Verein Münchner Sportjournalisten
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Geburtstage

November 2024

"Buschi" Frank Buschmann 60

Und morgen höre ich auf

(24.11.2024) (Foto: buschibuschmann Instagram)

Und morgen höre ich auf. Wenn es ein Lebensmotto für Frank Buschmann gibt, dann wahrscheinlich dieses. In einer Mischung aus Koketterie, Stolz, Ironie und ausgeprägtem Selbstbewusstsein.

Aufgehört hat er noch nie. Als wir uns vor 25 Jahren kennenlernten, war er gerade auf dem Weg zur Ikone der Basketballberichterstattung. Laut, meinungsstark, mitunter ohne diplomatisches Feinstgefühl aber immer frei Schnauze und gerade heraus. Stefan Raab erkannte diesen Wert. Diese Faszination für die sportliche Auseinandersetzung und die rhetorische Fähigkeit diese dramaturgisch zugespitzt wiederzugeben.

 

Buschi wurde endgültig zur Marke und schuf ein eigenes Genre. Er ist der Urvater des Unterhaltungskommentars. Wenn irgendwo einer Telefonbücher zerreißt, LKW zieht oder nachts um halb zwei mit der Chance auf eine Million einen Faden durch ein Nadelöhr drückt, kann das keiner so wie Buschi. Mit Hühnerpelle und Freude wie ein Schnitzel. Zwischendurch hat er einen Zuschauerweltrekord im Handball aufgestellt, Basketballspiele groß gemacht, bei Fußballspielen moderiert und kommentiert und mit als erster der Branche erst Wert und Chancen und dann die Risiken von Social Media erkannt.

 

Noch heute fetzt er sich gerne mit Zwölfjährigen, die behaupten, er habe ihnen vor 15 Jahren deutlich besser gefallen. Sie kennen ihn von „FIFA“. Sie kennen ihn so gut, dass sie selbst mich mitunter als Buschi oder Frank ansprechen. Fast zehn gemeinsame Jahre in den Wohnstuben der Konsolenzocker hinterlassen Spuren. Mit „Ninja Warrior“ gelang ihm der endgültige Durchbruch im Unterhaltungsfernsehen. Er gehörte bei RAN zu den Geburtshelfern der NFL im frei empfangbaren Fernsehen, er ist eine starke Marke in der Original SKY-Konferenz.

 

Mittlerweile hat er einen Hund (Labrador) – eine Hündin genauer gesagt, die auf den Namen Pebbles hört. Entsprechend gab es vor kurzem eine Hundeshow mit ins Portfolio. Es gibt wohl keinen im deutschen Fernsehen, der eine derartige gesellschaftliche Spannweite hat. Von 10 bis Hund. Vor einigen Monaten sind wir mit unserer gemeinsamen Sky-Sendung „Glanzparade“ zu Besuch in Heidenheim gewesen. Er wurde als „seine Heiligkeit“ begrüßt. Manchmal ist ihm alles ein bisschen zu viel, manchmal ist ihm alles ein bisschen zu wenig.

 

Jetzt wird der Alterslose 60. Vielleicht lässt er sich von Freunden und Familie feiern. Wahrscheinlich geht er mit Frau und Töchter und Hund in den Wald. Vielleicht gibt’s ein schnelles Insta-Live zur Lage der Nation – weil viele gefragt haben. Er wird sich treu bleiben. Sicher. Und morgen hört er auf. Sicher nicht. Happy Birthday Buschi!

wünschen Wolff Fuss und der VMS-Vorstand

Hans Sautter 80

Schwabe und Schwabinger

(16.11.24). Er saß im Wohnzimmer von Gerd Müller, plauderte locker mit Paul Breitner, begleitete als Berichterstatter alle Spiele des FC Bayern München im Europapokal der Landes-meister – sozusagen von Liverpool bis Lissabon -, inklusive der gewonnenen Endspiele (1974/75/76) sowie das WM-Finale 1974. Und er ist stolz darauf, nach wie vor einen netten Kontakt zu Ottmar Hitzfeld und dessen Frau Beatrice zu haben – „aus meiner Stuttgarter Zeit“ sagt er. Er: Das ist Hans Sautter. Am 19. November darf er bei bester Gesundheit, so wie er es dem VMS verriet, seinen 80. Geburtstag feiern – im Urlaub in Ägypten.

  Hans Sautter ist Schwabe, geboren in Traifelberg, einer Wohnsiedlung im Ortsteil Honau der württembergischen Gemeinde Lichtenstein, östlich von Reutlingen. Aber auch ein Schwabinger, denn aus diesem Münchner Viertel stammte seine Mutter. Und er war beileibe nicht immer Sportjournalist. Nach der Mittleren Reife folgte eine sechsjährige Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst mit Abschluss Diplom-Verwaltungswirt (FH). Nach eineinhalb Jahren Tätigkeit beim Landratsamt in Calw/Schwarzwald und nebenberuflicher Arbeit als freier Journalist für kleine Tageszeitungen, die es heute wohl gar nicht mehr gibt, reifte der Entschluss, den Staatsdienst zu verlassen, weil er es sich nicht vorstellen konnte, das ganze Leben als Beamter zu fristen.

Selbstverständlich war es für den damals 24-Jährigen ein Sprung ins Ungewisse. Aber er wagte diesen, machte vom 1. Oktober 1969 an bis zum 31. März 1971 ein Volontariat bei der „Heilbronner Stimme“ mit Schwerpunkt „Sport“. Und dann endlich in seiner Traumstadt München angekommen wurde er Sportredakteur im Landesbüro Bayern der Deutschen Presse-Agentur (dpa), zusammen mit Herbert Bögel.

Sein erster sportlicher Höhepunkt war die Berichterstattung von den Olympischen Spielen in München 1972 – mit dem traurigen Tiefpunkt: „Die Pressekonferenz in den frühen Morgenstunden des 6. September im Olympia-Pressezentrum, bei der bekannt gegeben wurde, dass alle israelischen Geiseln ums Leben gekommen seien, die Fassungslosigkeit, die Tränen, Schreie, Wut und Verzweiflung von Hunderten Journalisten aus aller Welt“, vergesse ich nie, sagt Sautter auch jetzt noch.

Zwar berichtete er noch von den Olympischen Spielen 1976 in Montreal und Innsbruck, und er sagt auch, dass die Arbeit bei einer Nachrichtenagentur eine gute Schule sei, doch kurz und knapp schreiben, das war nicht „sein Wetter“. Deshalb begann er an 1. Juli 1977 als Chefreporter bei der Zeitschrift „Motorrad“ im Stuttgarter Motorpresseverlag, wo er 1980 eine Ressortleitung übernommen hat.

Sein „Heimweh nach München“, wie er es beschreibt, und vor allem auch die Lust, einmal auf die andere Seite zu wechseln, führte dazu, dass Hans Sautter am 1. August 1982 als Pressesprecher für den Produktbereich „Motorrad“ in die Presseabteilung der BMW AG eingetreten ist. Da saß er dann im 19. Stock im BMW-Vierzylinder und schaute vom Schreibtisch auf das Olympiastadion, von wo aus er jahrelang aufs BMW-Hochhaus geblickt hatte. Sein Job bei BMW war aufgrund der dynamischen Entwicklung der Firma stets spannend, erlaubte ihm völlig eigenständiges, kreatives Arbeiten und führte ihn als begeisterten Motorradfahrer um die halbe Welt.

Ein besonderer Moment war für ihn der 9. November 1989: Genau an diesem Tag hatte er im damaligen West-Berlin zu tun. Er stand an der Bornholmer Brücke und erlebte den historischen Moment, als tausende DDR-Bürger in euphorischer Stimmung durch die geöffnete Mauer strömten.

Weil Hans Sautter auch jenseits des Berufslebens noch viel unternehmen wollte, nutzte er 2002 die Chance, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen. Er zog von München in sein Häuschen nach Aschau im Chiemgau, wo er schon seit 1984 einen zweiten Wochenend-Wohnsitz hatte.

Dennoch ist er zusammen mit seiner Frau Barbara immer noch aktiv: Skifahren, Radtouren, und natürlich auch die Kultur, das gehört nach wie vor zu seiner unglaublich aktiven Lebensplanung. Der VMS hofft, dass diese Hobbys auch weiterhin gesund ausgelebt werden können und gratuliert herzlich zum Geburtstag.                                                                                     Margit Conrad

Michaela Sachenbacher 60

Leidenschaft für Sport am Mikrofon

(3.11.2024) - Nicht nur, aber wohl auch, hat sie – geboren in Reit im Winkl – eine Affinität zum Wintersport: Michaela Sachenbacher. Aber dass die begeisterte Hörfunkreporterin beim Sportjournalismus gelandet ist, das stand anfangs nicht auf der Charta ihrer beruflichen Planung. Sie machte eine Ausbildung bei einer Versicherung, studierte Kommunika-tionswissenschaft, Politik und Volkswirtschaftslehre – und entdeckte dann, dass die Berichterstattung über den Sport ihre Leidenschaft ist.

  Nach dem Studium ging es für Michaela Sachenbacher erst einmal zum Privat-Radio

und zum Privat-TV. Vor gut zehn Jahren wechselte die attraktive Kollegin dann zum Bayerischen Rundfunk. Dort arbeitet sie für B5 aktuell, die Sportredaktion und Bayern1. Bei B5 aktuell moderiert sie die Sportblöcke, bei Bayern 1 betreut sie, vorwiegend am Wochenende, laufende Sendungen.

  Natürlich ist Michaela Sachenbacher auch „draußen“ als Reporterin unterwegs. Die Schnittstelle, wie es Freundin und Kollegin Doris Henkel bezeichnet, war wohl Michaelas Teilnahme an den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer. Seitdem hat die Mutter einer 22-jährigen Tochter, die in Wien studiert, nahezu über alle Winterspiele berichtet, aber nicht nur das, auch über die Vierschanzentournee. „Silvester zuhause gab’s in den zurückliegenden 20 Jahren selten“, erinnert sich Doris Henkel. Sie weiß allerdings nicht, ob die Michaela es dieses Jahr noch einmal so macht. Denn schließlich darf sie am 3. November ihren 60. Geburtstag feiern.

  Wir vom VDS gratulieren dazu aufs Herzlichste. Und wir freuen uns mit ihr, ihre Leiden-schaft, das Reisen – egal ob ferne Strände, schöne Städte oder in die Berge – ausleben und genießen zu können.                                                                             Margit Conrad

Herbert Gogel 70

"Ich bin ein ganz schlechter Rentner"

Über 45 Jahre Fernsehgeschichte – und immer noch kein Ende... Wenn Herbert Gogel, dieser Gut- und Gemüts-mensch, am 22.September 70 wird, ist sein Hirnkastl immer noch voller Pläne. Herrlich. Herrlich jung (geblieben)...

  Von seinen jungen und bisweilen wilden Jahre in den 70ern und 80ern bleiben viele Erzählungen – so mancher Kollege war dabei, wenngleich nicht immer live. Gerne denkt er an seine Anfangszeit beim BR zurück. „Wir hatten damals eine tolle und sehr kreative Sportredaktion“. Nie eckte er an, nie gab’s bei ihm eine Gegendarstellung, nie vergriff er sich im Ton. Und alle Sportler, die er interviewte, mochten ihn. Muss man erstmal schaffen...!

  Herbert Gogel, ein Ur-Münchner, war immer authentisch, wie sein unvergessener Kollege und damalige BR-Sportchef Eberhard Stanjek, für viele von uns in der Sport-Branche immer noch ein ewiges Vorbild. Auch für Herbert.

  Mit dem DSF entstand damals der Traumsender für einen Sportliebhaber wie ihn - Sohn Florian, einst von Boris Becker als Tennis- Supertalent gelobt: “ Für mich war es toll, einen Vater zu haben, der so nah an meinen Helden aus dem Tennis und Fußball war. Er hat mich oft mitgenommen und mir so die Möglichkeit gegeben, meine Idole kennen zu lernen.“

  Herbert Gogel war in der Tat viel unterwegs, ließ die Familie aber nie zu kurz kommen. Als wir kurz vor dem 70. anriefen und selbst erstaunt waren, dass die alte Nummer in München immer noch stimmte, war Ehefrau Evi hocherfreut, mal wieder eine Stimme von früher zu hören... Angenehm!

  Herbert Gogel war immer Perfektionist – in allem, was er tat. Beruflich wie privat. Sohn Florian: „Seine Leidenschaft für den Sport zieht sich auch zu Hause durch den Alltag, da kommt es schon öfters vor, dass meine Eltern getrennt fernsehen, da meine Mutter die Notwendigkeit des Zweitliga-Spiels am Montag Abend oder die erste Runde eines Tennis-GrandSlam-Turniers zweier Nobodys nicht mit ihm teilt....!

  1992 wurde Herbert Gogel von Guido Bolten (damals Programmchef und Chefredakteur im DSF) zwei Monate vor Sendestart zusammen mit Wolfgang Wild vom BR zum DSF geholt.  Ab 1997 kommentiert er zusammen mit Jona Siebel, Herbert Steffe und Gerd Szepanski die Tennisübertragungen für Premiere - bis 2001, danach für Sport1.

  Und auch heute noch ist er am Mikrophon – für Pro 7 SAT 1 und für Servus TV/ DF1. Bei den BMW Open Tennis war er auch dieses Jahr tagtäglich im Presseraum und am Mikrophon – immer mit seiner gemütlichen Pfeife im Mund – und mit seinen gewohnt feinen Beobachtungen - vor allem aber mit seiner enormen Fachkenntnis.

  Gogels Wunsch heute? „Ich habe vor vielen Jahren für Servus-TV mal eine Serie über Legenden des Sports gemacht. Vielleicht ergibt sich ja nochmal die Möglichkeit für ein ähnliches Projekt. “

  Herbert Gogel: „Ich kann nicht nur zuhause sitzen, den Geschirrspüler ausräumen und nichts tun - so gesehen bin ich ein ganz schlechter Rentner.“ Genau dieser Spirit hält ihn geistig fit. Und körperlich? „Meine Evi und ich radeln und wandern sehr viel. Ich hab‘ heute ein besseres Gewicht und eine bessere Fitness als vor zehn Jahren.“

  Der Stolz drang geradezu durchs Telefon...!

  Alles Gute, alter junger Weggefährte!                                                       Conny Konzack

Ottmar Neidhart 80

Tennis mit Freude und ein bisschen Ehrgeiz

(1.September 2024) -  „Schreib ja nicht zu viel, und die Hälfte von der Laudatio zum 75sten musst streichen“, sagt er.

  Er, das ist Ottmar Neidhardt. Und er, von 1970 bis 2001 bei der tz erst Redakteur, dann Ressortleiter, gibt sich bescheiden. Er, der gebürtige Oberpfälzer, der mit seinem unglaublichen Tennis-talent zwar nicht die Weltelite, aber doch so manch anderen Pool gerockt hat, feiert am 1. September seinen 80. Geburtstag. Die Sparringspartner, die er, der Tennisverrückte, sogar im Urlaub an der Hotelrezeption geordert oder besser angefragt hat, und der – unglaublich, aber wahr – 2013 bei der Journalisten-Weltmeister-schaft mit der Österreicherin Brigitta Rieger im Mixed den dritten Platz belegt hat, sagt, das sei Vergangenheit.

  Zwar glänzt er nach wie vor in seiner Heimat Hausham und Umgebung, wenn er auf den Platz geht, aber - neben immer einem bisserl Ehrgeiz – ist es in erster Linie Spaß an der Freud.

  Und es geht ihm darum, das Leben zu genießen: Deshalb macht sich Ottmar Neidhardt, der glückliche Opa von Enkelin Isabella und Enkel Lukas ist, zusammen mit seiner Frau Gabi an seinem Geburtstag auf die Socken. Nach Meran soll’s gehen, mehr verrät er nicht.

  Wir vom VMS wünschen das Allerbeste und vor allem Gesundheit wünschen.

                                                                                                                      Margit Conrad

Ralph Fürther 60

Renommierter Medienexperte als Hauptgewinn

(01.September 2024) - Wenn in München einer ein „Sechzger“ wird, muss das nicht jedem gefallen. Ich tu mich da, zugegeben-ermaßen, auch ein wenig schwer. Aber nur, weil ich es nicht glauben kann. Ralph Fürther, dieses Energiebündel, immer voller Ideen, immer mit allen im Gespräch, immer in allen Themen mittendrin und für jede Innovation zu begeistern. Er – ein „Sechzger“?
  Er hätte es wohl selbst nicht geglaubt. Damals, Mitte der 80er Jahre, als er in Nürnberg als Jungreporter bei Radio Charivari begann. Es war der Startschuss zu einer Medienkarriere, die ihn danach in alle wichtigen Kommunikationsbereiche führte: zum Kommentator und News-Moderator bei Eurosport, zum Mitglied des legendären „ran“-Gründungsteams um Reinhold Beckmann bei SAT1., er war Pressesprecher und Marketingleiter der deutschen Eishockey-Liga und fand schließlich den Weg nach München, zu premiere, dem späteren sky. Insgesamt 20 aufregende Jahre verbrachte Ralph beim als damals aufstrebenden und schließlich erfolgreichen Pay-TV-Sender, darunter 10 Jahre in der Kommunikation und zuletzt zwei Jahre als Senior Vice-President Communications als oberster Kommunikator des Senders.
  Mehr an Kommunikationserfahrung geht nicht. Und wenn das dann noch mit einer offenen, sympathischen und vor allem empathischen Art vermittelt wird – dann ist man bei Ralph Fürther. Er kann in Talks auf sein Gegenüber eingehen, er stellt seine Gäste (und nicht sich selbst) in den Mittelpunkt. Das hat ihn zu einem beliebten Gastgeber zahlreicher Talkrunden gemacht, u.a. regelmäßig mit Lothar Matthäus und seinem Werbepartner „interwetten“.

  Ralph Fürther, inzwischen wohl einer unserer renommiertesten Kommunikationsex-perten, hat sich 2020 der Agentur „3Winters“ von Prof. Wolfram Winter angeschlossen und arbeitet dort als Kommunikationsberater für Unternehmen und Einzelpersonen.Er ist es als Kommunikator gewohnt zu fragen. Viel zu fragen, detailliert zu fragen. Er selbst wird demnächst - psssssst! - auch selbst gefragt werden. Ob er denn in guten, wie in schlechten Zeiten…

  Unser „Sechzger“ führt seine Lebensgefährtin Tina am 4. Oktober 2024 aufs Standes-amt. Lieber Ralph, wir alle gratulieren Dir hier gleich zweimal! Und Tina natürlich auch - zu diesem Hauptgewinn.

  Alles Gute Euch beiden! Das wünschen                              Markus Hörwick und der VMS.

