Verein Münchner Sportjournalisten
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Das norwegische Komplott

Vor 30 Jahren in B'hofen: Jens Weißflog um den Tourneesieg gebracht

45 Tage später, am 20. Februar 1994, wurde Jens Weißflog in Lillehammer Olympiasieger auf der Großschanze - vor Espen Bredesen, Lasse Ottesen auf Platz sechs. Und weitere drei Tage danach gewann Weißflog mit dem deutschen Team den Mannschaftswettbe-werb. 4. Platz: Norwegen, mit Bredesen und Ottensen.

Der Autor 1994 in Lillehammer mit den Skisprung-Olympiasiegern Jens Weißflog (li.) und Dieter Thoma.

Im rosa Kostüm zweimal London und zurück

Sissi Zeitler (91), aufgenommen 2019 von Reinhold Willfurth.

Damals flogen Sportjournalisten und erst recht Fo-tografinnen eher selten in der Weltgeschichte her-um.  Und dann an zwei Tagen zweimal München – London und zurück? Die Geschichte wäre nie erzählt worden und das Foto aus dem "Sunday Mirror" in Album von Sissi Zeitler vergilbt, hätte nicht der Zufall Reinhold Willfurth und Sissi Zeitler zusammenge-führt – Reporterglück. Der Redakteur der Mittelbayerischen Zeitung hatte die Senioren-Wohnanlage in Schwandorf besucht, in die Sissi Zeitler vor elf Jahren von ihrem geliebten Münchner Stadtteil Sendling in die Nähe ihrer Tochter gezogen ist. Willfurth wollte über einen seit Wochen nicht funktionierenden Aufzug schreiben, über den sich eine Bewohnerin beschwert hatte. Im Erdgeschoss traf er zufällig Sissi Zeitler. „Er hat gesagte, er sei von der Presse", erzählt sie. "Da habe ich gesagt, ich bin auch von der Presse.“ Sie kamen ins Gespräch und schnell witterte der Lokalreporter eine interessante Geschichte.

  Sie erschien am 9. September 2019 in der Mittelbayerischen Zeitung, Titel: Mit dem Müller Gerd auf Du und Du – Die Schwandorferin Elisabeth Zeitler setzte Sport-Stars in Szene. Ihr Auftritt im Wembley-Stadion sorgte für Furore“. https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/mit-dem-mueller-gerd-auf-du-und-du-21416-art1823715.html

Rummel um die deutsche Blonde in der Fußball-Kathedrale

 

  Reinhold Willfurth in der „Mittelbayerischen Zeitung“: „Elisabeth Zeitler sitzt an ihrem Tisch in einer Wohnanlage in der Ettmannsdorfer Straße, zeigt den Zeitungsausschnitt des „Sunday Mirror“ mit der großen Reportage über sie und schüttelt den Kopf. Die 91-Jährige wun-dert sich heute noch über den Rummel, den sie damals in der englischen Fußball-Kathe-drale auslöste. Dabei war sie zunächst nur widerwillig ihrem Mann Josef „Sepp“ Zeitler von München nach London gefolgt, um ihm zu helfen, den Höhepunkt der 1860er-Vereinsge-schichte abzulichten.“ Der Grund, so Sissi Zeitler: „Schließlich hatte ich ein siebenjähriges Kind daheim und das Geschäft wartete auch noch.“ Sepp Zeitler war Fotografenmeister, er hatte von seinen Eltern in der Nähe das Harras ein Fotogeschäft geerbt.

  „Natürlich wollte sie das rosa Kostüm, das sie sich extra für die Reise zugelegt hatte, für die Arbeit im Stadion noch rasch gegen Hose und Bluse eintauschen“ schreibt Willfurth in seiner Reportage. „Doch dazu blieb keine Zeit mehr, weil man die Pressemenschen aus Germany für Promis hielt und sie auf die Ehrentribüne geleitete. Sissi Zeitler: „Und dann ging das Spiel schon los, und ich musste im Kostüm und mit Stöckelschuhen an eine Seite des Spielfelds. Mein Mann lauerte auf der anderen Seite auf gute Motive.“

  Das war schon aufregend genug für die junge Frau, aber was dann kam, erlebte sie wie ein Märchen. „Mich hat ein Herr vom Merkur angerufen und gesagt, ich müsse sofort wie-der nach London fliegen“. Dort wurde Sissi Zeitler am Flughafen schon zum Interview und für Fotos erwartet. Das Honorar? Eine Tour durch das Königreich, Höhepunkt eine Begeg-nung mit dem Weltfußballer und britischen Idol Bobby Moore, Kapitän von Westham United und des englischen Nationalteams, das ein Jahr später mit einem Sieg über die deutsche Auswahl Weltmeister wurde. „Ich habe vier Tage und Nächte lang kein Auge zugetan, so aufgeregt war ich“, erinnert sich Zeitler.

