haben.

  Was ihn aber nach wie vor umtreibt, ist das unbeachtete Ehrenamt. Er ist sehr traurig darüber, dass Familie und Schule, eigentlich die Stützen der Gesellschaft, bei der Politik so wenig Beachtung finden, dabei wäre das doch diese Grundlagen, die die Kinder und Jugendlichen bräuchten.                                   Margit Conrad

Karl-Wilhelm Götte 70

"Schön waren auch immer Hunderennen"

Sein Metier war immer Print. Karl-Wilhelm Götte wird am 9. Sep-tember 70 Jahre, aber er ist noch kein bisschen leise. „Ich habe zuletzt immer daran gedacht, wie schaffe ich es weniger zu arbei-ten“, sagt der Journalist. „Dann kam Corona und alles hat sich halbiert. Das habe ich beibehalten.“

  Sein Zeilengeld hat er nicht nur über den Sportjournalismus, son-dern auch über lokale, politische oder Allerweltthemen verdient. „Schön waren auch immer Hunderennen“, meint er rückblickend und lacht. So vielfältig der Wandel war, so vielfältig waren auch seine Aufgaben. Angefangen hat er 2000 bei der SZ in Fürstenfeldbruck. Er schrieb aber auch für die Starnberger und Dachauer SZ, genauso später für München-Sport. Viel Fußball, aber auch Eishockey, Basketball oder Leichtathletik.

  Doch dann 2010 der Cut: Die lokalen Ausgaben der SZ produzierten keine Sportseite mehr. Aber Götte wusste sich zu helfen – mit Portraits. Vor einigen Tagen über eine 15-jährige Geherin aus Puchheim. „Ich habe mich gefragt, wie kommt ein Mädchen in die-

sem Alter dazu, Gehsport zu betreiben?“ Oder etwa über Anja Kobs aus Alling. Die Triathletin, Marathon- und Bergläuferin, die sich mit 46 Jahren zur Profiathletin erklärte und für das Germeringer Hospiz Spenden sammelt.

  Sein journalistisches Faible entdeckte der Nordhesse, als er 1980 nach dem Studium in Göttingen nach München kam und für den Bayerischen Turnverband (BTV) als Jugend-sekretär arbeitete. Kunstturnen war bald sein erstes journalistisches Metier, zuerst für die Verbandszeitschrift und dpa-bayern, dann ab 1982 als freier Mitarbeiter für die SZ und andere Blätter. „Mein erster SZ-Bericht war 46 Zeilen lang und ich war mächtig aufgeregt“, erinnert sich Götte. Es folgten einige Reisen zu Kunstturn-Weltmeisterschaften nach Indianapolis, Paris oder Birmingham. Auch die damaligen deutschen Tennisstars Boris Becker oder Steffi Graf begleitete er in den 1990igern bei einigen Grand Slam Turnieren.

  Nach 20 Jahren beim BTV und BLSV – davon 13 Jahre lang als Betriebsratsvorsitzender – wagte er ab 2002 den Schritt in die Selbständigkeit als Journalist. „Das war mit 48 Jah-ren damals die richtige Entscheidung gewesen“, resümiert Götte. Heutzutage kann er das kaum noch empfehlen. Vor acht Jahren hat er seine Bettina geheiratet, nachdem die Mutter seiner Tochter Nadine (37) viel zu früh verstorben ist. Er freut sich über seine beiden Enkelkinder und ist immer noch sportlich sehr aktiv. Mit dem Laufen hatte er einst wegen zu hohem Blutdruck angefangen. Es ist seine große Leidenschaft geblieben, zwei-, dreimal die Woche geht er raus. „Ich muss mit dem Alter meinen Ehrgeiz zügeln, auch wenn ich immer langsamer werde“, fügt er lachend an.

  Wir vom VMS freuen uns, und wünschen ihm alles Gute und vor allem viel Gesundheit.

                                                                                                                     Margit Conrad 

Hans Eiberle 85

Nur noch Kommentare

(06.08.2023) Diese (späte) Erkenntnis verdankt der Jubilar dem Philosophen Arthur Schopenhauer und dem Voralpen-Poeten und Golf-Enthusiasten Jupp Suttner. Schopenhauer (1788-

1860!) schrieb: „Die ersten vierzig Jahre unseres Lebens liefern den Text. Die folgenden dreißig Jahre den Kommentar dazu, der uns den wahren Sinn und Zusammenhang des Textes nebst der Moral und allen Feinheiten desselben erst recht verstehen lehrt.“  Kollege Suttner schenkte Eiberle vor zwei Jahren zum Geburtstag einen Notizblock mit diesen weisen Worten als Motto.

  Hans Eiberle , der am 6. August 2023 85 Jahre alt wurde, sagt, Philosophisches sei ihm selten gelungen, poetisches nur in journalistischen Glücksmomenten. Und Golfspielen? Bloß nicht! Der Kollege Gunnar Jans schrieb ihm auf Facebook: „Ich hätte gern ein Inter-view von Eiberle mit Eiberle gelesen. Ein kritisches.“ Dazu stattdessen die Selbstein-schätzung des Jubilars: 85 - und kein bisschen weise / außer Texte schreiben nichts gelernt. / 85 - auf dem Weg zum Greise / doch, - so hoff' ich, noch ein Stück entfernt.“

  Das Talent zum Journalismus, so Eiberle, habe zuerst eine Lehrerin erkannt. Sie schrieb ihm 1947 in der dritten Grundschulklasse ins Zeugnis: „Hat ein großes Mitteilungsbe-dürfnis.“ Die Bezeichnung „Gschaftlhuber“ kommt im Schwäbischen nicht vor.

  Er war 13, als 1951 sein erster Text im Reutlinger Generalanzeiger veröffentlicht wurde: 14 Zeilen, Schriftgröße Nonpareille (sechs Punkt), Titel: „TSG wanderte“, über den Ausflug seines Sportvereins – oH. Mit 15 und 16 gewann er den Aufsatzwettbewerb des Deutschen Leichtathletikverbands, mit 16 interviewte er den Trainer des SSV Reutlingen, der sein Deutschlehrer war. Über seinen ersten Siebenmeter-Weitsprung berichtete er selbst. Als er als erster Leichtathlet seiner Heimatstadt in die Nationalmannschaft berufen wurde, blieb ihm das erspart.

  Die Wehrpflicht hatte ihn nach München geführt. Dort arbeitete er ab 1960 für die Süd-deutsche Zeitung, erst als freier Mitarbeiter, dann als Volontär, von 1963-1999 als Sport-redakteur. Er berichtete von sechs Fußball-Weltmeisterschaften (1970-1990), fünf Eu-ropameisterschaften, sieben Olympischen Winterspielen und 13 Nordischen Skiwelt-

meisterschaften (1966-1999). Bei seiner ersten von 187 Länderspielberichterstattungen, 1962 aus Karlsruhe (Deutschland-Schweiz 5:1) war er 24 Jahre alt und Sepp Herberger noch Bundestrainer. Der schrieb ihm Jahre später. „Was Sie über mein Verhältnis zu meinem Nachfolger und über sein Verhältnis zu mir zu berichten wissen, ist ein krasser Trugschluss“, und forderte eine Richtigstellung „im Interesse einer wahren Berichter-stattung“. Jeder wusste, dass Herberger seinen Nachfolger Helmut Schön nicht mochte – die Beschwerde blieb erfolglos. Der Brief hängt gerahmt in Eiberles Büro.

  Eingedenk der frühen Förderung durch seinen Chef Ludwig Koppenwallner, der ihn 1961 in den VMS aufnahm, kümmerte sich Hans Eiberle um den sportjournalistischen Nachwuchs. Während seiner Zeit als 1. Vorsitzender des Vereins Münchner Sportjour-nalisten (1989-2014) wurde der Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreises für regio-nale und lokale Sportberichterstattung erstmals 2001 ausgeschrieben, bei dem u.a. Jochen Breyer, Daniel Pontzen (beide ZDF), Claudio Catuogno, Benedikt Warmbrunn (beide Süddeutsche Zeitung) und Marc Widmann (DIE ZEIT) erste Lorbeeren erwarben. 2011 folgte das Stipendium, in dessen Genuss auch Benedikt Warmbrunn, Anna Dreher (beide Süddeutsche Zeitung) und Marieke Reimann (DIE ZEIT) kamen. Die ausgezeich-neten jungen Journalistinnen und Journalisten freuten sich über die Präsentation ihrer Texte im Jahresheft VMS INFO, das Eiberle seit 2002 produziert. Er vertrat die bayeri-schen Kollegen im Landessportbeirat (bis 2023). 2010 produzierte er die Chronik 60 Jahre VMS.

  Hans Eiberle lebt mit seiner Frau Julia sowie zwei Kindern und vier Enkeln nahebei im Münchner Stadtteil Bogenhausen (Denning), in dessen Stadtteilparlament er 1996 gewählt wurde und dem er 18 Jahre lang angehörte.

  Auch nach seiner Zeit als Vorsitzender ist Eiberle immer noch für den VMS tätig. Er füttert, zusammen mit dem VMS-Vorsitzenden Thomas Walz, die Homepage vms-sportjournalisten.de, vertritt die Münchner Sportjournalisten nach wie vor im Sportbeirat der Landeshauptstadt und ist federführend verantwortlich für den Stegmann-Nachwuchs-förderpreis.

  Wir, die VMS-Vorstandschaft sind dankbar für sein Engagement und gratulieren ganz herzlich.                                                                                                         Margit Conrad

Einzigartig

Sammy Minkoff: 75 - und noch voller Tatendrang

(3. August 2023) – Sammy Minkoff hat mit seiner Kamera Dinge festgehalten, wie sie nur wenigen aus seinem Metier erlaubt waren. Er hat seit 1972 insgesamt 19Mal von Olympischen Spielen berich-tet. Von 1980 an hat er jede Alpine Ski-WM mit der Kamera begleitet, er war bei sechs Fußball-Welt-meisterschaften und er hat bei etwa 60 Golf-Major-Turnieren fotografiert.

  Früh wusste er, dass man von der Sportfotografie alleine nicht leben konnte. Deshalb traf es sich gut, dass einige Firmen wie Audi, Milka, Uvex oder Würth an ihn herantraten und er für die Sponsoren arbeitete. Besonders gerne fotografierte er bei politischen Veranstaltungen, wie beispielsweisen dem G7-Gipfel, G20-Gipfel oder dem Nato-Gipfel weltweit bekannte Persönlichkeiten. Etwa die im September 2022 verstorbene Queen Elizabeth II., Staats-chefs wie Ronald Reagan, Michail Gorbatschow, Donald Trump und Wladimir Putin bekam er so in sein Fotoarchiv. So stolz wie er damals war „sie vor die Linse zu bekommen“, so entsetzt ist er heute über die politische Vorgehensweise und Agitation von Putin.
  Ja, momentan ist es etwas stiller um Sammy Minkoff geworden. Das liegt beileibe nicht daran, dass er sich zur Ruhe setzen will, aber er gibt offen zu, dass er nach seiner schwe-ren Bauchspeicheldrüsen-OP einfach in diesem Jahr eine Auszeit braucht.

  Dennoch: Sammy Minkoff, der am 11. Juli seinen 75. Geburtstag feiern konnte, ist voller Tatendrang. „Ich möchte auf alle Fälle wieder angreifen“, sagt der Fotograf, der zeitweise 200 Tage im Jahr unterwegs war. Das klappte nur, weil er mit seiner Eva eine verständ-nisvolle Frau und Managerin an der Seite hatte.

  Er ist zweifelsohne ein begnadeter Sportfotograf. „56 Jahre habe ich durchgearbeitet, bis zum vergangenen Herbst“, sagt er. Besonders freut es ihn, dass er bei Vereinen wie dem FC Bayern oder Firmen wie Audi, für die er jahrelang gearbeitet hat, auch nach seiner Genesung willkommen ist. Und wenn er nach seiner Chemo mit dem Dackel – er heißt Freddie nach Freddie Mercury – wieder täglich spazieren gehen kann.     Margit Conrad

Fritz Häring 65

Viel mehr als Sport

(02.07.2023) - Sport-Journalisten werden oft nur auf Sport reduziert. Deshalb streben so viele von ihnen gern (und nicht immer zu ihrem Vorteil!) in Talk-und Quizshows, möchten zeigen, daß sie mehr drauf haben als Reporter-Schreie und Sekunden-Fachwissen. Bei Fritz Häring war das anders. Der langjährige BR-Sportredakteur hat vor dem Sport schon (fast) alles gemacht - außer eben Sport. Und das war gut so.