Klaus Klump 65

Ein Vorbild an Qualität und Detailtreue

Klaus Klump feiert am 23. August seinen 65. Geburtstag. Seine Karriere begann in den 1980er Jahren beim Münchner Radio 1, wo er sich schnell einen Namen als Sportredakteur machte. Nach Stationen bei Fun Boy Radio in Bamberg und Radio Xanadu kehrte er 1988 nach München zurück, um bei Antenne Bayern mitzuwirken. Dort leitete er die Sportredaktion, moderierte unter anderem die beliebte Sendung „Sport-Antenne“, kommentierte leidenschaftlich viele Sportevents und etablierte sich als eine der markanten Stimmen des deutschen Sports im Rundfunk. In seiner Eigen-schaft als Sportreporter war er Stammgast bei olympischen Sommer- und Winterspielen, Fußball-Welt- und Europameisterschaften sowie den Tennis-Grand-Slam-Turnieren in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York.

  Im Jahr 1995 ging Klump einen weiteren Schritt in seiner beruflichen Laufbahn und gründete gemeinsam mit Kollegen die mmc sport GmbH. Diese internationale Vertonungs- und Social Media Agentur hat sich auf die Berichterstattung und redaktionelle Betreuung im Sport spezialisiert und ist unter anderem für die deutsche Redaktion von uefa.com  verantwortlich. Klaus Klump, der seit fast 30 Jahren als Teilhaber und Geschäftsführer der Firma tätig ist, spielt eine zentrale Rolle in der Agentur. Er ist nicht nur Teil der UEFA-Redaktion, sondern verantwortet auch wöchentlich die Bearbeitung und Vertonung des Champions League- und Europa League-Magazins für den Schweizer Pay-TV-Sender Blue.

  Sein unermüdlicher Einsatz für den Sport und seine journalistische Präzision haben Klaus Klump zu einer unverzichtbaren Größe im deutschen Sportjournalismus gemacht. Mit seinem klaren Fokus auf Qualität und Detailtreue hat er maßgeblich dazu beigetragen und wird hoffentlich noch lange weiter dafür sorgen, dass mmc sport heute eine bekannte Marke im internationalen Sportjournalismus ist. Klaus Klumps Arbeit zeigt, dass Leiden-schaft und Professionalität im Journalismus Hand in Hand gehen können, und macht ihn zu einem Vorbild für kommende Generationen von Sportjournalisten.      Morten Püschel

Klaus Hoeltzenbein 65

Sport ernst nehmen, aber nicht zu ernst

Als Ressortleiter und leidenschaftlicher Blattmacher folgte Klaus Hoeltzenbein seit jeher einer leicht abgewandelten Sportlerweis-heit: Der nächste Sportteil ist immer der wichtigste! Und, klar, auch der übernächste, sowie selbstverständlich die kommende Wochenend-Ausgabe.

  Sportjournalismus, wie Klaus Hoeltzenbein ihn verstand, vorlebte und bis heute versteht, ist immer auch Kampf: Kampf um jeden einzelnen Abonnementen, um jeden, der sich die Printausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ auch weiterhin am Kiosk kauft oder die Digitalausgabe in der SZ-App herunterlädt.

  Und wie kämpft man um Leser (und damit um die Zukunft der Zeitung, in welcher Form auch immer sie in Zukunft vertrieben wird)? Indem man an sich selbst den Anspruch formuliert, die unterhaltsamsten Geschichten, die tiefenschärfsten Analysen, die kontro-versesten Interviews und die pointiertesten Kommentare zum nationalen und inter-nationalen Sportgeschehen anzubieten.

  Was ist das Thema? Was ist die Geschichte? Geht’s noch etwas präziser? Kann man die These noch klarer herausarbeiten? Ist das der beste Termin für die Geschichte? Ist das das beste Bild? Ist das die beste Überschrift?

  Als Leiter der SZ-Sportredaktion war Klaus Hoeltzenbein bekannt dafür, dass er persönlich an jedem Detail feilte. Zugleich hatte er aber genug Vertrauen in seine Redaktion, um sich regelmäßig für mehrere Tage an seinen Berliner Zweitwohnsitz oder gleich für mehrere Wochen in den Jahresurlaub zu verabschieden. Seine Leute haben ja gelernt, wie es geht. Im Zweifel bei ihm.

  Generationen von Sportjournalisten sagen inzwischen von sich, dass sie durch die „Hoeltzenbein-Schule“ gegangen seien. Talente fördern und fordern (und sie dann im Zweifel auch weiterziehen lassen, etwa auf Korrespondentenstellen in New York oder Washington, Brüssel oder Tokio), das gehörte seit jeher zum Selbstverständnis des SZ-Sports.

  Nach Ludwig Koppenwallner, Michael Gernandt und Ludger Schulze war Klaus Hoeltzenbein erst der vierte Sportchef der „Süddeutschen“ seit 1946. Mehr Kontinuität gibt es wohl nirgendwo in der Branche. Zur SZ kam Hoeltzenbein, geboren 1959 in Neuss, der einst ein passionierter Handballer war, Mitte der 1980er-Jahre – nach dem Volontariat und ersten Lehrjahren beim „Sportinformationsdienst“ (sid), für den er unter anderem über die Sommerspiele 1980 in Moskau berichtete. Bei der SZ dann: Handball und Ski alpin, Fechten, Rudern und Eiskunstlauf, 1860, der FC Bayern und die Nationalmannschaft, inklusive deren WM-Triumph 1990 in Italien.

  Nach einem kurzen Abenteuer als freier Journalist in den USA Mitte der 1990er-Jahre machte die „Berliner Zeitung“ Klaus Hoeltzenbein zum Ressortleiter Sport. Es war eine Zeit des Aufbruchs und der großen Ambitionen bei dem Hauptstadtblatt. Ludger Schulze holte Hoeltzenbein 2003 dann als seinen Stellvertreter zurück nach München, von 2010 bis zu seinem Ausscheiden 2021 leitete er die Sportredaktion.

  Jünger und auch weiblicher ist der SZ-Sport seither geworden, und er wird jetzt auf den verschiedensten Kanälen vertrieben. Aber der spezielle SZ-Geist – den Sport ernst nehmen und ihn zugleich doch nicht zu ernst nehmen –, der ist erhalten geblieben.

  Am Sonntag, dem 11. August, wird Klaus Hoeltzenbein 65 Jahre alt. Er ist auch im Ruhestand viel in der Welt unterwegs, eher sogar noch mehr als früher. Gerade hat er sich als Privatier bei den Olympischen Spielen in Paris von Wettkampf zu Wettkampf durchgeschlagen. Weiter, immer weiter: Noch so eine Sportlerweisheit, die den Jubilar bestens charakterisiert.                                                                           Claudio Catuogno

orbert Dobeleit 60

Sportler - Journalist – Unternehmer

(17.07.2024) Mit 60 mag man durchaus geneigt sein, etwas zurückzuschauen. Dies würde auch die Karriere von Norbert Dobeleit erlauben, aber er blickt immer nach vorn.  

Gelernter Sprinter halt, der Dobi! Wie auf der Tartanbahn bei der Leichtathletik, hat er die Linie immer weiter nach vorne verschoben. Als Unternehmer hat er mit seiner vor fast 20 Jahren gegründeten Video- und Creativagentur Lucky7even Entertainment noch viel vor. Den Blick immer nach vorn. Genau wie in den 80er Jahren, als er nach den 100 und 200 Metern – trotz einiger nationaler Titel – sich am Ende seiner erfolgreichsten Disziplin zugewandt hat. Den 400 Metern! Höhepunkt: Sensationsbronze in Seoul 1988 als Startläufer der 4x400 Meter Staffel im US-amerikanischen Weltrekordlauf. 
  Dann die lange und ebenso bemerkenswerte Zeit, warum er hier bei den Sportjour-nalisten auch wahrlich seinen festen Platz hat. Heribert Faßbender ebnete ihm den Weg zum WDR – klar ein Wattenscheider Athlet gehört in die Kölner Zentrale. Schnell nutzte er die Möglichkeiten des aufstrebenden Privatfernsehens und die Branche erkannte sein vielseitiges Moderationstalent. Der SDR holte ihn vor die Kamera, VOX und Pro7 nutzen seine Qualitäten. Der freundliche Charme und die Expertise als Athlet ermöglichten Karriere im damaligen Kirch-Reich. „Täglich ran“-Moderator und schließlich auch Verantwortung für alle Sportnewsformate des Konzerns via Funktion als N24-Sportchef.  

  Unterhaltung bei Kabel1 oder SAT.1 und ein Abstecher bei One-hit-wonder Arena TV rundeten die Karriere des NOK-Sprechers der Pressekonferenzen der Spiele in Atlanta und Sydney ab. Aus dem Sportlerherz heraus seine wohl schönste Aufgabe in den vielen Facetten seiner beruflichen Laufbahn. Immer mit Humor und guter Laune unter-wegs, gibt er auch im Blitzlichtgewitter des Boulevards eine coole Figur ab. Der Athlet und Unter-nehmer, der in seinem Leben eben auch dem Sportjournalismus einen Stempel aufge-drückt hat.
  Herzlichen Glückwunsch und alles Gute auch vom VMS, lieber Norbert und immer weiter nach vorn. 
                                                                                                   Dirc Seemann

Maurizio Gambarini 60

Künstler hinter der Linse

(07.05.2024) Sein „Tiger im Schnee“ oder seine „Tauben im Hafen“ sind legendär, aber beileibe nicht alles, was Maurizio Gambarini mit seinen Kameras ins (rechte) Licht zauberte. Der Mann mit dem klingenden Italo-Namen (er und seine Familie stammen aus Berga-mo) fotografierte „Augen-Blicke“, die ihn schon als jungen Foto-grafen so berühmt machten, dass er in namhaften Medienhäusern Fotochef wurde: dpa, BamS, Funke Media, SZ, Express, Focus - für alle hat er, meist in leitender Funktion, gearbeitet. Oder er hat die Bilder zu bedeutenden Werken beigesteuert - wie dem Buch „Kann man das Lachen lernen?“ Herrlicher Stoff…!

  Am 7.Mai wurde der Meister der Fotografie 60 Jahre alt. Und nicht nur jene, die ihn persönlich kennen, gratulieren von Herzen - und mit Ehrfurcht. Was Maurizio Gambarini abbildete, wurde gedruckt. Ob Schwarz-weiß oder in Farbe. Lauter Lebenswerke. Wie die Porträts von Altpräsident Roman Herzog, Günther Grass, Freddy Quinn, Mette Marit, Merkel - oder dem ältestem Gorilla Europas. Bilder, die bewegten und berühmt wurden.

Was wären viele Medien-Meldungen, wenn sie nicht die passende Optik schmücken würde?

  Aber das ist ein Lob für die ganze Bilder-Branche. Und in der ist Maurizio Meister.

  PS: Als diese Laudationes schon fertig war, klingelte plötzlich unser Telefon. Maurizio war dran - aus Washington. Da fand er neue Motive und verriet uns noch seine eigenes Lieblingsbild: „Das ist für mich eindeutig von einem Spiel Hamburg gegen Hannover, wo ich den Spieler Steiner in einem derart idealen Licht erwischte, dass ich damit den zweiten Platz beim renommierten Sven Simon Preis gewann.“ 2008 war das – sein ganzer Stolz. 

                                                                                                                     Conny Konzack

 

Maurizio Gambarini hat uns das preisgekrönte Foto freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt.

Klaus K. Müller 85

Mit 21 jüngster Sportchef, Springer, adidas, Focus

(6.4.2024). Geboren ist Klaus K. Müller in Schmiedeberg im Erzgebirge, und zwar am 6. April 1939. Was das „K.“ bedeutet, erklärt er schnell. „So wie‘ Karl der Große‘, sagt er – und ganz unrecht hat er nicht. Denn was er als Sportjournalist erreicht hat, ist zweifelsohne bewundernswert. Er hat journalistisch eine Kar-riere hingelegt, von der andere nur träumen können.

  Mit 21 Jahren war er jüngster Sportchef Deutschlands beim Nürnberger 8-Uhr-Blatt, wo er Helmut Markwort (später Erfinder/Gründer/Initiator von FOCUS) nachfolgte, den er beim gemein-samen Volontariat bei der Mainzer Allgemeinen Zeitung kennen gelernt hat. Stillstand: von wegen! Danach wurde er Leiter der Sportredaktion „Bild München“. 1979 der Wech--sel zu adidas, wo er bis 1990 als Pressesprecher und PR-Chef tätig war. Dann der Wech-

sel zurück zum aktiven Journalismus. In Berlin half er als Mitglied der Chefredaktion beim Aufbau der Super-Zeitung. Nach deren Einstellung baute er das Berliner Korresponden-ten-Büro von FOCUS auf, das er bis zur Rente 2004 leitete.

  Zum Sportjournalismus kam durch Zufall. Während seines Volontariats bei der Mainzer Allgemeinen starb überraschend der Sportchef des Tochterblatts Wiesbadener Allge-meine. Da beförderte der Chef vom Dienst den Jungspund mit den Worten: „Du verant-wortest ab heute den Sport.“ Von dieser Zufallsliebe kam der gebürtige Erzgebirgler lange nicht los. In seinen 15 Jahren bei „Springer“ berichtete Klaus K. Müller von vier olympi-schen Spielen und als BILD-Chef von der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 1974 und Argentinien 1978.

  Auch als Sprecher des Hauses adidas, wo er ein Millionenbudget zu verantworten hatte, besuchte er sechs Olympische Spiele und drei Fußball-Weltmeisterschaften. Nach dem Zerwürfnis mit adidas-Chef Bernhard Tapie kehrte Müller in seinen geliebten Journalis-mus zurück.

  Natürlich, so sagt er zu seinem 85. Geburtstag: Es blieben Tiefen und Höhen nicht aus. So war der Tod seines ältesten Sohnes 2022 nach einer Hirnblutung ein massiver Schlag ins Familienleben. Der eine geht, die andere kommt. So erfreut es ihn, dass er mit seiner zweijährigen Alma nunmehr neben drei Enkeltöchtern eine Urenkelin hat – die er knud-deln und genießen darf. Der 85-Jährige hat das große Glück, mit seiner Frau Wilma seit 64 Jahre verheiratet zu sein. Wer kann sich ein größeres Glück zum 85. Geburtstag wünschen?

  Wir vom VMS sagen: Herzlichen Glückwunsch, Klaus K. Müller                  Margit Conrad

Günter R. Müller 80

Das historische Foto

(31.03.2024) – Als er 70 wurde, erzählte Günter R. Müller dem Laudator Hans Eiberle die Geschichte, wie anno 1969, damals 25 Jahre alt, Sepp Maier und Gerd Müller den Jubel über den deut-schen Titel samt Meistetschale exklusiv für ihn für ein Foto in Farbe nachstellten. Zwei junge Fußballspieler, die später Legen-den wurden, kamen tags darauf morgens pünktlich zum Trainings-platz, zogen brav die noch dreckigen Trikots über die frisch gekämmten Köpfe und posierten für den Fotografen. Keine Agentur, weder Managern noch Sponsoren, Organisatoren oder Funktionäre, die Spieler vor Reklametafeln herumdirigieren, waren damals gegenwärtig. Günter R. Müller hatte sein historisches Farbbild, das auch nach 55 Jahren nichts an seiner Bedeutung verloren hat.

  Diese Geschichte zeigt sehr gut auf, mit welcher Beharrlichkeit Günter R. Müller seine fotografischen Ziele verfolgte und dass das Ergebnis in der Regel hervorragende Fotos waren. So war denn auch „das geht nicht, gibt es nicht!“ einer der Grundsätze, die er auch den künftigen Fotografen einzuimpfen versuchte. Dazu gab es oft stundenlange Ausführungen darüber, was ein gutes Bild ausmacht.

  Günter R. Müller hat mit dazu beigetragen, dass die Fotoagentur Sven Simon auch heute noch eine feste Größe im Bildergeschäft ist, denn auch nach seinem Ausscheiden aus der Agentur im Jahr 1995 blieb er „Sven Simon“ loyal verbunden und gab stets noch gerne seine Erfahrung weiter.

  Nicht mehr in der Agentur tätig zu sein, war für den Fotografen Müller nicht gleichbe-deutend mit Ruhestand. Er gestaltete unter anderem einen eindrucksvollen Bildband über seinen geliebten Chiemgau und fotografierte jahrelang für die Süddeutsche Zeitung. Jetzt, da er am 21. März 80 Jahre alt geworden ist, greift er nur noch zur Kamera, wenn es private und persönlicher Dinge betrifft.

  Beim Anruf zeigte er sich zunächst überrascht, aber dennoch auch erfreut, und er erzählte auch, wie früher der Transport von Fotos oder Texten gewesen sei. Mit der Bahn in einem Postwaggon per Express, und zwar um 10 oder 12 Uhr abends – das habe geklappt – denn damals war die Pünktlichkeit auf den Schienen noch gewährleistet.

Der VMS wünscht seinem langjährigen Mitglied alles Liebe und Gute für die kommenden und hoffentlich noch viele Lebensjahre zusammen mit seiner Frau und der gesamten Familie.                                                                                                         Margit Conrad

Martin Hangen 60

Als Fotograf auf Marias Spuren

(26.03.24) - „Ich bin in der fünften Generation Fotograf“, sagt Martin Hangen, und er wundert sich, dass ihm zu seinem 60. Geburtstag vom Verein Münchner Sportjournalisten so eine Ehre zuteil wird. Geboren in Neustadt/Saale, also im damaligen Zonen-randgebiet, kurz vor dem „Eisernen Vorhang“, wie Martin Hangen schmunzelnd sagt, wollte er schon immer in die Generation der familiären Fotografenlinie einsteigen. 
  In seinem Vater hatte er dafür aber keinen Befürworter. „Er wollte immer, dass ich, wie meine beiden Schwestern, einen akademi-schen Weg einschlage.“ Dieser kam für Martin Hangen nie in Frage. Er ging seinen eigenen. Und das bestimmt nicht zuungunsten des Verbands Deutscher Sportjournalisten, dem er nunmehr seit dem 1.1.1995 als Mitglied im Verein Münchner Sportjournalisten angehört. Warum er in München geblieben ist, verdankt er vor allem seiner Frau  – „nein, sie hat nichts mit Fotografie am Hut, sie ist Logopädin“ – sagt er, aber auch seiner Vorgängerin als Fotografensprecher des VMS, Maria Mühlberger, die wie Hangen am 26. März Geburtstag feierte. 
  Maria Mühlberger habe ihn angesprochen, ob er nicht Lust hätte, die Akkreditierung der Fotografinnen und Fotografen bei den Spielen des FC Bayern München zu übernehmen. „Ich habe mich sehr geehrt gefühlt“, erzählt Martin Hangen, ich habe Maria Mühlberger sehr viel zu verdanken, ob im Stadion bei den Bayern oder auch bezüglich meiner Zusammenarbeit mit der Olympiapark München GmbH. 
  Angefangen hat Hangen mit einer analogen Rollei 66. Die Fotoapparate-Generation habe sich seither exorbitant verändert, sagt er lachend, und natürlich hat er recht damit. In München „gestrandet“ ist er anlässlich der BMW-OPEN. Wegen schlechten Wetters bei den German Open am Rothenbaum in Hamburg sandte die Agentur action press, mit der Hangen damals zusammenarbeitete, ihn nach München, wo er in dieser Woche 1996 seine Frau kennenlernte. 
  Martin Hangen ist ein durch und durch dankbarer Mensch. „Mein Leben hat sich „auch Dank der Fotografie und der damit verbundenen Entfaltungsmöglichkeiten und Erleb-nisse, einfach toll entwickelt“, sagt er. „Ich bin glücklich, so viel Gutes in meinem Leben erfahren zu dürfen, das ist außerordentlich, fügt er an.
  Der inzwischen zwanzigjährige Sohn wird nach aktuellem Stand der Dinge, nicht die fotografische Laufbahn einschlagen, sondern freiwillig einen akademischen Weg gehen.

