Verein Münchner Sportjournalisten
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Interview

Die nordischen Brüder

Mario und Marco Felgenhauer sind im nordischen Wintersport daheim

Mario Felgenhauer (33), ist verantwortlicher Redakteur von xc-ski.de, der größten Internetplattform zum Thema Skilanglauf im deutschsprachigen Raum. Sie gehört zur Agentur Mountain News GmbH in Münster, einer Tochter von Vail Ressorts, dem Skigebiet in Colorado/USA. Auch Mario Felgenhauer war Langläufer und Biathlet und stammt, wie sein Bruder Marco, aus Bodenmais im Bayerischen Wald, wo er noch immer lebt. Er studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Kommunikationswissenschaften, Marketing und Wirtschaftsinformatik und ist Diplomkaufmann. Zum Online-Journalismus kam er über das Hobby-Internetportal der deutschen Langlauf-Nationalmannschaft. Mario Felgenhauer ist Mitglied des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS).

Marco Felgenhauer (30) ist Geschäftsführender Gesellschafter und Teilhaber von NordicFocus. Die Foto-Agentur ist auf nordi-

schen Wintersport spezialisiert. Sie beliefert vom Langlauf, der nordischen Kombination, Skispringen, Skimarathon und Biathlon vor allem die Ski-Industrie und andere Wintersportausrüster. Der ehemalige Langläufer und Biathlet lebt in Lindberg „hinter Zwiesel“, wie er sagt. Marco Felgenhauer ist Mitglied des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS).

Was ist xc-ski.de?

 

Mario: xc-ski.de ist die größte Internetplattform zum Thema Skilanglauf in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir berichten über Spitzensport und Breitensport. Skimara-

thon, aus dem Volkslauf entstanden, ist durch die Professionalisierung mit Vasalauf und Marcialonga ein großes Thema geworden. Wir wollen aber auch den ganz normalen Langläufer bedienen. Neunzig Prozent der Besucher auf unserer Seite sind aktive Skilangläufer. Auf Biathlonseiten ist das genau umgekehrt.

 

Marco: Die Website xc-ski.de ist aus einer Laune heraus entstanden. Es war die Website der Langlaufationalmannschaft, ein privates Projekt, initiiert vom späteren Silbermedaillengewinner im Sprint, Peter Schlickenrieder. Da waren wir anfangs ein bisschen eingebunden, dann immer mehr. Mario hat das dann als Chefredakteur übernommen.

 

Wem gehört xc-ski.de?

 

Mario: Der Agentur Mountain News GmbH, die sitzt in Münster, dort bin ich angestellt. Das ist eine Tochterfirma von Vail Ressorts in Colorado. Ein Weltkonzern mit 1,5 Milliarden USDollar Jahresumsatz, dem gehören die acht größten Skigebiete in den USA. Ihre Tochter-firma in den USA macht das gleiche wie die Mountain News in Deutschland, ist aber eher alpinlastig, liefert Schneehöhen und Skigebiet-Infos. xc-ski.de ist ein bisschen ein Spezialfall.

 

Marco, Sie sind ebenfalls im nordischen Wintersport tätig.

 

Marco: Ich bin als geschäftsführender Gesellschafter Teilhaber der NordicFocus GmbH, einer Fotoagentur, die sich auf die nordischen Sportarten spezialisiert hat. Wir fotografieren im Winter ausschließlich Langlauf, Skispringen, Nordische Kombination, Biathlon und Skimarathon. Die Agentur beliefert die Ski-Industrie. Wir haben, bis auf Rossignol, alle Skifirmen unter Vertrag, ebenso alle Stockfirmen, außerdem Bekleidungs- und Schuhhersteller. Jetzt gehen wir immer mehr auf die Verbände zu. Wir sind Partner des Deutschen Skiverbands und haben die Schweizer und die schwedischen Biathleten unter Vertrag. Wir erweitern das Angebot auf Sponsoren, das Heiztechnikunternehmen Viessmann ist bei uns eingestiegen. In dieser Saison sind wir zum ersten Mal bei allen Langlauf- und Biathlon-Weltcups und decken zu 60-70 Prozent den Weltcup im Skispringen und der Nordischen Kombination ab.

 

Sie sind, wie ihr Bruder, auch eine Art Gründungsmitglied von xc-ski.de

 

Marco: Ich war als Fotograf dabei und bin über diese Schiene zu NordicFocus gekommen. Jetzt beliefere ich xc-ski.de mit Fotos, so eng verwoben ist das. Das geht auf dem kleinen Dienstweg mit einem kurzen Anruf bei meinem Bruder. Wir sind ja nicht weit auseinander: Einmal um den Arber rum oder oben drüber. Zeitungen beliefern wir auch, aber das ist ein verschwindender Anteil.

 

Sie arbeiten beide vom Bayerischen Wald aus. Das ist nicht gerade das Zentrum des internationalen nordischen Skisports.

 

Marco: Ich darf schon sagen, dass wir den Bretterschachten am Großen Arber haben, ein Langlaufgebiet, das man zu den Besten in Deutschland zählen kann und in dem man von Dezember bis Mitte April langlaufen kann. Also, wir kommen aus einem Gebiet, in dem Langlauf großgeschrieben wird.

 

Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?

