(8. November 2023) – Der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) hat die Aus-schreibungen für seine Berufswettbewerbe 2023/24 veröffentlicht. Ab sofort können Beiträge eingereicht werden. Es gibt die Kategorien Print, Radio, TV, Online, Nachwuchs-preis und Foto.
https://www.sportjournalist.de/news/meldungen-und-medien/der-vds-sucht-seine-besten-fb-3165/
(5. November 2023) – Zwei Reisebusse fuhren am Montag, dem 5. November 1973, auf der Autobahn von München Richtung Grenzübergang Rudolphstein zur DDR. Sie waren unterwegs zum Rückspiel im Achtelfinale des Fußball-Europacups der Landesmeister Dynamo Dresden. An Bord des einen Fahrzeugs: Die Fußballmannschaft des FC Bayern, samt Tross. Im anderen: 14 Münchner Journalisten; einer von ihnen war ich.
Stopp an der Raststätte Nürnberg-Feucht, zum späten Mittagessen. Was als Nachspeise serviert wurde, weiß ich nicht mehr. Nur noch, dass sie mir im Hals stecken blieb. Denn Wilhelm Neudecker, der Klubpräsident, trat an den Journalistentisch und erklärte, die Mannschaft werde nicht nach Dresden weiterfahren, sondern in Hof übernachten. Zuvor hatten Neudecker und Manager Robert Schwan in einer Ecke des Lokals den Mann-schaftskapitän Franz Beckenbauer und dessen Stellvertreter Gerd Müller über die Ände-rung des Zeitplans informiert. Weiter: Archiv
Vor einem halben Jahrhundert lasen Fußballspieler (links Gerd Müller) und Trainer (Udo Lattek) im Mannschaftsbus noch Zeitungen.
(23. Oktober 2023) - Acht Monate vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM 2024 laden der Verband Deutscher Sportjournalisten und EURO 2024 GmbH Kolleginnen und Kollegen zu einem virtuellen Austausch ein. Eine Anmeldung ist bis 23. Oktober möglich.
(28. Oktober 2023) – Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur in der Nürnberger Tafel-halle vier Preise verliehen.
Karl-Heinz Köbel (Eintracht Frankfurt), der Rekordspieler der Bundesliga, erhielt den Walther-Bensemann-Preis. Bensemann (1873-1934) war ein deutscher Fußballpionier.
Der Preis Fußballfans gegen Rechtsextremismus geht an "CFC-Fans gegen Rassismus" aus Chemnitz.
„Um jeden Preis. Die wahre Geschichte des modernen Fußballs von 1992 bis heute" ist das Fußballbuch des Jahres 2023. Geschrieben hat es Christoph Biermann.
Der Fußballspruch des Jahres 2023 stammt von Schiedsrichter Deniz Aytekin:
„Wenn der Musiala anzieht und dir auf 80 Meter 60 bis 70 abnimmt, denkst du anders über dein Leben nach.“
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(18. Oktober 2023) - Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) hat zum zweiten Mal Reichweiten der deutschen Tageszeitungen veröffentlicht. In der sogenannten Konver-genzdatei weist die Agma kombinierte Print-Digital-Nutzungszahlen für Tageszeitungen aus.
An der Spitze stehen zwei Zeitungen von Axel Springer. Bild kommt mit einer Tagesreich-weite von 12,24 Millionen Lesern auf die höchste crossmediale Reichweite pro Tag. Im Monat erreicht Bild 38,9 Millionen Leserinnen und Leser; das sind 56 Prozent der Bevöl-kerung. Auf Platz zwei folgt die Welt, die ihre hohe Gesamtreichweite von 3,6 Millionen Nutzern pro Tag bzw. 23,7 Millionen Nutzern pro Woche vor allem ihrer starken Position im Digitalen verdankt.
Es folgen die Süddeutsche Zeitung (2,46 Mio. pro Tag/16,0 Mio. pro Monat) und die Frankfurter Allgemeine (2,12 Mio. pro Tag/14,45 Mio. pro Monat). Das Handelsblatt erreicht pro Tag 1,25 Millionen Lesern und pro Monat 17,1 Millionen.
Die reichweitenstärkste Regionalzeitung ist der Münchner Merkur mit 1,17 Millionen Lesern pro Tag und einer monatlichen Konvergenzreichweite von 2,37 Millionen Lesern und Nutzern.
Insgesamt lesen täglich 64,1 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung in Deutsch-land über 14 Jahre Zeitung in gedruckter Form oder digital. Am höchsten ist die Reich-weite mit 75,4 Prozent in der Altersgruppe der über 60-Jährigen, in der Zielgruppe der
14-39-Jährigen nutzt täglich jeder Zweite (49,9 Prozent) die Informationsquelle Tages-zeitung.