  Mitte der 80iger Jahre kommt er ins Team der „jungen Wilden“ rund um Thomas Gaitanides bei „Bayern 3“. Dort darf und kann er alles machen, was anfällt und was Spaß macht. Live-Reportagen (z.B. in der Nacht vom 23. auf den 24.Dezember 1989 von der Grenzöffnung bei Sonneberg),Moderation und 1990 die erste BR-Radltour. Fritz schickt Ende Juli die ersten 800 Radler in Donauwörth in ein unbekanntes Abenteuer, drei Jahre lang organisiert, reportiert und kommentiert er das größte Freizeitsport-Spektakel Bayerns. Daneben testet er die beliebtesten Auslands-Urlaubsziele der Deutschen, begleitet sie in heißen Sommernächten live in den Süden, stellt als „Stadtstreicher“ in der Adventszeit die soziale Kompetenz Münchner Starköche auf die Probe und ist immer vor Ort,wenn es fürs Radio spannende Geschichten umzusetzen gibt. Je ausgefallener desto lieber. Fritz Häring bewährt sich als Teamplayer und schaut über den Tellerrand hinaus.

  Mitte der 90iger Jahre der Wechsel in die BR-Sportredaktion. Alltägliche Kärrnerarbeit für viele Sendungen, Belohnung bei zahlreichen großen Sportereignissen und in unter-schiedlichsten Sportarten.Schwimmen, Biathlon und Golf kommentiert Fritz am lieb-sten,aber auch Motorradrennen und Fußball sehen bzw.hören den Ur-Münchner am Mikrofon.Akribisch seine Vorbereitung, empathisch sein Zugang zu den Akteuren . Trotz Stress und Leistungsforderung hat der Vater zweier Söhne immer den Blick fürs Neben-dran. Beim Biathlon steigt er bei klirrender Kälte frühmorgens in die Loipe, um auf Be-triebstemperatur zu kommen. Er läuft und schwimmt, entdeckt schon in jungen Jahren das Golfspiel für sich. Als „anchorman“ des BR-Fitnessmagazins probiert er vieles selbst aus, bevor er darüber spricht.

  Doch Sport ist dem Häring nicht alles. Ausflüge in die Politikredaktion macht er genauso gern wie zum BR-Schlager-Programm“Bayern plus“. Als leitender Redakteur muß er die Sportredaktion des BR-Hörfunks in die des BR-Fernsehens integrieren. Eine schwierige Aufgabe, eine Riesenherausforderung ,die ihm manche Kritik einbringt und den einen oder anderen Freund kostet. Am Ende der Karriere verantwortet er die populären Magazine des BR( „Heute im Stadion“,„Blickpunkt Sport“, „Das Fitnessmagazin“) und sitzt immer noch regelmäßig vorm Mikrofon:„Live is live“ ist eines seiner Lieblings-Mottos. Im Frühling 2023 hat Fritz Häring das Mikrofon ausgeschaltet, am 2. Juli wird er 65 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!

  Es gibt im Leben schließlich noch viel mehr als immer nur Sport.                   Lutz Bäucker

Jupp Suttner 75

Ein Meister der subtilen Ironie

Wäre er nicht schon längst landauf-landab so bekannt, müsste man ihn erfinden. Denn einen Schreiberling der alten, gelernten Garde wie Josef Jupp Suttner gibt es kaum noch. Am längsten Tag des Jahres, dem 21.Juni, wird dieser Multi-Tasking-Medien-mann, der nie müde wird, zu beobachten und zu berichten, junge 75. Golfen tut er wie ein 57jähriger.

  Jupp Suttner war schon immer und ist immer noch ein herrlicher Beobachter. Meistens über kleine Nebensächlichkeiten, die er dann gerne groß schreibt. Alles, aber auch alles, was er sieht, riecht, wahrnimmt – es muss zu Papier gebracht werden. Genauso war sein „erstes Leben“. Ohne Laptop. Noch kennen das einige von uns.

  So hatte auch ich ihn kennengelernt, mit Schreibmaschine. Im Stadion. 1972 bei Olympia. Ich mit Mini-Auftrag der SZ über Volleyball (was sich als sehr attraktiv und telegen entwickelte), er mit einem Bauchladen voller Aufträge. Vom Kicker bis zu kleinen Regionalblättern. Und immer mit Artikeln, die einen ganz besonderen Aspekt bein-halteten. Es war die Zeit, in der uns Alten oft das Papier und die 10-Pfennig-Stücke fürs Telefonieren ausging. Es wurde ja noch den Damen der „Aufnahme“ diktiert.

  Und Jupp jubelte meist - und wurde bejubelt. Weil dieser bissl urige Bayer eines nie vergaß: Den Humor. So ist er (gottlob!) heute noch. Immer muß eine kleine Schmonzette, ein Gag oder Augenzwinkern in seine Texte eingebaut werden. Wo er nur immer diese Einfälle her hat?

  Schon zum 70. schrieb ich: Hätte Jupp so geschrieben wie sein Auto innen meistens ausschaut – wäre der Kleine je ein so Großer geworden? Jupps SUV ist eigentlich ein Ein- statt Viersitzer und ein Last- statt Lustwagen: Tennis- und Golf-Utensilien in Hülle und Fülle, im Winter noch das ganze Ski- und Langlauf-Equipment, dazu Werkzeuge für jeden Zweck und Kleidungs-Alternativen für jeden Anlass. Die Sakkos immer eine Nummer größer.

  Jupp versteht diese subtile Ironie besser als jeder andere, ist er doch selbst ein Meister dieser Art, die besonders uns Journalisten zu eigen ist. (S)ein herrliches Durcheinander in seiner Zweitwohnung namens Honda (oder Kia oder Hyundai ?) ist ebenso herrlich konträr zu seiner Profession. Da war und ist er perfekt organisiert. Muss er auch. Schließlich hat(te) kaum ein deutscher Sport-und Reise-Journalist so viele Kunden wie der Jupp: AZ München, SkiMAGAZIN, SKI Exclusiv, Golf Week, Kicker, Top Magazin und, und, und – seit Jahren als Chefredakteur von Reise-Stories.de – ein herrliches Online-Portal aller möglichen Themen mit Schwerpunkt „Reise“.

  Das beherrscht er immerhin seit 1968! Mit zahllosen Artikeln über Hotels und Winter-sport-Orte rund um die Welt, in der es ihn insgesamt zu 21 Olympischen Sommer- und Winterspielen führte. Zweimal gewann den Fairplay-Preis des deutschen Sportjournalis-mus, dazu etliche andere Medien-Preise. Zudem war er – bis dato – Autor von sieben Büchern, von „Rosi“ (Mittermeier) über „Franzi“ (van Almsick) bis „Wasi“ (Wasmeier). Und über Marathon (er war sogar Pressechef des München Marathons), über die Geschichte des Schwimmsports und die großen Ski-Stars...

  Und: Jupp Suttner ist der Erfinder des „Brenninger“, jenem ewig 47jährigen Phantom von 1,77 m und „bisweilen“ 80kg, der ein typischer Freizeitsportler ist – und jeden Dienstag herrlich aus dem Leben schreibt. Eine Selbstironie, bei der nur das Alter nicht stimmt? Jupp selbst: „Wer weiß es genau?“

  Seit Jahren schreibt Jupp über Fitness, Freizeit und Frohsinn – immer mit amourösen Ironien und Doppeldeutigkeiten, für die er so bekannt ist wie für sein köstliches Schmun-zeln über die vielen Unsinnigkeiten und Tolpatschigkeiten dieses Lebens. Daraus „zog“ er so manche Story!

  Was mich bis heute beindruckt: sein Steno-Stil. Der hilft ihm heute noch so wie damals. Wer kann das noch?

  Und: Jupp Suttner beherrscht immer noch – ganz alte Schule – das sorgfältige Recher-chieren, Notieren, Korrigieren. Seit 16 Jahren darf ich ihn als Autor redigieren – und habe nie nichts zu tun, wie Humor-Hero Karl Valentin es sagen würde, der auch auf Jupps Hitliste weit oben steht!

  Kollege Hans Eiberle (früher SZ) porträtierte ihn mal treffend: Der leidenschaftliche Skifahrer und Golfer lebt als gebürtiger Münchner in den bayerischen Voralpen, die Berge und den Golfplatz vor der Haustür. Was seinen Bekanntheitsgrad auch den Verkehrsmeldungen vom Stau am Irschenberg verdankt. Als Suttner in der Münchner Abendzeitung trotzdem über „Weyarn - ein Stück Glück“ schrieb, bedankte sich der damalige Bürgermeister Michael Pelzer in seiner Kolumne im „Gmoablatt'l“ (Gemeinde-blatt) bei seinem Mitbürger: „Manchmal brauchen wir solche Menschen, die zu uns ziehen und uns die Augen öffnen, für das, was wir haben und es nicht mehr achten.“

  Als Experte für Reisen & Sport ist Jupp Suttner immer noch journalistisch aktiv mit den Schwerpunkten Ski & Golf, Angebote & Dienstleistungen in den Bereichen Hotels, Essen & Trinken, Fitness, Fußball, Golf, Skifahren, Skilanglauf, Fahrrad, Mountain-Bike, E-

Bike. So eines kaufte sich Jupp zum 70. „Mit 70 ist man berechtigt, auf ein derartiges Gerät umzusteigen.“

  Typisch Hans Eiberle: Er recherirte sehr genau, wie einst. Zum Beispiel über des Rätsels Lösung, weshalb sich Josef Suttner Jupp nennt wie der Rheinländer Heynckes, und nicht Sepp wie beispielsweise der frühere Bayern-Torwart Maier, der allerdings auch ein biss-chen schwindelt, denn er wurde auf die Vornamen Josef Dieter getauft. Weil er so klein war, wurde Suttner als Kind Bepperl gerufen, und das machte ihn noch kleiner. Als das Bepperl sechs Jahre alt war, wurde Deutschland Fußball-Weltmeister, mit dem Hamburger Jupp Posipal, geboren im Königreich Rumänien. Und der Dreikäsehoch Bepperl Suttner verkündete, er sei jetzt der Jupp.

  Übrigens: Jupp Suttner erblickte kurz vor sieben Uhr morgens das Licht der Welt.

Sieben Stunden zu spät, um 40 DM Kopfgeld zu kriegen; es war der Tag der Währungs-reform.

  Lieber Jupp, in der Hoffnung, dass Du noch lange für mein Magazin schreiben wirst: Alles Gute zum 71. Bleib‘ wie Du bist.

  Und vor allem: Behalte Deine herrliche Ironie und Deinen Humor!

  Dein jüngerer Wegbegleiter                                                                      Conny Konzack

Sigi Heinrich 70

Der ewige Tausendsassa

Leichtathletik, Biathlon, Eiskunstlauf, Kunstturnen, Volleyball, Sportklettern. und vieles mehr. Es gibt wohl kaum eine Sportart, die Sigi Heinrich noch nicht am Mikrofon begleitet hat. Sigi ist wahrlich ein Tausendsassa seiner Zunft. Ein Verbalathlet.

  Wenn die Sportler ihre Höchstleistungen abrufen, dann läuft auch Sigi zur Bestform auf. Wie 2009 beim Fabelweltrekord von Usain Bolt in Berlin. „9,58! Er sprengt alle Dimensionen - ein Rekord für die Ewigkeit, aber er stellt ja nur Rekorde für die Ewigkeit auf!” Ein Gänsehautmoment. Sigi steht während der Live-Reportage. So etwas kann man nicht im Sitzen kommentieren.