 

Marco: Ich habe Fotografie nicht studiert, ich habe keine Meisterprüfung, sondern ich habe mich als Autodidakt hochgearbeitet. Nach dem Abitur war ich zwei Jahre bei der Bundeswehr, dann habe ich zwei Semester Maschinenbau studiert. Das habe ich hingeschmissen, weil ich mir gesagt habe: fotografieren ist interessanter.

 

Mario: Ich habe ein abgeschlossenes Studium und bin Diplomkaufmann.

 

Und wie kamen Sie zum Journalismus?

 

Mario: Ich habe in Nürnberg BWL studiert mit Schwerpunkt Kommunikationswissenschaf-

ten, Marketing und Wirtschaftsinformatik. Da ist der Schritt zum Online-Journalismus gar nicht so weit. Aber ohne die glückliche Fügung mit xc-ski.de wäre ich wahrscheinlich nicht in den Journalismus gelangt. Über diese Schiene hat sich das alles mit der Zeit entwickelt.

 

Sie kommen beide aus dem Leistungssport.

 

Mario: Wir stammen aus Bodenmais und haben dort unsere sportlichen Wurzeln. Wir waren beide Leistungssportler im Schüler- und Jugendalter; zuerst Langläufer, dann Biathleten, Marco ein bisschen erfolgreicher als ich.

 

Marco: Wir waren im Deutschlandpokal und bei deutschen Meisterschaften unterwegs. Aber sagen wir es mal so: Michael Rösch oder Andi Birnbacher habe ich nie überholt.

 

Glauben Sie, dass Ihre Geschäftsmodelle Zukunft haben?

 

Marco: Ich denke schon. Aber ich sage jedem Fotografen, der sich selbständig macht: Man muss sich auf ein Feld spezialisieren und kommerzielle Kunden haben. Dann kann man gut überleben. Unsere Agentur beschäftigt vier Leute ganzjährig und einige zeitweise. Ich glaube nicht, dass die Sportfotografie in einem weiten Feld Zukunft hat. Zu sagen, ich mache alles und beliefere Tageszeitungen – das wird definitiv nicht mehr funktionieren. Das Zeitungsgeschäft ist halt leider ziemlich am Boden.

 

Mario: Ich sehe auch, dass mein Job Zukunft hat. Das Problem ist, dass sich viele Journalisten umstellen müssen, weg vom reinen Schreiben, hin zum Vermarkten des geschriebenen Wortes. Ich merke immer mehr, dass es schon auch auf die Qualität des Geschriebenen ankommt, aber immer mehr darauf, wie man es an die Masse heran kriegt. Facebook ist da ein ganz großes Thema.

 

Wie viele Wintersport-Interessenten nutzen xc-ski.de?

 

Mario: Das ist natürlich im Vergleich von Winter und Sommer unterschiedlich. Wir haben im Winter 5.000 bis 6.000 Besucher pro Tag.

 

Wie läuft die Finanzierung?

 

Mario: Hauptsächlich über Werbung. Es kommt darauf an, dass man die Seiteneinblendungen auch vermarktet. Es hilft nichts, wenn wir viele Besucher haben und die Werbeplätze nicht verkaufen.

 

Sie arbeiten beide überall in der Welt, wo der nordische Weltcup Station macht. Ist Ihnen der Bayerische Wald auf Dauer nicht zu provinziell?

 

Marco: Ach, man kommt aus München, fährt auf Deggendorf zu, dann über die Rusel und dahinter ist Ruhe. Der ganze Stress der weiten Reisen ist weg. Das ist das Schönste.

 

Mario: Es gibt auch negative Seiten. Wenn ich nur an die Internetanbindung denke. In der Stadt wird über Glasfaser und Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s gesprochen, bei uns muss man froh sein, wenn man überhaupt DSL hat. Da verschwendet man schon Arbeitszeit. In Bodenmais ist das inzwischen ganz gut ausgebaut, dank dieser Steigerung surfe ich seit einem halben Jahr auch mit zehn Mbit/s. Damit kann man gut arbeiten. Die Wege zum Flughafen und in die Alpen sind dagegen etwas weit. Ich fahre eine halbe Stunde bis zur Autobahn und knapp zwei Stunden bis München. Aber solange die positiven Seiten überwiegen, werden wir zuhause bleiben im Bayerischen Wald.

 

Interview: Hans Eiberle

Ronald Reng, 1970 in Frankfurt a. M. geboren, lebt als Sportre-

reporter und Schriftsteller in München. Sein Bestseller „Der Traumhüter“, das Porträt eines unbekannten Torwarts, erreichte über die Fußballgemeinde hinaus eine große literarische Leser-

schaft. Seine Robert-Enke-Biografie war in England Sportbuch des Jahres 2011 und belegte im selben Jahr bei der Wahl zum deutschen Fußball-Buch des Jahres den dritten Platz. Es ver-

kaufte sich weltweit rund 250.000 Mal. Für sein Reportagen wurde Reng vielfach bei den Berufswettbewerben des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) ausgezeichnet.

Und plötzlich ruft ein Thema an

VON RONALD RENG

 

Gelegentlich schreiben wohlwollende Kritiker über meine Bücher, auf meine Ideen wären sie nie gekommen. Das ist zwar nett gemeint, aber ich muss bekennen: Ich komme eigentlich auch nie auf meine Themen. Sie laufen mir einfach zu.