  Alles Liebe (wenn auch nachträglich zum 60.Geburtstag) wünschen wir Dir, Martin Hangen, vom Verein Münchner Sportjournalisten.                                        Margit Conrad

Michael Gernandt 85

Rekordverdächtige 41 Jahre SZ

(17.01.2024)  „Ach, ich hab was vergessen, muss noch mal ins Haus.“ Spricht’s, steigt aus dem Wagen und trabt los. Locker, leicht. Schon klar, denkt die Begleitung - einmal Sprinter, immer Sprinter. Kein Europarekordler mehr, aber nach wie vor fix und elegant.

  Dem Vernehmen nach feiert Michael Gernandt am 17. Januar seinen 85. Geburtstag, aber irgendwas kann da nicht stimmen mit der Optik. Er ist nicht der Typ, der mit seinem Aussehen und seiner Form kokettieren würde, aber er weiß, dass sich alle wundern und fragen, wie er das macht. „Bewegen, bewegen, bewegen“, sagt er. Erledigt, so lange es das Wetter zulässt, fast alle Wege mit dem Fahrrad, ist oft zu Fuß unterwegs, und vor zehn Jahren hat er wieder mit dem Bergwandern begonnen. Meran im Frühjahr und im Herbst, fünf-Stunden-Touren in der Texel-Gruppe bis auf 1800 Meter oder sogar ein bisschen höher. Manchmal staunt er selbst, wie er das schafft und klopft sich am höchsten Punkt der Tour auf die Schulter.

  Viele Wege sind die gleichen wie früher, aber sie fühlen sich anders an, nicht nur in den Bergen. Seit dem Tod seiner Frau Erika im Sommer 2021 ist er oft allein unterwegs, lebt auch allein im Daglfinger Reihenhaus, in dem sie Seele, Motor und Mittelpunkt gewesen war. Die Familie mit den beiden Töchtern, Schwiegersöhnen und drei Enkeln hat ihn aufgefangen. Sport war in dieser Familie immer ein großes Thema, natürlich vor allem die Leichtathletik; wie sollte es anders sein bei einer Olympionikin im Speerwurf (Rom 1960) und einem der besten deutschen Sprinter seiner Zeit, der ohne eine Verletzung kurz zuvor auch in Rom dabei gewesen wäre.

  Doch schon eine ganze Weile steht nun Hockey ganz oben, ausgelöst von den 19 Jahren alten Zwillingen seiner jüngeren Tochter, die in den U21-Nationalmannschaften zum besten Nachwuchs des Landes gehören. „Wenn sie Glück hat und dran bleibt“, sagt Gernandt über Enkelin Paula, „dann ist sie sicher eine Olympiastarterin 2028. Hier werden schon Träume geträumt, dass sie das erreicht, was ihre Großmutter bisher als einzige in der Familie geschafft hat.“

  Auf privater Ebene hält er Verbindung zur Leichtathletik, macht sich als Mitglied des

Fördervereins „Freunde der Leichtathletik“ ein paarmal im Jahr auf Reisen zu nationalen und internationalen Veranstaltungen. In diesem Kreis wird heftig diskutiert und kritisiert, auch zuhause am Telefon oder per Mail. Aber nur da. Nach Beginn seiner Rente hatte MG lange Zeit noch regelmäßig Beiträge für die SZ verfasst, aber damit ist seit zwei Jahren Schluss. „Ich habe genug geschrieben, 40 Jahre Journalismus haben gereicht.“ Was aber nicht heißt, dass er sich nicht immer noch über viele Entwicklungen im Spitzen-sport und vor allem über das deutsche Funktionärswesen aufregen kann, ausdauernd und engagiert.

  Der Blick zurück auf rekordverdächtige 41 Jahre in der Sportredaktion der SZ, davon fast 22 als Chef derselben, ist geprägt vom Bewusstsein, die erfolgreichste Zeit des Blattes erlebt zu haben bei einer Auflage um 430.000. Und was seinen eigenen Anteil an der Erfolgsgeschichte betrifft? Was hast du erreicht in deinem Leben, fragt er sich gelegentlich. „Nichts Spektakuläres, aber dass ich es durch mein Auftreten geschafft hab, der Sportredaktion in der Zeitung Respekt zu verschaffen. Die galt doch vorher jahrelang als fünftes oder sechstes Rad am Wagen.“ Lange Leine geben, Ideen fördern, Eigen-heiten akzeptieren, sich selbst als Teamspieler sehen - so führte er den Laden. Daraus wuchs eine großartige, aber auch komplizierte Redaktion, für die er starke Nerven und langen Atem brauchte.

  Jetzt freut er sich auf die nächste Bergwanderung, im Sommer auf den Stammtisch im kleinen Biergarten um die Ecke, auf neue Bücher und Filme und auf jede Stunde im Kreis der Familie. Mit einer gemeinsamen Feier am 17. wird es nicht klappen, denn fast alle sind unterwegs, und natürlich spielt Hockey auch dabei wieder eine Rolle. Aber am Sonntag danach werden sie sich versammeln und anstoßen. Herzlichen Glückwunsch zum 85. (oder ist es doch erst der 65.??), lieber Michel. Und danke für die lange Leine.

                                                                                                                      Doris Henkel

Michael Buchholz 60

Von Miriam Makeba umarmt

(22. Dezember 2023) - Er kennt die große Bühne des Profisports ebenso wie den Alltag der Amateure, taucht neben „seinem“  geliebten Sportjournalismus auch in  viele weitere mediale Bereiche ein. Wenn Michael Buchholz aus Altenmarkt an der Alz  am 22. Dezember 2023 seinen 60. Geburtstag feiert, kann er auf Erlebnisse zurück-blicken, die ihm ein anderer Job wohl kaum ermöglicht hätte.

  Apropos 60: Als Buchholz  im Alter von 29 Jahren die große Fußballbühne Champions League, damals noch Europapokal der Landesmeister, bereits wieder verließ, regierte auf Giesings Höhen noch der kleine König Karsten Wettberg, „der auch gerne mal Interviews in Schiesser-Feinripp-Montur gab“, was bei Buchholz  haften blieb. „Ziemlich befremdlich aus heutiger Sicht, aber irgendwie authentischer als der damals schon aufgeregte Geldadel beim Rivalen von der anderen Seite der Grünwalder Straße“, sagt der Chiemgauer.

  Vom  internationalen  Terrain verabschiedete er sich damals nach seinem Engagement bei der Abendzeitung –  zuvor war er mit Abitur in Trostberg, Bundeswehr in Bruchsal und Bad Reichenhall („eine völlig sinnlose Zeit“) eigentlich ganz klassisch unterwegs. Er studierte  Neuere deutsche Literatur, Kommunikations- und Politikwissenschaften an der LMU, ehe er 1988 als Redaktionsvolontär beim Trostberger Tagblatt einstieg. Von dort – wo er auch  eine Redakteursanstellung bekommen hatte –  zog es Buchholz  im Jahr  1991 zur AZ nach München.  

  „Raus aus der Festanstellung, zurück in den Regionalsport“, lautete sein Motto, als er sich fürs freiberufliche  Schreiben und Fotografieren entschied. „Die Fußballplätze der Umgebung kannte ich ja nach 25 Jahren beim TuS Kienberg fast alle“,  betont Buchholz.

Neben Spielen im gehobenen Amateurbereich wie der heutigen Regionalliga – den TSV Buchbach begleitet er seit 30 Jahren, den SV Wacker  Burghausen  auch schon seit Jahrzehnten – besucht er gerne  Ringkämpfe („vier Deutsche Meisterschaften mit Burg-hausen“). In seinen Anfangsjahren brachte er auch Events im  Winter- und Motorsport akribisch   zu  Papier. Er arbeitet(e) für  die Passauer Neue Presse,   das Oberbayerische Volksblatt, den Erdinger Anzeiger, Kicker und die  Landshuter Zeitung.

  Die Wiedergabe von Toren, Punkten und Zeiten ist jedoch längst nicht alles, was Michael Buchholz reizt beziehungsweise fasziniert. Neben vielen Jahren freier Mitarbeit beim ADAC gehören Fotografie und Musik schon immer  „zu meinen Leidenschaften“. So konnte er sich als Festivalsprecher beim Bad Reichenhaller Sternenzelt und beim Chiem-see Reggae Summer (1996 bis 2013) ein weiteres Standbein aufbauen.

  So ist es auch kein Wunder, dass Buchholz ein Erlebnis vor über 2000 Besuchern bei der  Jazzwoche in Burghausen   als „ganz besonderen Moment“ hervorhebt: „Als Miriam Makeba 1998 von der Bühne stieg und ,Mama Africa‘ mich  umarmte, mich zum Dank für ein Foto von ihrem Auftritt beim Sternenzelt-Festival auf die Wange küsste, war ich nicht weniger verblüfft als das honorige Publikum.“ Die Kopie dieses Bildes hängt seit dieser Zeit gerahmt hinter seinem Schreibtisch – „und mahnt mich bei allen Widrigkeiten, denen man immer wieder ausgesetzt ist, zu Fröhlichkeit und Entschlossenheit“.

                                                                                         Christina Aicher/Christian Settele

Fritz Hautsch 70

Die "Flitzi"-Karriere

(21. Dezember 2023) - Auch wenn die Geschichte von mir schon mal erzählt wurde, so ist sie doch immer wieder unerlässlich in der Biografie einer ungewöhnlichen Jour-nalisten-Karriere. Unser Kennenlernen geschah 1972 in einer Kellerwohnung im Münchner Olympischen Dorf. Dort hatte BILD seine Olympia- Redaktion, möglichst zentral zu den Wettkampfstätten und dem Presse-zentrum, untergebracht. Manuskripte mussten noch händisch transportiert und Agenturfahnen vom Olympi-schen Pressezentrum zügig herbei geschafft werden. Es gab weder Handys noch Laptops.

 

  Raimund Hinko, seinerzeit schon freier Mitarbeiter von BILD München und Jugendtrainer beim FC Bayern, versprach mir: „ Ich besorge ein paar fixe Jugendfußballer für den Job.“ Bei der Vorstellung pickte ich mir den Größten der Kicker raus und ernannte ihn zum „Oberboten“, der alles organisieren sollte. Doch da habe ich den Bock zum Gärtner gemacht. Der Torjäger machte schon nach wenigen Tagen schlapp.

  Da kam Fritz Hautsch ins Spiel. Der Kleinste von allen Kickern baute sich vor mir auf und sagte: „Herr Müller, machen Sie sich keine Sorgen, ich sorge dafür, dass künftig mit dem Transport alles reibungslos klappt.“ Und so war es denn auch. Keiner hätte damals gedacht, dass dies der Anfang einer großartigen journalistischen Karriere sein würde.

  Ich jedenfalls war neugierig geworden und wollte von dem selbstbewussten Flitzer wissen, warum er sich so vehement in diese Boten-Aufgabe reingehängt hat. Am Stundenlohn allein kann‘s nicht gelegen haben. „Ich will auch mal Sportjournalist werden. Deshalb habe ich in diesen Olympia-Tagen alles aufgesaugt, was mit diesem Beruf zu tun hat und näher hätte ich nicht dran sein können“, erklärte er mir. Ich ent-schied, den muss ich mir genauer anschauen und testete ihn als freien Mitarbeiter mit dem Ausblick später eine Ausbildung bei BILD München zum Redakteur zu machen. Voraussetzung: Vorher wird das Abitur gemacht.

  Und fortan flitzte Fritz „Flitzi“ Hautsch hinter guten Stories her. Sein bevorzugtes „Jagdrevier“ war 1860 München, immer gut für eine Story. Aber „Friedrich“, wie ich ihn schon bald getauft habe, zeigte sein Talent auch bei anderen Sportarten. Es gab keinen Auftrag, den er verweigerte. Immer gut organisiert, schnell im Denken, zuverlässig und lernbereit.

  Als ich 1979 als Presse- und PR-Chef zu adidas wechselte, um dort eine strukturierte Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit aufzubauen, war mir klar, dass ich für die redaktio-nellen Aufgaben einen Profi wie Fritz Hautsch an meiner Seite haben wollte. Es hat natürlich einige Überzeugungskraft gekostet, ihn von München in die „Provinz“ zu holen. Friedrich war eine große Hilfe. Er schuf die „adidas News“ und schaffte damit eine regelmäßige Kommunikation für das weltweite adidas- Netzwerk. Seine Presseinforma-tionen waren schnell und professionell formuliert und die Kontakte zu den Spitzen-sportlern bestens ins Journalistische umgesetzt. Kurzum, ein Mitarbeiter und Kollege, auf den man sich blind verlassen konnte.

  Doch adidas war nur eine Zwischenstation. Die BILD-Kollegen ließen nicht locker. Sie wollten Hautsch zurück nach München haben. Und ich hatte vollstes Verständnis dafür. Der aktive Journalismus hat halt gegenüber dem Auftrags-Journalismus unschätzbare Vorteile. So ließ ich einen meiner besten Mitarbeiter ohne Gegenwehr ziehen. Bei seinem Talent war's keine Überraschung, dass er 1986 Sportchef von BILD München wurde und damit einer meiner Nachfolger.

  Wir haben den Kontakt nie ganz abbrechen lassen. In den Jahren vor seiner Pensio-nierung spürte ich bei Fritz Hautsch in den Gesprächen immer wieder den Frust über die wirtschaftlichen Zwänge, die den journalistischen Spielraum immer mehr ein-schränkten. Fritz Hautsch sehnte seinen Ruhestand herbei. Und den genießt er jetzt.

Seine beiden Enkelkinder Lukas (6) und Helena (4) halten Opa auf Trab. Wobei die Betreuung des schwer körperlich behinderten Lukas viel Zeit und Liebe fordert. Hilfreiche Therapie gibt es für ihn nur in Ungarn und der Slowakei. Aufwendige Fahrten, weil es im „reichen“ Deutschland kein entsprechendes Angebot gibt. Sohn Patrick, der als Rechtsanwalt sein Geld verdient und dessen ebenfalls berufstätige Frau, sind sehr dankbar für diese Unterstützung.

Die Zeit der großen Urlaubsreisen in die USA ist längst Vergangenheit. Seine Begrün-dung: „Furchtbar, was aus diesem Land geworden ist – thanks a fortune, Mr. Trump!“ Dafür lockt ihn jetzt wieder, wie vor 50 Jahren schon, Bella Italia. In Kissing bei Augs-burg lässt er sich von seiner Frau Irene mit seinen Lieblingsgerichten aus der vietna-mesischen und italienischen Küche verwöhnen. Sie sind seit 1976 verheiratet. Die Hochzeitsreise musste um ein Jahr verschoben werden, weil ich ihm, wie er sagt, wegen der Fußball-EM den Urlaub verweigert hatte.

  Nach wie vor verschlingt Fritz Hautsch englischsprachige Literatur, jüngst auch mit Begeisterung Biografien. Jetzt hat er auch endlich Zeit, sich spätnachts die Übertragun-gen seines Lieblingssports American Football reinzuziehen. Es klingelt ja frühmorgens kein Wecker mehr. Und sein Herz geht auf, wenn der zehnjährige Yorkshire Terrier Muffy sein Herrchen zum Spaziergang auffordert.

  Friedrich, übe Gelassenheit. Ärgere dich weniger beim täglichen Zeitungslesen über die Schnitzer, die den Kollegen unterlaufen („Der Spieler wurde mit der Bahre vom Platz getragen…“), genieße den „Unruhestand“, bleib gesund und heiter.

  Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zum 70.                                          Klaus K. Müller

Doris Henkel 70

„Das Bewusstsein für die sportliche Leistung      zählt heute kaum noch“

(4. November 2023) - „Die Aussteigerin“ hieß anfangs des Jahres ein Artikel ihrer Kollegin Katrin Freiburghaus. Und „ausgestiegen“ feiert Doris Henkel nun ihren 70. – in ihrer Wahlheimat Hamburg – im ersten Jahr der „Freiheit“ nach 30 Jahren als Freie.

  Ihr Abschied als selbstständige Journalistin vornehmlich über Tennis und Eiskunstlauf fiel ihr beim Telefonat nicht schwer: Doris scheint heute froh darüber zu sein, sich nicht mehr um Deadlines und wankelmütige Tennisstars kümmern zu müssen.

  „Aber das Schlimmste für mich“, sagt sie, „war zuletzt, dass man in den meisten Zeitungen ohne deutsche Stars immer weniger Artikel über Tennis oder Eiskunstlaufen unterbringen konnte – es wurde immer mehr ein Kampf gegen den Mainstream. Und der bestand schon vor Jahren nur aus Fußball, Fußball, Fußball.“

  Doris Henkel, Jahrgang 1953, volontierte einst bei der WAZ, war dort Redakteurin, später überaus erfolgreich bei der Süddeutschen Zeitung. Dann folgten als Freie nicht weniger als 117 Grand-Slam-Tennisturniere, nahezu alle Eiskunstlauf-Highlights – und zahlreiche Bücher. „Auch die lohnen sich nicht mehr. Zuviel Arbeit für zu wenig Geld.“

Doris Henkel möchte dennoch nicht missen, was ihr Leben prägte. „Früher arbeiteten wir ja noch mit Telefonaufnahmen. Text auf der Schreibmaschine geschrieben, auf den Rückruf von der Redaktion gewartet und diktiert. In Amerika konnte das oft schon mal morgens um sechs sein. Später hatte ich einen kleinen Drucker dabei und habe die Texte gefaxt. Das war ziemlich teuer, wenn man das jeden Tag aus dem Ausland für sechs Zeitungen machen musste. Später kamen die Akustikkoppler, die für Freie technisch ein Traum waren.