(16. Oktober 2023) - Olympische Spiele 2036 in Deutschland, möglicherweise in Mün-chen? Der bislang letzte Versuch einer Berwerbung ist schon am Bürgervotum gescheitert. Hält die Bürgerschaft es für eine gute Idee, hundert Jahre nach den Nazi-Spielen in Berlin und Garmisch-Partenkirchen Olympia in Deutschland zu veranstalten? Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will vor einer erneuten Bewerbung ausloten, ob es für Sommer- und/oder Winterspiele eine Chance gibt. Dazu lädt er Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, dem 5. November 2023, in die Kleine Olym-piahalle zu einnem Dia-logforum.
Alle Infos, auch zur hochklassig besetzten Podiumsdiskussion, gibt es in der anhängen-den Einladung.
(23. August 2033) - dieblaue24, das Online-Portal "rund um den TSV 1860 München, sucht einen Redakteur. Stellenangebote
(14. August 2023) - Am 15. August 1973 wurde im Münchner Olympiastadion Kata-strophenalarm ausgelöst. Statt der zum Regionalligespiel 1860 München gegen den FC Augsburg erwarteten 40.000 bis 50.000 Zuschauer versuchten noch einmal so viele Fans, zum Teil ohne Eintrittskarten, sich Zutritt zu verschaffen. Sie kletterten über die Zäune, es gab 147 Verletzte. Archiv
(10. August 2033) – Die Versuche einer Bewerbung für Olympische Sommer- und Winter-spiele in Deutschland scheiterten alle am Veto der Bürger – auch in München. Der Deut-sche Olympische Sportbund (DOSB) nimmt einen erneuten Anlauf und versucht, die Bevölkerung mit einer Kampagne für eine deutsche Olympia-Bewerbung begeistern. Per Livestream werden zehn Fachgespräche mit Experten aus dem Sport, der Wirtschaft oder für Nachhaltigkeit gezeigt und in möglichen Bewerberstädten öffentliche Dialogforen ver-anstaltet.
Die erste Veranstaltung fand am 10. August in Münchnen statt. Thema: Ökologische Nachhaltigkeit: DEIN PLANET. DEIN KLIMA. DEINE SPIELE. Welche Rolle nimmt der Sport in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung ein? Kann der Sport ein Treiber sein oder läuft er hinterher? Was muss sich verändern, damit Olympia in Deutschland klimaneutral stattfinden kann? Es diskutierten:
Philip Erbers – Vorstandsmitglied Aachen-Laurensberger Rennverein e.V.
Thea-Helene Gieroska – Sprecherin der BAG Sportpolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Univ.-Prof. Dr. Ralf Roth – Deutsche Sporthochschule Köln
Marion Schöne – Geschäftsführerin Olympiapark München GmbH
Stefan Wagner – 1. Vorsitzender von Sports For Future
(10. Mai 2023) – Seit 2011 vergibt der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) ein Jahresstipendium in Höhe von 12x250 Euro. Es hilft jungen Sportjournalistinnen und Sport-
journalisten, sich ein Studium oder die Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule am teuren Standort München leisten zu können.
Immer wieder mal erhält der VMS einen Hinweis auf die journalistische Arbeit seiner ehemaligen Schützlinge als Beweis dafür, dass das Stipendiat Früchte getragen hat. Im Mai schrieb Laurenz Scheiner (Jahrgang 1994), Stipendiat 2020/21: „Gemeinsam mit Zita Zengerling, die ebenfalls VMS-Stipendiatin gewesen ist, habe ich vor Kurzem den sechs-teiligen Podcast „Hoyzer - Verrat am Fußball“ für den rbb / die ARD-Audiothek gemacht. Ich bin Redakteur beim ZDF Magazin, Zita Zengerling arbeitet als freie Journalistin vor allem für den NDR.“
Robert Hoyzer ist das Gesicht eines der größten Wettskandale des deutschen Fußballs. Für 67.000 Euro und einen Plasmafernseher manipulierte der ehemalige Schiedsrichter mehrere Spiele, auf die seine Freunde, die Brüder Ante, Milan und Philipp Sapina im Vorfeld Geld gesetzt hatten. Der Wettskandal um Robert Hoyzer ist eine Geschichte über das mysteriöse Café King in Charlottenburg, über die Verführung des Geldes, über das undurchsichtige System der Schiedsrichterei und über organisierte Kriminalität. Warum hat Robert Hoyzer seine Werte und damit die aller Schiedsrichter verraten? Welche Rolle spielte der Schiedsrichter Felix Zwayer und der Deutsche Fußball-Bund (DFB)? Wurde damals tatsächlich alles aufgeklärt? Und ist das Geschäft mit den Sportwetten heute sauber?