 

Am Samstag erscheint mein neustes Werk, „Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga“, in dem ich versuche, 50 Jahre Bundesliga am Leben eines Mannes zu erzählen, am ehemaligen Trainer Heinz Höher. „Mensch, wie bist du denn auf Höher gekommen?“, fragen die Freunde. Gar nicht, muss ich entgegnen. Er kam auf mich.

 

Vor gut zwei Jahren hatte ich eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Höher aus Nürn-

berg. Ich sollte zurückrufen. Ich dachte, ich riefe irgendeinen Höher zurück. Ich hatte keine Ahnung, dass es sich um Heinz Höher handelte, den ehemaligen Trainer des VfL Bochum, MSV Duisburg und 1. FC Nürnberg. Er hatte eines meiner Bücher gelesen und wollte mich kennen lernen. Ich sagte sinngemäß, ja, das können wir schon mal machen – irgendwann. Er rief eine Stunde später wieder an. Er hatte in der Zwischenzeit einen Flug zu mir nach Barcelona gebucht. Er käme in drei Tagen …

 

Wir gingen zum Abendessen, und er erzählte mir seine Geschichte: Wie er Strafräume vereiste, um Bundesligaspiele seiner Elf kurzfristig ausfallen zu lassen, oder wie seine Spieler im Training Basketballkörbe zerschossen – mit einer Pistole. Irgendwann machte es bei mir klick: Was, wenn ich 50 Jahre Bundesliga am Leben dieses einen Mannes erzählte?

 

Und, was schreibst Du als nächstes?“, fragen mich die Freunde. Weiß ich noch nicht, entgegne ich. Ich warte noch, dass das Thema mich anruft.         Aus der Neuen Ruhr-Zeitung

Die Bundesliga riechen und fühlen

Ronald Reng erklärt am Leben von Heinz Höher 50 Jahre Bundesliga

Das Buch „Spieltage – die andere Geschichte der Bundesliga“ ist auch die Lebensgeschichte von Heinz Höher. Er war eher eine Randfigur der Bundesliga. Weshalb spielt er die Hauptrolle?

 

Ronald Reng: Ich wünschte, ich könnte sagen, ich hatte 300 Bundesligaprofis in Raster-

fahndung und mir den ausgesucht, der am repräsentativsten war. So war es aber nicht: Ich kannte Heinz Höher, und seine Geschichte hat mich gefangen genommen. Andererseits war Höher schon eine bewusste Wahl. Ich habe das Gefühl, Leute aus der zweiten Reihe wie Höher haben den Profi-Alltag viel intensiver erlebt und haben auch weniger Hemmungen, die Wahrheit zu erzählen. Prominentere Akteure wie Heynckes oder Rehhagel mussten sich in ihrer Karriere antrainieren, viel zurückzuhalten, ich glaube, sie hätten sich nicht überwinden können, wirklich alle Facetten ihres Fußballerlebens darzustellen. An Heinz Höher dagegen kann man die Bundesliga gut erklären. Man sollte die Bundesliga riechen, fühlen können in meinem Buch und ein Gefühl dafür kriegen, wie sie sich verändert hat über die Jahre und wie sie die Menschen verändert hat. Höher kam nicht mehr los davon, in jeder Lebenslage zu spielen.“

 

Du und Heinz Höher – das war eher eine Zufallsbekanntschaft.

Er ist mir zugelaufen, kann man sagen. Er hat die Robert-Enke-Biografie von mir gelesen und wollte mich kennen lernen, weil ihm das Buch nahe gegangen ist. Er kam zu mir nach Barcelona. (siehe oben).

 

Hätte es ohne Höher das Buch gar nicht gegeben?

Das kann man so sagen. Ich hatte damals bereits einem Verlag für ein Bundesligabuch abgesagt. Dann lernte ich Höher kennen. Er ist eine komplexe und faszinierende Person mit all seinen Schrullen und Problemen – trockener Alkoholiker, ein Spieler in jeder Lebenslage, der sehr viel Geld verloren hat, hochintelligent, aber sehr eigen im menschlichen Umgang. Er erzählte mir die unglaublichsten Geschichten und ist ja tatsächlich seit 50 Jahren mit der Bundesliga in Verbindung. Da habe ich beschlossen, das Experiment zu wagen, die Geschichte der Bundesliga an einer Person zu erzählen. 

 

Du bist Jahrgang 1970, hast in London gelebt und bis zum vergangenen Sommer in Barcelona, bis erst seit Herbst vergangenen Jahres wieder in München. Wie hast du dich der Fußball-Bundesliga für dieses Buch genähert?

In dem Buch finden sich wenige persönliche Erlebnisse. Eines war, wie in den Neunzigern bei einer Münchner Studentenparty nachts um vier Bayern-Trainer Erich Ribbeck angerufen wurde. Das habe ich beschrieben, um zu zeigen, wie damals noch der Kontakt zwischen Journalisten und Fußballern war: Wir bekamen von den Vereinen Telefonlisten der Spieler. Dass dann betrunkene Studenten nachts um vier einen Scherz mit Ribbeck trieben, war zwar nicht vorgesehen, aber der Kontakt der Presse mit den Spielern wurde von den Vereinen forciert. Sie wollten, sie mussten unbedingt in die Medien. Nur so fanden sie ein Publikum.

 

Du hast Augenzeugen gesucht, Menschen, die näher dran waren als du oder mittendrin.