  „Vielleicht wäre a bissl weniger auch ganz gut gewesen”, denkt Sigi manchmal, wenn er seine Kommentierung noch einmal anhört. Aber er kann nicht anders. Es schießt aus ihm heraus. Sigi liebt den Sport, er lebt den Sport. Für ihn steht der Sport stets im Mittelpunkt. Als Eurosport-Kommentator der ersten Stunde reißt er die Zuschauer mit seiner ehrli-chen, direkten und stets emotionalen Art seit über 30 Jahren mit. In seiner Kommenta-toren-Laufbahn hat Sigi viele bedeutende Sportmomente begleitet und für die Zuschauer in emotionale Highlights verwandelt. Aber es gibt auch viele Dinge, die ihn aufregen, zum Beispiel Entwicklungen im Sport, die er kritisch beäugt. Dann haut er in die Tastatur und schreibt sich in meinungsstarken Kolumnen die Seele vom Leib. Auch hier kann er nicht anders. Sigi ist eben Vollblut-Journalist. Mit dem Herz am rechten Fleck.

  Den Wert der Worte hat der Wolfratshauser früh erkannt - zuerst als Klassensprecher, später als Chefredakteur der Schülerzeitung. Seine journalistische Laufbahn schlug Sigi nach seinem Sportstudium an der TU München bei der Süddeutschen Zeitung ein - dort war er sieben Jahre lang Sportredakteur. Davor war er Sportlehrer, Kunstturner und Volleyballtrainer. 1989 wechselte er zum neu gegründeten Sender Eurosport mit viel Pioniergeist, Abenteurerherz und Leidenschaft. So wurde aus dem Ex-Athlet der Wort- und Satz-Poet.

  Insbesondere die olympischen Ringe fesseln ihn. Unvergessen bleibt für Sigi, dass er selbst das Olympische Feuer vor den Spielen in München durch seine Heimatstadt tragen durfte. Darauf ist er nach wie vor stolz. Und dass er für Eurosport seit 1992 bei allen Olympischen Spielen (Ausnahme Sotschi und Rio, wo der Sender keine TV-Rechte hatte) alle Eröffnungs- und Schlussfeiern kommentiert hat. Paris 2024 werden seine 16. Spiele werden. Seine Krönung als TV-Journalist: Die Verleihung des Deutschen Fernsehpreis für die Olympia-Berichterstattung bei Eurosport von den Sommerspielen in Peking 2008.

  Auch der ergreifendste Moment in seiner Karriere war bei Olympia, als Muhammed Ali, gekennzeichnet von seiner schweren Parkinson-Krankheit, in Atlanta 1996 mit zittriger Hand das Olympische Feuer entzündete. Ebenfalls unvergessen für ihn, als er mit Rosi Mittermaier die Schlussfeier der Spiele von Lillehammer 1994 kommentierte, und sie sich von der sagenhaften Inszenierung des Gastgebers so verzaubern ließ, dass kein Wort über die Lippen kam.

  Es sind die ruhigen Momente, die kleinen Details, die für Sigi große Momente sind. Aufregung braucht er nicht. Aber um ein wenig Trubel wird der Jubilar nicht herum-kommen.

  Lieber Sigi, wir Eurosportler wünschen Dir alles, alles Gute zu deinem Ehrentag und senden dir herzliche Glückwünsche zum 70. Geburtstag! Bleib dem Sport gewogen und dir treu!                                                                                                Dominik Mackevicius

Mihai Octavian Rusu 75

Täglich noch am (Tennis-)Ball

Numerisch war er am 9.Juni zwar 75, biologisch aber nach wie vor ein Youngster unser rumänisch-deutscher Kollege Mihai Rusu ist immer noch ein Wunder an Fitness und Sportgeist. Klar, bei vier Jogging-Einheiten pro Woche, gut 20 Trainerstunden und seiner gertenschlanken Figur. Mihai bewegt sich dank seiner schnellen Beine und seines guten Auges bei Sport Scheck in München als „Senior Coach“ immer noch wie eine Gazelle... so wie früher, als er neben seinem Job bei Radio Free Europe häufig auf dem Tennisplatz zu finden war, u.a. als Trainer der damaligen Weltklassespielerin Sylvia Hanika. Mihai selbst stand – im Schatten von Ilie Nastase und Ion Tiriac – auch im Tennis-Daviscupteam Rumäniens. Später fungierte er in seiner Geburtsstadt auch als Turnierdirektor der „Open“ in Bukarest.

  Der (Tennis-)Sport war die eine Seite im Leben des Michael Rusu, der zehn Jahre Profi, viermal rumänischer, später dreimal Journalisten-Weltmeister und viermal deutscher Jungsenioren-Meister wurde – und zudem sein Trainer-Diplom und das für Sport-Management schaffte.

  Die andere Seite war seine Tätigkeit als Journalist. Von 1983 bis 1995 als Redakteur in der Rumänien-Abteilung von Radio Free Europe am Englischen Garten in München (zum Abschied erhielt er damals ein Diplom des Weißen Hauses, signiert von Bill Clinton!), bis 2001 war Rusu Pressechef bei den „Rumänien Open“ – erhielt dafür von „Radio-Romania Jugend“ den Titel „Excellent“ – und zudem engagierte er sich erfolgreich bei der Reform des rumänischen Sports und des Tennisverbandes. Auch als Gründer des rumänischen Presseclubs, in dem es viel über Politik und Sport geht.

  Mihai Rusu ist heute journalistisch engagierter denn je...und stolz darauf, täglich aktuell für das Bukarester „Radio Sport total FM“ zu moderieren und zweimal wöchentlich den rumänischen Privat-Fernsehsender „TV Realitata“ (die Wahrheit) zu bedienen. Für „Radio Gold“ und „Radio Sport total“ moderiert Mihai auch immer noch – „nicht so sehr über Ergebnisse, sondern meistens als Meinungsgeber über die Hintergründe im rumänischen Sport, der leider an Bedeutung sehr verloren hat“.

  Der Sport war und ist Mihai Rusus Leben! Wir erinnern uns: 2006 übernahm er die deutsche Lizenz des „Kicker Sportmagazin“ für Rumänien und war 2012 Mitbegründer der Sports Press Association in Rumänien. Schon dafür erhielt er einen Journalistenpreis aus dem Königlichen Hause Hohenzollern.

  Ein Leben für den (Tennis-)Sport - und für seine Heimat Rumänien, deren Entwicklung er stets journalistisch und kritisch betrachtete. Und trotz eines herben Schicksales (seine geliebte Frau Silvia starb am 17.April nach langer Krebs-Erkrankung) wirkt Mihai im Gespräch so lebendig-frisch und aufgeräumt wie damals als Youngster.

  Happy Birthday zum 75.! Dein alter Freund, Kollege, Tennis- und Weißbier-Partner

                                                                                                                    Conny Konzack

Lutz Bäucker 70

Das Rad(l) dreht sich weiter - auch ohne BR

(7. Juni 2023) - Gerade bei Sportjournalisten liegen ja berufliche und private Leidenschaften häufig sehr eng beieinander. Und ent-sprechend schwappen berufliche Themen schnell rüber in`s Private und in die Freizeit.

  So wie bei Lutz Bäucker. Das Radfahren zählte für ihn als Mitbe-gründer der BR-Radltour und als deren langjähriger Chef-Reporter drei Jahrzehnte zu den Fixpunkten seines beruflichen Jahres-Kalenders: Jedes Jahr in der ersten Augustwoche ging`s mit dem Mikro rein in den Sattel. Und dann inmitten der bunten von Blaulicht eskortierten Radl-Karawane rund 700 Kilometer quer durch den Freistaat. Jahr für Jahr wuchs durch dieses außergewöhnliche Rad-Event mit Strampeln am Tag und Feiern bis in die Nacht Lutz Bäuckers Begeisterung für`s Radeln auch außerhalb des Radltour-Jobs.

  Fast folgerichtig eigentlich, dass sich mit dem Ende seiner BR-Karriere vor nun auch schon wieder viereinhalb Jahren das Rad(l) weiterdrehte. Lutz Bäucker war schon einige Jahre zuvor in den ADFC eingetreten, den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club. Ohne berufliche Verpflichtungen hatte er nun Zeit, sich stärker zu engagieren und prompt wurde er in den bayerischen ADFC-Landesvorstand berufen. Dort übernahm Lutz den Bereich Medien, Fahrsicherheitstraining und Allgäu.

  Im vergangenen Jahr wurde er nun auch in seiner schwäbischen Wahlheimat zum Vorsitzenden des Kreisverbands Kempten-Oberallgäu mit rund 500 Mitgliedern gewählt. Lutz Bäucker dreht nun noch stärker am Rad in seinem Engagement zur Rad-Verkehrs-wende. Als studierter Apotheker hat er es sich zur Aufgabe gemacht, in Sachen Fahrrad-freundlichkeit die Dosis spürbar zu erhöhen.

   Die nötige Radl-Kondition bringt Lutz in jedem Fall mit.Wie hat er zuletzt in einem Interview formuliert?„Radler haben einen langen Atem und sind zäh.“

  In diesem Sinne die besten Wünsche zum 70igsten am 7. Juni !                    Fritz Häring

Ulla Holthoff 65

Ihren Mann nahm sie nicht mit!

(07.06.2023) - Sie war die erste Frau im ZDF, die ein Fußballspiel kommentieren durfte, das war 1990. Und sie ist die Mutter von Mats und Jonas Hummels! Aber sie ist auch eine herausragende Sportjournalistin.
  Das hat sie vor allem durch Kompetenz geschafft. Sich an den ersten Kommentar zurückerinnernd sagte sie einst in einem Interview mit dem Soester-Anzeiger: „Ich verstand so viel davon, während meines Sportstudiums und im Umfeld meines Ex-Manns (Fußball-Trainer Hermann Hummels, beide waren bis 1996 ver-heiratet/Anmerkung der Redaktion) mit vielen Managern und Spielern habe ich die Innen-Sicht kennengelernt und nicht nur die naive Kreisliga-Sicht. Für mich war es selbstver-ständlich, dass ich das mache, weil ich davon am meisten verstand. Doch als es konkret auf das erste Spiel zuging, habe ich schon gemerkt, dass die Kollegen doch so versteckt mit gezückten Messern dasaßen und die Pfeilchen flogen. Eberhard Figgemeier (damals Chef des Aktuellen Sportstudios/ Anmerkung der Redaktion) fragte mich dann: ,Sie nehmen doch sicherlich Ihren Mann mit!?' Ich stand mit offenem Mund da: Wieso soll ich denn meinen Mann mitnehmen? 

  Ulla Holthoff (stammt aus Welver) machte ihr Abitur 1977 am Märkischen Gymnasium in Hamm - Leistungskurs Sport inklusive. Journalistisch begann ihre Karriere bei der Lokal- und Sportredaktion der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung” in Hamm. Bei der sie auch ein Volontariat absolvierte. Holthoff studierte Sportwissenschaft in Köln und zählte zu den besten Wasserballspielerinnen Deutschlands. Einen Namen als Journalistin machte sie sich bei der Zeitung die „WELT“.

  Ihre TV-Karriere begann 1989 beim ZDF in der Sportredaktion, 1994 wurde sie Fußball-chefin im DSF (heute Sport1). Hier entwickelte sie mit ihrem Team die erfolgreichen Fußballformate Doppelpass und Bundesliga Pur. Der damalige Chefredakteur Rudi Brückner über Ulla Holthoff: „Im Sportsender DSF suchte ich eine Frau für die Leitung der Fußballredaktion. Schnell war mir klar, es gab nur eine Person, die zielstrebig, inhalts-stark und führend diese Rolle ausführen konnte: Ulla Holthoff. Glückwunsch zum 65. Geburtstag! Herzlichst, dein Rudi Brückner.“
  Nach ihrer Zeit beim DSF war sie zwei Jahre Pressesprecherin der in die Bundesliga aufgestiegenen Spvgg. Unterhaching.
2001 wechselte sie dann zum BR und war bis zu ihrer Pensionierung als leitende Redak-teurin in der Sportredaktion tätig.