  Heute erzeugen die neuen Medien doch permanent Druck, weil man immer allem hinter-herrennen muss, denn man kann nicht einfach alles übernehmen, sondern muss es über-prüfen. Außerdem verbaut es die Chance, eine Geschichte liegen zu lassen, um zu schauen, ob und wohin sie sich entwickeln.“

  Doris Henkel ist wie so viele Kollegen im Rentenalter froh, in dieser journalistischen „Neuzeit“ nicht mehr ihr Geld verdienen zu müssen. Apropos: „Die Finanzen waren auch für mich als Freie immer ein Problem, weil ich oft vom anderen Ende der Welt berichtete, wo man erstmal hinkommen musste. Und dann von den Redaktionen manchmal hörte, dass kein Interesse an den angebotenen Geschichten bestand.“

Im Gespräch mit Katrin Freiburghaus sagte Doris Henkel: Ich bewundere heute junge Kollegen mit ihrem Mut zum freien Journalismus. Im Zuge der Medien-Veränderungen würde ich es heute nicht mehr machen. Andererseits habe ich auch nicht gewusst, was mich erwartet. Ich hab’ es probiert. Womöglich sind die jungen Leute heute genauso drauf, und es geht alles gut. Aber ihre Chancen sind schlechter. Ich konnte mir den Job jedenfalls schlicht nicht mehr leisten. Bei meinem letzten Grand-Slam-Turnier habe ich 300 Euro minus gemacht. Das ist nicht sinnvoll, wenn ich dafür zwei Wochen lang jeden Tag 16 Stunden arbeite. Die meisten Zeitungen legen keinen Wert mehr auf freie Mitarbeiter, die Geld kosten. Und ich habe ja meine Reisekosten fast immer selbst getragen.

Doris Henkel heute?

  „Ich bin sehr froh, immer nicht nur in die gesetzliche, sondern auch in die freiwillige Presse-Versorgung eingezahlt zu haben. Die Vorsorge ist so essenziell! Heute kann ich gut leben, obwohl meine Reiselust nicht leicht zu finanzieren ist. Aber ich ziehe trotzdem los, auch an meinem Geburtstag, den ich in Sevilla verbringen und sicher wieder viel fotografieren werde, mein großes Hobby. Das wäre auch heute mein Wunsch, wenn ich nochmals arbeiten müsste. Mein Traum wäre es, einmal mit den Fotografen in einer Reihe zu sitzen und Sport aus deren Perspektive zu sehen!“

  Happy Birthday, liebe Doris!                                                                      Conny Konzack

Frank Hörmann 60

Münchner Eisbachufer statt großer Bühne

(30.10.2023) - Wenn sich die Alterszahl vorne verändert, macht sich bei dem einen oder anderen durchaus mal eine kleine Krise breit. Nicht so bei Frank Hörmann. Der verhei-ratete Fotograf und Vater von zwei Kindern – Tochter (25), Sohn (16) – der in Haar bei München lebt, nimmt seinen 60. Geburtstag gelassen, den er am 30. Oktober feiern kann. Bei unzähligen Fußball-Welt- oder Europameister-schaften, aber auch Olympischen Spielen war er mit seiner Kamera dabei.

  Sprungbrett für die internationale Karriere war zweifels-ohne der Ruf der Fotoagentur Sven Simon ins Büro Mün-chen, wo er seit 1991 eine Festanstellung hat. Zuvor hatte Hörmann nach der Ausbildung als Werbefotograf gearbeitet, machte Hochzeitsbilder und Portraits und war für die Südwestpresse Ulm mit der Kamera unterwegs. Die Sportfoto-grafie war für ihn eine Neuausrichtung. Dankbar erinnert er sich an Günter R. Müller, damals Geschäftsführer der Sven-Simon-Fotoagentur: „Er war anfangs mein Mentor und Förderer.“

  Waren es früher die großen Bühnen, auf denen er unterwegs war, so tendiert er immer mehr zu Themen, die sich in der Umgebung und ohne großen Aufwand realisieren lassen. Erst neulich hatte er eine Doppelseite in der BAMS: Eisbachufer in München. Eigentlich ein Allerweltthema. „Aber der Redaktion hat’s gefallen, und mich hat’s gefreut.“ Dabei war Hörmann nach entsprechendem Praktikum zunächst auf dem besten Weg Architektur zu studieren. „Aber mir wurde dringendst davon abgeraten“, erzählt er lachend.

  In all den Jahren bei der Agentur Sven Simon hat er immer versucht, das Maximale herauszuholen. Wichtig für ihn: Das Interesse für die Thematik muss im Vordergrund stehen. Trotz allem Eifer sei er ein total angenehmer Typ, beschreibt ihn Kollege Bernd Feil. „Er hat keine Geheimnisse, und mit Frank kann man viel Spaß haben.“

  Mit der analogen Fotografie aufgewachsen, vermisst Hörmann die Zeiten der Dunkel-kammer nicht. Die digitale Technik mache es möglich, Tag für Tag produktiv zu sein. Dennoch würde er heute einiges anders machen. Der Grund sei die mangelnde Wert-schätzung der geleisteten Arbeit. Honorare im Cent-Bereich erfordern ein Umdenken der Arbeitsweise. „Ändern kann man da leider nichts.“                                       Margit Conrad

Otto Greitner 75

Kein Geschwafel - schnell und kurz

(09.10.2023) - Es kommt nicht alle Tage vor, dass man sich nach über einer Dekade noch sehr, sehr gut an einen ehemaligen Berufs-Kollegen erinnert. Otto Greitner, der am 9. Oktober 2023 75 Jahre alt wurde,  gehört zu den wenigen Aus-nahmen. Vielleicht, weil er nicht nur im Job, sondern auch auf privater Ebene echt ein ganz Großer war und ist. Herzlichen Glückwunsch, Otto!

  Ich bin noch heute ein wenig stolz darauf, dass ich ihn 1993 von der AZ in die Sportredaktion der Münchner BILD-Zeitung locken konnte. Das Einstellungsgespräch dauerte übrigens nicht mal 30 Minuten. Denn schnell war mir klar, mit Otto würden wir nicht nur einen exzellenten Boule-vardreporter von der Konkurrenz abwerben, sondern auch für das „Betriebsklima“ einen großen Gewinn erzielen. Dabei wusste ich damals noch gar nicht, dass Otto auch als Sänger ein Ausnahmetalent war. Bald erlebte ich zu meinem großen Vergnügen, wie Otto bei Redaktions-Stammtischen und -Festen Verdi-Arien oder russische Volkslieder schmet-terte und Kollegen wie Gäste zu Beifallsstürmen hinriss. Dazu sollte man wissen, dass Otto gar nicht russisch spricht...

  Seine berufliche Karriere im Zeitraffer: Nach dem Volontariat bei der Mindelheimer Zeitung ging's über die Sport-Illustrierte, den SID, Münchner Merkur und Abendzeitung zur BILD. Obwohl sein Spezialgebiet der Fußball war, hat er seinen „Riecher“ für gute Geschichten und seine schreiberische Extraklasse auch schon im Wintersport unter Beweis gestellt. Otto Greitner konnte „lang“, aber auch „knackig“ schreiben. Getreu seinem Motto: „Schnell musst Du sein und kurz – das lange Geschwafel liest doch kein Mensch.“

  Apropos kurz und bündig. 2006 schaffte er mit einem einzigen Original-Zitat von Seba-stian Deisler („Mir geht es gut“) eine Schlagzeile in BILD. Und zwar in der bundesweiten Ausgabe mit ihrer Millionen-Auflage. Verdienter Lohn dafür, dass er nach wochenlanger Fleißarbeit als einziger Reporter den Bayern-Star aufgespürt hatte. Unvergessen auch, wie Otto Uli Hoeneß an Silvester 2007 entlockte, dass Bayern den Vertrag mit Trainer Otto Hitzfeld nicht verlängern würde. Der Bayern-Manager dementierte heftig, aber wenige Tage danach kam raus, dass Hoeneß und Co. bereits im Dezember Jürgen Klins-mann als neuen Coach verpflichtet hatten...

  Am 15. April 2010 ging Otto in den wohlverdienten Ruhestand, um sich voll und ganz seiner Frau Helga, seinen Kindern und Enkeln zu widmen. Wetten, dass er auch diesen „Job“ vorzüglich beherrscht und darin aufgeht. Happy Birthday, Otto – bleib wie Du bist und immer warst!                                                                                                 F. Hautsch

Klaus Eicher 60

"Ehrlich, offen, inspirierend"

(7. Oktober 2023) - Spontan fallen mir zwei Menschen ein, mit denen ich seit vielen Jahren – dienstlich – sehr viel zu tun habe, die immer gut gelaunt waren und sind, wenn ich ihnen begegnet bin. Der eine ist Bayern-Legen-de Giovane Elber und der andere unser Geburtstagskind, Klaus Eicher (Foto: Thomas Hierl). Und wenn in seinem 60jährigen Leben sicherlich auch nicht immer alles optimal verlaufen ist, Klaus hat es sich nie anmerken lassen, wenn es mal nicht so rund lief. Und das ist nur eine von vielen bemerkenswerten Eigenschaften, die ich und alle Kollegen an Klaus zu schätzen wissen.

  60 Jahre und (k)ein bisschen weise!? Und das Ganze zumindest etwas ruhiger anzugehen als in seiner „Hoch-zeit“, als Klaus oft mehrfach täglich zwischen seinen Arbeitgebern FC Bayern München und Servus TV zwi-

schen München und Salzburg und diversen Skihängen in Österreich hin- und herpendeln musste, um mehrere Termine „gleichzeitig“ zu besetzen. Das interessante, aber minde-stens ebenso aufreibende Leben eines Selbständigen eben. Welcher „Freie“ könnte kein Lied davon singen! Klaus konnte und kann es.

  Was mich besonders beeindruckt hat: Klaus hat nie einen Termin verpasst (zumindest beim FC Bayern München nicht!) und immer großartige Beiträge geliefert. Jedes Mal mit einem neuen, interessanten Ansatz. Obwohl es in den gut 20 Jahren unserer Zusam-menarbeit sicher 1000 oder mehr davon waren. Auch dafür, in erster Linie aber für Deine ehrliche, offene und inspirierende Art mein aufrichtiger Dank, lieber Klaus. Feiere Deinen „runden“, vielleicht ja mit Deinem „Jahrhundertfreund“ Mirko in dessen Finca auf Malle oder wo auch immer. Und versprich mir, dass Du zumindest an Deinem Ehrentag mal keinen Termin annimmst. Obwohl: Das ist ein Heimspieltag der Bayern! Wer, außer Dir, soll denn dann die Stimmen zum Spiel übernehmen?!

  PS: Mein 60ster liegt schon ein paar Jahre zurück. Meine Mitarbeiter haben damals einen Geburtstagsfilm für mich gedreht. Darin gratulieren mir Manuel Neuer, Basti Schweinsteiger, Phillip Lahm, Ottmar Hitzfeld und viele andere Bayern-Legenden. Fast alle Glückwünsche hat Klaus eingesammelt. Ohne dass ich etwas davon mitbekommen hätte. Umso überraschender dann der Film, den ich auch heute noch oft anschaue. Es war das schönste Geschenk an diesem Tag für mich. Da kann ich mit diesen Zeilen nicht wirklich mithalten. Ich hoffe, sie kommen dennoch gut bei Dir an.

  Happy Birthday, mein lieber Klaus.                                                               Herbert Steffe

Hans-Peter Pull  70

Wortkünstler, Romantiker und Weltenbummler

(24.09.2023) Immer charmant, bestens gekleidet, Krawatte, höflich und zuvorkommend: das ist Hans Peter Pull, seit fast vier Jahrzehnten für den Bayerischen Rundfunk und das Gesamtprogramm der ARD am Mikrofon. Waren es anfangs noch Bayernligaspiele und zahlreiche Randsportarten, von denen er kommentieren durfte, so arbeitete sich der Westfale schnell nach oben. Pull berichtet seit über 30 Jahren aus den Bundesliga-Stadien, seit 2001 auch von der Champions-League und von Länderspielen. Er war bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften dabei.

 

Auf der BR-Homepage steht über ihn zu lesen:  „Der Romantiker aus dem Ruhrpott“.  1980 kam der leidenschaftliche Junggeselle aus dem tiefen Westen nach München, immerhin mit der Reporter-Erfahrung von so richtungsweisenden Spielen wie Wuppertaler SV gegen Rot-Weiß Essen. Seine eigene Fußballkunst stuft er selbst mit „eher bescheiden“ ein. Er spielte im Nachwuchs bei den Sportfreunden Hamborn 07, war später noch Jugendleiter und Schiedsrichter. Während seines Studiums (Lehramt Deutsch und Geschichte in Münster) suchte der WDR per Radio-Aufruf Nachwuchsreporter. „Pulli“, wie er nur gerufen wird, hatte sich gemeldet und wurde zu verschiedenen Probereportagen eingeladen. Er konnte stets überzeugen und hatte 1976 seinen ersten Liveeinsatz auf WDR 2.

 

Als Fußballreporter hat der Wahl-Münchner mit Wohnsitz in Unterhaching so ziemlich alles erlebt. Mal konnte er sich aus dem Stadion nicht melden, weil keine Leitung bestellt war, dann war die Leitung bestellt und brach zusammen und dann gab sein Reportergerät den Geist auf. Die Technik ließ ausrichten, es sei an ihm gelegen, es sei ein Bedienungsfehler gewesen. Überliefert ist auch eine kuriose Geschichte aus Burghausen. Während des Spiels im Wacker-Stadion quatschte ihm der Schaltraumtechniker permanent aufs Ohr, obwohl er live kommentierte. „Pulli“ bekam einen Wutausbruch, was eigentlich sonst nie vorkam, bügelte den Kollegen aber so richtig zusammen und hatte zehntausende Zuhörer, denn alles ging „on air“ raus. Da war richtig Stimmung an den Radiogeräten!

 

Seine große Stärke ist der verbale Auftritt. Er „verzaubert“ bei Festen mit geradezu legendären Auftritten ganze Gesellschaften - und er beherrscht die Kunst des Improvisierens. Egal, was sich am Spielfeld gerade ereignet, er kommt immer über die Runden. Da hilft ihm sein riesiger Wortschatz in so manchen Situationen. Es kommt schon mal vor, dass er als Reporter wegen Nebeleinfall oder gezündeter Pyrotechnik gar nichts sieht – egal: der BR-Mann plaudert munter drauf los, erzählt der Hörerschaft dann eben andere Geschichten. „Das kann nur der Pulli“, sagte einst sein Chef Franz Muxeneder.

Junggeselle Hans-Peter Pull, der klassische Musik liebt und sich selbst als Romantiker sieht, ist unter Kollegen überaus beliebt. Das hängt auch damit zusammen, dass er immer ein offenes Ohr für sie hat, sich für alles und jeden interessiert und immer ehrlich und geradeaus mit seiner Meinung umgeht. Für den BR wird er noch ein Jahr am Mikrofon sein - leider. Was dann bleibt: viele emotionale Vorstellungen am Mikrofon, viele spannende Momente, unvergessliche Konferenzen und Torschreie.

Seit drei Jahren genießt der Pulli, wie ihn Karlheinz Kas, der Verfasser des obigen Textes genannt hat, seinen Ruhestand. Aber er ist nicht müde die Welt zu erkunden. Den Horizont erweitern, war schon immer seine Vorliebe. Und ihn zog es vor allem in andere Gefilde, etwa Ägypten, Marokko, Saudi-Arabien oder Peru. Ganz interessiert wäre er an China oder Russland, aber diese Besuche, so befürchtet er, werden wohl wegen des Kriegs auf sich warten lassen müssen.                                                     Margit Conrad

Karl-Wilhelm Götte 70

"Schön waren auch immer Hunderennen"

Sein Metier war immer Print. Karl-Wilhelm Götte wird am 9. Sep-tember 70 Jahre, aber er ist noch kein bisschen leise. „Ich habe zuletzt immer daran gedacht, wie schaffe ich es weniger zu arbei-ten“, sagt der Journalist. „Dann kam Corona und alles hat sich halbiert. Das habe ich beibehalten.“

  Sein Zeilengeld hat er nicht nur über den Sportjournalismus, son-dern auch über lokale, politische oder Allerweltthemen verdient. „Schön waren auch immer Hunderennen“, meint er rückblickend und lacht. So vielfältig der Wandel war, so vielfältig waren auch seine Aufgaben. Angefangen hat er 2000 bei der SZ in Fürstenfeldbruck. Er schrieb aber auch für die Starnberger und Dachauer SZ, genauso später für München-Sport. Viel Fußball, aber auch Eishockey, Basketball oder Leichtathletik.

  Doch dann 2010 der Cut: Die lokalen Ausgaben der SZ produzierten keine Sportseite mehr. Aber Götte wusste sich zu helfen – mit Portraits. Vor einigen Tagen über eine 15-jährige Geherin aus Puchheim. „Ich habe mich gefragt, wie kommt ein Mädchen in die-

sem Alter dazu, Gehsport zu betreiben?“ Oder etwa über Anja Kobs aus Alling. Die Triathletin, Marathon- und Bergläuferin, die sich mit 46 Jahren zur Profiathletin erklärte und für das Germeringer Hospiz Spenden sammelt.

  Sein journalistisches Faible entdeckte der Nordhesse, als er 1980 nach dem Studium in Göttingen nach München kam und für den Bayerischen Turnverband (BTV) als Jugend-sekretär arbeitete. Kunstturnen war bald sein erstes journalistisches Metier, zuerst für die Verbandszeitschrift und dpa-bayern, dann ab 1982 als freier Mitarbeiter für die SZ und andere Blätter. „Mein erster SZ-Bericht war 46 Zeilen lang und ich war mächtig aufgeregt“, erinnert sich Götte. Es folgten einige Reisen zu Kunstturn-Weltmeisterschaften nach Indianapolis, Paris oder Birmingham. Auch die damaligen deutschen Tennisstars Boris Becker oder Steffi Graf begleitete er in den 1990igern bei einigen Grand Slam Turnieren.

  Nach 20 Jahren beim BTV und BLSV – davon 13 Jahre lang als Betriebsratsvorsitzender – wagte er ab 2002 den Schritt in die Selbständigkeit als Journalist. „Das war mit 48 Jah-ren damals die richtige Entscheidung gewesen“, resümiert Götte. Heutzutage kann er das kaum noch empfehlen. Vor acht Jahren hat er seine Bettina geheiratet, nachdem die Mutter seiner Tochter Nadine (37) viel zu früh verstorben ist. Er freut sich über seine beiden Enkelkinder und ist immer noch sportlich sehr aktiv. Mit dem Laufen hatte er einst wegen zu hohem Blutdruck angefangen. Es ist seine große Leidenschaft geblieben, zwei-, dreimal die Woche geht er raus. „Ich muss mit dem Alter meinen Ehrgeiz zügeln, auch wenn ich immer langsamer werde“, fügt er lachend an.