Ich habe sehr viele Leute befragt und am Ende 96 Stunden Tonband abgehört. Ich habe mit Heinz Höher Ortsbegehungen gemacht, um die Orte beschreiben zu können. Und ich habe in sehr vielen Archiven recherchiert: in Duisburg und Bochum, in der Münchener Staatsbibliothek und bei Zeitungen. Es war eine tolle Erfahrung, mit über 40 in Universitätsbibliotheken zu gehen, was ich als Student nie gemacht habe. Positiv überrascht war ich, wie detailliert damals schon berichtet wurde.

 

War es schwierig, einen Verlag von diesem Projekt zu überzeugen?

Ich habe vier Verlage angesprochen. Ein Verlag hat mir sofort abgesagt, man glaube nicht, dass man mit Heinz Höher, den keiner mehr kennt, die Geschichte der Bundesliga erzählen kann. Die anderen drei Verlage wollten es machen.

 

Fällt für Heinz Höher auch was ab?

Ich habe ihm ein Drittel meines Honorars abgetreten. Er hat ja viel verloren, vor allem mit Immobilien. Eine Zeitlang hat er vom Skatspielen gelebt, das ging dann auch ganz gut. Aber mit Hotels in Dresden zu spielen, da war der Einsatz zu hoch.

 

Zuerst preisgekrönte Romane, dann die Enke-Biografie, jetzt eine ganz neue Art Buch...

Ich wollte versuchen, Zeitgeschichte biografisch zu erzählen. Aber man kann für jedes Buch von den vorherigen etwas mitnehmen: Ich habe zum Beispiel versucht, „Spieltage“ den erzählerischen Ton eines Romans zu geben. Wenn ich die Sechziger Jahre be-

schreibe, tue ich als Autor so, als ob ich nicht mehr weiß als die Leute damals. Auch wenn dadurch sehr viele reflektierende, zurückblickende Zitate keinen Platz fanden. Ein Beispiel: In den Siebziger Jahren sollten die Spieler wenig trinken. Das beschreibe ich nicht, in dem ich sage: „so ein Blödsinn, man hat denen nicht einmal Wasser nach dem Training gegeben!“, sondern ich schreibe mit der Begeisterung der Siebziger über diese vermeintlich bahnbrechende neue sportmedizinische Erkenntnis. Diese Art, in der Zeit zu bleiben, war das literarische Experiment des Buchs. Das Journalistische hat mir natürlich sehr bei der Recherche geholfen. Es ist ein Buch, das von der Recherche lebt, von den Details.

 

Was hat dich am meisten interessiert?

Die ersten 15 Bundesligajahre kannte ich ja nicht. So war es für mich beeindruckend, wie natürlich das Spiel damals noch war. Heinz Höher kam 1963 aus Leverkusen zum Meide-

richer SV. Das war ein Riesending, dass jemand von so weit weg, zusammen mit Manfred Manglitz und Helmut Rahn, nach Meiderich kam. Dabei sind das gerade mal 55 Kilometer. Das hat war Rührendes, aus heutiger Sicht betrachtet. Und ich habe bei der Arbeit am Buch begriffen, dass der Fußball, so wie wir ihn heute kennen, nicht aus eigener Kraft die große Unterhaltungsbranche geworden ist. Es war das Fernsehen, die Privatsender, die ihn dazu machten. Die Bundesliga war ja bis Ende der Achtziger auf dem absteigenden Ast, die Zuschauerzahlen sanken stetig, und die Vereine schaukelten sich zu immer irrsinnigeren Gehaltszahlungen hoch. Bundesligist zu sein war damals für 16 von 18 Teams unaus-

weichlich eine Finanzfalle.

 

Vorher schon kam der sogenannte Bundesligaskandal, die große Bestechungsaffäre.

Das war eine paradoxe Zeit: Das spielerische Niveau war ja in den Siebziger Jahren enorm hoch, das war ja die Hochzeit des deutschen Fußball, die Europapokale, die da gewonnen wurden, die Titel der Nationalmannschaft. Einerseits. Andererseits wendete sich das Publikum wegen des Skandals ab von diesem Ganovensport.

 

Wie geht es bei dir weiter?

Jetzt bin ich erst mal wieder Journalist, freischaffend. Mit dem FC Bayern und Guardiola habe ich mehr als genug zu tun. Mit Guardiola, habe ich den Eindruck, wird es uns nicht langweilig werden.

 

Interview: Hans Eiberle

Man muss mit allem rechnen

Oliver Hamann erlebte die Insolvenz der Nachrichtenagentur dapd

Die dapd nachrichtenagentur hat am 11.04.2013 ihren Betrieb eingestellt. Einen herzlichen Dank an unsere Kunden und Dienstleister, die uns jahrelang die Treue gehalten haben. (Letzte Nachricht von dapd im Internet).