https://www.ardaudiothek.de/sendung/hoyzer-verrat-am-fussball/12513513/
(9.Mai 2023) – Drei Mitglieder des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) wurden bei der Gala zur Verleihung der AIPS Sport Media Awards 2022 ausgezeichnet. Adam Pretty (Verein Münchner Sportjournalisten) wurde mit „Bo Kramer“ belegte in der Video-Kategorie „Short Feature“ den dritten Platz. Der Australier wurde für seine Fotos vielfach prämiert. 2021 gewann er beim Wettbewerb World Press Photo den 1. Preis in der Kategorie Sport. 2013 und 219 siegte er beim Sven-Simon-Preis. 2018 hatte der Getty-Fotograf bei der Premiere der AIPS Sport Media Awards in der Foto-Kategorie „Portfolio“ gewonnen.
Auf den vierten Platz kam in der Kategorie Christoph Nahr (Verein Münchner Sportjour-nalisten mit Ma Games - Munich 72. Der Film über die Olympischen Sommerspiele in München lief in der ARD.
Die NDR-Reporter Moritz Cassalette (Verein Bremer Sportjournalisten) und Martin Seidemann (Verein Hamburger Sportjournalisten) belegten mit „Jan Ullrich – Held auf Zeit“ in der Audio-Kategorie Platz zwei. Bei den VDS-Berufswettbewerben 2022 hatten sie unlängst für diesen Beitrag den ersten Preis erhalten.
In der Video-Kategorie „Documentary“ kamen Benjamin Unger und Matthias Hufmann auf den zweiten Platz. Ihr Film „Olympia 72, die DDR und der Terror“ aus der Reihe „Sportclub Story“ des NDR war vergangenes Jahr beim 2. SportFilmFest des VDS gelaufen.
Zu den AIPS Sport Media Awards zählen alle Bereiche des Sportjournalismus, beispiels-weise Audio, Foto, Text und Video. Zugelassen für die 2022er-Auflage und die insgesamt fünfte waren Beiträge, die zwischen dem 5. November 2021 und dem 14. Oktober 2022 erschienen sind. Der gesamte Wettbewerb ist in elf Kategorien gegliedert, dazu kommen die Special Awards „A Life in Sport“ und „Investigative Reporting“.
Für 2022 wurden über 1800 Beiträge aus 138 Ländern eingereicht, so viele wie noch nie. Der Die Siegerin/der Sieger jeder Kategorie erhält 8000 US-Dollar. 2. Platz: 3000 US-Doller, 3. Platz: 2000 US-Dollar. Die Kosten für Flug, Unterkunft und Spesen trägt die AIPS.
Beim Wahlkongress des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) im Dortmunder Fußballmuseum wurden bei den Berufswettbewerben auch Mitglieder des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS) ausgezeichnet. Von links: Thomas Walz (1. Vorsitzender VMS), Nino Duit (SPOX), 2. Platz im Großen Preis, Online, Claudio Catuogno (Süddeutsche Zeitung), als Mitautor auf Platz 1 beim Großen Preis, VMS-Mitglied Elisabeth Schlammerl (1. Vizepräsidentin VDS), Stefan Matzke, 3. Platz Fotowettbewerb, Christopher Meltzer (Frankfurter Allgemeine Zeitung), 3. Platz Großer Preis, VMS-Vorstandsmitglied Martin Hangen (VDS-Onlinebeauftragter, Vorsitzender Jury Online-Preis FOTO: VMS/MARGIT CONRAD
(20. März 2023) – VMS-Mitglied Alexander Hassenstein (Getty Images) hat beim Sven-Simon-Fotowettbewerb mit seinem Foto „In den Sand gesetzt“ vom Weitsprung den dritten Platz belegt. Zum dritten Mal in Serie gewann Matthias Hangst (Getty Images) aus Karls-ruhe mit seinen Foto „Unterwassershow“ vom Start des Triathlons der Frauen im August 2022 während der Europameisterschaft in München. Dritter wurde Kai Pfaffenbach (Reuters) aus Frankfurt.
Der mit insgesamt 14.000 Euro dotierte Sven-Simon-Preis ist eine Auszeichnung für das „beste Sportfoto“ des Jahres. Benannt ist der Preis nach Axel Springer jr. (1941–1980), Sohn des Verlegers Axel Springer, der unter dem Pseudonym Sven Simon als Fotograf internationale Anerkennung gefunden hatte. 1966 begann Axel Springer, der in Mün-chnen im Verlag Kindler & Schirmeier für die Quick fotografiert hatte, unter dem Pseudo-nym SVEN SIMON zu publizieren. München wurde, auch durch Axel Springer jr., die deut-sche Geburtsstätte der modernen Sportfotografie, zu der Max Mühlberger† mit seinen Vorlagen für Olympiaplakate beitrug, die heute Kultstatus haben.