  Als ich sie an Ihrem 65. Geburtstags-Nachmittag anrief, verbrachte Ulla Holthoff diesen nicht mit Kaffee und Kuchen, sondern standesgemäß im Wohnzimmer fußballspielend mit ihrem Enkel Ludwig (5) alias Kevin de Bruyne! Das Geburtstags-Telefonat mit ihr war dann auch eine Mischung aus Gratulation und Livekommentierung eines Fußballspiels. Es wird mir unvergessen bleiben! :-)
  Herzlichst dein ehemaliger Redakteur, Thomas Walz, der so viel von dir gelernt und dir so viel zu verdanken hat.
Der VMS wünscht seinem Mitglied alles Gute zum 65. Geburtstag

Gerd Rubenbauer 75

Keiner rollt das "r" so schön wie er

(20.05.2023) - Mein Gott, was für eine Stimme! Dachte ich schon Ende der 70erJahre, als ich ihn zum ersten Male hörte und von einer Freundin erfuhr, dass er eigentlich Diplom-Chemiker an der TU München, seine heimliche Berufung aber die Sport-reportage war. Ein „Test“ beim damaligen BR-Sportchef Hoffmann war dann aus meiner Sicht aber ein bissl gemein – denn „Neuling“ Gerd Rubenbauer aus München-Nymphen-burg sollte ausgerechnet ein Schachturnier kommentieren. Im Rundfunk!

  Das muss er dann aber so „plastisch“ und fantastisch gemacht haben, dass die BR-Crew fortan mit ihm auf Höhenflug ging! Mit herrlichen Kollegen wir Kurt Schneider, Waldemar Hartmann, Franz Muxeneder...und Co.

  „Rubi“ machte Radio rasant, spannend, erlebbar. Dank seiner unendlichen Begeisterung für Atmosphäre – und für Details.

  Genauso faszinierte er beim Fernsehen. Von 1988-2005 moderierte er die ARD-Sport-schau, kommentierte neben den Olympischen Sommer- und Winterspielen alle Fussball-WM’s von 82 bis 98 – und hörte damit nur auf, weil er damals mit ARD-Sport-Koordinator Heribert Faßbender über künftige Länderspiel-Einsätze uneins war...Sein „Trost“ waren dann Ski- und Leichtathletik-Berichterstattungen. Auch da war er in Sachen Vorbereitung und Details unschlagbar.

  Doch wir erinnern uns gerne, dass „Rubi“ ja noch viel mehr drauf hatte als „nur“ Sport: Er moderierte im BR TV verschiedenste Sendungen, Benefiz-Galas, "Gaudimax" oder "Sag die Wahrheit" – und erhielt 2003 eine Auszeichnung für seine Kompetenz Nr.1: den Bayerischen Sportpreis in der Kategorie "Herausragende Präsentation des Sports".

  Der blieb immer seine Leidenschaft. Fast 40 Jahre lang und aus aller Welt. Seine mar-kante Stimme prägte u.a. das WM Finale 1990, als Deutschland gegen Argentinien gewann. Mit dem einzigartigen, bayerisch-rollenden „r“ war der 8. Juli für alle Zuschauer und Zuhörer ein Glückstag, den er noch veredelte, nachdem  Andy Brehme in der 85. Minute bei 0:0 zum Elfmeter antritt und Rubi kommentierte: „Jaaaaa! Tor für Deutschland 1:0 durch Andreas Brehme. Alles wie gehabt! Mit rechts flach ins linke Eck. Goycochea wusste alles - nur halten konnte er ihn nicht...“

  Die höchste Auszeichnung erhielt Gerd Rubenbauer am 25.März 2019 mit dem Deut-schen Sportjournalistenpreis für sein Lebenswerk vom VDS. BR-Sportchef Christoph Netzel damals: "Gerd Rubenbauer ist ein außergewöhnlicher Reporter mit Herzblut und großer Leidenschaft. Seine spannenden Reportagen von Ski-Rennen, Leichtathletik-Events oder Fußballspielen waren immer ein echter Genuss für Hörer und Zuschauer. Auch als Moderator des Klassikers ,Blickpunkt Sport‘ war er stets ein Aushängeschild des Bayerischen Rundfunks."

  Vor 13 Jahren dann ein Schicksalsschlag: Am 28. November 2010 verunglückte der Erfolgs-Moderator auf der Fahrt von Garmisch, wo er Medienchef für die Ski-WM war, wenige Kilometer vor München mit seinem Audi A 6 schwer, wurde wie durch ein Wunder aber nur leicht verletzt, weil sein Wagen keinen der Mittelstreifen-Bäume erwischt hatte. Rubi damals: „Da sind Schutzengel mitgefahren!“ Wenige Tage später moderierte er schon wieder die BR-Sterne-Gala....

  Rubi heute? Ein Ruhestand ohne Termin-Hatz, meist in Habach südlich des Starnberger Sees, und oft auf Mallorca, wo sein Segelboot liegt. Aber so ganz ohne seine Leiden-schaft fürs Kommentieren konnte er in der jüngsten Vergangenheit doch nicht leben und schulte den TV-Nachwuchs, aber auch Experten wie Ex-Biathlet Ricco Groß oder Felix Neureuther. Ihnen vermittelte er immer gerne seinen bewährten Leitsatz: „Nichts schult die Augen besser als fürs Hören zu kommentieren...“                                      Conny Konzack

Herbert Jung 85

Forever young

(05.05.2023) - Die letzte Begegnung war beim Spiel der Bayern gegen Hertha BSC in der Allianz-Arena. Hierzu hatte der deutsche Fußball-meister eine Senioren-Gruppe als Ehrengäste eingeladen, die als ständige Medien-vertreter über seit Jahrzehnten den FC Bayern be-gleitet haben. Und darunter fiel an diesem Nach-mittag einer mal wieder modisch besonders auf: beige Hose, brauner Pulli, braune Sneakers, sportlich elegant. Am 5.Mai wurde er 85 Jahre alt: Herbert Jung, in diesem Kreis der Älteste.

  Herbert, nomen est omen, forever young. Frei nach Karl Valentin könnte man jetzt schreiben, dass über ihn ja „schon alles gesagt wurde, nur noch nicht von allen“. Zum Beispiel hatte Peter Lill für den 75.Geburtstag im „sportjournalist“ herausgefunden, dass zu Beginn seines Berufslebens, als Elektro-ingenieur daheim in Karlsruhe, „Stromkreise und Dioden nicht seine Welt waren“. Oder Conny Konzack, der zum 80.Geburtstag daran erinnerte, dass Jung sich „deutscher Meister im Schwimmen“ nennen darf.

  „Den Titel gab es 1968 mit der Mannschaft des KTV Karlsruhe,“ sagt Jung jetzt und lacht. Mit regelmäßigem Schwimmen habe er aber nicht mehr viel am Hut: „Früher dreimal in der Woche, heute nur noch am Meer, so wie im November in Florida.“ Ansonsten halte er sich sportlich durch zweimal die Woche im Fitnessstudio und Golf. Dazu habe er sich damit, dass sein Handicap ständig sinke, von früher 13 auf heute 24. „Es ist halt das Alter,“ stellt er mit einem Seufzer fest.

  Zu seiner Berichterstattung aus dem Sport gehören Reportagen von 12 Olympischen Spielen und 21 Ski-Weltmeisterschaften, wofür er mit dem „FIS-Media-Award“, dem Journalisten-Oscar des Skisports, ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt im Jahr 2004 den Medienpreis des Ministerpräsidenten von Bayern.

  Der ehemalige Sportchef von BILD-München war 40 Jahre lang für den Springer-Verlag tätig, ehe er 2004 in Rente ging. Doch das bedeutete nicht gleichzeitig Ruhestand. Noch immer findet man ihn als Autor sehr häufig über Berichten mit den Namen Beckenbauer oder Neureuther, zwei von so vielen „Hausheiligen“ der BILD-Zeitung. Beruflich war Jung nicht nur zuständig für Wintersport und Fußball, sondern speziell auch für die mediale Pflege „der Rosi“ oder „vom Franz“, deren ungebrochene Popularität er dann auch entscheidend mitgeprägt hat.

Nicht nur diesen beiden Sportlern, sondern auch vielen anderen VIPs ist Jung verbunden. Heute liest man von ihm auch viel von Begegnungen in der Musikszene, beispielsweise mit Marianne und Michael, dem Schlagerproduzenten Ralph Siegel oder dem Schauspieler Michael Roll. Sie alle schätzen sein ruhiges, freundliches Wesen, seinen verbindenden Charme. Und seine Verschwiegenheit - bei einem Gespräch mit ihm erfuhr man viel, aber nie alles. Vor allem nichts, was bei BILD getaugt hätte für Krawall oder schmutzige Wäsche. Und so passen eigentlich sein immer moderates und seriöses Auftreten, seine Geschichten so recht nicht in die Medienlandschaft des oft umstrittenen Boulevards.

  Mit der Bezeichnung „Elder Statesmen“ würdigen sie einen Politiker, der nach seinem Ausscheiden Verdienste hat „als über allen Parteien stehende Persönlichkeit“. So gesehen ist Jung BILD, und doch steht er auch über BILD - eine Lebensleistung, die man in 40 Jahren Boulevard-Journalismus und nun mit 85 noch immer auch erst einmal hinbekom-men haben muss.

  Dazu herzlichen Glückwunsch, Herbert Jung!                                            Wolfgang Uhrig

Christina Pahnke 60

Die Unaufgeregte mit den aufregenden Fotos

(01.05.2023) - Es gibt die Laute und die Leisen. Und es gibt sie: die Leise.

  Es gibt die Facebook-Poser (in Anlehnung an die Sparkassen-Reklame/oder getreu dem Sparkassen-Motto) : „Mein Cabrio, meine Harleys, meine Karibik-Kreuzfahrt, unser Venedig-Honey-moon, mein Steak mit Blatt-Gold, mein Champagner, Willi-Wichtig-Restaurant  

  Und es gibt sie – die Zurückhaltende.

  Es gibt die Selfie-Selbst-Verorter: „Ich in Barcelona beim Spiel Barca gegen FC Bayern“ oder „Ich in Sandhausen gegen

Regensburg“ .

  Und es gibt sie – die Unaufgeregte.

  Von ihr sieht man nicht viel – außer ihre außergewöhnlichen Fotos vom Fußball, Hand-ball, Basketball, Monsterwellen-Reiten und den ganz großen Events.

  Von ihr weiß, man nicht viel: außer dass sie durch die berüchtigte „Lehre“ bei Werner Rzehaczek  gegangen ist  (und dort ihren Mann Stefan Matzke kennengelernt hat).

  Liebe Christina (Pahnke) wo immer Du heute bist (sicher nicht ‚Lass‘ Vegas oder Karibik) – alles Gute zum 60sten.                                                                         Cheers, Wolfgang

Maria Mühlberger 85

Die Kamera mit dem Golfschläger getauscht

(26.03.2022) Sie kann sich nicht daran erinnern, mit welchem Motiv sie einst den Fotowettbewerb des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) in der Kategorie Schwarzweiß gewonnen hat. „Es ist ja auch schon 60 Jahre her“, sagt Maria Mühlberger, die am 26. März 85 Jahre alt wird. Ihr Archiv ist umfangreich, aber das preisgekrönte Foto nicht mehr zu finden.

In den Sechziger Jahren durften Ehefrauen nur mit Er-laubnis ihrer Ehemänner arbeiten. Bei den Sportfoto-grafen in München, wo das Geschäft dank der beiden Fußball-Bundesligisten TSV 1860 und FC Bayern blühte, war deren Mitarbeit aber selbstverständlich; sie wurden gebraucht. Es gab die Zeitlers, die Jochs, die Rauchensteiners, die Frinkes. Und die Mühlbergers, Maria und Max, beide Seiteneinsteiger; Maria hatte zuvor als Sekretärin gearbeitet. Der Max gewann den VDS-Wettbewerb 1969, die Maria noch einmal 1975. Da war der Max schon tot, gestorben auf der Autobahn am Kindinger Berg, auf der Heimfahrt von der Fotokina in Köln. Und Maria war mit ihrem kleinen Sohn auf sich allein gestellt.

Sie hat die Fotoagentur damals allein weitergeführt. Ein hartes Geschäft! Zwar gab es ab 1968 in München fünf Tageszeitungen, aber auch viel Konkurrenz. Feste Engagements bedeuteten finanzielle Sicherheit. Maria Mühlberger fotografierte für das Sportamt der Stadt München und seit 1973 drei Jahrzehnte lang für die Olympiapark GmbH. Die Ver-bindung entstand durch ihren damaligen Mann Max, der Fotos für die legendären Olympiaplakate von Otl Aicher lieferte. Im Olympiapark wurde der Fotograf Martin Hangen ihr Nachfolger, als Fotografenbeauftragter im Vorstand des VMS auch.