Die dapd Nachrichtenagentur mit Sitz in Berlin wurde im September 2010 gegründet. Sie entstand aus dem Deutscher Depeschendienst (ddp) und dem deutschen Dienst der ame-

rikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Inhaber: Die Finanzinvestoren Martin Vorderwülbecke und Peter Löw, Gründer der luxemburgischen Beteiligungsgesell-

schaft bluO. Der Spiegel schrieb über sie: „Sie haben zig Millionen verdient, indem sie ma-

rode Firmen kauften, sanierten und weiterverkauften. Sie sind sehr erfolgreich darin und gelten als wenig zimperlich.“ dapd-Geschäftsführer und Chefredakteur war bis zum 2. Ok-

tober 2012 Cord Dreyer. Das Unternehmen ging am 1. Februar 2013 nach einer ersten Insolvenz vom 2. Oktober 2012 in die dapd Nachrichtenagentur Beteiligungs GmbH über, die den Geschäftsbetrieb von acht insolventen dapd-Gesellschaften weiterführte. Ge-

schäftsführer: Ulrich Ende. 1. März 2013 wurde zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet, am 11. April stellte die Redaktion die Arbeit ein. Seit Anfang Juni ist das Unternehmen liquidiert.

Oliver Hamann (Jahrgang 1956) war Vertriebsleiter und Mitglied der Geschäftsführung des SID Sport-Informations-Dienst, ehe er 2012 als Vertriebsleiter zur Nachrichtenagentur dapd wechselte. Hamann arbeitete zuvor bei der Fotoagentur Werek in München, führte zehn Jahre eine eigene Foto- und PR-Agentur und war anschließend u.a. Mitglied der Geschäftsführung bei Getty Images Deutschland. Wie 298 Kolleginnen und Kollegen, verlor Oliver Hamann durch die Insolvenz von dapd seinen Job. Mit Oliver Hamann sprach Hans Eiberle.

Weshalb sind Sie zu dapd gewechselt?

Oliver Hamann: Ich war damals beim Sport-Informations-Dienst, dann kam das Angebot von dapd. In den Gesprächen hat sich bei mir der Eindruck verstärkt, dass dort angegriffen wird, dass man vorwärts kommen möchte, dass investiert wird, was ja tatsächlich stattgefunden hat, und dass meine Wahl richtig ist.

 

Aber schon ein halbes Jahr später ging dapd zum ersten Mal in Insolvenz.

Ich bin mit Sack und Pack und Familie von Köln nach Berlin und habe am 1. März 2012 angefangen. Am 2. Oktober wurden wir darüber informiert, dass Insolvenz angemeldet wurde. Dafür gab es zu der Zeit, als ich in Verhandlungen war, keinerlei Anzeichen. Ich weiß nicht, wie lange in den Köpfen der Investoren Peter Löw und Martin Vorderwülbecke gereift ist, dass sie kein Geld mehr zuschießen wollen.

 

Gab es keinen Markt für das Konzept, haben sich die Investoren übernommen?

Langfristig überleben kann nur eine Vollagentur. ddp war 2007 aber eine kleine Ergän-

zungsagentur zur dpa mit anderem Blickwinkel für die überraschende Geschichte. Es wurde also investiert, die Landesdienste wurden erweitert, als Konkurrenz zur dpa. Als letzter Schritt wurde die Sportredaktion gegründet, weil eine Vollagentur auch Sport an-

bieten muss.

 

Ging das alles zu schnell?

Nachrichten zu produzieren ist ein kostenintensives Geschäft. Das ist also mit hohen Investitionen verbunden gewesen und mit sehr schnellem Wachstum. Mein Eindruck war, dass die Strukturen noch nicht gelegt waren. Man wollte schnell mit dem Produkt auf den Markt.

 

Wurde der zweite Schritt vor dem ersten getan?

Bei der Sportredaktion hatte ich den Eindruck, die wurde erst mal gegründet und dann die Strukturen überdacht. Man wollte schnell mit dem Produkt auf den Markt.

 

Kann es sein, dass die Eigentümer das schnelle Geld verdienen wollten?

Eine Vollagentur ist teuer, man kann nicht damit rechnen, innerhalb kurzer Zeit in die Ge-

winnzone oder auf eine schwarze Null zu kommen. Ich hatte im Bereich Sport den direkten Vergleich zwischen dapd und meinem vorherigen Arbeitgeber SID. Kunden waren interessiert, mussten aber auf laufende Verträge mit anderen Anbietern Rücksicht nehmen. Viele Verlagshäuser und Redaktionen waren von ihrem Budget her gar nicht in der Lage, ein zusätzliches Angebot wahrzunehmen. Es war ein Verdrängungswettbewerb und bei vielen Kunden lief es auf die Entscheidung hinaus: Entweder dapd oder SID, bzw. dpa oder dapd.

 

Wann war für Sie das Ende abzusehen?

Es wurde schon fraglich, als im Januar Ulrich Ende als Geschäftsführer kam, angeblich mit Investoren im Gepäck, die vier Millionen Euro bereitstellen sollten. Die erste Insolvenz war von Kunden dazu genützt worden, Verträge zu kündigen oder nicht zu verlängern, wir hatten erhebliche Umsatzrückgänge. Das bis Mitte 2013 aufzufangen und überzukompensieren, war eine sehr sportliche Vorgabe. Als die Investorengelder nicht kamen war abzusehen: es wird schwierig.

 

Vorher gab es die ersten Entlassungen

Im November 2012 wurde die Sportredaktion komplett abgebaut und die Verwaltung re-

duziert. Der Aderlass in der verbleibenden Redaktion war mit ca. 30 Kollegen nicht so groß.

 

Schwer zu verstehen: Angeblich war die Sportredaktion für eine Vollagentur unentbehrlich, dann wurde sie als erste aufgelöst.