  Wir vom VMS freuen uns, und wünschen ihm alles Gute und vor allem viel Gesundheit.

                                                                                                                     Margit Conrad 

Einzigartig

Sammy Minkoff: 75 - und noch voller Tatendrang

(3. August 2023) – Sammy Minkoff hat mit seiner Kamera Dinge festgehalten, wie sie nur wenigen aus seinem Metier erlaubt waren. Er hat seit 1972 insgesamt 19Mal von Olympischen Spielen berich-tet. Von 1980 an hat er jede Alpine Ski-WM mit der Kamera begleitet, er war bei sechs Fußball-Welt-meisterschaften und er hat bei etwa 60 Golf-Major-Turnieren fotografiert.

  Früh wusste er, dass man von der Sportfotografie alleine nicht leben konnte. Deshalb traf es sich gut, dass einige Firmen wie Audi, Milka, Uvex oder Würth an ihn herantraten und er für die Sponsoren arbeitete. Besonders gerne fotografierte er bei politischen Veranstaltungen, wie beispielsweisen dem G7-Gipfel, G20-Gipfel oder dem Nato-Gipfel weltweit bekannte Persönlichkeiten. Etwa die im September 2022 verstorbene Queen Elizabeth II., Staats-chefs wie Ronald Reagan, Michail Gorbatschow, Donald Trump und Wladimir Putin bekam er so in sein Fotoarchiv. So stolz wie er damals war „sie vor die Linse zu bekommen“, so entsetzt ist er heute über die politische Vorgehensweise und Agitation von Putin.
  Ja, momentan ist es etwas stiller um Sammy Minkoff geworden. Das liegt beileibe nicht daran, dass er sich zur Ruhe setzen will, aber er gibt offen zu, dass er nach seiner schwe-ren Bauchspeicheldrüsen-OP einfach in diesem Jahr eine Auszeit braucht.

  Dennoch: Sammy Minkoff, der am 11. Juli seinen 75. Geburtstag feiern konnte, ist voller Tatendrang. „Ich möchte auf alle Fälle wieder angreifen“, sagt der Fotograf, der zeitweise 200 Tage im Jahr unterwegs war. Das klappte nur, weil er mit seiner Eva eine verständ-nisvolle Frau und Managerin an der Seite hatte.

  Er ist zweifelsohne ein begnadeter Sportfotograf. „56 Jahre habe ich durchgearbeitet, bis zum vergangenen Herbst“, sagt er. Besonders freut es ihn, dass er bei Vereinen wie dem FC Bayern oder Firmen wie Audi, für die er jahrelang gearbeitet hat, auch nach seiner Genesung willkommen ist. Und wenn er nach seiner Chemo mit dem Dackel – er heißt Freddie nach Freddie Mercury – wieder täglich spazieren gehen kann.     Margit Conrad

Fritz Häring 65

Viel mehr als Sport

(02.07.2023) - Sport-Journalisten werden oft nur auf Sport reduziert. Deshalb streben so viele von ihnen gern (und nicht immer zu ihrem Vorteil!) in Talk-und Quizshows, möchten zeigen, daß sie mehr drauf haben als Reporter-Schreie und Sekunden-Fachwissen. Bei Fritz Häring war das anders. Der langjährige BR-Sportredakteur hat vor dem Sport schon (fast) alles gemacht - außer eben Sport. Und das war gut so.

  Mitte der 80iger Jahre kommt er ins Team der „jungen Wilden“ rund um Thomas Gaitanides bei „Bayern 3“. Dort darf und kann er alles machen, was anfällt und was Spaß macht. Live-Reportagen (z.B. in der Nacht vom 23. auf den 24.Dezember 1989 von der Grenzöffnung bei Sonneberg),Moderation und 1990 die erste BR-Radltour. Fritz schickt Ende Juli die ersten 800 Radler in Donauwörth in ein unbekanntes Abenteuer, drei Jahre lang organisiert, reportiert und kommentiert er das größte Freizeitsport-Spektakel Bayerns. Daneben testet er die beliebtesten Auslands-Urlaubsziele der Deutschen, begleitet sie in heißen Sommernächten live in den Süden, stellt als „Stadtstreicher“ in der Adventszeit die soziale Kompetenz Münchner Starköche auf die Probe und ist immer vor Ort,wenn es fürs Radio spannende Geschichten umzusetzen gibt. Je ausgefallener desto lieber. Fritz Häring bewährt sich als Teamplayer und schaut über den Tellerrand hinaus.

  Mitte der 90iger Jahre der Wechsel in die BR-Sportredaktion. Alltägliche Kärrnerarbeit für viele Sendungen, Belohnung bei zahlreichen großen Sportereignissen und in unter-schiedlichsten Sportarten.Schwimmen, Biathlon und Golf kommentiert Fritz am lieb-sten,aber auch Motorradrennen und Fußball sehen bzw.hören den Ur-Münchner am Mikrofon.Akribisch seine Vorbereitung, empathisch sein Zugang zu den Akteuren . Trotz Stress und Leistungsforderung hat der Vater zweier Söhne immer den Blick fürs Neben-dran. Beim Biathlon steigt er bei klirrender Kälte frühmorgens in die Loipe, um auf Be-triebstemperatur zu kommen. Er läuft und schwimmt, entdeckt schon in jungen Jahren das Golfspiel für sich. Als „anchorman“ des BR-Fitnessmagazins probiert er vieles selbst aus, bevor er darüber spricht.

  Doch Sport ist dem Häring nicht alles. Ausflüge in die Politikredaktion macht er genauso gern wie zum BR-Schlager-Programm“Bayern plus“. Als leitender Redakteur muß er die Sportredaktion des BR-Hörfunks in die des BR-Fernsehens integrieren. Eine schwierige Aufgabe, eine Riesenherausforderung ,die ihm manche Kritik einbringt und den einen oder anderen Freund kostet. Am Ende der Karriere verantwortet er die populären Magazine des BR( „Heute im Stadion“,„Blickpunkt Sport“, „Das Fitnessmagazin“) und sitzt immer noch regelmäßig vorm Mikrofon:„Live is live“ ist eines seiner Lieblings-Mottos. Im Frühling 2023 hat Fritz Häring das Mikrofon ausgeschaltet, am 2. Juli wird er 65 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!

  Es gibt im Leben schließlich noch viel mehr als immer nur Sport.                   Lutz Bäucker

Jupp Suttner 75

Ein Meister der subtilen Ironie

Wäre er nicht schon längst landauf-landab so bekannt, müsste man ihn erfinden. Denn einen Schreiberling der alten, gelernten Garde wie Josef Jupp Suttner gibt es kaum noch. Am längsten Tag des Jahres, dem 21.Juni, wird dieser Multi-Tasking-Medien-mann, der nie müde wird, zu beobachten und zu berichten, junge 75. Golfen tut er wie ein 57jähriger.

  Jupp Suttner war schon immer und ist immer noch ein herrlicher Beobachter. Meistens über kleine Nebensächlichkeiten, die er dann gerne groß schreibt. Alles, aber auch alles, was er sieht, riecht, wahrnimmt – es muss zu Papier gebracht werden. Genauso war sein „erstes Leben“. Ohne Laptop. Noch kennen das einige von uns.

  So hatte auch ich ihn kennengelernt, mit Schreibmaschine. Im Stadion. 1972 bei Olympia. Ich mit Mini-Auftrag der SZ über Volleyball (was sich als sehr attraktiv und telegen entwickelte), er mit einem Bauchladen voller Aufträge. Vom Kicker bis zu kleinen Regionalblättern. Und immer mit Artikeln, die einen ganz besonderen Aspekt bein-halteten. Es war die Zeit, in der uns Alten oft das Papier und die 10-Pfennig-Stücke fürs Telefonieren ausging. Es wurde ja noch den Damen der „Aufnahme“ diktiert.

  Und Jupp jubelte meist - und wurde bejubelt. Weil dieser bissl urige Bayer eines nie vergaß: Den Humor. So ist er (gottlob!) heute noch. Immer muß eine kleine Schmonzette, ein Gag oder Augenzwinkern in seine Texte eingebaut werden. Wo er nur immer diese Einfälle her hat?

  Schon zum 70. schrieb ich: Hätte Jupp so geschrieben wie sein Auto innen meistens ausschaut – wäre der Kleine je ein so Großer geworden? Jupps SUV ist eigentlich ein Ein- statt Viersitzer und ein Last- statt Lustwagen: Tennis- und Golf-Utensilien in Hülle und Fülle, im Winter noch das ganze Ski- und Langlauf-Equipment, dazu Werkzeuge für jeden Zweck und Kleidungs-Alternativen für jeden Anlass. Die Sakkos immer eine Nummer größer.

  Jupp versteht diese subtile Ironie besser als jeder andere, ist er doch selbst ein Meister dieser Art, die besonders uns Journalisten zu eigen ist. (S)ein herrliches Durcheinander in seiner Zweitwohnung namens Honda (oder Kia oder Hyundai ?) ist ebenso herrlich konträr zu seiner Profession. Da war und ist er perfekt organisiert. Muss er auch. Schließlich hat(te) kaum ein deutscher Sport-und Reise-Journalist so viele Kunden wie der Jupp: AZ München, SkiMAGAZIN, SKI Exclusiv, Golf Week, Kicker, Top Magazin und, und, und – seit Jahren als Chefredakteur von Reise-Stories.de – ein herrliches Online-Portal aller möglichen Themen mit Schwerpunkt „Reise“.

  Das beherrscht er immerhin seit 1968! Mit zahllosen Artikeln über Hotels und Winter-sport-Orte rund um die Welt, in der es ihn insgesamt zu 21 Olympischen Sommer- und Winterspielen führte. Zweimal gewann den Fairplay-Preis des deutschen Sportjournalis-mus, dazu etliche andere Medien-Preise. Zudem war er – bis dato – Autor von sieben Büchern, von „Rosi“ (Mittermeier) über „Franzi“ (van Almsick) bis „Wasi“ (Wasmeier). Und über Marathon (er war sogar Pressechef des München Marathons), über die Geschichte des Schwimmsports und die großen Ski-Stars...

  Und: Jupp Suttner ist der Erfinder des „Brenninger“, jenem ewig 47jährigen Phantom von 1,77 m und „bisweilen“ 80kg, der ein typischer Freizeitsportler ist – und jeden Dienstag herrlich aus dem Leben schreibt. Eine Selbstironie, bei der nur das Alter nicht stimmt? Jupp selbst: „Wer weiß es genau?“

  Seit Jahren schreibt Jupp über Fitness, Freizeit und Frohsinn – immer mit amourösen Ironien und Doppeldeutigkeiten, für die er so bekannt ist wie für sein köstliches Schmun-zeln über die vielen Unsinnigkeiten und Tolpatschigkeiten dieses Lebens. Daraus „zog“ er so manche Story!

  Was mich bis heute beindruckt: sein Steno-Stil. Der hilft ihm heute noch so wie damals. Wer kann das noch?

  Und: Jupp Suttner beherrscht immer noch – ganz alte Schule – das sorgfältige Recher-chieren, Notieren, Korrigieren. Seit 16 Jahren darf ich ihn als Autor redigieren – und habe nie nichts zu tun, wie Humor-Hero Karl Valentin es sagen würde, der auch auf Jupps Hitliste weit oben steht!

  Kollege Hans Eiberle (früher SZ) porträtierte ihn mal treffend: Der leidenschaftliche Skifahrer und Golfer lebt als gebürtiger Münchner in den bayerischen Voralpen, die Berge und den Golfplatz vor der Haustür. Was seinen Bekanntheitsgrad auch den Verkehrsmeldungen vom Stau am Irschenberg verdankt. Als Suttner in der Münchner Abendzeitung trotzdem über „Weyarn - ein Stück Glück“ schrieb, bedankte sich der damalige Bürgermeister Michael Pelzer in seiner Kolumne im „Gmoablatt'l“ (Gemeinde-blatt) bei seinem Mitbürger: „Manchmal brauchen wir solche Menschen, die zu uns ziehen und uns die Augen öffnen, für das, was wir haben und es nicht mehr achten.“

  Als Experte für Reisen & Sport ist Jupp Suttner immer noch journalistisch aktiv mit den Schwerpunkten Ski & Golf, Angebote & Dienstleistungen in den Bereichen Hotels, Essen & Trinken, Fitness, Fußball, Golf, Skifahren, Skilanglauf, Fahrrad, Mountain-Bike, E-

Bike. So eines kaufte sich Jupp zum 70. „Mit 70 ist man berechtigt, auf ein derartiges Gerät umzusteigen.“

  Typisch Hans Eiberle: Er recherirte sehr genau, wie einst. Zum Beispiel über des Rätsels Lösung, weshalb sich Josef Suttner Jupp nennt wie der Rheinländer Heynckes, und nicht Sepp wie beispielsweise der frühere Bayern-Torwart Maier, der allerdings auch ein biss-chen schwindelt, denn er wurde auf die Vornamen Josef Dieter getauft. Weil er so klein war, wurde Suttner als Kind Bepperl gerufen, und das machte ihn noch kleiner. Als das Bepperl sechs Jahre alt war, wurde Deutschland Fußball-Weltmeister, mit dem Hamburger Jupp Posipal, geboren im Königreich Rumänien. Und der Dreikäsehoch Bepperl Suttner verkündete, er sei jetzt der Jupp.

  Übrigens: Jupp Suttner erblickte kurz vor sieben Uhr morgens das Licht der Welt.

Sieben Stunden zu spät, um 40 DM Kopfgeld zu kriegen; es war der Tag der Währungs-reform.

  Lieber Jupp, in der Hoffnung, dass Du noch lange für mein Magazin schreiben wirst: Alles Gute zum 71. Bleib‘ wie Du bist.

  Und vor allem: Behalte Deine herrliche Ironie und Deinen Humor!

  Dein jüngerer Wegbegleiter                                                                      Conny Konzack

Sigi Heinrich 70

Der ewige Tausendsassa

Leichtathletik, Biathlon, Eiskunstlauf, Kunstturnen, Volleyball, Sportklettern. und vieles mehr. Es gibt wohl kaum eine Sportart, die Sigi Heinrich noch nicht am Mikrofon begleitet hat. Sigi ist wahrlich ein Tausendsassa seiner Zunft. Ein Verbalathlet.

  Wenn die Sportler ihre Höchstleistungen abrufen, dann läuft auch Sigi zur Bestform auf. Wie 2009 beim Fabelweltrekord von Usain Bolt in Berlin. „9,58! Er sprengt alle Dimensionen - ein Rekord für die Ewigkeit, aber er stellt ja nur Rekorde für die Ewigkeit auf!” Ein Gänsehautmoment. Sigi steht während der Live-Reportage. So etwas kann man nicht im Sitzen kommentieren.

  „Vielleicht wäre a bissl weniger auch ganz gut gewesen”, denkt Sigi manchmal, wenn er seine Kommentierung noch einmal anhört. Aber er kann nicht anders. Es schießt aus ihm heraus. Sigi liebt den Sport, er lebt den Sport. Für ihn steht der Sport stets im Mittelpunkt. Als Eurosport-Kommentator der ersten Stunde reißt er die Zuschauer mit seiner ehrli-chen, direkten und stets emotionalen Art seit über 30 Jahren mit. In seiner Kommenta-toren-Laufbahn hat Sigi viele bedeutende Sportmomente begleitet und für die Zuschauer in emotionale Highlights verwandelt. Aber es gibt auch viele Dinge, die ihn aufregen, zum Beispiel Entwicklungen im Sport, die er kritisch beäugt. Dann haut er in die Tastatur und schreibt sich in meinungsstarken Kolumnen die Seele vom Leib. Auch hier kann er nicht anders. Sigi ist eben Vollblut-Journalist. Mit dem Herz am rechten Fleck.

  Den Wert der Worte hat der Wolfratshauser früh erkannt - zuerst als Klassensprecher, später als Chefredakteur der Schülerzeitung. Seine journalistische Laufbahn schlug Sigi nach seinem Sportstudium an der TU München bei der Süddeutschen Zeitung ein - dort war er sieben Jahre lang Sportredakteur. Davor war er Sportlehrer, Kunstturner und Volleyballtrainer. 1989 wechselte er zum neu gegründeten Sender Eurosport mit viel Pioniergeist, Abenteurerherz und Leidenschaft. So wurde aus dem Ex-Athlet der Wort- und Satz-Poet.

  Insbesondere die olympischen Ringe fesseln ihn. Unvergessen bleibt für Sigi, dass er selbst das Olympische Feuer vor den Spielen in München durch seine Heimatstadt tragen durfte. Darauf ist er nach wie vor stolz. Und dass er für Eurosport seit 1992 bei allen Olympischen Spielen (Ausnahme Sotschi und Rio, wo der Sender keine TV-Rechte hatte) alle Eröffnungs- und Schlussfeiern kommentiert hat. Paris 2024 werden seine 16. Spiele werden. Seine Krönung als TV-Journalist: Die Verleihung des Deutschen Fernsehpreis für die Olympia-Berichterstattung bei Eurosport von den Sommerspielen in Peking 2008.

  Auch der ergreifendste Moment in seiner Karriere war bei Olympia, als Muhammed Ali, gekennzeichnet von seiner schweren Parkinson-Krankheit, in Atlanta 1996 mit zittriger Hand das Olympische Feuer entzündete. Ebenfalls unvergessen für ihn, als er mit Rosi Mittermaier die Schlussfeier der Spiele von Lillehammer 1994 kommentierte, und sie sich von der sagenhaften Inszenierung des Gastgebers so verzaubern ließ, dass kein Wort über die Lippen kam.

  Es sind die ruhigen Momente, die kleinen Details, die für Sigi große Momente sind. Aufregung braucht er nicht. Aber um ein wenig Trubel wird der Jubilar nicht herum-kommen.