 

Eine Autodidaktin in der Männerwelt der Sportfotografie

 

  Damals war es eher die Regel als die Ausnahme, dass Fotografen-Ehepaare einen Familienbetrieb unterhielten: In München die Jochs, die Frinkes, die Mühlbergers, die Rauchensteiners, die Zeitlers. Die Frauen fingen meist als Hilfskräfte an, auch Sissi Zeitler. „Ich musste am Sechzigerstadion immer eine Dreiviertelstunde spazieren gehen, dann gab mir mein Mann die Fotos von der Halbzeit, die ich dann entwickeln musste“. Eines Tages sei ihr in der Redaktion des „Merkur“ der Kragen geplatzt: ,Ich möchte jetzt auch mal fotografieren'.Das kam an bei den Sportredakteuren, und künftig durfte auch Frau Zeitler zur Kamera greifen.“

  "So eroberte die Autodidaktin eine Welt, die fast ausschließlich Männern vorbehalten war“, schreibt Reinhard Willlfurth in der „Mittelbayerischen Zeitung“. Hilfreich sei dabei „ihr Ehrgeiz und ihre unverblümte Art gewesen, Wahrheiten auf ,Münchener Art' auszu-sprechen“.

  Doch im Herzen ist sie Münchnerin geblieben. Sie liest keine Zeitung mehr, um ihre Au-gen zu schonen. Aber den ganzen Tag läuft das Radio, „wenn am Harras Stau ist, oder ein Unfall, dann weiß ich's“.                                                                                     Hans Eiberle

 

Textauszüge mit freundlicher Genehmigung der Mittelbayerischen Zeitung.

 

Joef Zeitler (Jahrgang 1927) war Mitglied des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS). Elisabeth Zeitler, die im Januar 92 Jahre alt wird, gehört dem Damenkreis an, in dem der VMS die Witwen verstorbener Kollegen betreut.

Nur wenige Sportjournalisten berichten über Doping

Inhaltlich konzipiert wurde die Veranstaltung durch André Keil. Der VDS-Vizepräsident und NDR-Journalist wählte drei Themenfelder: Die Spätfolgen des systematischen Staats-dopings in der DDR, die Strafverfolgung von Dopingtätern durch Staatsanwälte sowie den Wissenstand von deutschen Sportjournalisten zum Themenfeld Doping.

  Prof. Schaffrath rückte in dem Eröffnungsvortrag die Sportjournalisten ins Zentrum der Betrachtung. Der Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation referierte erste Zwischenergebnisse des laufenden BISp-Projekts „WEDoSport“. Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie (Dr. Thorsten Schulz) und in Kooperation mit dem VDS sowie der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) werden aktuell die Mitglieder des VDS online befragt. Die Studie ist eine Replikation eines Projekts von 2012/13 und wird noch bis Januar im Feld sein.

  Bisherige Ergebnisse deuten darauf hin, dass nach wie vor nur ein kleiner Anteil der Sportjournalisten über Doping berichtet. Das Wissen der Journalistinnen und Journalisten, die viel über Doping berichten ist dabei deutlich größer, als das derjenigen, die wenig oder gar nichts hierzu publizieren. Im kommenden Jahr werden die Ergebnisse dann vorliegen, auf Kongressen vorgestellt und diskutiert sowie Publikationen in Fachzeitschriften hierzu verfasst.

  „Mit Blick auf das DDR-Staatsdoping ist sicherlich erst rund ein Drittel erforscht. Für Sport-journalisten bestehen hier zahlreiche interessante Ansatzpunkte“, erklärte VDS-Vizepräsi-dent Keil. Ein Experte im Bereich der Folgeschäden ist Dr. Jochen Buhrmann. Der Chefarzt der Helios Klinik für Psychosomatische Medizin in Schwerin arbeitet mit Dopingopfern. Am Beispiel der Biografie einer betroffenen Sportlerin erläuterte Buhrmann die Auswirkungen des DDR-Sportsystems für den weiteren Lebensverlauf.

  Sein Sohn Simon Buhrmann präsentierte erste empirische Ergebnisse seiner laufenden Promotion, in der er Dopingopfer befragt. Fast 30 Prozent der Dopingopfer leiden Posttrau-matischen Belastungsstörungen. Die Prävalenz in der Bevölkerung liegt dagegen nur bei 1,5 bis 2,0 Prozent, jene für Vietnam-Kriegsveteranen zwischen 2 und 15 Prozent.