Es gab ein neues Konzept: Zurück zu Basis- und Landesdiensten. Da sage ich als Ver-

triebler: Die Zeiten für den kleinen Luxus mit netten Geschichten sind vorbei. Das wollen oder können sich nur noch sehr wenige Kunden leisten.

 

Wurden die Mitarbeiter entschädigt?

Es gab keine Auffanggesellschaft und keine Abfindungen. Wir wurden sehr im Regen stehengelassen. Die Arbeitsagentur bezahlte Insolvenzgeld, nahezu jeder Mitarbeiter hat Gehaltseinbußen.

 

Wäre dapd aus Ihrer Sicht zu retten gewesen?

Ich habe Erfahrungen gesammelt u.a. bei SID, Getty und dpa Picture Alliance. Und als früherer Unternehmer habe ich mir natürlich die Frage gestellt: Warum versucht man nicht, das Unternehmen zu verkaufen, bevor man es platt macht? Löw und Vorderwülbecke sind doch so gut verdrahtet, sie hätten möglicherweise eine geordnete Übergabe bewerkstelligen können. Als bei der Betriebsversammlung am 2.Oktober 2012 die Anmeldung der Insolvenz verkündet wurde, hat Martin Vorderwülbecke erklärt, Deutschland wollte wohl keine zweite Vollagentur. Seitdem haben wir von den ehemaligen Eigentümern weder etwas gesehen noch gehört.

 

Wie ist Ihre Situation?

Mein Arbeitsvertrag läuft noch bis zum 31. August, ich bekomme aber kein Gehalt mehr. Ich beziehe Arbeitslosengeld und bin auf Stellensuche, innerhalb und außerhalb der Branche.

 

Und wie geht es Ihren ehemaligen Kolleginnen und Kollegen?

Es gibt gelegentliche Kontakte. Einige versuchen, mit rechtlichen Schritten eine Abfindung zu erreichen. Aber wenn man die Website der dapd-Ehemaligen anschaut, sieht man, dass die Aktivitäten stark zurückgegangen sind. Einige haben einen neuen Arbeitsplatz, andere arbeiten selbstständig. 16 ehemalige dapd-Redakteure haben die Agentur ‚Freier Medien Dienst‘ gegründet. Ein hartes Brot mit viel Konkurrenz, wenn man sieht, was in der WAZ-Gruppe passiert ist, oder in Frankfurt und Nürnberg. Eine Gruppe sieben früherer dapd-Fotografen hat eine Fotoagentur mit dem Namen ‚Common Lens‘ gegründet. Die Philosophie dieser Kolleginnen und Kollegen ist es, die typische dapd-Bildsprache und -Qualität zu liefern.

 

Kann das, was Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen bei dapd widerfahren ist, jedem passieren?

Bei dpa sicher nicht. Man muss genau hinschauen. Das habe ich auch getan, trotzdem ist man in so einer Situation machtlos. Vor allem in der Medienwelt muss man jederzeit mit allem rechnen. Die Stabilität, die Ältere noch kennen, gibt es nicht mehr. Man muss flexibel sein und bleiben und für Veränderungen gewappnet sein.

Sein Großonkel Franz Hammerl war das große Vorbild. Der Sechziger-Nationalspieler begeistete den jungen Oliver Griss

Oliver Griss, geb. am 6. Oktober 1971 in Kulmbach, kaufte schon als Sechsjähriger statt Schokolade am Kiosk lieber die Münchner Boule

vard-Zeitungen, um die Artikel über 1860 München in sein Album zu kleben. Mit ein Grund für seine Leidenschaft war sein 2001 verstorbener Großonkel Franz Hammerl. Der spielte von 1940-1952 für die Sechziger und bestritt 1940 gegen Bulgarien in München sein einziges Länderspiel. So weit brachte es sein Großneffe nicht, aber Griss spielte immerhin in den 90er Jahren im Mittelfeld des ESV Freilassing in der Landesliga. Nach der Mittleren Reife machte Griss bei der SKW Trostberg (Chemieindustrie) eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Danach volontierte er beim Trostberger Tagblatt, für das er zuvor schon als freier Journalist gearbeitet hatte. 1999 wechselte er als Redakteur und Löwen-Reporter zur Münchner Abendzeitung. 2006 schlug er das Angebot aus, über den FC Bayern zu berichten und blieb den Sechzigern treu. 2010 fiel Griss der zweiten Entlassungswelle bei der AZ zum Opfer. Nach zwei Monaten bei der Bild-Zeitung in Stuttgart machte sich Oliver Griss mit Hilfe eines Existenzgründerzuschusses

(www.startup-helfer.de/existenzgruendungszuschuss.html) selbständig und gründete das Internetportal dieblaue24.de, wo er ausschließlich über den TSV München von 1860 be-

richtet.

Das Biwak gleich neben dem Löwenstüberl dieblaue24.de berichtet nur über die Sechziger

Wie dicht sind Sie an 1860 dran?

Viele sagen süffisant, dass ich da neben dem Löwen-Stüberl mein Biwak aufgeschlagen habe. Tatsächlich bin ich im Grunde sieben Tage die Woche am 1860-Trainingsgelände. Über Auswärtsspiele berichte ich zum Teil vom Fernseher - wie teilweise die großen Zei-

tungsredaktionen auch. Wenn ich das Geld hätte, würde ich aber immer mitfahren. Bei Heimspielen sitze ich natürlich auf der Pressetribüne. Was sehr gut ankommt, sind die Liveticker von Testspielen, die nicht im Fernsehen kommen. Natürlich gewinnst du mit der Sprache keinen Literaturpreis, aber es geht darum, so schnell wie möglich die Fans zu informieren. Diskussionsstoff bietet bei jedem Spiel auch die Notenparade, die Bewert-

ungen der Spieler.