Die Bilder aus Maria Mühlbergers Archiv sind immer noch gefragt. Die Olympiapark stellt anlässlich von 50 Jahre Olympische Spiele eine CD zusammen, und Prof. Fritz Auer (90) benötigt ihre Fotos für eine Publikation. Der ehemalige Hochschullehrer war Mitglied im Wettbewerbs- und Ausführungsteam für die Olympischen Spiele 1972. Als Architekt hat er unter anderem den Münchner Busbahnhof und das Projekt für den neuen Hauptbahnhof München gestaltet.

Schon früh engagierte sich Maria Mühlberger auch berufsständisch. 1974 wurde sie in den VMS-Aufnahmeausschuss gewählt, 1977 zur Beisitzerin, 1979 zur Geschäftsführerin. „Aber nur für ein Jahr“, kündigte sie an. Daraus wurden mehr als drei Jahrzehnte. Danach war sie Beisitzerin im Vorstand und Fotografen-Beauftragte. Sie akkreditierte ihre Kolleginnen und Kollegen bei Spielen im Olympiastadion und in der Arena. Von 1981 bis 1987 war sie gewählte Sprecherin der Fotografen im Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS).

Die schweren Kameras mit den langen Objektiven schleppt Maria Mühlberger schon lange nicht mehr mit sich herum. Ein kleiner Fotoapparat reiche ihr, sagt sie, und das Handy, „mit dem kann man inzwischen sehr gute Bilder machen“. Die Entwicklung habe allerdings zum Niedergang der Sportfotografie beigetragen. „Mit den digitalen Kameras ging es abwärts. Die kann man jedem in die Hand drücken. Einmal draufdrücken – dann rattert es 20 bis 30 Mal und man kann die beste Aufnahme raus suchen.“

Maria Mühlberger und ihr Mann Kurt (Foto) genießen ihren Ruhestand auf Gran Canaria; beide spielen Golf. „Früher waren wir nur über Weihnachten da, jetzt bleiben wir von Oktober bis März“, im schönen Domizil hoch über dem Hafenstädtchen Puerto Rico. Und waren rechtzeitig zum Geburtstag wieder daheim im Münchner Stadtteil Großhadern, wo-hin sie allerdings der rote Staub aus der Sahara verfolgte.

Der VMS gratuliert Maria Mühlberger, einer liebenswerten Kollegin, die überall Wert-schätzung genießt, ganz herzlich, und bedankt sich für ihr berufsständisches Engage-ment.                                                                                                                             H.E.

Klaus Kirschner 75

Und schreibt und schreibt und schreibt...

(05.10.2021) „Er war ungeheuer zuverlässig, ein akribischer Schreiber, der sich auch in den unteren Ligen auskennt!“ Heinrich Lemer, langjähriger Sportchef beim Münchner Merkur, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über Klaus Kirschner spricht. Wobei „war“ nicht korrekt ist. Denn während sich Lemer nach dem Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang (Südkorea) aus der Sportredaktion zumin-dest in den beruflichen Ruhestand verabschiedete, schrieb Kirsch-ner weiter, lieferte zuverlässig und pünktlich sonntags um 18 Uhr seine 360 Zeilen über die Fußballspiele der unteren Ligen – genaugenommen von der Bezirksliga abwärts. Und das macht er auch jetzt noch, mit 75!

  Diesen Geburtstag darf Klaus Kirschner, der in München-Laim wohnt, am 5. Oktober 2021 begehen, zwei Tage, nachdem er wieder wichtige Zeilen bei der Sportredaktion des Münchner Merkur abgeliefert hat. Der Verein Münchner Sportjournalisten, dem er seit 48 Jahren angehört, gratuliert Klaus Kirschner dazu herzlich. Der schon seit mehr als zehn Jahren im Ruhestand weilende MM-Sportredakteur Wilfried Jendreizik, der zumindest in Sachen „Untere Fußballligen“ sein direkter Chef war, bezeichnete Kirschner anlässlich seines 65. Geburtstags „als jene Spezies von Sportjournalisten, die unverzichtbar sind. Weil sie über das Sportgeschehen berichten, von dem weder Rundfunk noch Fernsehen Notiz nehmen. Ihre Berichte sind häufig die einzige Informationsquelle der Anhänger kleiner und kleinster Vereine“.

  Sicherlich: das war vor zehn Jahren. Mittlerweile hat sich durch das Internet mit einer gut bedienten BFV-Seite, den Portalen wie „Fußball vor Ort“ oder „FuPa“ oder den Social-Media-Kanälen – ob Facebook und vieles mehr – die Art der Information verändert. Klaus Kirschner muss schmunzeln, wenn er an die Anfänge denkt, mit dem umfangreichen Ergebnisdienst, bei dem es oft mühsam war – vor allem zu Oktoberfestzeiten – irgend-jemand ans Telefon für eine verlässliche Auskunft zu bekommen, geschweige denn, dass jemand das richtige Ergebnis auf dem Schirm gehabt hat.

  Es war allerdings nicht so, dass Klaus Kirschner sich nur um Vereine der unteren Ligen gekümmert hat, auch wenn er genau durch diese ein „wandelndes Lexikon“ (Lemer) geworden ist. Er hat auch über höherklassige Vereine geschrieben, etwa über die SpVgg Unterhaching (mehr als 40 Jahre). Über 1400 Spiele, so weiß er, habe er für die MM-Amateursportseite berichtet. Anlässlich seines 70. Geburtstags vor fünf Jahren bekam er beim Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof vom Präsidenten Manfred Schwabl und dem Vizepräsidenten Peter Wagstyl Blumen und ein Trikot überreicht. „Klaus ist schon so lange dabei und berichtet so lange über den Verein. Wir wünschen ihm natürlich alles Gute zu seinem runden Geburtstag und hoffen, dass er noch sehr lange über uns schreibt“, sagte Schwabl damals.

  Kirschner hat sich pressemäßig nie in Fußball-Profiebene gedrängt hat, aber dafür hat er, der in Gotha (Thüringen) Geborene, eine Anzahl an anderen Sportarten im höher-klassigen Bereich „schreiberisch“ begleitet. Dankbar ist er vor allem Eberhard Vaubel, damals zuständig für den Amateurfußball bei der Süddeutschen Zeitung: Er hat Klaus Kirschner, der ja eigentlich BWL studiert und dann auch beruflich praktiziert hat, in die Pressestelle des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) geholt, wo die beiden das Verbandsorgan „bayernsport“ redigierten.

  Um auf andere Sportarten zurückzukommen: Kirschner hat über Handball berichtet, als es mit Milbertshofen und Schwabing noch zwei Bundesligisten gegeben hat, er kennt sich im Feldhockey aus, und vor allen Dingen im Eishockey. Begonnen hat er mit seiner Berichterstattung bereits, als der Münchner Eissport Verein (MEV) noch eine eigene Eishockeyabteilung hatte. 1973 in der Oberliga, damals der dritthöchsten Amateurliga, erinnert er sich sogar an eine Berichterstattung gegen Moosburg, das seit der Fusion zum Großverein 1970 ebenfalls eine Abteilung der Sportgemeinschaft Moosburg war. Als begeisterter Eishockey-Anhänger hat es ihm in der Seele weh getan, als sich die die MEV-Abteilung 1976 dem ebenfalls in der Oberliga spielenden EHC München ange-schlossen hat. Verärgert darüber, hat er beschlossen „nie wieder dieses Eisstadion zu betreten“. Es kam anders: Seit mittlerweile fast 40 Jahren hat über mehr als 2000 Eis-hockeyspiele berichtet.

  Klaus Kirschner – ein sportlich-journalistisches Multitalent eben. Der VMS gratuliert noch einmal ganz herzlich.                                                                                    Margit Conrad

Happy 65, Markus Hörwick!

(14. August 2021) - Unterhält man sich mit ihm über vergangene (Journalisten-)Zeiten, könnte man ständig den Hut ziehen: Was hat dieser Mann in seinem aufreibenden Leben alles ge-

schaffen und geschafft – und verschwiegen! Schon vor dem FC Bayern war Markus Hörwick  ja (dank Kollege Raimund Hinko)  in der Sport-redaktion von BILD tätig – zunächst als 5-Zeilen-schreiber über alle Sportarten. Vom Volley- zum Basketball, dann noch zum Eishockey und Handball.Und: Er hat damals noch Fahnen gelesen. Die Älteren der Branche wissen , was das heißt...

  Danach PR für Adidas als sein „wichtigster Schritt nach der Überreiztheit der Bild...“ und schließlich der erste professionelle Pressesprecher eines Fußball-Bundesligisten.

  35 Jahre FC Bayern – heute erst recht unvorstellbar!

Ebenso wie die Nachricht am  7.Juli 2016, die regelrecht einschlug in der Branche: "Hör-wick hört auf !" Nach 19 deutschen Meisterschaften, 47 nationalen und internationalen Titel, zwei Champions League-Siegen, 13 (verschlissenen) Trainern – und all‘ dies mit immer nur einem einzigen Pressechef! In der gleichen Zeit gab‘s drei Päpste und fünf Bundeskanzler...

  Zu seinem 60. sagte Markus Hörwick noch zu Kollege Wolfgang Uhrig: "Einige hören mit 65, andere mit 70 auf, ich aber kann noch meine Neugierde befriedigen, was das Leben abseits von Umkleidekabinen, Mannschaftsaufstellungen und Mixed-Zonen zu bieten hat –  es ist für mich wie ein Geschenk."

  Klar, die neue digitale Medienwelt  ist nicht unbedingt der Lebensinhalt eines Journali-sten der alten Schule. Der sollte für Markus mal auf dem Spielfeld sein, wurde es aber eher neben dem Spielfeld. Erst gründete er die Zeitschrift "Bayern-Magazin", mit 27 war er dann schon  Pressesprecher -  ein Job mit Leidenschaft, der Leiden schafft, denn irgendwie war er ja auch Leibeigener  - des FC Bayern.

  Markus Hörwick setzte die Latte für alle folgenden Pressesprecher der Branche enorm hoch, dank seiner Akribie und Disziplin – vor allem aber dank seiner Diplomatie, die er z.B. als Puffer zwischen Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge benötigte.  Und deshalb auch mal der  „Watschnmann“ war....
 Seine Position war, wie er selbst sagt „oft zwischen den Stühlen  – und ich musste immer das Gras wachsen  hören. Als seine Highlights als Pressesprecher des FCB betrachtet Markus Hörwick heute noch die legendären Pressekonferenzen von Trapattoni und Stefan Effenberg, den Abschied von Sebastian Deisler und die Hoeneß-Daum-Affäre 1989.

Einer wie er in diesen Job polarisierte natürlich auch. War der PR-Professional der deut-schen Wirtschaft aus dem Jahre 2013 oft auch mehr "Presse-Abwehrchef", wenn er z.B. mit 42 (!) Medienkollegen  zum Trainingslager in Katar anreiste, oder sich gar um  320 nationale und internationale Journalisten kümmern musste, als Pep Guardiola seinen Job in München antrat.  Nein. Er war eher ein Fels in der Brandung. Hörwick war immer ver-lässlich, auf den Punkt, konkret. Trotz des schwierigen Spagates, den er aber meistens meisterte. Dank seines Charisma, seines Fachwissens und nicht zuletzt dank seiner Kol-legialität. 

  Das erklärt auch, dass Markus Hörwick nie ein Buch über seine Bayern-Jahre schreiben wird...Gut so! Der nunmehr 65jährige:  "Da würde doch nur Enthüllendes, oder Schmutzi-ges erwartet.. Aber ohne mich!  Das Erlebte ist bei mir gut aufgehoben.“

  Nach Jahren als Medienberater u.a. von  Niko Kovac und Dieter Hecking berät er heute z.B. noch Matthias Sammer, der u.a. Experte bei Amazon wird.