  Lieber Sigi, wir Eurosportler wünschen Dir alles, alles Gute zu deinem Ehrentag und senden dir herzliche Glückwünsche zum 70. Geburtstag! Bleib dem Sport gewogen und dir treu!                                                                                                Dominik Mackevicius

Mihai Octavian Rusu 75

Täglich noch am (Tennis-)Ball

Numerisch war er am 9.Juni zwar 75, biologisch aber nach wie vor ein Youngster unser rumänisch-deutscher Kollege Mihai Rusu ist immer noch ein Wunder an Fitness und Sportgeist. Klar, bei vier Jogging-Einheiten pro Woche, gut 20 Trainerstunden und seiner gertenschlanken Figur. Mihai bewegt sich dank seiner schnellen Beine und seines guten Auges bei Sport Scheck in München als „Senior Coach“ immer noch wie eine Gazelle... so wie früher, als er neben seinem Job bei Radio Free Europe häufig auf dem Tennisplatz zu finden war, u.a. als Trainer der damaligen Weltklassespielerin Sylvia Hanika. Mihai selbst stand – im Schatten von Ilie Nastase und Ion Tiriac – auch im Tennis-Daviscupteam Rumäniens. Später fungierte er in seiner Geburtsstadt auch als Turnierdirektor der „Open“ in Bukarest.

  Der (Tennis-)Sport war die eine Seite im Leben des Michael Rusu, der zehn Jahre Profi, viermal rumänischer, später dreimal Journalisten-Weltmeister und viermal deutscher Jungsenioren-Meister wurde – und zudem sein Trainer-Diplom und das für Sport-Management schaffte.

  Die andere Seite war seine Tätigkeit als Journalist. Von 1983 bis 1995 als Redakteur in der Rumänien-Abteilung von Radio Free Europe am Englischen Garten in München (zum Abschied erhielt er damals ein Diplom des Weißen Hauses, signiert von Bill Clinton!), bis 2001 war Rusu Pressechef bei den „Rumänien Open“ – erhielt dafür von „Radio-Romania Jugend“ den Titel „Excellent“ – und zudem engagierte er sich erfolgreich bei der Reform des rumänischen Sports und des Tennisverbandes. Auch als Gründer des rumänischen Presseclubs, in dem es viel über Politik und Sport geht.

  Mihai Rusu ist heute journalistisch engagierter denn je...und stolz darauf, täglich aktuell für das Bukarester „Radio Sport total FM“ zu moderieren und zweimal wöchentlich den rumänischen Privat-Fernsehsender „TV Realitata“ (die Wahrheit) zu bedienen. Für „Radio Gold“ und „Radio Sport total“ moderiert Mihai auch immer noch – „nicht so sehr über Ergebnisse, sondern meistens als Meinungsgeber über die Hintergründe im rumänischen Sport, der leider an Bedeutung sehr verloren hat“.

  Der Sport war und ist Mihai Rusus Leben! Wir erinnern uns: 2006 übernahm er die deutsche Lizenz des „Kicker Sportmagazin“ für Rumänien und war 2012 Mitbegründer der Sports Press Association in Rumänien. Schon dafür erhielt er einen Journalistenpreis aus dem Königlichen Hause Hohenzollern.

  Ein Leben für den (Tennis-)Sport - und für seine Heimat Rumänien, deren Entwicklung er stets journalistisch und kritisch betrachtete. Und trotz eines herben Schicksales (seine geliebte Frau Silvia starb am 17.April nach langer Krebs-Erkrankung) wirkt Mihai im Gespräch so lebendig-frisch und aufgeräumt wie damals als Youngster.

  Happy Birthday zum 75.! Dein alter Freund, Kollege, Tennis- und Weißbier-Partner

                                                                                                                    Conny Konzack

Lutz Bäucker 70

Das Rad(l) dreht sich weiter - auch ohne BR

(7. Juni 2023) - Gerade bei Sportjournalisten liegen ja berufliche und private Leidenschaften häufig sehr eng beieinander. Und ent-sprechend schwappen berufliche Themen schnell rüber in`s Private und in die Freizeit.

  So wie bei Lutz Bäucker. Das Radfahren zählte für ihn als Mitbe-gründer der BR-Radltour und als deren langjähriger Chef-Reporter drei Jahrzehnte zu den Fixpunkten seines beruflichen Jahres-Kalenders: Jedes Jahr in der ersten Augustwoche ging`s mit dem Mikro rein in den Sattel. Und dann inmitten der bunten von Blaulicht eskortierten Radl-Karawane rund 700 Kilometer quer durch den Freistaat. Jahr für Jahr wuchs durch dieses außergewöhnliche Rad-Event mit Strampeln am Tag und Feiern bis in die Nacht Lutz Bäuckers Begeisterung für`s Radeln auch außerhalb des Radltour-Jobs.

  Fast folgerichtig eigentlich, dass sich mit dem Ende seiner BR-Karriere vor nun auch schon wieder viereinhalb Jahren das Rad(l) weiterdrehte. Lutz Bäucker war schon einige Jahre zuvor in den ADFC eingetreten, den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club. Ohne berufliche Verpflichtungen hatte er nun Zeit, sich stärker zu engagieren und prompt wurde er in den bayerischen ADFC-Landesvorstand berufen. Dort übernahm Lutz den Bereich Medien, Fahrsicherheitstraining und Allgäu.

  Im vergangenen Jahr wurde er nun auch in seiner schwäbischen Wahlheimat zum Vorsitzenden des Kreisverbands Kempten-Oberallgäu mit rund 500 Mitgliedern gewählt. Lutz Bäucker dreht nun noch stärker am Rad in seinem Engagement zur Rad-Verkehrs-wende. Als studierter Apotheker hat er es sich zur Aufgabe gemacht, in Sachen Fahrrad-freundlichkeit die Dosis spürbar zu erhöhen.

   Die nötige Radl-Kondition bringt Lutz in jedem Fall mit.Wie hat er zuletzt in einem Interview formuliert?„Radler haben einen langen Atem und sind zäh.“

  In diesem Sinne die besten Wünsche zum 70igsten am 7. Juni !                    Fritz Häring

Ulla Holthoff 65

Ihren Mann nahm sie nicht mit!

(07.06.2023) - Sie war die erste Frau im ZDF, die ein Fußballspiel kommentieren durfte, das war 1990. Und sie ist die Mutter von Mats und Jonas Hummels! Aber sie ist auch eine herausragende Sportjournalistin.
  Das hat sie vor allem durch Kompetenz geschafft. Sich an den ersten Kommentar zurückerinnernd sagte sie einst in einem Interview mit dem Soester-Anzeiger: „Ich verstand so viel davon, während meines Sportstudiums und im Umfeld meines Ex-Manns (Fußball-Trainer Hermann Hummels, beide waren bis 1996 ver-heiratet/Anmerkung der Redaktion) mit vielen Managern und Spielern habe ich die Innen-Sicht kennengelernt und nicht nur die naive Kreisliga-Sicht. Für mich war es selbstver-ständlich, dass ich das mache, weil ich davon am meisten verstand. Doch als es konkret auf das erste Spiel zuging, habe ich schon gemerkt, dass die Kollegen doch so versteckt mit gezückten Messern dasaßen und die Pfeilchen flogen. Eberhard Figgemeier (damals Chef des Aktuellen Sportstudios/ Anmerkung der Redaktion) fragte mich dann: ,Sie nehmen doch sicherlich Ihren Mann mit!?' Ich stand mit offenem Mund da: Wieso soll ich denn meinen Mann mitnehmen? 

  Ulla Holthoff (stammt aus Welver) machte ihr Abitur 1977 am Märkischen Gymnasium in Hamm - Leistungskurs Sport inklusive. Journalistisch begann ihre Karriere bei der Lokal- und Sportredaktion der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung” in Hamm. Bei der sie auch ein Volontariat absolvierte. Holthoff studierte Sportwissenschaft in Köln und zählte zu den besten Wasserballspielerinnen Deutschlands. Einen Namen als Journalistin machte sie sich bei der Zeitung die „WELT“.

  Ihre TV-Karriere begann 1989 beim ZDF in der Sportredaktion, 1994 wurde sie Fußball-chefin im DSF (heute Sport1). Hier entwickelte sie mit ihrem Team die erfolgreichen Fußballformate Doppelpass und Bundesliga Pur. Der damalige Chefredakteur Rudi Brückner über Ulla Holthoff: „Im Sportsender DSF suchte ich eine Frau für die Leitung der Fußballredaktion. Schnell war mir klar, es gab nur eine Person, die zielstrebig, inhalts-stark und führend diese Rolle ausführen konnte: Ulla Holthoff. Glückwunsch zum 65. Geburtstag! Herzlichst, dein Rudi Brückner.“
  Nach ihrer Zeit beim DSF war sie zwei Jahre Pressesprecherin der in die Bundesliga aufgestiegenen Spvgg. Unterhaching.
2001 wechselte sie dann zum BR und war bis zu ihrer Pensionierung als leitende Redak-teurin in der Sportredaktion tätig.

  Als ich sie an Ihrem 65. Geburtstags-Nachmittag anrief, verbrachte Ulla Holthoff diesen nicht mit Kaffee und Kuchen, sondern standesgemäß im Wohnzimmer fußballspielend mit ihrem Enkel Ludwig (5) alias Kevin de Bruyne! Das Geburtstags-Telefonat mit ihr war dann auch eine Mischung aus Gratulation und Livekommentierung eines Fußballspiels. Es wird mir unvergessen bleiben! :-)
  Herzlichst dein ehemaliger Redakteur, Thomas Walz, der so viel von dir gelernt und dir so viel zu verdanken hat.
Der VMS wünscht seinem Mitglied alles Gute zum 65. Geburtstag

Gerd Rubenbauer 75

Keiner rollt das "r" so schön wie er

(20.05.2023) - Mein Gott, was für eine Stimme! Dachte ich schon Ende der 70erJahre, als ich ihn zum ersten Male hörte und von einer Freundin erfuhr, dass er eigentlich Diplom-Chemiker an der TU München, seine heimliche Berufung aber die Sport-reportage war. Ein „Test“ beim damaligen BR-Sportchef Hoffmann war dann aus meiner Sicht aber ein bissl gemein – denn „Neuling“ Gerd Rubenbauer aus München-Nymphen-burg sollte ausgerechnet ein Schachturnier kommentieren. Im Rundfunk!

  Das muss er dann aber so „plastisch“ und fantastisch gemacht haben, dass die BR-Crew fortan mit ihm auf Höhenflug ging! Mit herrlichen Kollegen wir Kurt Schneider, Waldemar Hartmann, Franz Muxeneder...und Co.

  „Rubi“ machte Radio rasant, spannend, erlebbar. Dank seiner unendlichen Begeisterung für Atmosphäre – und für Details.

  Genauso faszinierte er beim Fernsehen. Von 1988-2005 moderierte er die ARD-Sport-schau, kommentierte neben den Olympischen Sommer- und Winterspielen alle Fussball-WM’s von 82 bis 98 – und hörte damit nur auf, weil er damals mit ARD-Sport-Koordinator Heribert Faßbender über künftige Länderspiel-Einsätze uneins war...Sein „Trost“ waren dann Ski- und Leichtathletik-Berichterstattungen. Auch da war er in Sachen Vorbereitung und Details unschlagbar.

  Doch wir erinnern uns gerne, dass „Rubi“ ja noch viel mehr drauf hatte als „nur“ Sport: Er moderierte im BR TV verschiedenste Sendungen, Benefiz-Galas, "Gaudimax" oder "Sag die Wahrheit" – und erhielt 2003 eine Auszeichnung für seine Kompetenz Nr.1: den Bayerischen Sportpreis in der Kategorie "Herausragende Präsentation des Sports".

  Der blieb immer seine Leidenschaft. Fast 40 Jahre lang und aus aller Welt. Seine mar-kante Stimme prägte u.a. das WM Finale 1990, als Deutschland gegen Argentinien gewann. Mit dem einzigartigen, bayerisch-rollenden „r“ war der 8. Juli für alle Zuschauer und Zuhörer ein Glückstag, den er noch veredelte, nachdem  Andy Brehme in der 85. Minute bei 0:0 zum Elfmeter antritt und Rubi kommentierte: „Jaaaaa! Tor für Deutschland 1:0 durch Andreas Brehme. Alles wie gehabt! Mit rechts flach ins linke Eck. Goycochea wusste alles - nur halten konnte er ihn nicht...“

  Die höchste Auszeichnung erhielt Gerd Rubenbauer am 25.März 2019 mit dem Deut-schen Sportjournalistenpreis für sein Lebenswerk vom VDS. BR-Sportchef Christoph Netzel damals: "Gerd Rubenbauer ist ein außergewöhnlicher Reporter mit Herzblut und großer Leidenschaft. Seine spannenden Reportagen von Ski-Rennen, Leichtathletik-Events oder Fußballspielen waren immer ein echter Genuss für Hörer und Zuschauer. Auch als Moderator des Klassikers ,Blickpunkt Sport‘ war er stets ein Aushängeschild des Bayerischen Rundfunks."

  Vor 13 Jahren dann ein Schicksalsschlag: Am 28. November 2010 verunglückte der Erfolgs-Moderator auf der Fahrt von Garmisch, wo er Medienchef für die Ski-WM war, wenige Kilometer vor München mit seinem Audi A 6 schwer, wurde wie durch ein Wunder aber nur leicht verletzt, weil sein Wagen keinen der Mittelstreifen-Bäume erwischt hatte. Rubi damals: „Da sind Schutzengel mitgefahren!“ Wenige Tage später moderierte er schon wieder die BR-Sterne-Gala....

  Rubi heute? Ein Ruhestand ohne Termin-Hatz, meist in Habach südlich des Starnberger Sees, und oft auf Mallorca, wo sein Segelboot liegt. Aber so ganz ohne seine Leiden-schaft fürs Kommentieren konnte er in der jüngsten Vergangenheit doch nicht leben und schulte den TV-Nachwuchs, aber auch Experten wie Ex-Biathlet Ricco Groß oder Felix Neureuther. Ihnen vermittelte er immer gerne seinen bewährten Leitsatz: „Nichts schult die Augen besser als fürs Hören zu kommentieren...“                                      Conny Konzack

Herbert Jung 85

Forever young

(05.05.2023) - Die letzte Begegnung war beim Spiel der Bayern gegen Hertha BSC in der Allianz-Arena. Hierzu hatte der deutsche Fußball-meister eine Senioren-Gruppe als Ehrengäste eingeladen, die als ständige Medien-vertreter über seit Jahrzehnten den FC Bayern be-gleitet haben. Und darunter fiel an diesem Nach-mittag einer mal wieder modisch besonders auf: beige Hose, brauner Pulli, braune Sneakers, sportlich elegant. Am 5.Mai wurde er 85 Jahre alt: Herbert Jung, in diesem Kreis der Älteste.

  Herbert, nomen est omen, forever young. Frei nach Karl Valentin könnte man jetzt schreiben, dass über ihn ja „schon alles gesagt wurde, nur noch nicht von allen“. Zum Beispiel hatte Peter Lill für den 75.Geburtstag im „sportjournalist“ herausgefunden, dass zu Beginn seines Berufslebens, als Elektro-ingenieur daheim in Karlsruhe, „Stromkreise und Dioden nicht seine Welt waren“. Oder Conny Konzack, der zum 80.Geburtstag daran erinnerte, dass Jung sich „deutscher Meister im Schwimmen“ nennen darf.

  „Den Titel gab es 1968 mit der Mannschaft des KTV Karlsruhe,“ sagt Jung jetzt und lacht. Mit regelmäßigem Schwimmen habe er aber nicht mehr viel am Hut: „Früher dreimal in der Woche, heute nur noch am Meer, so wie im November in Florida.“ Ansonsten halte er sich sportlich durch zweimal die Woche im Fitnessstudio und Golf. Dazu habe er sich damit, dass sein Handicap ständig sinke, von früher 13 auf heute 24. „Es ist halt das Alter,“ stellt er mit einem Seufzer fest.

  Zu seiner Berichterstattung aus dem Sport gehören Reportagen von 12 Olympischen Spielen und 21 Ski-Weltmeisterschaften, wofür er mit dem „FIS-Media-Award“, dem Journalisten-Oscar des Skisports, ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt im Jahr 2004 den Medienpreis des Ministerpräsidenten von Bayern.

  Der ehemalige Sportchef von BILD-München war 40 Jahre lang für den Springer-Verlag tätig, ehe er 2004 in Rente ging. Doch das bedeutete nicht gleichzeitig Ruhestand. Noch immer findet man ihn als Autor sehr häufig über Berichten mit den Namen Beckenbauer oder Neureuther, zwei von so vielen „Hausheiligen“ der BILD-Zeitung. Beruflich war Jung nicht nur zuständig für Wintersport und Fußball, sondern speziell auch für die mediale Pflege „der Rosi“ oder „vom Franz“, deren ungebrochene Popularität er dann auch entscheidend mitgeprägt hat.

Nicht nur diesen beiden Sportlern, sondern auch vielen anderen VIPs ist Jung verbunden. Heute liest man von ihm auch viel von Begegnungen in der Musikszene, beispielsweise mit Marianne und Michael, dem Schlagerproduzenten Ralph Siegel oder dem Schauspieler Michael Roll. Sie alle schätzen sein ruhiges, freundliches Wesen, seinen verbindenden Charme. Und seine Verschwiegenheit - bei einem Gespräch mit ihm erfuhr man viel, aber nie alles. Vor allem nichts, was bei BILD getaugt hätte für Krawall oder schmutzige Wäsche. Und so passen eigentlich sein immer moderates und seriöses Auftreten, seine Geschichten so recht nicht in die Medienlandschaft des oft umstrittenen Boulevards.

  Mit der Bezeichnung „Elder Statesmen“ würdigen sie einen Politiker, der nach seinem Ausscheiden Verdienste hat „als über allen Parteien stehende Persönlichkeit“. So gesehen ist Jung BILD, und doch steht er auch über BILD - eine Lebensleistung, die man in 40 Jahren Boulevard-Journalismus und nun mit 85 noch immer auch erst einmal hinbekom-men haben muss.

  Dazu herzlichen Glückwunsch, Herbert Jung!                                            Wolfgang Uhrig

Christina Pahnke 60

Die Unaufgeregte mit den aufregenden Fotos

(01.05.2023) - Es gibt die Laute und die Leisen. Und es gibt sie: die Leise.

  Es gibt die Facebook-Poser (in Anlehnung an die Sparkassen-Reklame/oder getreu dem Sparkassen-Motto) : „Mein Cabrio, meine Harleys, meine Karibik-Kreuzfahrt, unser Venedig-Honey-moon, mein Steak mit Blatt-Gold, mein Champagner, Willi-Wichtig-Restaurant  

  Und es gibt sie – die Zurückhaltende.

  Es gibt die Selfie-Selbst-Verorter: „Ich in Barcelona beim Spiel Barca gegen FC Bayern“ oder „Ich in Sandhausen gegen

Regensburg“ .

  Und es gibt sie – die Unaufgeregte.

  Von ihr sieht man nicht viel – außer ihre außergewöhnlichen Fotos vom Fußball, Hand-ball, Basketball, Monsterwellen-Reiten und den ganz großen Events.