 

Gab es am Anfang Schwierigkeiten mit der Technik?

Das ist ein Problem. Obwohl ich mich zur Facebook-Generation zähle, bin ich nicht der große Technik-Freak. Es war am Anfang nicht einfach, das Content Management System kurz CMS zu verstehen. Es kommt schon manchmal vor, dass die Seite wegen Über-

lastung zusammenbricht - aber dann helfen mir Fans, die Seite wieder zum Laufen zu bringen.

 

Sie sind bekennender Sechziger-Fan. Kommt es manchmal zu Konflikten zwischen dem Fan und dem Journalisten Oliver Griss.

Vielleicht nehme ich Vieles, was bei 1860 schlecht läuft, zu persönlich. Bei der Abend-

zeitung wurde mir nachgesagt, ich sei Löwen-Mitglied. Das bin ich nicht. Aber ich weiß ich aus sicherer Quelle, dass viele Kollegen bei Bayern München Mitglied sind. Und dennoch habe ich immer versucht, den Spagat zu schaffen. Als ich als junger Journalist nach Mün-

chen kam, haben es viele ältere Kollegen nicht verstanden, dass ich in kürzester Zeit ein Top-Netzwerk aufgebaut hatte und immer wieder an Exklusiv-Geschichten ran kam.

 

Wie viel Startkapital war nötig und woher haben Sie das bekommen?

Insgesamt habe ich, einschließlich Laptop und Fotoapparat, rund 7000 Euro investiert. Meine Abfindung von der AZ habe ich in meine Firma gesteckt.

 

Sie waren plötzlich Unternehmer, mussten Anzeigen (Banner) verkaufen. Hat Ihnen dabei Ihre kaufmännische Ausbildung genützt?

Nun ja, eher nicht. Das läuft heute alles ganz anders. Da kommst du nur noch rein, wenn du Kontakte bei Firmen hast, zum Beispiel mit Sponsoren von Sechzig, oder wenn du Klinken putzt. Am Anfang hatte ich einen Vermarkter, die Service GmbH des Bayerischen Fußballverbandes. Das ist aber nicht so zum Tragen gekommen wie ich mir erhofft hatte, auch weil die Besucherzahlen noch nicht gut genug waren. Die Stadtsparkasse München war drei Monate drauf. Dann wurde mir gesagt, dass die Löwen-Bankkarte nicht genug ziehe. Mein größter Sponsor ist Hacker-Pschorr, einer der langjährigen Premiumpartner von Sechzig. Dafür bin ich sehr dankbar. Ein großes Autohaus aus Niederbayern, dessen Besitzer ein Blauer ist, macht es jetzt mal zur Probe. Die Einnahmen aus der Bannerwer-

bung spielen sich im überschaubaren Bereich ab. Dennoch: Oft muss man zwei Schritte zurück gehen, um glücklich zu werden.

 

Sie hoffen natürlich, dass 1860 in die 1. Bundesliga aufsteigt: Als Fan, als Journalist und als Unternehmer.

Sechzig ist für mich eine Herzensangelegenheit: Egal ob Bundesliga oder Bayernliga. Für mich war es als Bub oder später im Amateurbereich immer das Größte, gegen 1860 zu spielen. Der Verein hat so viele Fans, aber es gelingt nicht, sich vom FC Bayern komplett abzugrenzen und eine eigene Marke aufzubauen. Sechzig muss man verstehen. Zweite Liga und dort Mittelmaß – das will der Fan nicht mehr haben. Es gibt ja viele passive Lö-

wenfans. Wenn Enttäuschung Einzug hält, wie bei der Niederlage gegen Kaiserslautern oder Bochum, dann gehen die Besucherzahlen auf dieblaue24 um 30 Prozent zurück.

 

Wie kommen Sie mit 1860 aus? dieblaue24 konkurriert mit tsv1860.de, der offiziellen Seite des Vereins. Und Sie berichten kritisch: Trainer-Wechsel, Posse um Sven-

Göran Eriksson, Machtkampf mit Investor Hasan Ismaik und Stadion-Diskussion.

Meine Seite soll ja bewusst ein bisschen boulevardesk sein, wie ich es bei der Abend-

zeitung gelernt habe. Das macht 1860 auf seiner Seite nicht. Deswegen sehe ich mich nicht als Konkurrenz zur Vereinshomepage,sondern als zusätzliches  Angebot. Probleme hatte ich im Trainingslager in der Türkei. Der Verein hat mich nicht so behandelt wie die Kollegen und wie ich das erwartet hatte. Ich wurde nicht zur Pressekonferenz eingeladen, auf der verkündet wurde, dass Sven-Göran Eriksson nicht Trainer wird. Inzwischen hat sich das Arbeiten wieder normalisiert. 

 

Wie ist Ihr Verhältnis zu den Kollegen?