   Thomas Götze bot den rund 30 Sportjournalistinnen und Sportjournalisten einen Einblick in seine Vita. Der ehemalige Hammerwerfer wurde Ende der 70er-Jahre gedopt und ist heute ein staatlich anerkanntes Dopingopfer. Trotz der Androhung von Konsequenzen und Nachteilen befreite er sich bereits vor der Wende aus dem staatlichen Sportsystem und studiere Jura. Als Spätfolge leidet Götze unter Arthrose seiner Gelenke und starken Schmerzen. Heute ist er Staatsanwalt in Stralsund und organisiert Fortbildungen zum Themenfeld Doping für Richter und Staatsanwälte in der Deutschen Richterakademie.

Kai Gräber präsentierte einen umfassenden Überblick zu seinen Ermittlungen im Rahmen des Anti-Doping-Gesetzes. Der Oberstaatsanwalt leitet die bereits 2009 eingerichtete Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Doping in München. Seither wurden fast 7.000 Ermittlungsverfahren eingeleitet, jährlich kommen rund 1.000 weitere hinzu. Zwischen 2015 und 2017 konnte das fünfköpfige Team 383 rechtskräftige Verurteilungen erwirken. Dabei wurden Geldstrafen von insgesamt rund 760.000 Euro und Freiheitsstrafen von mehr als 1.600 Monaten ausgesprochen.

  Allerdings konzentriert sich der Großteil der Verfahren auf den Freizeit- und Breitensport – zum Beispiel im Fitness- und Kraftsport. Denn für Ermittlungen gegen Leistungssportler fehlen Gräber und seinem Team oftmals die nötigen Informationen für einen begründeten Anfangsverdacht. Zudem kritisierte der Staatsanwalt die mangelhafte Zusammenarbeit mit Sportverbänden, die in Summe kein Interesse daran hätten, dass die Staatsanwaltschaft in die Sportgerichtsbarkeit eingreife.                                                               Dr. Fabian Kautz

Winterspiele in den Scheichtümern

Marion Schöne, Geschäftsführerin der Olympiapark GmbH

  Einigkeit herrschte darüber, dass die Menschen dem gewinn-

orientierten, von Korruption und Dopingskandalen erschütterten Internationalen Olympischen Komitee (IOC) misstrauen, das die Spiele im Gigantismus zu ersticken drohen. „Das IOC muss sich ehrlich machen“, fordert Prof. Emrich. „Mehr als kleine Zugeständ-nisse seien dafür notwendig“, erklärte Claudia Bokel, die Welt-meisterin im Degenfechten (2001). Sie war von 2008 bis 2016 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), ab 2012 Exekutivmitglied und Vorsitzende der Athletenkommission und ist derzeit Präsidentin des Deutschen Fechter Bunds.

  Leider hatte Oliver Zeidler, der den Ruderweltcup 2018 gewann, aus beruflichen Gründen absagen müssen, weshalb die Meinung eines aktiven Athleten fehlte. Etwa zu der Feststellung von Emrich: „„Athleten sind nicht dafür da, dass das IOC große Einnahmen erzielt.“ Den Diskussionsteilnehmern fiel dazu nichts ein. Claudia Bokel ist längst Sportfunktionärin, der zweifache Rad-Olympiasieger Robert Bartko Referent für Sportförderung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands.

  Den radikalsten Reformansatz stellte Prof. Emrich vor: Eine Stiftung, in die das IOC eine Milliarde einzahlt, und die regionale Projekte ohne Bezug zum Sport fördert, „um die Bürger mit der Veranstaltung zu versöhnen“. Die Bevölkerung sage „Olympia find' ich prima, aber was ändert sich für mich, was bringt's mir“. Die Stiftung sei gewissermaßen „eine soziale Rente“ für den Steuerzahler.

Michael Mronz FOTO: MARTIN HANGEN

  Gedanken dieses Konzepts finden sich auch in der privatwirt-schaftlichen Initiative für eine Olympiabewerbung 2032 der Metropolregion Rhein-Ruhr, die Michael Mronz vorstellte. Der Sport- und Iventmanager (BMW Open Tennis, Leichathletik-EM 2018 Berlin) hat die Vision eines überregionalen, gemeinschaft-lichen und nachhaltigen Konzeptes, er schwärmt von 50.000 Zuschauern bei den Schwimmwettbewerben im Stadion des FC Schalke 04. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hält Spiele fernab jeglicher Gigantomanie für möglich.

  Und wenn die Bevölkerung diese Vision nicht teilt und den Daumen senkt? Mronz will sie deshalb lieber nicht abstimmen lassen. Sein Argument: „Bei Fußball WM und EM fragt keiner, was das kostet.“ Eine Abstimmung hält er nicht für grundsätzlich erforderlich, sondern nur, wenn die Gegner sie wollen. Demokratisch ist der Ansatz nicht.