  Ansonsten liest der Presseprofi viel und weiß dieses „heute gut einzuschätzen, was die Kollegen da so texten – oder texten müssen.  Die Medienlandschaft hat sich stark ver-ändert, ist oberflächlicher geworden und funktioniert nach dem Prinzip:  Zuerst mal ist Schnelligkeit wichtig, dann eine reißerische Titelzeile – damit macht man Clicks, Quote oder Auflage. Die Werte haben sich halt verschoben!“ Sagt Markus Hörwick ohne Weh-mut, ohne (An-)Klage, ohne Häme. Und wirkt dabei noch so fit in seinen Einschätzungen über unseren Beruf, als könnte er morgen nochmal einsteigen... 

  Lieber Markus, Du hast viel er-, aber noch mehr überlebt. Im Namen der Kollegen alles Gute! Und ich hoffe, dass wir uns beim nächsten Neujahrstreffen von Franz Beckenbauer mal wieder treffen. Gesund!                                                                        Conny Konzack                                                                                                       FOTO (C)): HÖRWICK PRIVAT

Dieter Schön, 80

„Eigentlich bin ich ziemlich fit...!“

(08.09.2020) - Das Verlagswesen und Tennis - das war sein Le-ben. Und noch heute, 15 Jahre nach seinem Renten-Eintritt, schreibt er immer noch für ein Edel-Magazin über das Pflege-wesen: Dieter Schön sagt zu seinem 80., dass er zusammen mit einigen Kollegen „die allerschönste Zeit in der Ära mit Boris und Steffi erlebt“ hat. Recht so. Dieter war damals nach seinen jour-nalistischen Stationen beim Springer Berlin, bei einer „Kegel & Bowling“-Zeitschrift in Buxtehude, beim Limpert Verlag und schließlich bei der Tennis Revue beschäftig. Zuerst unter dem unvergessenen Uli Kaiser, dann 17 Jahre als Chefredakteur.

  „Mein Gott, war das toll! Die Erfolgsjahre im deutschen Tennis und dann die vielen schö-nen Reisen!“ Schön hat’s schön gehabt...

  Heute lebt der 80-jährige 12 Kilometer von Bad Nauheim glücklich mit seiner Frau Moni-ka, „wenn man mal von den Pillen absieht, die ich nach meiner Bypass-OP 2010 nehmen muss. Aber sonst bin ich eigentlich ziemlich fit!“ Leider erkrankte sein Sohn an MS und sitzt seither im Rollstuhl. Als wir ihn am Handy antrafen, war Dieter Schön gerade auf dem Weg zu ihm nach Berlin...

  Die Freude, einen alten Kollegen und Weggefährten mal wieder zu hören, war ihm anzu-merken. Ganz meinerseits, lieber Dieter! Vor allem in dieser Zeit gilt es doppelt und drei-fach: Bleib fit!  Der VMS gratuliert recht herzlich.                                       Conny Konzack

Jürgen Hasenkopf 70

Immer (noch) im Bilde

Das Leben des Foto-Künstlers Jürgen Hasenkopf brachte viele unterschiedliche Bilder hervor: Selbstredend „renitent als Ju-gendlicher“ , schon nach einem Jahr von der Handelsschule in Recklinghausen geflogen, die Mutter verzweifelt, und eine Schaufensteranzeige als Rettung: Fotolaborant gesucht! Job gefunden, aber auch eine neue Versuchung, die an der Wand des Labors hing: Fotos von „Down Under“. Und dann auch noch eine Anzeige: Jobs in Australien!

  Genau dahin zog es den Youngster, ans andere Ende der Welt. Auf Umwegen und nur mit 25 Dollar in der Tasche. Da der Suezkanal wegen des damaligen Sinai-Krieges ge-sperrt war, lernte Jürgen Hasenkopf unfreiwillig ganz Afrika von der See- seite aus ken-nen. Und von der Seh-Seite. Schon damals war er ein „Optiker“...dessen Augen einfach den Blick fürs Außergewöhnliche, fürs Schöne hatten.

  Ein Leben wie im wahren Leben: Fabrikarbeiter in Melbourne, heute noch Jürgens „Lieb-lingsstadt weltweit“, ohne Englischkenntnisse. Mutig, fast frech.... aber die überall inter-nationale Sprache gewann: die (erste) große Liebe gefunden – und schon mit 20 Vater. Der renitente Roockie aus Recklinghausen...

  Ein Faible hatte Jürgen H. schon immer für den Sport. „Damals waren deutsche Tenniss-pielerinnen wie Helga Masthoff oder Heidi Eisterlehner in Melbourne und ich habe meine Laborantenkenntnisse genutzt und die einfach mal in Action fotografiert.“ Die Tennis Revue orderte die Bilder als erste. Jürgen erinnert sich: „Alles mit Unsicherheiten: Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre wurde ja noch ein Brief mit den Papierfotos um die hal-be Welt geschickt, in der Hoffnung, dass sie ankamen. Beckenbauer spielte mit Cosmos New York auch mal in Melbourne....“ Schon damals lichtete Hasenkopf die „Lichtgestalt“ ab.

  Aber die Liebe zur Sportfotografie zog ihn schließlich mit Ehefrau Janet in deren Heimat England. Europa hatte ihn zurück, aber die alte Liebe zu „Down Under“ blieb bis heute. Es folgten alle Arten von Jobs, nach der Scheidung sogar mal als „Campingplatz- und Van-Manager“ im schweizerischen Interlaken. Bis die Schwester aus München anrief und Feature-Fotos für die Münchner Bildagentur AMW folgten, später auch für Thomas Exlers Fotoagentur in München-Olching. Fotos für ein Buch von dem unvergessenen Werner Stratenschulte kamen als Auftrag. Bis heute blieb Jürgen Hasenkopf, der am 14. August 70 Jahre alt wurde, im Bilde – als überall gern gesehener, bescheidener Kollege, dem schon mit 65 das Wort „Rente“ ein Fremdwort war und der ein englisches Sprichwort be-herzigt: „Old photographers never die, they just go out of focus.“

  Lieber Jürgen, behalte bitte Deine australische Staatsbürgerschaft, geh' weiterhin zwi-schen Dezember und April nach Indien, Australien, Dubai u. a. zum Yoga etc.! Und denke endlich daran, Deine riesige Foto-Datenbank und Dein gigantisches Tennis-Archiv zu ver-kaufen. Damit Du einen lässigen Lebensabend genießen kannst. Wo auch immer.

                                                                                                                    Conny Konzack

Raimond Hinko 70

Schampus, bitte, aber 7 Grad kühl!

(17.07.2020) - Keine Frage, 2020 ist das Jahr der Legenden-Jubiläen. Franz Beckenbauer und Gerd Müller werden 75 Jahre alt, Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr und Thomas Gottschalk wurden erst kürzlich 80 bzw. 70 Jahre alt. Da passt dieser „Run-de“ bestens ins Bild: Am 17. Juli feiert Sportreporter-Legende Raimund Hinko seinen 70. Geburtstag.
  In einem Alter, in dem andere längst ihren Ruhestand genießen, wirbelt Raimund noch immer auf vollen Touren. Kolumnen, Inter-views, Hintergrund-Stories - „Honki“, wie ihn seine Freunde nen-nen, liefert fast immer Außergewöhnliches, keine 08/15-Ware. Und das nun schon seit über 50 Jahren.
  Raimund hat, vorbildlich unterstützt von seiner verständnisvollen Frau Gerti, eigentlich immer gearbeitet. Auch an freien Tagen, auch im Urlaub. Am Adria-Strand, im geliebten Rom und in vielen anderen Orten, die vorzugsweise mit dem Auto oder dem Zug erreich-bar sind - Raimund hat nämlich Flugangst. Er produzierte und produziert einen schier unglaublichen Ausstoß an Geschichten und Zeilen. Seit Anfang der Siebziger Jahre für BILD, ab 1990 dann für Sport BILD. Nebenbei war er Ghostwriter für Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Udo Lattek und andere „Big Shots“. Nicht mal von einem gebrochenen Handgelenk (Sturz bei einem Andy-Möller-Besuch in Turin) ließ er sich am Schreiben hindern.

  Bei aller Hektik und Härte des Boulevardjournalismus hatte Honki stets ein offenes Ohr für Kollegen, nahm jüngere Kollegen unter seine Fittiche und befeuerte ihre Karrieren:

Pit Gottschalk (Chefredakteur Sport 1), Michael Schilling (Chefredakteur Abendzeitung), Christian Falk (Fußballchef BILD-Gruppe), um nur einige zu nennen. Auch die beiden Verfasser dieser Zeilen sind ihm zu Dank verpflichtet. Wir, wie viele andere, haben von der Sportreporter-Legende eine Menge gelernt: Interviews führen und umsetzen, Schrei-ben, Netzwerken - nicht zuletzt mit den ganz Großen des Fußballs, den Beckenbauers, Netzers, Matthäus' etc. Auch mit Sportmedizin-Koryphäe Müller-Wohlfahrt. Über den Bay-ern-Doc hat er oft geschrieben, noch öfter war er Patient bei ihm...

  Bei aller Leidenschaft für seinen Beruf ist Raimund auch ein sehr lebenslustiger Genuss-Mensch. Egal, wohin man mit ihm reiste, nach Norditalien zum Uefa-Cup- oder Champi-

ons-League-Finale, nach Japan zur Fußball-WM – Raimund kannte immer die besten Restaurants. Und das in Zeiten, als an Google noch nicht zu denken war. Sehr beein-druckend war das.  Sehr schnell erfuhr man auf solchen Reisen auch, was Honki unter dem Begriff „Champagnisieren“ verstand, Champagner trinken halt. Am liebsten genau 7 Grad Celsius kühl. Das hat er von Champagner-Willi O. Hoffmann (90) gelernt. Im Gegen-zug verpasste Raimund dem damaligen Bayern-Boss seinen legendären Spitznamen.

  Seine große Leidenschaft neben dem Schreiben und gutem Essen ist der FC Bayern und die Berichterstattung über den FCB. Raimund weiß alles über diesen Verein, hat vie-les miterlebt, aber längst nicht alles veröffentlicht.  An dieser Stelle sei ein kleines Ge-heimnis verraten: Schon als 18-Jähriger trainierte Honki beim FC Bayern eine Jugend-mannschaft. Sehr schnell musste er sich aber zwischen Fußball- und Reporter-Karriere entscheiden - das Ergebnis ist bekannt. Möglicherweise hat der Fußball dadurch einen großen Trainer verloren.

 Ganz sicher aber ist: Der Sportjournalismus hat dadurch einen ganz Großen gewonnen!                                                                                                                                      ja./fh. 

Fritz von Thurn und Taxis 70

Yoga statt Joshua

(22.06.2020) Ein Nachmittag in der Allianz-Arena, vor dem Heim-spiel der Bayern gegen Hannover. Es kommt in den prall gefüllten Pressesaal die Reporter-Ikone Fritz von Thurn und Taxis: Ein adretter Herr betritt den Raum, picobello wie immer, das Einsteck-tuch im braun-beigen Sakko. Jeder erkennt ihn, jeder mag mit ihm sprechen, jeder will wissen, was er denn jetzt so macht im Ruhe-stand, wie es ihm geht. Und für jeden nimmt er sich Zeit. Ein Gen-tleman.

  Es folgt ein freundliches Hallo, für die früheren Weggefährten wie Muxi (Muxeneder), Conny (Konzack) oder Uli (Köhler) und vielen anderen. Immer verbun-den mit einer herz-lichen Umarmung und dem „Wie geht es Dir?“ Bei Thurn und Taxis ist das dann aber mehr als nur eine Frage. TT, wie ihn alle nennen, will wirklich hören, wie es um sein Gegenüber bestellt ist. Eine einfache, kurze Antwort reicht ihm da nicht. Doch bedarf es eigentlich keiner Auskunft. Sein sensibles Gespür hat ihm schon verraten, was der ande-re gleich sagen könnte – ihm, dem Menschenversteher.