Es gab Kollegen, die mich mit aller Macht verhindern wollten - und das nur, weil ich mit der Zeit gehe, schneller bin und für sie deswegen unangenehm bin? Mit dieblaue24 habe ich ein Medium geschaffen, das die Berichterstattung über 1860 teilweise revolutioniert hat. Warum? Es gibt Sportchefs in München, die sagen: Warum hat dieblaue24 diese Meldung und wir nicht? Und dann weiß ich: Ich bin auf dem richtigen Weg. Ich sehe mich in meiner Arbeit schon ein wenig als Vorreiter – im Grunde gibt es bei diesem Konkurrenzkampf aber nur einen Gewinner: 1860. Je mehr über den Verein berichtet wird, desto informativer für die riesengroße Löwen-Familie.

 

Wie kommt www.dieblaue24 bei den Nutzern an?

Mein Rekord waren 19.200 Besucher an einem Tag, das war in der heißen Phase mit Investor Ismaik. Als ich 1999 aus dem Chiemgau nach München zurückkehrte, war ich so naiv zu glauben, dass es beim Fußball nur um Sport geht. Ich hätte nie gedacht, dass Vereinspolitik so wichtig für mich in meinem Reporterleben werden wird. Im Januar 2013 hatte ich 980 000 Seitenaufrufe und etwa 65.000 Besucher. Im Februar waren es am 25. etwa 700.000. dieblaue24.de wird übrigens in 120 Ländern gelesen. Das sind gute Zahlen für ein Klein-Unternehmen wie dieblaue24.

 

Es gibt ein Forum für Nutzer. Wer prüft das, bevor es reingestellt wird? Da war zum Beispiel zu lesen: „Hier hilft nur ein radikaler Schnitt: Was heißt, in die sportliche Führung müssen absolute Profis implantiert werden. Ohne Stallgeruch,ohne den reflexartigen ELIL Spruch und mit einer Vita, dass es den Mitläufern beim anpi..en eine Harnverstopfung beschert.“

Da können die Leute kommentieren. Die Stamm-User sind freigeschaltet, die werden nicht kontrolliert. Andere nicht. Wenn ich bei denen merke, dass der Kommentar unter der Gür-

tellinie ist, mit Schimpfwörtern, korrigiere ich das. Aber einige rutschen leider immer mal wieder durch.


Was braucht man für den Versuch mit einem Internetportal?

Kreativität, Professionalität und Durchhaltevermögen.

 

Das Interview führte Hans Eiberle

Geschäftsstelle:

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Geschäftsführer:

Diethelm Straube

c/o Plazamedia / Sicherheit

Münchener Straße 101

85737 Ismaning

T 0170 2268029 

1. Vorsitzender

Thomas Walz

T 0170 2268043

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Jahresheft Nr. 22

Verein Münchner Sportjournalisten

2023 pdf 2.pdf
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Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis für regionale und lokale Sportberichterstattung 

Die prämierten Texte

Stegmann-Preis 2024, Texte
Handreichung 2024 neu.pdf
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Stegmann-Preis, Texte
Stegmann-Preis 2023, Texte.pdf
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Presseausweis-Antrag 2024
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Ansichtssache

Das Ende der Tragödie         um Jürgen Bischof

Gedenktage

Geburtstage

Klaus K. Müller 85 Mit 21 jüngster Sporchef -

Springer, adidas, Focus

Günter R. Mülller 80

Das historische Foto

Martin Hangen 60

Als Fotograf auf

Marias Spuren

Michael Gernandt 85 Rekordverdächtige

41 Jahre SZ

Michael Buchholz 60

Von Miriam Makeba umarmt

Fritz Hautsch 70                     Die Flitzi-Karriere

Doris Henkel 70

"Das Bewusstsein für die

sportliche Leistung zählt

heute kaum noch"             

Frank Hörmann 60

Münchner Eisbachufer statt großer Bühne

Otto Greitner 75

Kein Geschwafel -            schnell und kurz

Neue Bücher                           

Besprechungen

Von Wolfgang Uhrig

"Thailand unter der Haut"

Bernd Linnhoff, geboren 1948 in Hamm/Westfalen, arbeitete als Chefreporter Fußball beim Sportinformationsdienst (SID) und bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 1988 machte er sich als freier Journalist, Kom-munikationsberater und Reden-schreiber selbstständig. Linnhoff wanderte 2008 nach Thailand aus. Er lebte vier Jahre in Bankok und wohnt seit 2012 in Chiang Mai

Linnhoff über sein Buch: „In „Thailand unter der Haut“ erzähle ich in 31 Nahaufnahmen von Thailands Ess-Klasse, der Fuß-ball-Community der German All Stars, von Männern in Bangkoks Nächten, von Frauen auch und davon, wie ich schlank wurde auf dem Rücksitz eines Motorrad-taxis. Es geht um Geister, den Zusammenprall zweier Kulturen in meiner Ehe mit Toey, um thailän-dische Spitznamen („Gestatten, mein Name ist Frankfurt“) und vieles mehr. Ich verschweige nicht einmal, dass ich hier lung genannt werde, alter Onkel.“

„Thailand unter der Haut“ ist 240 Seiten stark und kostet 14,90 Euro plus Versandkosten. Es ist im Onlineshop meines Verlegers Oliver Wurm unter folgendem Link erhältlich: www.fussballgold.de

Anno dazumal

Als Gerd Müller zurücktrat        Als Beckenbauer nachtrat

Wenn Ronny mit                         dem Kopf abstaubt

Fußballsprache oder ganz schlechtes Deutsch?

 

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