  Ist Olympia noch zu retten. Wünschenswert wäre es, trotz aller Bedenken. Prof. Emrich: „Olympia ist auch eine Utopie, die Idee einer besseren Welt.“ Davon sei wenig übrig

geblieben: „Das IOC verspielt den Kredit einer 2500-jährigen Geschichte.“ Und das unter Führung des deutschen Präsidenten Thomas Bach.  Emrich prophezeit: „Das weltum-spannende Ideal nicht selbst zu leben, das kann nur noch drei, vier Perioden lang gut gehen.“ Gut geht es schon jetzt nicht mehr.

  Unter den Gästen: Beatrix Zurek, Leiterin des städtischen Referats für Bildung und Sport, Günter Schwarz, Leiter des Sportamts der Landeshauptstadt München, Hans-Ulrich Hesse, ehemaliger Vorsitzender des Sportbeirats der Stadt München, Leonhard Baur, Leiter des Gymnasiums München-Nord, Eliteschule des Sports, Wilfried Spronk und Arno Hartung, ehemalige Geschäftsführer des Olympiaparks, Werner Raabe, ehemaliger Leiter des Bereichs Sport und Freizeit beim BR.

Alwin Wagner, sechmal deutscher Meister im Diskuswerfen - gedopt. FOTO: IMAGO/WEREK

Großer VDS-Preis, Kategorie Reportage, 2. Platz

Sein größter Wurf

Alwin Wagner war einer der besten deutschen Leichtathleten. Und gedopt. Er packte  schon vor Jahren aus. Von der Politik und den Verbänden wird er bis heute geschnitten.      

 

                                                  Von Johannes Knuth

 

  Als Erstes verführt er sie immer auf dieselbe Weise. Und es klappt, sagt Alwin Wagner, jedes Mal.

  Ein Saal im Lichtenberg-Oberstufengymnasium im hessischen Bruchköbel, dunkles Laminat, weiße Wände, grelles Licht, das jede Gemütlichkeit vertreibt. 100 Schüler sind gekommen, die meisten aus den Prüfungskursen Biologie und Sport. „Willkommen zur Doppelstunde Doping“, sagt die Schulleiterin. Dann stellt sie ihren Dozenten vor, Alwin Wagner, Diskuswerfer, alleine während des Anabolika-Wettrüstens der 70er- und 80er-Jahre fünf Mal deutscher Meister. Wagner trägt eine dunkelblaue Jeans, einen dunkel-blauen Strickpulli, von seiner dichten, einst dunkelblonden Matte sind ein paar graue Haare übrig. Er ist knapp zwei Meter groß, ein Hüne, aber von seinen Muskeln, die mal dick waren wie Blumenkübel, ist nicht mehr viel zu sehen. Dann beginnt die Verführung.

  Wer von den Schülern Sport im Verein betreibe, fragt Wagner, bitte mal aufstehen. Fast alle stehen, Leichtathleten, Handballer, die meisten spielen Fußball. „Wer von euch würde dopen, wenn er die Möglichkeit hätte?“ Niemand steht auf. Oh, sagt Wagner. Zusatzfrage: „Stellt euch vor, es kommt jemand, der sagt: Wenn du diese Pille nimmst, wirst du die Nummer eins der Welt. Nach einem Jahr hast du Millionen auf dem Konto, du kannst den Sport mindestens zehn Jahre betreiben. Wenn du aufhörst, hast du Land, Häuser, Autos“, Wagner hält inne. „Und, das ist jetzt ganz wichtig“, sagt er: „Keiner wird entdecken, dass ihr diese Pille genommen habt. Ganz ehrlich, wer würde diese Pille nehmen?“ 50, 60 Schüler schnellen nach oben, viele Jungs, ein paar Mädchen.

  Dann sagt Wagner: „Das ist der Grund, warum ich heute hier bin.“

  Verführung ist ihm wichtig, er wurde ja selbst verführt. Wenn es nach den Funktionären gegangen wäre, hätte der Diskuswerfer Alwin Wagner aus Melsungen damals bitte den Mund gehalten. Wagner sprach stattdessen, und er spricht noch immer. Der 67-Jährige reist durchs Land, redet in Vereinen und in Schulen, verführt seine Zuhörer, schafft eine Scheinwelt, die er wieder einreißt. Er weiß, dass der Schritt in den Betrug, der erst mal riesig wirkt, sehr schnell sehr klein wird.

  Alwin Wagners Geschichte ist die eines Sportlers, der zugleich „Zeuge, Täter und Opfer“ des westdeutschen Dopings ist, so sieht er das. Sie handelt von einem der ersten Kronzeugen; von Kollegen, die schwiegen, von Trainern, die Wagner verklagten. Sie handelt von ehemaligen Athleten, die jämmerlich zugrunde gehen. Sie handelt von Funktionären und Politikern, die Athleten zur Medaillenjagd animieren und damit in den Betrug treiben, damals wie heute. Also erzählt Wagner seine Geschichte, immer wieder. Und wieder. Und wieder. Weil niemand aus ihr lernt.