  Und so dauert es jetzt fast eine Halbzeit lang, ehe er hinkommt zu einem Tisch, der re-serviert ist für eine Münchner Rentner-Runde. Er trifft dort auf ein Dutzend Kollegen, die in den 1970er-Jahren die Anfänge vom Aufstieg der Bayern begleitet haben, in Erinne-rung daran einmal im Jahr eingeladen werden vom FCB. Thurn und Taxis war seinerzeit für das Bayerische Fernsehen tätig, bis zuletzt dabei mit Sky. Und ist jetzt zum ersten Mal Gast in dieser Oldie-Runde – am 22. Juni wird TT siebzig Jahre alt.

  Wiedersehen macht Freude mit diesem Ur-Gestein der Branche. Als Reporter beson-ders geschätzt für Mitgefühl am Menschen im Sportler. Dazu wiegelt er ab und gibt zu beden-ken: „Man könnte ja jetzt auch mal die Frage stellen, was denn den Adel unter anderem auszeichnet. Zum Beispiel: Wie geht man mit Menschen um?“ Dazu erinnert er kurz an seine Erziehung auf einem Schloss. An eine Welt, wo seine Durchlaucht übrigens standesgemäß sieben Vornamen erhielt, durch Friedrich, Leonhard, Ignatius, Josef, Maria, Lamorel, Balthasar.

  Ein Prinz aus dem Hochadel – und zugleich Mann des Volkes im Fußball, einem Proleta-riersport. Das scheint so unvereinbar wie seine formvollendete Sprache, in Reportagen manchmal würdevoll getragen und alles andere als fußballerisch. Aber dann doch diese Leidenschaft, dieser emotionale Ausbruch: „Joscha Kimmich – Hach, was für ein Spann-schlag zu Serrrrsch Gnapryy – herrrrlich – ein Trrraumtor, meine Damen und Herren!“

  Bei dieser Stimmung in der Stimme ist der Zuhörer nicht nur dabei, er ist mittendrin im Stadion. Dazu gibt es ein „Best of“ bei youtube: „Ich hoffe, Sie haben Ihren Geist präpa-riert, gut gegessen, ausreichend getrunken und es reicht für 120 Minuten und ein Elfme-terschießen“ – „Schauen Sie sich diese Bauchmuskeln von Lewandowski an“ – „Socrates muss zum Dentisten, er beißt dauernd auf die Zähne“ – „Ich liebe dieses Spiel, sonst könnte ich das nicht machen“. TT hat gelitten und gejubelt mit den Fußballern: „Seit Män-ner, keine Pflaumen!“

  Still geworden ist es um ihn, viel lieber hört er jetzt in sich hinein, ganz besonders bei seinen Yoga-Übungen neben Ehefrau Beata Bery. „Für uns beide seit Jahren ein Ritual, immer am Montagnachmittag von Viertel nach vier bis um sechs,“ erzählt TT, „es ist ei-gentlich mehr Gymnastik, am Ende mit einer tiefen Entspannungsphase.“ Und schmun-zelnd: „Dabei schlafe ich dann immer ein …“

  Genieße diese Ruhe, lieber Fritz. Alles Gute und herzlichen Glückwunsch zum Siebzig-sten!                                                                                                            Wolfgang Uhrig

Karlheinz Kas 65

„Mettwurst gegen Weißwurst“,                     Kultreporter und "Eisverkäufer"

(08.06.2020)   Es würde „Kasi“ nicht mal im Ansatz gerecht werden, ihn auf seine Sprüche zu reduzieren, wenngleich dieser Artikel auch ausschließlich mit einem „best-of-Kasi-Potpourri“ funktionieren wür-de. Nein, der gebürtige Ansbacher, der am 8. Juni seinen 65. Ge-burtstag feierte,  ist viel mehr als das. Kasi ist Kultreporter bei „Heute im Stadion“ auf Bayern 1, Kasi ist seit vielen Jah-ren „the voice“ als Stadionsprecher beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding und Kasi ist Redaktionsleiter beim Trostberger Tagblatt.
  Doch der Reihe nach. In den 80er-Jahren startete Karlheinz seine Reporter-Karriere beim Bayerischen Rundfunk und waren es zu Beginn noch kleinere Berichte für die regionale Südschiene, so entwickelte er sich sehr schnell zum unver-zichtbaren Reporter-Tausendsassa, der zunächst vom Speedway, Eishockey und Tennis berichtete, ehe er rasch auch zum Bundesliga-Reporter wurde. 
  So nebenbei war er auch immer wieder für die Oberbayern-Redaktion im Einsatz. Noch heute existieren legendäre Reportagen von den Vogelgezwitscher-Europameisterschaften aus Palling oder von den offenen Chiemgaumeisterschaften der Fingerhakler. Kein Scherz übrigens. 
  Heute ist er nicht mehr wegzudenken aus der Bundesliga-Konferenz am Samstag auf Bayern 1 und es sagt eigentlich alles, wenn die Kolleg*innen aus der ARD immer wieder den BR bitten, der Kasi möge doch so häufig wie möglich in der legendären Schlusskon-

ferenz auftauchen. Das ist sicherlich das größte Kompliment: ein Reporter, der sich nicht verstellt, der authentisch kommentiert, der aus dem Bauch heraus schildert, wird von WDR und NDR angefragt. Mehr geht nicht auf dieser Ebene! 

  Im Grunde genommen gilt diese Aussage auch für Ruhpolding! Mehr geht einfach nicht. Seit 2003 ist Kasi die Stimme von Ruhpolding. Seit 17 Jahren. Jedes Jahr im Januar, sie-ben Tage am Stück, unterhält er als Stadionsprecher die Zuschauermassen auf seine ihm ganz eigene Art. Und fällt ihm mal der Name des nächsten Starters, etwa vom Asiaten Wang Wenqiang spontan nicht ein, dann sagt er halt: „Des is der Chinees!“. Die Zu-schauer lieben ihn dafür. 
  Und er liebt dieses ganz besondere Ruhpoldinger Flair während dieser verrückten Tage. Denn ist erstmal die Reporterschicht zu Ende, dann zieht er los, der Kasi. Von Hütte zu Hütte, erst die „Strafrunde“, dann das „Adlernest“ und zum Abschluss in die „Gamsblut-alm“. Er kennt aber auch einfach alle und dass da dann häufig kein Auge trocken bleibt, ist auch keine Überraschung. Ich habe mich schon häufig gefragt, wie er das bloß immer wieder schafft: einen anstrengenden Job zu bewältigen, die Nacht zum Tage zu machen und dann am nächsten Morgen wieder wie ein Einser in seiner Kabine zu stehen, als ob nichts gewesen wäre. 

Vor einigen Jahren durfte ich ein sechswöchiges Praktikum bei Kasi, bei seinem Trostbe-rger Tagblatt, absolvieren. Bisher arbeiteten wir hauptsächlich telefonisch zusammen. Er, der Reporter, immer im Außeneinsatz, ich, in der Redaktion, unter anderem verantwortlich für seine Sprechzeiten während seiner Reportagen. 
  Mit sehr gutem Draht und zudem Berchtesgadener, Reichenhaller und Chiemgauer Ge-meinsamkeiten. Ich möchte diese Zeit nicht missen, denn ich habe damals in seiner Re-daktion eine weitere Facette seiner vielfältigen Kompetenz erleben dürfen. Der „Kaslin-ger“, wie ihn der ehemalige BR-Sportchef Franz Muxeneder immer nannte, hatte den La-den im Griff. Ein Vollblutjournalist, immer am Puls der Zeit, mit einem unfassbaren, hoch-qualitativen Gespür und Output, der sich immer hinter sein Team stellte und sich stets seine Menschlichkeit und Freude am Dasein bewahrte. 
  Erinnern Sie sich noch an die Geschichte mit Kasi und der RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt? Googeln Sie doch einmal „Karlheinz Kas“ und „Mohnhaupt“, was war da los damals in oberbayerischer Idylle! Und welcher Journalist hatte hier den richtigen Riecher? Exakt! Karlheinz Kas. Die größte Geschichte seiner Karriere. 

  Und heute? Kasi ist nach wie vor schwer im Geschäft. Ein Auftritt bei „Volle Kanne“ im ZDF, sein neuer Podcast „Kas der Woche“ für den Donaukurier und immer wieder Auftritte in den Social-Kolumnen der ARD-Sender. Einfach so, nebenher. Bis heute frage ich mich, woher dieser Mann diese Energie nimmt. Und seine gute Laune. Ich habe Kasi in den letzten 20 Jahren nie, wirklich nie, schlecht gelaunt erlebt. 
  Ich werde auch nie vergessen, wie Kasi am Vorabend zu meinem 50. Geburtstag nicht nur meine 30-Mann-Gesellschaft alleine unterhalten hat, sondern binnen kürzester Zeit das ganze Lokal bzw. Hotel. Bis 3 Uhr in der Früh. Und am nächsten Tag kommentierte er ein Spiel der Nürnberger, ehe er pünktlich um 20 Uhr zum Essen kerzengerade wieder dastand und sich der eigentlichen Feier anschloss.

  Übrigens: der Spruch „Mettwurst gegen Weißwurst“ bezog sich auf ein Spiel der Bayern auf Schalke 2005, die Münchner spielten die Knappen an die Wand und Kasi meinte: "Das ist hier Vizemeister gegen Meister, das ist hier Mettwurst gegen Weißwurst und die Weißwurst, die schwimmt oben auf." 

  In diesem Sinne, lieber Kasi, weiterhin viel Freude mit den beiden Enkelkindern Kimi- Sophia und Rafael und mit deiner Elke. Sei bitte noch viele Jahre unsere Weißwurst.
Alles Gute zum Geburtstag.                                  
Malte Held, ehemals BR-Sportredaktion

Dr. Philipp Geiss 60.

Zum 60. Geburtstag von Dr. Philipp Geiss

  Als mein Vater am 06. Juni 1960 in der hessischen Kleinstadt Lauterbach geboren wurde, war ihm früh klar: Die elterliche Metzgerei und Gaststätte zu übernehmen, wird ihn nicht glücklich machen. Stattdessen schlug sein Herz für den Sport, im Spezi-ellen für den Fußball. Wochenende für Wochenende kämpfte er mit der Mannschaft des VfL Lauterbach um Punkte, verbrachte aber auch Stunden auf dem Tennisplatz, zog im Schwimmbad seine Bahnen, war später Zehnkämpfer.

  Gerne hätte er sich als aktiver Sportler seinen Lebensunterhalt verdient und ich bin sicher, dass der Plan aufgegangen wäre – hätten ihn nicht mit quä-lender Regelmäßigkeit Knieverletzungen und Rückenprobleme immer wieder daran er-innert, dass das mit ihm und dem Profisport keine (gesunde) Zukunft hat.

  In der Schule hatte er große Freude am Deutschunterricht, ihm gefiel die Vorstellung, als Lehrer Anderen etwas beizubringen. Nach dem Abitur und dem Wehrdienst begann er mit dem Sportwissenschaft- und Germanistikstudium an der Justus-Liebig-Universität in Gie-ßen und legte 1988 sein Erstes Staatsexamen für das Lehramt an der gymnasialen Ober-stufe ab. Drei Jahre später promovierte er in Philosophie und begann sein Referendariat in Bad Nauheim.
  Das zweite Staatsexamen schließlich in der Tasche, war mein Vater bereit für den Be-rufseinstieg. Doch der Arbeitsmarkt Anfang der 1990er-Jahre nahm ihm sämtliche Chan-
cen: Lehrer mit der Fächerkombination meines Vaters gab es im Überfluss. Verträge, die auf wenige Monate befristet waren, gewährten Einblicke in eine anstrengende Zukunft. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Bildungsforschung und Pädagogik des Auslands bot sich die Gelegenheit, an einer deutschen Schule in Peking zu unterrichten. Dennoch durchkämmte er Zeitungsannoncen nach Jobangeboten – bis er fündig wurde.

  Eine Stelle als freier Mitarbeiter bei Sat.1 in Mainz sollte sein erster Berührungspunkt mit der Welt des Fernsehens werden. Rückblickend gesehen ein Wendepunkt, wenn nicht sogar der Schlüsselmoment in der beruflichen Karriere meines Vaters. Im Jahr 1992 wechselte er als Mitglied der Programmdirektion Sport nach Hamburg und gehörte dem Kernteam um die Entwicklung des „ran“-Konzepts an. Eine intensive Zeit, aus der ein Format hervorging, das heute noch jedem in der Sportbranche ein Begriff ist. Aus Er-zählungen weiß ich, dass mein Vater im alljährlichen Sommerurlaub am Gardasee bei seinem morgendlichen Spaziergang in den Ortskern neben der Tageszeitung häufig auch einen Stapel Papier mitbrachte, ausgespuckt von einem Faxgerät, das in einem kleinen Kiosk stand. Es waren Unterlagen und Dokumente aus dem Büro, neues Futter zum Drauf-Rumdenken unter der Sonnenliege.