  Von ihr weiß, man nicht viel: außer dass sie durch die berüchtigte „Lehre“ bei Werner Rzehaczek  gegangen ist  (und dort ihren Mann Stefan Matzke kennengelernt hat).

  Liebe Christina (Pahnke) wo immer Du heute bist (sicher nicht ‚Lass‘ Vegas oder Karibik) – alles Gute zum 60sten.                                                                         Cheers, Wolfgang

Maria Mühlberger 85

Die Kamera mit dem Golfschläger getauscht

(26.03.2022) Sie kann sich nicht daran erinnern, mit welchem Motiv sie einst den Fotowettbewerb des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) in der Kategorie Schwarzweiß gewonnen hat. „Es ist ja auch schon 60 Jahre her“, sagt Maria Mühlberger, die am 26. März 85 Jahre alt wird. Ihr Archiv ist umfangreich, aber das preisgekrönte Foto nicht mehr zu finden.

In den Sechziger Jahren durften Ehefrauen nur mit Er-laubnis ihrer Ehemänner arbeiten. Bei den Sportfoto-grafen in München, wo das Geschäft dank der beiden Fußball-Bundesligisten TSV 1860 und FC Bayern blühte, war deren Mitarbeit aber selbstverständlich; sie wurden gebraucht. Es gab die Zeitlers, die Jochs, die Rauchensteiners, die Frinkes. Und die Mühlbergers, Maria und Max, beide Seiteneinsteiger; Maria hatte zuvor als Sekretärin gearbeitet. Der Max gewann den VDS-Wettbewerb 1969, die Maria noch einmal 1975. Da war der Max schon tot, gestorben auf der Autobahn am Kindinger Berg, auf der Heimfahrt von der Fotokina in Köln. Und Maria war mit ihrem kleinen Sohn auf sich allein gestellt.

Sie hat die Fotoagentur damals allein weitergeführt. Ein hartes Geschäft! Zwar gab es ab 1968 in München fünf Tageszeitungen, aber auch viel Konkurrenz. Feste Engagements bedeuteten finanzielle Sicherheit. Maria Mühlberger fotografierte für das Sportamt der Stadt München und seit 1973 drei Jahrzehnte lang für die Olympiapark GmbH. Die Ver-bindung entstand durch ihren damaligen Mann Max, der Fotos für die legendären Olympiaplakate von Otl Aicher lieferte. Im Olympiapark wurde der Fotograf Martin Hangen ihr Nachfolger, als Fotografenbeauftragter im Vorstand des VMS auch.

Die Bilder aus Maria Mühlbergers Archiv sind immer noch gefragt. Die Olympiapark stellt anlässlich von 50 Jahre Olympische Spiele eine CD zusammen, und Prof. Fritz Auer (90) benötigt ihre Fotos für eine Publikation. Der ehemalige Hochschullehrer war Mitglied im Wettbewerbs- und Ausführungsteam für die Olympischen Spiele 1972. Als Architekt hat er unter anderem den Münchner Busbahnhof und das Projekt für den neuen Hauptbahnhof München gestaltet.

Schon früh engagierte sich Maria Mühlberger auch berufsständisch. 1974 wurde sie in den VMS-Aufnahmeausschuss gewählt, 1977 zur Beisitzerin, 1979 zur Geschäftsführerin. „Aber nur für ein Jahr“, kündigte sie an. Daraus wurden mehr als drei Jahrzehnte. Danach war sie Beisitzerin im Vorstand und Fotografen-Beauftragte. Sie akkreditierte ihre Kolleginnen und Kollegen bei Spielen im Olympiastadion und in der Arena. Von 1981 bis 1987 war sie gewählte Sprecherin der Fotografen im Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS).

Die schweren Kameras mit den langen Objektiven schleppt Maria Mühlberger schon lange nicht mehr mit sich herum. Ein kleiner Fotoapparat reiche ihr, sagt sie, und das Handy, „mit dem kann man inzwischen sehr gute Bilder machen“. Die Entwicklung habe allerdings zum Niedergang der Sportfotografie beigetragen. „Mit den digitalen Kameras ging es abwärts. Die kann man jedem in die Hand drücken. Einmal draufdrücken – dann rattert es 20 bis 30 Mal und man kann die beste Aufnahme raus suchen.“

Maria Mühlberger und ihr Mann Kurt (Foto) genießen ihren Ruhestand auf Gran Canaria; beide spielen Golf. „Früher waren wir nur über Weihnachten da, jetzt bleiben wir von Oktober bis März“, im schönen Domizil hoch über dem Hafenstädtchen Puerto Rico. Und waren rechtzeitig zum Geburtstag wieder daheim im Münchner Stadtteil Großhadern, wo-hin sie allerdings der rote Staub aus der Sahara verfolgte.

Der VMS gratuliert Maria Mühlberger, einer liebenswerten Kollegin, die überall Wert-schätzung genießt, ganz herzlich, und bedankt sich für ihr berufsständisches Engage-ment.                                                                                                                             H.E.

Klaus Kirschner 75

Und schreibt und schreibt und schreibt...

(05.10.2021) „Er war ungeheuer zuverlässig, ein akribischer Schreiber, der sich auch in den unteren Ligen auskennt!“ Heinrich Lemer, langjähriger Sportchef beim Münchner Merkur, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über Klaus Kirschner spricht. Wobei „war“ nicht korrekt ist. Denn während sich Lemer nach dem Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang (Südkorea) aus der Sportredaktion zumin-dest in den beruflichen Ruhestand verabschiedete, schrieb Kirsch-ner weiter, lieferte zuverlässig und pünktlich sonntags um 18 Uhr seine 360 Zeilen über die Fußballspiele der unteren Ligen – genaugenommen von der Bezirksliga abwärts. Und das macht er auch jetzt noch, mit 75!

  Diesen Geburtstag darf Klaus Kirschner, der in München-Laim wohnt, am 5. Oktober 2021 begehen, zwei Tage, nachdem er wieder wichtige Zeilen bei der Sportredaktion des Münchner Merkur abgeliefert hat. Der Verein Münchner Sportjournalisten, dem er seit 48 Jahren angehört, gratuliert Klaus Kirschner dazu herzlich. Der schon seit mehr als zehn Jahren im Ruhestand weilende MM-Sportredakteur Wilfried Jendreizik, der zumindest in Sachen „Untere Fußballligen“ sein direkter Chef war, bezeichnete Kirschner anlässlich seines 65. Geburtstags „als jene Spezies von Sportjournalisten, die unverzichtbar sind. Weil sie über das Sportgeschehen berichten, von dem weder Rundfunk noch Fernsehen Notiz nehmen. Ihre Berichte sind häufig die einzige Informationsquelle der Anhänger kleiner und kleinster Vereine“.

  Sicherlich: das war vor zehn Jahren. Mittlerweile hat sich durch das Internet mit einer gut bedienten BFV-Seite, den Portalen wie „Fußball vor Ort“ oder „FuPa“ oder den Social-Media-Kanälen – ob Facebook und vieles mehr – die Art der Information verändert. Klaus Kirschner muss schmunzeln, wenn er an die Anfänge denkt, mit dem umfangreichen Ergebnisdienst, bei dem es oft mühsam war – vor allem zu Oktoberfestzeiten – irgend-jemand ans Telefon für eine verlässliche Auskunft zu bekommen, geschweige denn, dass jemand das richtige Ergebnis auf dem Schirm gehabt hat.

  Es war allerdings nicht so, dass Klaus Kirschner sich nur um Vereine der unteren Ligen gekümmert hat, auch wenn er genau durch diese ein „wandelndes Lexikon“ (Lemer) geworden ist. Er hat auch über höherklassige Vereine geschrieben, etwa über die SpVgg Unterhaching (mehr als 40 Jahre). Über 1400 Spiele, so weiß er, habe er für die MM-Amateursportseite berichtet. Anlässlich seines 70. Geburtstags vor fünf Jahren bekam er beim Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof vom Präsidenten Manfred Schwabl und dem Vizepräsidenten Peter Wagstyl Blumen und ein Trikot überreicht. „Klaus ist schon so lange dabei und berichtet so lange über den Verein. Wir wünschen ihm natürlich alles Gute zu seinem runden Geburtstag und hoffen, dass er noch sehr lange über uns schreibt“, sagte Schwabl damals.

  Kirschner hat sich pressemäßig nie in Fußball-Profiebene gedrängt hat, aber dafür hat er, der in Gotha (Thüringen) Geborene, eine Anzahl an anderen Sportarten im höher-klassigen Bereich „schreiberisch“ begleitet. Dankbar ist er vor allem Eberhard Vaubel, damals zuständig für den Amateurfußball bei der Süddeutschen Zeitung: Er hat Klaus Kirschner, der ja eigentlich BWL studiert und dann auch beruflich praktiziert hat, in die Pressestelle des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) geholt, wo die beiden das Verbandsorgan „bayernsport“ redigierten.

  Um auf andere Sportarten zurückzukommen: Kirschner hat über Handball berichtet, als es mit Milbertshofen und Schwabing noch zwei Bundesligisten gegeben hat, er kennt sich im Feldhockey aus, und vor allen Dingen im Eishockey. Begonnen hat er mit seiner Berichterstattung bereits, als der Münchner Eissport Verein (MEV) noch eine eigene Eishockeyabteilung hatte. 1973 in der Oberliga, damals der dritthöchsten Amateurliga, erinnert er sich sogar an eine Berichterstattung gegen Moosburg, das seit der Fusion zum Großverein 1970 ebenfalls eine Abteilung der Sportgemeinschaft Moosburg war. Als begeisterter Eishockey-Anhänger hat es ihm in der Seele weh getan, als sich die die MEV-Abteilung 1976 dem ebenfalls in der Oberliga spielenden EHC München ange-schlossen hat. Verärgert darüber, hat er beschlossen „nie wieder dieses Eisstadion zu betreten“. Es kam anders: Seit mittlerweile fast 40 Jahren hat über mehr als 2000 Eis-hockeyspiele berichtet.

  Klaus Kirschner – ein sportlich-journalistisches Multitalent eben. Der VMS gratuliert noch einmal ganz herzlich.                                                                                    Margit Conrad

Happy 65, Markus Hörwick!

(14. August 2021) - Unterhält man sich mit ihm über vergangene (Journalisten-)Zeiten, könnte man ständig den Hut ziehen: Was hat dieser Mann in seinem aufreibenden Leben alles ge-

schaffen und geschafft – und verschwiegen! Schon vor dem FC Bayern war Markus Hörwick  ja (dank Kollege Raimund Hinko)  in der Sport-redaktion von BILD tätig – zunächst als 5-Zeilen-schreiber über alle Sportarten. Vom Volley- zum Basketball, dann noch zum Eishockey und Handball.Und: Er hat damals noch Fahnen gelesen. Die Älteren der Branche wissen , was das heißt...

  Danach PR für Adidas als sein „wichtigster Schritt nach der Überreiztheit der Bild...“ und schließlich der erste professionelle Pressesprecher eines Fußball-Bundesligisten.

  35 Jahre FC Bayern – heute erst recht unvorstellbar!

Ebenso wie die Nachricht am  7.Juli 2016, die regelrecht einschlug in der Branche: "Hör-wick hört auf !" Nach 19 deutschen Meisterschaften, 47 nationalen und internationalen Titel, zwei Champions League-Siegen, 13 (verschlissenen) Trainern – und all‘ dies mit immer nur einem einzigen Pressechef! In der gleichen Zeit gab‘s drei Päpste und fünf Bundeskanzler...

  Zu seinem 60. sagte Markus Hörwick noch zu Kollege Wolfgang Uhrig: "Einige hören mit 65, andere mit 70 auf, ich aber kann noch meine Neugierde befriedigen, was das Leben abseits von Umkleidekabinen, Mannschaftsaufstellungen und Mixed-Zonen zu bieten hat –  es ist für mich wie ein Geschenk."

  Klar, die neue digitale Medienwelt  ist nicht unbedingt der Lebensinhalt eines Journali-sten der alten Schule. Der sollte für Markus mal auf dem Spielfeld sein, wurde es aber eher neben dem Spielfeld. Erst gründete er die Zeitschrift "Bayern-Magazin", mit 27 war er dann schon  Pressesprecher -  ein Job mit Leidenschaft, der Leiden schafft, denn irgendwie war er ja auch Leibeigener  - des FC Bayern.

  Markus Hörwick setzte die Latte für alle folgenden Pressesprecher der Branche enorm hoch, dank seiner Akribie und Disziplin – vor allem aber dank seiner Diplomatie, die er z.B. als Puffer zwischen Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge benötigte.  Und deshalb auch mal der  „Watschnmann“ war....
 Seine Position war, wie er selbst sagt „oft zwischen den Stühlen  – und ich musste immer das Gras wachsen  hören. Als seine Highlights als Pressesprecher des FCB betrachtet Markus Hörwick heute noch die legendären Pressekonferenzen von Trapattoni und Stefan Effenberg, den Abschied von Sebastian Deisler und die Hoeneß-Daum-Affäre 1989.

Einer wie er in diesen Job polarisierte natürlich auch. War der PR-Professional der deut-schen Wirtschaft aus dem Jahre 2013 oft auch mehr "Presse-Abwehrchef", wenn er z.B. mit 42 (!) Medienkollegen  zum Trainingslager in Katar anreiste, oder sich gar um  320 nationale und internationale Journalisten kümmern musste, als Pep Guardiola seinen Job in München antrat.  Nein. Er war eher ein Fels in der Brandung. Hörwick war immer ver-lässlich, auf den Punkt, konkret. Trotz des schwierigen Spagates, den er aber meistens meisterte. Dank seines Charisma, seines Fachwissens und nicht zuletzt dank seiner Kol-legialität. 

  Das erklärt auch, dass Markus Hörwick nie ein Buch über seine Bayern-Jahre schreiben wird...Gut so! Der nunmehr 65jährige:  "Da würde doch nur Enthüllendes, oder Schmutzi-ges erwartet.. Aber ohne mich!  Das Erlebte ist bei mir gut aufgehoben.“

  Nach Jahren als Medienberater u.a. von  Niko Kovac und Dieter Hecking berät er heute z.B. noch Matthias Sammer, der u.a. Experte bei Amazon wird.

  Ansonsten liest der Presseprofi viel und weiß dieses „heute gut einzuschätzen, was die Kollegen da so texten – oder texten müssen.  Die Medienlandschaft hat sich stark ver-ändert, ist oberflächlicher geworden und funktioniert nach dem Prinzip:  Zuerst mal ist Schnelligkeit wichtig, dann eine reißerische Titelzeile – damit macht man Clicks, Quote oder Auflage. Die Werte haben sich halt verschoben!“ Sagt Markus Hörwick ohne Weh-mut, ohne (An-)Klage, ohne Häme. Und wirkt dabei noch so fit in seinen Einschätzungen über unseren Beruf, als könnte er morgen nochmal einsteigen... 

  Lieber Markus, Du hast viel er-, aber noch mehr überlebt. Im Namen der Kollegen alles Gute! Und ich hoffe, dass wir uns beim nächsten Neujahrstreffen von Franz Beckenbauer mal wieder treffen. Gesund!                                                                        Conny Konzack                                                                                                       FOTO (C)): HÖRWICK PRIVAT

Dieter Schön, 80

„Eigentlich bin ich ziemlich fit...!“

(08.09.2020) - Das Verlagswesen und Tennis - das war sein Le-ben. Und noch heute, 15 Jahre nach seinem Renten-Eintritt, schreibt er immer noch für ein Edel-Magazin über das Pflege-wesen: Dieter Schön sagt zu seinem 80., dass er zusammen mit einigen Kollegen „die allerschönste Zeit in der Ära mit Boris und Steffi erlebt“ hat. Recht so. Dieter war damals nach seinen jour-nalistischen Stationen beim Springer Berlin, bei einer „Kegel & Bowling“-Zeitschrift in Buxtehude, beim Limpert Verlag und schließlich bei der Tennis Revue beschäftig. Zuerst unter dem unvergessenen Uli Kaiser, dann 17 Jahre als Chefredakteur.

  „Mein Gott, war das toll! Die Erfolgsjahre im deutschen Tennis und dann die vielen schö-nen Reisen!“ Schön hat’s schön gehabt...

  Heute lebt der 80-jährige 12 Kilometer von Bad Nauheim glücklich mit seiner Frau Moni-ka, „wenn man mal von den Pillen absieht, die ich nach meiner Bypass-OP 2010 nehmen muss. Aber sonst bin ich eigentlich ziemlich fit!“ Leider erkrankte sein Sohn an MS und sitzt seither im Rollstuhl. Als wir ihn am Handy antrafen, war Dieter Schön gerade auf dem Weg zu ihm nach Berlin...

  Die Freude, einen alten Kollegen und Weggefährten mal wieder zu hören, war ihm anzu-merken. Ganz meinerseits, lieber Dieter! Vor allem in dieser Zeit gilt es doppelt und drei-fach: Bleib fit!  Der VMS gratuliert recht herzlich.                                       Conny Konzack

Jürgen Hasenkopf 70

Immer (noch) im Bilde

Das Leben des Foto-Künstlers Jürgen Hasenkopf brachte viele unterschiedliche Bilder hervor: Selbstredend „renitent als Ju-gendlicher“ , schon nach einem Jahr von der Handelsschule in Recklinghausen geflogen, die Mutter verzweifelt, und eine Schaufensteranzeige als Rettung: Fotolaborant gesucht! Job gefunden, aber auch eine neue Versuchung, die an der Wand des Labors hing: Fotos von „Down Under“. Und dann auch noch eine Anzeige: Jobs in Australien!

  Genau dahin zog es den Youngster, ans andere Ende der Welt. Auf Umwegen und nur mit 25 Dollar in der Tasche. Da der Suezkanal wegen des damaligen Sinai-Krieges ge-sperrt war, lernte Jürgen Hasenkopf unfreiwillig ganz Afrika von der See- seite aus ken-nen. Und von der Seh-Seite. Schon damals war er ein „Optiker“...dessen Augen einfach den Blick fürs Außergewöhnliche, fürs Schöne hatten.

  Ein Leben wie im wahren Leben: Fabrikarbeiter in Melbourne, heute noch Jürgens „Lieb-lingsstadt weltweit“, ohne Englischkenntnisse. Mutig, fast frech.... aber die überall inter-nationale Sprache gewann: die (erste) große Liebe gefunden – und schon mit 20 Vater. Der renitente Roockie aus Recklinghausen...

  Ein Faible hatte Jürgen H. schon immer für den Sport. „Damals waren deutsche Tenniss-pielerinnen wie Helga Masthoff oder Heidi Eisterlehner in Melbourne und ich habe meine Laborantenkenntnisse genutzt und die einfach mal in Action fotografiert.“ Die Tennis Revue orderte die Bilder als erste. Jürgen erinnert sich: „Alles mit Unsicherheiten: Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre wurde ja noch ein Brief mit den Papierfotos um die hal-be Welt geschickt, in der Hoffnung, dass sie ankamen. Beckenbauer spielte mit Cosmos New York auch mal in Melbourne....“ Schon damals lichtete Hasenkopf die „Lichtgestalt“ ab.