Anabolika vom Bundestrainer

  Die Geschichte beginnt im Oktober 1976, Karlheinz Steinmetz war gerade Bundestrainer der Diskuswerfer geworden. Alwin Wagner war damals gut genug, um bei internationalen Meisterschaften mitzumachen, aber für die besten acht reichte es nicht. Deutsche Sportler auf hinteren Plätzen wollte der Deutsche Leichtathletik-Verband nicht haben. Also ließen sie ihn zu Hause. Trainer Steinmetz bot Wagner Anabolika an, Wagner lehnte ab, einmal, zweimal. „Pass mal auf“, sagte Steinmetz beim dritten Mal ins Telefon, „wenn du die Pillen nimmst, wirfst du 68 statt 62 Meter.“ Man werde ihn zu Wettkämpfen einladen, in die USA, nach Schweden, er werde mehr Fördergelder erhalten, Ausrüsterverträge. Das saß.

  Steinmetz beschaffte Wagner Anabolika, 100 Tabletten pro Schachtel, morgens, mittags, abends eine, wie beim Zähneputzen. Wagner wurde schwerer, stärker, bald warf er 66 Meter. Adidas rüstete ihn aus, die Sporthilfe zahlte mehr. Das Unrechtsbewusstsein? „Wird sofort erstickt, nach dem Motto: Das machen doch alle“, sagt er. „Mir war schon klar, dass das Doping ist“, aber als Wagner sich bei den Kollegen umhörte, bestärkten sie ihn. Wenn du in die Weltspitze willst, sagten sie, musst du was nehmen. So läuft das halt.

  Wagner hat jetzt noch eine Frage an die Schüler in Bruchköbel. „Ihr nehmt die gleiche Wunderpille“, sagt er: „Nach zehn Jahren, wenn eure Karriere zu Ende geht, habt ihr 80 Millionen auf dem Konto. Aber“, ruft Wagner, er verfällt in seinen rauchigen, hessischen Singsang: „15 Jahre nach dem Karriereende fallt ihr um, Herzversagen. Wer würde die Pille trotzdem nehmen?“ Ein Vorhang aus Gemurmel legt sich über den Saal, drei Schüler ste-hen noch auf. Einer ist Gianni, weißer Pulli, schwarze Jogginghose, Fußballer. Er steckt ein paar Sprüche ein. Kohle und Ruhm, aber mit 50 ins Grab steigen? „Lieber ein kurzes Leben, aber dafür ein schönes“, sagt Gianni: „Ist ’ne schwierige Sache, oder?“

  Die Nebenwirkungen. Wagner lernte spät davon. Er fuhr Ende der 70er-Jahre oft nach Freiburg, in die „Sporttraumatologische Spezialambulanz“ von Armin Klümper, der Adel des deutschen Sports ging dort ein und aus. Klümper setzte ihm eine Spritze „in die Arsch-backe“, und als Wagner fragte, was in der Spritze steckt, sagte Klümper: „Junge, brauchst dir keine Gedanken zu machen.“ Heute weiß er, dass er „Klümpers Cocktail“ bekam, eine Mischung aus Aminozucker, Frischzellen, Pflanzenextrakt. Der Arzt drückte ihm auch „viele bunte Tabletten“ in die Hand, Vitamine, Dianabol, Fortabol, Megagrisevit. Anabolika, ge-dacht für Schwerkranke. „Ich hab nie einen Beipackzettel gekriegt, ich war richtig dumm“, sagt Wagner. Bis doch mal ein Zettel in einer Packung Dianabol steckte. Als Wagner Klüm-per mit den Nebenwirkungen konfrontierte, sagte der: Das müssen die schreiben, um sich abzusichern. Keine Sorge, kommt eh nie vor.

  Klümper, das haben Studien und Gutachten belegt, stand für vieles, was den westdeut-schen Betrug antrieb. Für Politiker, die im Kalten Krieg von Trainern und Athleten mehr Medaillen forderten, obwohl sie wussten, dass viele Medaillen nur mit Dianabol, Fortabol und Megagrisevit zu holen waren. Mediziner wie Klümper klärten die Athleten nicht auf, selbst als die Siebenkämpferin Birgit Dressel 1987 tot umfiel, mit 40 Medikamenten im Körper. Die kleinen und großen Schnellmacher werden nur vom Ostblock bemüht – das war die offizielle Version. Und genau das ist ein bis heute beliebtes Märchen.