  So habe ich früh gelernt, dass der Begriff „Sommerpause“ ein falscher Freund im Sport-geschäft ist. Wenn der Ball nicht mehr rollt, geht die Arbeit oft erst richtig los – für manche sogar mehr, als während der laufenden Saison. Nichtsdestotrotz habe ich als Kind nie et-was von der Mühseligkeit mitbekommen, die stundenlange Telefonkonferenzen mit sich bringen. Ich habe nicht gemerkt, dass Verhandlungsgespräche kräftezehrend sein und Diskussionen um Vertragsinhalte viele Nerven kosten können. Erst mit zunehmendem Alter hatte ich überhaupt eine Vorstellung davon, dass das, was da auf dem - physischen und mentalen - Tisch meines Vaters landete, sehr wohl Kopfzerbrechen bereiten kann und Momente der Abwesenheit auch nach Feierabend mehr als gerechtfertigt wären. Aber dem war nie so. Wenn sich mein Vater mit mir beschäftigte, war er voll und ganz bei der Sache. Seine Arbeit hatte Sendepause.
  Ab 1999 pendelte mein Vater als Sat.1-Sportchef mehrere Jahre zwischen Hamburg und
Berlin. Familienzeit gab es bald nur noch an den Wochenenden. Während einige Kolle-gen schon die Umzugskoffer gepackt hatten und in der Hauptstadt angekommen waren,
gehörten wir dem Trupp einiger weniger Nachzügler an. Irgendwann aber nahm Berlin als
neuer Lebensmittelpunkt auch für uns immer konkretere Züge an, eine neue Grund-schule plante meinen ersten Schultag, ein neues Heim war gefunden (es fehlte nur noch eine Unterschrift). Doch am letzten Tag, bevor der Beschluss nach Berlin zu ziehen seine
Endgültigkeit erfahren hätte, erhielt mein Vater einen Anruf: Alles auf Anfang, Kommando
zurück! Er erfuhr, dass Sat.1 und ProSieben fusionieren würden, und die neu formierte
ProSiebenSat.1 Media AG ihren Hauptsitz in Unterföhring bei München haben wird. Als
Direktor Sport verantwortete mein Vater dort bis 2014 die Sport-Angebote des Senders.
2006 wurde er darüber hinaus in die Geschäftsführung der PSEvent GmbH berufen und war für die Organisation und Vermarktung von Fernsehevents innerhalb der ProSieben

Sat.1-Gruppe zuständig.

  Während der gesamten Zeit aber, unabhängig seines Aufenthaltsortes, hat mein Vater nie vergessen, wo seine Wurzeln liegen. So zog es ihn vor einigen Jahren zurück in seine Heimatstadt Lauterbach. In der Region wurde er bereits auf verschiedenen Veranstaltun-

gen als Ehrengast eingeladen und zog mit Rednerauftritten das Publikum in seinen Bann. Er engagiert sich für den Golfclub ganz in der Nähe seines Geburtsortes und feilt in sei-ner freien Zeit mit Herzblut an seinem einstelligen Handicap - all das am liebsten ge-

meinsam mit seiner Frau Iris, meiner Mutter, die ihm seit 44 Jahren den Rücken freihält
und die stärkste Person ist, die ich kenne.

  Ich bewundere meinen Vater für seine Karriere. Das tue ich und das tut mit Sicherheit manch anderer auch. Mit den Augen einer Tochter sehe ich in erster Linie aber eins: ei-nen großartigen Vater. Wie er es geschafft hat, durch seine Arbeit so viel für das Sport-

mediengeschäft zu leisten und gleichzeitig mit Leib und Seele Vater zu sein - daraus
setzt sich meine ganz persönliche Bewunderung für ihn zusammen.
  Geburtstage verbringen wir traditionell gemeinsam, so auch in diesem Jahr. Ich freue mich deshalb, meinem Vater alle Glückwünsche persönlich überbringen zu können und noch viele Worte an ihn zu richten, die von Herzen kommen, für die aber die Zeilen in diesem Artikel nicht mehr ausgereicht haben.                   
                             
Elisa Geiss

Gerhard Bosch 70

Fingerspitzengefühl

  Leichtathletik-EM in Helsinki, 28. Juni 2012, Kugelstoßen, Frauen, Qualifikation. Seit Jah-ren versuche ich, die Kugel zu erwischen, wenn sie gerade noch am Finger ist. Bei Chris-tina Schwanitz, die später Fünfte wird, klappt es endlich – und besonders gut, exakt auf die Tausendstelsekunde. Die Vier-Kilo-Kugel bekommt hier eine unglaubliche Leich-tigkeit.“

So schilderte Gerhard Bosch, wie ihm das Foto gelang, das er "Fingerspitzengefühl nannte, und das 2013 bei den Berufswettbewerben des Verbands Deutscher Sportjour-nalisten (VDS) in der Kategorie Sport Allgemein/Action/Feature mit dem 1. Preis ausge-zeichnet wurde.

  Gerhard Bosch, der am 18. Mai 2020 70 Jahre alt wird, erinnert sich: "„Es war natürlich viel Glück dabei, die Kugel so millimetergenau am Finger zu erwischen. Ich habe das zwar immer wieder versucht, aber immer war die Kugel noch in der Hand oder schon in der Luft, so dass man nie den ausgestreckten Finger sehen konnte. In Helsinki hatte ich (zum Glück) keine Innenraum-Berechtigung, ich konnte die Kugelstoßerinnen also nur von der ersten Zuschauerreihe aus und nur von hinten fotografieren. Licht war genügend da, so dass ich die Belichtungszeit auf 1/5000 Sekunde einstellte und eigentlich nur darauf ach-htete, nicht zu früh abzudrücken, damit die Kugel nicht verdeckt war. Die modernen Kame-ras sind zwar schnell, aber selbst wenn man den Fischer auf dem Auslöser lässt, fliegt die Kugel etwas 1,5 Meter zwischen zwei Serienaufnehmen. Auch in 1/5000 Sekunde bewegt sich die Kugel noch um 2 Millimeter, da brauch man schon eine ganze Menge Glück für so eine Aufnahme."

  Christine Schwanitz belegte mit 18,25 m den 5. Platz, Europameisterin wurde Nadine Kleinert mit 19,18 m.

Ein Jahr später stand in VMS INFO, dem Jahresheft des Vereins Münchner Sportjournalisten, diese Meldung. Während einer langen Reha-Zeit hat sich Gerhard Bosch ins Leben zurückgekämpft. Er be-nötigt zwar eine Gehhilfe und zum Fotografieren ein Stativ, aber es hätte schlimmer kommen können. Herzlichen Glückwunsch!          HE 

Sammy Drechsel wäre am 25.4.2020 95 Jahre alt geworden

Mikrofon, Fußball und die Lach- und Schieß

Sammy Drechsel, 1951 beim 2:0-Sieg des VMS gegen die Augsburger Kollegen.

Jetzt passen Sie auf, jetzt kommt der lange Finne und zieht dem Alois Schloder, ach herrje, die Beine unterm Allerwertesten weg, und auf dem liegt er jetzt." Eishockey mit Sammy Drechsel war in den 60-ern ein TV-Glanzlicht. Trotz seiner Berliner Schnauze machte der Reporter, der vor 90 Jahren, am 25. April 1925, in Berlin als Karl-Heinz Kamke geboren wurde, auch in Bayern Karriere. Beim Bayerischen Rundfunk kommen-

tierte er in den Fünfzigern Fußball, Radrennen und Boxen, bei der Fußball-WM 1966 das Halbfinale Deutschland — UdSSR (2:1).

In den späten 40-er Jahren war Drechsel, der nach einer kaufmännischen Lehre beim Sportreporter Rolf Wernicke volontiert hatte, bei Rias Berlin Sensationsreporter. Er ba-

lancierte übers Hochseil, entschärfte eine 20-Zentner-Bombe, ließ sich, zwischen den Gleisen liegend, von einem D-Zug überrollen - und sprach dabei live seine Reportagen.

1950 kam Drechsel nach München zum Bayerischen Rundfunk. 1956 gründete er mit

Dieter Hildebrandt die Lach– und Schießgesellschaft, deren Leiter und Regisseur er bis zu seinem Tod am 19. Januar 1986 war. Schon 1955 hatte er das Jugendbuch „Elf Freunde müsst ihr sein“ geschrieben, es wurde sehr viel später als Hörbuch von Dieter Hildebrandt gesprochen. Drechsel führte die Studioregie für Hildebrandts TV-Formate „Notizen aus der Provinz“ und beim „Scheibenwischer“.

Fußball war Sammy Drechsels Leidenschaft. Er wurde mit dem BSV 92 Berliner Jugend-Fußballmeister. In München gründete 1956 den FC Schmiere, bei dem zahlreiche Promi-

nete spielten, meist für wohltätige Zwecke. Drechsel erzielte in 963 Spielen rund 1500 Tore.

Einen letzten Kurzauftritt im Fernsehen hatte Drechsel in der Serie Kir Royal (1986) von Helmut Dietl. Die Aufnahmen entstanden, kurz bevor er an den Folgen einer Krebser-

krankung starb. Er war seit 1962 mit Irene Koss verheiratet. Beider Grabstelle ist auf dem Münchner Nordfriedhof (Grab Mauer rechts Nr. 244).                                              H. E.

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Presseausweis-Antrag 2024
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Ansichtssache

Das Ende der Tragödie         um Jürgen Bischof

Gedenktage

Geburtstage

Klaus K. Müller 85 Mit 21 jüngster Sporchef -

Springer, adidas, Focus

Günter R. Mülller 80

Das historische Foto

Martin Hangen 60

Als Fotograf auf

Marias Spuren

Michael Gernandt 85 Rekordverdächtige

41 Jahre SZ

Michael Buchholz 60

Von Miriam Makeba umarmt

Fritz Hautsch 70                     Die Flitzi-Karriere

Doris Henkel 70

"Das Bewusstsein für die

sportliche Leistung zählt

heute kaum noch"             

Frank Hörmann 60

Münchner Eisbachufer statt großer Bühne

Otto Greitner 75

Kein Geschwafel -            schnell und kurz

Neue Bücher                           

Besprechungen

Von Wolfgang Uhrig

"Thailand unter der Haut"

Bernd Linnhoff, geboren 1948 in Hamm/Westfalen, arbeitete als Chefreporter Fußball beim Sportinformationsdienst (SID) und bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 1988 machte er sich als freier Journalist, Kom-munikationsberater und Reden-schreiber selbstständig. Linnhoff wanderte 2008 nach Thailand aus. Er lebte vier Jahre in Bankok und wohnt seit 2012 in Chiang Mai

Linnhoff über sein Buch: „In „Thailand unter der Haut“ erzähle ich in 31 Nahaufnahmen von Thailands Ess-Klasse, der Fuß-ball-Community der German All Stars, von Männern in Bangkoks Nächten, von Frauen auch und davon, wie ich schlank wurde auf dem Rücksitz eines Motorrad-taxis. Es geht um Geister, den Zusammenprall zweier Kulturen in meiner Ehe mit Toey, um thailän-dische Spitznamen („Gestatten, mein Name ist Frankfurt“) und vieles mehr. Ich verschweige nicht einmal, dass ich hier lung genannt werde, alter Onkel.“

„Thailand unter der Haut“ ist 240 Seiten stark und kostet 14,90 Euro plus Versandkosten. Es ist im Onlineshop meines Verlegers Oliver Wurm unter folgendem Link erhältlich: www.fussballgold.de

Anno dazumal

Als Gerd Müller zurücktrat        Als Beckenbauer nachtrat

Wenn Ronny mit                         dem Kopf abstaubt

Fußballsprache oder ganz schlechtes Deutsch?

 

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