  Aber die Liebe zur Sportfotografie zog ihn schließlich mit Ehefrau Janet in deren Heimat England. Europa hatte ihn zurück, aber die alte Liebe zu „Down Under“ blieb bis heute. Es folgten alle Arten von Jobs, nach der Scheidung sogar mal als „Campingplatz- und Van-Manager“ im schweizerischen Interlaken. Bis die Schwester aus München anrief und Feature-Fotos für die Münchner Bildagentur AMW folgten, später auch für Thomas Exlers Fotoagentur in München-Olching. Fotos für ein Buch von dem unvergessenen Werner Stratenschulte kamen als Auftrag. Bis heute blieb Jürgen Hasenkopf, der am 14. August 70 Jahre alt wurde, im Bilde – als überall gern gesehener, bescheidener Kollege, dem schon mit 65 das Wort „Rente“ ein Fremdwort war und der ein englisches Sprichwort be-herzigt: „Old photographers never die, they just go out of focus.“

  Lieber Jürgen, behalte bitte Deine australische Staatsbürgerschaft, geh' weiterhin zwi-schen Dezember und April nach Indien, Australien, Dubai u. a. zum Yoga etc.! Und denke endlich daran, Deine riesige Foto-Datenbank und Dein gigantisches Tennis-Archiv zu ver-kaufen. Damit Du einen lässigen Lebensabend genießen kannst. Wo auch immer.

                                                                                                                    Conny Konzack

Raimond Hinko 70

Schampus, bitte, aber 7 Grad kühl!

(17.07.2020) - Keine Frage, 2020 ist das Jahr der Legenden-Jubiläen. Franz Beckenbauer und Gerd Müller werden 75 Jahre alt, Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr und Thomas Gottschalk wurden erst kürzlich 80 bzw. 70 Jahre alt. Da passt dieser „Run-de“ bestens ins Bild: Am 17. Juli feiert Sportreporter-Legende Raimund Hinko seinen 70. Geburtstag.
  In einem Alter, in dem andere längst ihren Ruhestand genießen, wirbelt Raimund noch immer auf vollen Touren. Kolumnen, Inter-views, Hintergrund-Stories - „Honki“, wie ihn seine Freunde nen-nen, liefert fast immer Außergewöhnliches, keine 08/15-Ware. Und das nun schon seit über 50 Jahren.
  Raimund hat, vorbildlich unterstützt von seiner verständnisvollen Frau Gerti, eigentlich immer gearbeitet. Auch an freien Tagen, auch im Urlaub. Am Adria-Strand, im geliebten Rom und in vielen anderen Orten, die vorzugsweise mit dem Auto oder dem Zug erreich-bar sind - Raimund hat nämlich Flugangst. Er produzierte und produziert einen schier unglaublichen Ausstoß an Geschichten und Zeilen. Seit Anfang der Siebziger Jahre für BILD, ab 1990 dann für Sport BILD. Nebenbei war er Ghostwriter für Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Udo Lattek und andere „Big Shots“. Nicht mal von einem gebrochenen Handgelenk (Sturz bei einem Andy-Möller-Besuch in Turin) ließ er sich am Schreiben hindern.

  Bei aller Hektik und Härte des Boulevardjournalismus hatte Honki stets ein offenes Ohr für Kollegen, nahm jüngere Kollegen unter seine Fittiche und befeuerte ihre Karrieren:

Pit Gottschalk (Chefredakteur Sport 1), Michael Schilling (Chefredakteur Abendzeitung), Christian Falk (Fußballchef BILD-Gruppe), um nur einige zu nennen. Auch die beiden Verfasser dieser Zeilen sind ihm zu Dank verpflichtet. Wir, wie viele andere, haben von der Sportreporter-Legende eine Menge gelernt: Interviews führen und umsetzen, Schrei-ben, Netzwerken - nicht zuletzt mit den ganz Großen des Fußballs, den Beckenbauers, Netzers, Matthäus' etc. Auch mit Sportmedizin-Koryphäe Müller-Wohlfahrt. Über den Bay-ern-Doc hat er oft geschrieben, noch öfter war er Patient bei ihm...

  Bei aller Leidenschaft für seinen Beruf ist Raimund auch ein sehr lebenslustiger Genuss-Mensch. Egal, wohin man mit ihm reiste, nach Norditalien zum Uefa-Cup- oder Champi-

ons-League-Finale, nach Japan zur Fußball-WM – Raimund kannte immer die besten Restaurants. Und das in Zeiten, als an Google noch nicht zu denken war. Sehr beein-druckend war das.  Sehr schnell erfuhr man auf solchen Reisen auch, was Honki unter dem Begriff „Champagnisieren“ verstand, Champagner trinken halt. Am liebsten genau 7 Grad Celsius kühl. Das hat er von Champagner-Willi O. Hoffmann (90) gelernt. Im Gegen-zug verpasste Raimund dem damaligen Bayern-Boss seinen legendären Spitznamen.

  Seine große Leidenschaft neben dem Schreiben und gutem Essen ist der FC Bayern und die Berichterstattung über den FCB. Raimund weiß alles über diesen Verein, hat vie-les miterlebt, aber längst nicht alles veröffentlicht.  An dieser Stelle sei ein kleines Ge-heimnis verraten: Schon als 18-Jähriger trainierte Honki beim FC Bayern eine Jugend-mannschaft. Sehr schnell musste er sich aber zwischen Fußball- und Reporter-Karriere entscheiden - das Ergebnis ist bekannt. Möglicherweise hat der Fußball dadurch einen großen Trainer verloren.

 Ganz sicher aber ist: Der Sportjournalismus hat dadurch einen ganz Großen gewonnen!                                                                                                                                      ja./fh. 

Fritz von Thurn und Taxis 70

Yoga statt Joshua

(22.06.2020) Ein Nachmittag in der Allianz-Arena, vor dem Heim-spiel der Bayern gegen Hannover. Es kommt in den prall gefüllten Pressesaal die Reporter-Ikone Fritz von Thurn und Taxis: Ein adretter Herr betritt den Raum, picobello wie immer, das Einsteck-tuch im braun-beigen Sakko. Jeder erkennt ihn, jeder mag mit ihm sprechen, jeder will wissen, was er denn jetzt so macht im Ruhe-stand, wie es ihm geht. Und für jeden nimmt er sich Zeit. Ein Gen-tleman.

  Es folgt ein freundliches Hallo, für die früheren Weggefährten wie Muxi (Muxeneder), Conny (Konzack) oder Uli (Köhler) und vielen anderen. Immer verbun-den mit einer herz-lichen Umarmung und dem „Wie geht es Dir?“ Bei Thurn und Taxis ist das dann aber mehr als nur eine Frage. TT, wie ihn alle nennen, will wirklich hören, wie es um sein Gegenüber bestellt ist. Eine einfache, kurze Antwort reicht ihm da nicht. Doch bedarf es eigentlich keiner Auskunft. Sein sensibles Gespür hat ihm schon verraten, was der ande-re gleich sagen könnte – ihm, dem Menschenversteher.

  Und so dauert es jetzt fast eine Halbzeit lang, ehe er hinkommt zu einem Tisch, der re-serviert ist für eine Münchner Rentner-Runde. Er trifft dort auf ein Dutzend Kollegen, die in den 1970er-Jahren die Anfänge vom Aufstieg der Bayern begleitet haben, in Erinne-rung daran einmal im Jahr eingeladen werden vom FCB. Thurn und Taxis war seinerzeit für das Bayerische Fernsehen tätig, bis zuletzt dabei mit Sky. Und ist jetzt zum ersten Mal Gast in dieser Oldie-Runde – am 22. Juni wird TT siebzig Jahre alt.

  Wiedersehen macht Freude mit diesem Ur-Gestein der Branche. Als Reporter beson-ders geschätzt für Mitgefühl am Menschen im Sportler. Dazu wiegelt er ab und gibt zu beden-ken: „Man könnte ja jetzt auch mal die Frage stellen, was denn den Adel unter anderem auszeichnet. Zum Beispiel: Wie geht man mit Menschen um?“ Dazu erinnert er kurz an seine Erziehung auf einem Schloss. An eine Welt, wo seine Durchlaucht übrigens standesgemäß sieben Vornamen erhielt, durch Friedrich, Leonhard, Ignatius, Josef, Maria, Lamorel, Balthasar.

  Ein Prinz aus dem Hochadel – und zugleich Mann des Volkes im Fußball, einem Proleta-riersport. Das scheint so unvereinbar wie seine formvollendete Sprache, in Reportagen manchmal würdevoll getragen und alles andere als fußballerisch. Aber dann doch diese Leidenschaft, dieser emotionale Ausbruch: „Joscha Kimmich – Hach, was für ein Spann-schlag zu Serrrrsch Gnapryy – herrrrlich – ein Trrraumtor, meine Damen und Herren!“

  Bei dieser Stimmung in der Stimme ist der Zuhörer nicht nur dabei, er ist mittendrin im Stadion. Dazu gibt es ein „Best of“ bei youtube: „Ich hoffe, Sie haben Ihren Geist präpa-riert, gut gegessen, ausreichend getrunken und es reicht für 120 Minuten und ein Elfme-terschießen“ – „Schauen Sie sich diese Bauchmuskeln von Lewandowski an“ – „Socrates muss zum Dentisten, er beißt dauernd auf die Zähne“ – „Ich liebe dieses Spiel, sonst könnte ich das nicht machen“. TT hat gelitten und gejubelt mit den Fußballern: „Seit Män-ner, keine Pflaumen!“

  Still geworden ist es um ihn, viel lieber hört er jetzt in sich hinein, ganz besonders bei seinen Yoga-Übungen neben Ehefrau Beata Bery. „Für uns beide seit Jahren ein Ritual, immer am Montagnachmittag von Viertel nach vier bis um sechs,“ erzählt TT, „es ist ei-gentlich mehr Gymnastik, am Ende mit einer tiefen Entspannungsphase.“ Und schmun-zelnd: „Dabei schlafe ich dann immer ein …“

  Genieße diese Ruhe, lieber Fritz. Alles Gute und herzlichen Glückwunsch zum Siebzig-sten!                                                                                                            Wolfgang Uhrig

Gerhard Bosch 70

Fingerspitzengefühl

  Leichtathletik-EM in Helsinki, 28. Juni 2012, Kugelstoßen, Frauen, Qualifikation. Seit Jah-ren versuche ich, die Kugel zu erwischen, wenn sie gerade noch am Finger ist. Bei Chris-tina Schwanitz, die später Fünfte wird, klappt es endlich – und besonders gut, exakt auf die Tausendstelsekunde. Die Vier-Kilo-Kugel bekommt hier eine unglaubliche Leich-tigkeit.“

So schilderte Gerhard Bosch, wie ihm das Foto gelang, das er "Fingerspitzengefühl nannte, und das 2013 bei den Berufswettbewerben des Verbands Deutscher Sportjour-nalisten (VDS) in der Kategorie Sport Allgemein/Action/Feature mit dem 1. Preis ausge-zeichnet wurde.

  Gerhard Bosch, der am 18. Mai 2020 70 Jahre alt wird, erinnert sich: "„Es war natürlich viel Glück dabei, die Kugel so millimetergenau am Finger zu erwischen. Ich habe das zwar immer wieder versucht, aber immer war die Kugel noch in der Hand oder schon in der Luft, so dass man nie den ausgestreckten Finger sehen konnte. In Helsinki hatte ich (zum Glück) keine Innenraum-Berechtigung, ich konnte die Kugelstoßerinnen also nur von der ersten Zuschauerreihe aus und nur von hinten fotografieren. Licht war genügend da, so dass ich die Belichtungszeit auf 1/5000 Sekunde einstellte und eigentlich nur darauf ach-htete, nicht zu früh abzudrücken, damit die Kugel nicht verdeckt war. Die modernen Kame-ras sind zwar schnell, aber selbst wenn man den Fischer auf dem Auslöser lässt, fliegt die Kugel etwas 1,5 Meter zwischen zwei Serienaufnehmen. Auch in 1/5000 Sekunde bewegt sich die Kugel noch um 2 Millimeter, da brauch man schon eine ganze Menge Glück für so eine Aufnahme."

  Christine Schwanitz belegte mit 18,25 m den 5. Platz, Europameisterin wurde Nadine Kleinert mit 19,18 m.

Ein Jahr später stand in VMS INFO, dem Jahresheft des Vereins Münchner Sportjournalisten, diese Meldung. Während einer langen Reha-Zeit hat sich Gerhard Bosch ins Leben zurückgekämpft. Er be-nötigt zwar eine Gehhilfe und zum Fotografieren ein Stativ, aber es hätte schlimmer kommen können. Herzlichen Glückwunsch!          HE 

Sammy Drechsel wäre am 25.4.2020 95 Jahre alt geworden

Mikrofon, Fußball und die Lach- und Schieß

Sammy Drechsel, 1951 beim 2:0-Sieg des VMS gegen die Augsburger Kollegen.

Jetzt passen Sie auf, jetzt kommt der lange Finne und zieht dem Alois Schloder, ach herrje, die Beine unterm Allerwertesten weg, und auf dem liegt er jetzt." Eishockey mit Sammy Drechsel war in den 60-ern ein TV-Glanzlicht. Trotz seiner Berliner Schnauze machte der Reporter, der vor 90 Jahren, am 25. April 1925, in Berlin als Karl-Heinz Kamke geboren wurde, auch in Bayern Karriere. Beim Bayerischen Rundfunk kommen-

tierte er in den Fünfzigern Fußball, Radrennen und Boxen, bei der Fußball-WM 1966 das Halbfinale Deutschland — UdSSR (2:1).

In den späten 40-er Jahren war Drechsel, der nach einer kaufmännischen Lehre beim Sportreporter Rolf Wernicke volontiert hatte, bei Rias Berlin Sensationsreporter. Er ba-

lancierte übers Hochseil, entschärfte eine 20-Zentner-Bombe, ließ sich, zwischen den Gleisen liegend, von einem D-Zug überrollen - und sprach dabei live seine Reportagen.

1950 kam Drechsel nach München zum Bayerischen Rundfunk. 1956 gründete er mit

Dieter Hildebrandt die Lach– und Schießgesellschaft, deren Leiter und Regisseur er bis zu seinem Tod am 19. Januar 1986 war. Schon 1955 hatte er das Jugendbuch „Elf Freunde müsst ihr sein“ geschrieben, es wurde sehr viel später als Hörbuch von Dieter Hildebrandt gesprochen. Drechsel führte die Studioregie für Hildebrandts TV-Formate „Notizen aus der Provinz“ und beim „Scheibenwischer“.

Fußball war Sammy Drechsels Leidenschaft. Er wurde mit dem BSV 92 Berliner Jugend-Fußballmeister. In München gründete 1956 den FC Schmiere, bei dem zahlreiche Promi-

nete spielten, meist für wohltätige Zwecke. Drechsel erzielte in 963 Spielen rund 1500 Tore.

Einen letzten Kurzauftritt im Fernsehen hatte Drechsel in der Serie Kir Royal (1986) von Helmut Dietl. Die Aufnahmen entstanden, kurz bevor er an den Folgen einer Krebser-

krankung starb. Er war seit 1962 mit Irene Koss verheiratet. Beider Grabstelle ist auf dem Münchner Nordfriedhof (Grab Mauer rechts Nr. 244).                                              H. E.

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Aktuelles:

Das VMS Info 2024 ist fertig und hier zum Download erhältlich

ParkPost Olympiapark München GmbH
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Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis für regionale und lokale Sportberichterstattung 

Die prämierten Texte

Stegmann-Preis 2024, Texte
Handreichung 2024 neu.pdf
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Stegmann-Preis, Texte
Stegmann-Preis 2023, Texte.pdf
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Presseausweis-Antrag 2025
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Ansichtssache

Ein Halleluja zum Jahr

Feine Geste des FC Bayern

Soft-Skill-Aktionen

Hypologische Fontänen

„You’ll never walk alone“

Juppsletter

„PresseUNfreiheit“

Glocken klingen in Glems

Große Oper in Fröttmaning

Gedenktage

Geburtstage

Frank Buschmann 60

Und morgen höre ich auf!

Hans Sautter 80

Schwabe und Schwabinger

Michaela Sachenbacher 60

Leidenschaft für                 Sport am Mikrofon

Herbert Gogel 70                  "Ich bin ein                          ganz schlechter Rentner"

Ottmar Neidhardt 80

Tennis mit Freude -              und ein bisschen Ehrgeiz

Ralph Fürther 60 Renommierter Medienexperte als Hauptgewinn

Klaus Klump 65

Ein Vorbild an

Qualität und Detailtreue

Klaus Hoeltzenbein 65

Sport ernst nehmen,

aber nicht zu ernst

Norbert Dobeleit 60

Sportler, Journalist, Unternehmer

Maurizio Gambarini 60

Künstler hinter der Linse

Neue Bücher                           

Besprechungen

Von Wolfgang Uhrig

"Thailand unter der Haut"

Bernd Linnhoff, geboren 1948 in Hamm/Westfalen, arbeitete als Chefreporter Fußball beim Sportinformationsdienst (SID) und bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 1988 machte er sich als freier Journalist, Kom-munikationsberater und Reden-schreiber selbstständig. Linnhoff wanderte 2008 nach Thailand aus. Er lebte vier Jahre in Bankok und wohnt seit 2012 in Chiang Mai

Linnhoff über sein Buch: „In „Thailand unter der Haut“ erzähle ich in 31 Nahaufnahmen von Thailands Ess-Klasse, der Fuß-ball-Community der German All Stars, von Männern in Bangkoks Nächten, von Frauen auch und davon, wie ich schlank wurde auf dem Rücksitz eines Motorrad-taxis. Es geht um Geister, den Zusammenprall zweier Kulturen in meiner Ehe mit Toey, um thailän-dische Spitznamen („Gestatten, mein Name ist Frankfurt“) und vieles mehr. Ich verschweige nicht einmal, dass ich hier lung genannt werde, alter Onkel.“

„Thailand unter der Haut“ ist 240 Seiten stark und kostet 14,90 Euro plus Versandkosten. Es ist im Onlineshop meines Verlegers Oliver Wurm unter folgendem Link erhältlich: www.fussballgold.de

Anno dazumal

Als Gerd Müller zurücktrat        Als Beckenbauer nachtrat

Wenn Ronny mit                         dem Kopf abstaubt

Fußballsprache oder ganz schlechtes Deutsch?

 

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