Mit Rauswurf gedroht

  Wagner machte damals das, was kaum einer tat. Er redete, als Aktiver, und obwohl er schon bei der Polizei als Oberkommissar arbeitete. Er hatte gehört, wie immer mehr Athle-ten Pillen schluckten, um die verschärften Normen des DLV für die internationalen Meister-schaften zu erfüllen. Im Oktober 1981 trafen sich DLV-Funktionäre mit ihren Athleten in Frankfurt, und Wagner, der Athletensprecher, der gerade zum ersten Mal deutscher Meister geworden war, klagte über die Tabletten. August Kirsch, der Präsident des DLV, entzog ihm das Wort. Später schrieb Wagner Briefe an die Sporthilfe, an Willi Daume, den Präsidenten des NOK. Die Bild-Zeitung berichtete. Es passierte nichts.

  „Es ist traurig, dass man etwas genommen hat“, sagte Wagner später, aber er sei stolz, dass er es in die Öffentlichkeit zerrte, er habe viel riskiert. Wenn alle vom Betrug profitieren, wie im Sport, werden die bestraft, die reden. Vor Olympia 2016, das russische Staatsdo-ping war längst entblättert, winkte das Internationale Olympische Komitee eine große rus-sische Auswahl durch. Bis auf Julija Stepanowa, wegen „ethischer Defizite“. Sie hatte frü-her gedopt, dann den Betrug offengelegt.

  Der DLV drohte Wagner mit Rauswurf, 50 000 Mark Strafe. Er verlor Fördergelder, Prozes-se gegen Steinmetz, seinen Trainer. Keiner von Wagners Kollegen stützte ihn. Erst, als ein Sprinter gegen Steinmetz aussagte, gewann Wagner das Wiederaufnahmeverfahren, im Januar 1992. Wagner darf seitdem behaupten, dass Steinmetz ihm Anabolika beschaffte, dass er 1978 in Dortmund gar Urin für eine Kontrolle bereitstellte, damit Wagner nicht auf-fliegt. Steinmetz trat als Bundestrainer zurück; er trainierte aber weiter die Besten, Lars Riedel, Jürgen Schult. Später arbeitete er in China, der Deutsche Olympische Sportbund hatte ihn empfohlen. Wagner schickte sein Wissen an die Staatsanwaltschaft und den DLV, Rezepte, Schreiben vom DLV, die vor Dopingkontrollen warnten. Der DLV meldete sich nie wieder.

  Wagner erzählt den Schülern jetzt von den Nebenwirkungen der Anabolikazucht, von Akne, Herzrasen, Selbstmordgedanken. Er wirft ein Bild von Ricky Bruch an die Wand, sein Konkurrent aus Schweden. Beziehungsweise: ein Bild von Bruchs Pillenkasten. Er hat Fächer für jede Tageszeit, morgens und abends ein Dutzend Tabletten, mittags die Hälfte. Das hat er von Montag bis Samstag jeden Tag geschluckt, sagt Wagner, „nur sonntags nicht. Da hat er gespritzt“. Eigentlich, sagt Wagner, wollte Bruch Schauspieler werden, aber als sie ihm einen Part als Haudrauf anboten, verlangte er zu viel Geld. Ein gewisser Bud Spencer bekam die Rolle. Bruch starb vor sechs Jahren, seine Bauchspeicheldrüse war zerfressen. Er wurde 64.

  Als Wagner fertig ist, hat er 90 Minuten geredet, ohne Pause. Kaum einer ist gegangen, die Schüler klatschen. „Ich habe noch ein paar Autogrammkarten, die könnt ihr sammeln. Oder tauschen“, ruft er, er lächelt. „Ein Wagner für fünf Beckenbauer!“

  Gianni, der zu Beginn der Vortrags auf die Vorteile eines kurzen, dafür aber schönen Lebens setzte, nimmt sich eine Karte. Würde er noch immer das kurze Leben wählen? „Mit dem Wissen eher nicht.“ Ein paar Schüler haben noch Fragen. „Wie war das mit den Nebenwirkungen bei Ihnen?“

Wegen Zölibat:  Polizist statt Priester geworden

Wagner ist erst 1988 ausgestiegen, sehr spät. Er streckt seine beiden Zeigefinger in die Luft, hält sie 30 Zentimeter auseinander. So lang war das Stück, das sie ihm aus dem Dickdarm geschnitten haben, Darm- und Blasenkrebs. Der erste Urologe habe ihn „zum Sterben nach Hause geschickt“, der zweite half ihm. Nach 13 Operationen war er geheilt, die letzte vor sechs Jahren. „Ich bin dem Tod zweimal von der Schippe gesprungen.“ Viele Mitstreiter hatten weniger Glück. Im April starb der Diskuswerfer Hein-Direck Neu. Lymphdrüsenkrebs.

  Wagner schleicht jetzt im Auto durch den hessischen Feierabendverkehr, er wird später bei einer Podiumsdiskussion in Darmstadt auftreten. Im Radio dudelt durchgeföhnter Pop, Wagner mag eigentlich Klassik und Volksmusik, er hat nicht nur eine zupackende, auch eine weiche Art. Er ist gläubiger Christ, war 20 Jahre Gemeinderat, man kann sich mit ihm lange über Mozart (eher weich) oder Blasmusik von Ernst Mosch (eher zupackend) unterhalten. Es gibt ein Video von seinem 60. Geburtstag, Bekannte hatten eine Blaskapelle engagiert, irgendwann tritt Wagner ans Mikrofon: „Auf die Vogelwiese ging der Franz / weil er gern einen hebt / und bei Blasmusik und Tanz / hat er so viel erlebt.“

  Wagner sagt, er wollte eigentlich katholischer Priester werden, aber als er vom Zölibat erfuhr, ging er doch zur Polizei. Als er im Hochleistungssport steckte, war er schon Zugführer, ab 1981 fuhren sie tagelang Einsätze an der Frankfurter Startbahn, die Proteste gegen den Ausbau schlugen hohe Wellen. Einen Tag bevor zwei Polizisten bei Demonstrationen erschossen wurden, war er mit seinem Zug draußen. Später leitete er eine Einheit in Frankfurt, er sah im Bahnhofsviertel die Drogenabhängigen, „dem Tode nahe“, es erinnerte ihn an das Doping, die kranken Kollegen. „Das ist wie eine Spirale, aus der man nicht mehr herauskommt.“ Die Trainer ködern die Athleten mit Nahrungsergänzungsmitteln, dann Kreatin, dann der harte Stoff.

  Wagner trainiert auch deshalb noch immer Kinder im Verein in Melsungen, mit 67. Drei seiner vier Kinder waren im Verein, die älteste, Johanna, und die jüngste Tochter, Katharina, waren mehrfache Landesmeister, Sprint, Weitsprung, Mehrkampf. Er trainierte auch mal die Diskuswerfer im hessischen Verband, war Schiedsrichter im DLV bis 2002, er hätte weiter aufsteigen können, sagt er, aber der Verband ließ ihn nicht. Mit den großen Verbänden sei er fertig, er habe HLV und DLV seine Dopingvorträge angeboten. Der HLV lehnte ab, „aus verbandsinternen Gründen, die Alwin Wagner bekannt sein dürften“, schreibt er. Vermutlich, weil er Missstände offen anspreche, sagt Wagner. Vom DLV meldete sich niemand. Präsident Clemens Prokop schreibt auf Anfrage, er könne sich an kein Schreiben erinnern.

Vom Innenminister "indirekt zum Doping aufgefordert"

 Im deutschen Sport schauen sie nach vorne statt nach hinten. Sie haben vor einem Jahr, auf Druck der Politik, eine sogenannte Spitzensportreform verabschiedet. Grob gesagt geht es darum, rund 160 Millionen Euro, die vom Bund an den Sport fließen, künftig vor allem den Verbänden zuzuschanzen, die Finalplätze und Medaillen gewinnen. Noch gröber ge-sagt geht es darum, was Innenminister Thomas de Maizière vor zwei Jahren forderte: ein Drittel mehr Medaillen, international.

  Nicht nur Wagner erinnert das an die Spirale, die ihn damals ins Doping trieb. Trainer, die nur beschäftigt werden, wenn ihre Athleten Erfolge beschaffen. Sponsoren und Medien, die Sieger belohnen und besingen. Politiker, die saubere und medaillenbefähigte Sportler zu-gleich fordern, obwohl sie wissen, dass das in manchen Sportarten unmöglich ist. Medai-llen über 100 Meter der Männer? Medaillen im Marathon? Unerreichbar für deutsche Män-ner, ohne Stoff. „Der Bundesinnenminister“, sagt Wagner, „hat viele Athleten indirekt zum Doping aufgefordert.“

  Am Abend sitzt Wagner auf einem Podium, die Deutsche Olympische Gesellschaft in Darmstadt hat geladen, es geht um die Spitzensportreform. Neben Wagner sitzt Ole Schröder, Staatssekretär unter de Maizière, schwarzes Sakko, grüne Krawatte. Er vertei-digt zunächst seinen Innenminister. „Wir wollen die Potenziale für die Top-Plätze in den Mittelpunkt stellen, Platz eins bis acht“, sagt Schröder. Im Einklang mit den Anti-Doping-Regeln, klar. Und alle anderen? „Natürlich kann auch ein Athlet, der nicht dieses Potenzial hat, weiter von seinem Verband unterstützt werden. Aber der wird von der Sporthilfe nicht weiter gefördert“, sagt Schröder, „das haben wir ja bereits geändert.“

  Wagner lächelt gequält. Er erinnert an seine Anfänge, als er 62 Meter warf, trotzdem zu Hause blieb, weil der Verband ihm keine Chance auf das Finale einräumte. Auf Platz acht bis eins also. Er erzählt, dass dafür Hein-Direck Neu mitfuhr, der gerade an Krebs ge-storben ist. Wer die Finalplätze nicht schaffe, sagt Wagner, „ist doch auch ein guter Athlet, ein Botschafter der Bundesrepublik!“ Er sagt Rebbublig statt Republik, in der Wut spricht er Hessisch.

  Schröder guckt irritiert. Wenn ein Verband die neuen Kriterien erfülle, sagt er, werde er weiter gefördert und könne so viele Athleten nominieren, wie er mag.

  Aber wer macht das in einem System, das vor allem Platz eins bis acht entlohnt?

  Alwin Wagner sagt, er habe bis zur Jahrtausendwende Dutzende Mitstreiter bekniet, Me-daillengewinner bei Olympia, WM, EM. Viele sagten, sie seien Helden, sie hätten nichts davon, am Bild des Betrugs zu malen. Die meisten schweigen bis heute, obwohl sie krebs- und herzkrank sind. Eine Folge des Dopings, vermutlich, aber kein Arzt bestätigt ihnen das. Als die Linken zuletzt im Bundestag fragten, ob die Regierung eine Studie über Doping-opfer in der BRD plane, teilte diese mit: „Es besteht nicht die Absicht, eine entsprechende Studie in Auftrag zu geben.“

  Alwin Wagner wird weiterreden.

Die Geschichte der Reporterkanzel

In der Nacht zum 30. Januar 1971 brannte die Haupttribüne des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße (Sechzigerstadion) aus. Das Landeskriminalamt ging von Brand-

stiftung aus, der oder die Täter wurden aber nicht gefasst. Schon am Nachmittag 30. Januar wurde im Stadion wieder Fußball gespielt, der TSV 1860 wollte eine Absage des Regionalligaspiels gegen Viktoria Aschaffenburg unbedingt verhindern.

 

Auch die Presseplätze, die sich in den obersten Reihen befunden hatten, gab es nicht mehr. Als der Münchner Stadtrat am 3. Februar 1971 den sofortigen Wiederaufbau der Tribüne mit Kosten von 679.000 D-Mark genehmigt hatte, fragte der damalige Sportamts-leiter Gress beim Verein Münchner Sportpresse (VMS) nach Wünschen bei der Gestaltung der Reporterkabinen, die in einer Kanzel untergebracht werden sollten. VMS-Geschäftsführer war der spätere 1. Vorsitzende Hans Eiberle, er notierte im Stuttgarter Neckarstadion mit Hilfe des Maßbands aus dem Nähkasten seiner Frau die Abmessungen.

 

Im März 1971 wurde mit den Arbeiten begonnen, Mitte April waren die Sitzplätze unter dem Rohbau des Dachstuhls bereits wieder freigegeben. Im Juli 1971 waren die Arbeiten abgeschlossen, auch die neue Reporterkabinen waren fertig. Sie waren nicht nur mit Schiebefenstern nach Maß ausgestattet, sondern auch mit Elektroheizungen, die der Platzwart eine Stunde vor Spielbeginn einschaltete.

 

Die Reporterkanzel überlebte den Umbau. Die Heizung funktioniert immer noch.

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Von Wolfgang Uhrig

"Thailand unter der Haut"

Bernd Linnhoff, geboren 1948 in Hamm/Westfalen, arbeitete als Chefreporter Fußball beim Sportinformationsdienst (SID) und bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 1988 machte er sich als freier Journalist, Kom-munikationsberater und Reden-schreiber selbstständig. Linnhoff wanderte 2008 nach Thailand aus. Er lebte vier Jahre in Bankok und wohnt seit 2012 in Chiang Mai

Linnhoff über sein Buch: „In „Thailand unter der Haut“ erzähle ich in 31 Nahaufnahmen von Thailands Ess-Klasse, der Fuß-ball-Community der German All Stars, von Männern in Bangkoks Nächten, von Frauen auch und davon, wie ich schlank wurde auf dem Rücksitz eines Motorrad-taxis. Es geht um Geister, den Zusammenprall zweier Kulturen in meiner Ehe mit Toey, um thailän-dische Spitznamen („Gestatten, mein Name ist Frankfurt“) und vieles mehr. Ich verschweige nicht einmal, dass ich hier lung genannt werde, alter Onkel.“

„Thailand unter der Haut“ ist 240 Seiten stark und kostet 14,90 Euro plus Versandkosten. Es ist im Onlineshop meines Verlegers Oliver Wurm unter folgendem Link erhältlich: www.fussballgold.de

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