Axel Springers erster Mitarbeiter war Fred Joch, der in Springers Agentur seine spätere Frau Heidemarie kennenlernte, die eine Ausbildung als Fotografin hatte. 1970 war Sprin-ger Trauzeuge der Jochs. Als sich Joch 1968 selbständig machte, folgte ihm in der Agen-tur SVEN SIMON Günter R. Müller nach. Dort fanden sich auch Rainer Martini† und Walter Schmitz ein, der später zum Stern wechselte. 1971 kehrte Axel Springer jr. In den Verlag seines Vaters zurück und Müller übernahm dessen Anteile an der Agentur.
Der Sven-Simon-Preis wird seit 1999 verliehen. Unter den Siegers befinden sich vier Mitglieder des Vereins Münchner Sportjournalisten: Alexander Hassenstein (2018), Adam Pretty (2013, 2019), Hans Rauchensteiner† (2009) und Sebastian Widmann (2012).
(18. Februar 2023) - Doris Henkel (Jahrgang 1953) hat nach 117 Grand-Slam-Turnieren Abschied vom Tennis-Zirkus genommen, über den sie seit 1992 berichtete. Weil es sich nicht mehr lohnt, sagte sie Katrin Freiburghaus, von der sie für sportjournalist.de interviewt wurde. https://www.sportjournalist.de/news/interviews/ich-kann-den-mut-der-jungen-kollegen-nur-bewundern-fb-2858/
Henkel, Jahrgang 53, volontierte bei der WAZ, war dort Redakteurin, danach bei der Süddeutschen Zeitung und machte sich 1992 mit den Schwerpunkten Tennis und Eiskunstlauf selbständig. Nach 117 Grand-Slam-Turnieren ging sie im vergangenen Jahr in Ruhestand.
Doris Henkel und Katrin Freiburghaus sind Mitglieder im Verein Münchner Sportjournalisten (VMS).
Prof. Dr. Ansgar Schwirtz führte den Bayerischen Landessportbeirat durch den neuen Sportcampus der Technischen Universität München (TUM). Rechts neben ihm: Beirats-Vorsitzender Berthold Rüth, links seine Stellvertreterin, Diana Stachowitz.
FOTO: FELIX ZINßER
VMS-Mitglied Gerhard Waldherr, Herausgeber von "Die WM und ich", - mit Elisabeth Schlammerl, der 1. Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS), auf dem Podium im "Stadion" an der Schleißheimer Straße. Schlammerl ist im Buch mit dem
Beitrag "Allein unter Männern" vertreten.
(20. November 2022) - Weltmeisterschaften sind mehr als Fußballturniere. Was beim größten globalen Sportevent passiert, prägt und bleibt. Manchmal für immer. Das wird in Katar nicht anders sein, auch wenn die FIFA 2022 den Fußball in die Wüste schickt.
Die Geschichten dazu erzählten Lucas Vogelsang und Gerhard Waldherr am Samstag (19.11.) in der Münchner Kultfußballkneipe Stadion an der Schleißheimer Straße. Vogel-sang las aus seinem Bestseller "Zeitlupen - Denn der Fußball schreibt die besten Ge-schichten", Waldherr aus "DIE WM UND ICH - Reporter erzählen. Von Bern bis Katar, Momenten für die Ewigkeit und was aus dem Fußball geworden ist", für das er als Heraus-geber die persönlichen Erinnerungen von Deutschlands renommiertesten Fußballrepor-tern zusammengetragen hat.
Mit auf dem Podium: Lucas Vogelsang, der gemeinsam mit Maik Nöcker und Micky Beisenherz den wöchentlichen Podcast Fussball MM produziert. Außerdem Elisabeth Schlammerl, 1. Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS), und Hans Eiberle, ehemaliger Vorsitzender des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS), die an Waldherrs Buch mitgeschrieben haben.
Buchbesprechung von Wolfgang Uhrig.
Gerhard Waldherr (l.) im Gespräch mit Hans Eiberle, der im Buch die WM 1970 Revue passieren lässt.
Olympia bei Olympia. Unentbehrlich: Die mechanische Schreibmaschine.
(29. November 2022) – Für die Olympischen Sommerspiele 1972 in München entstand unweit des Olympiastadion im Nordosten des Stadtteils Moosach ein Wohnkomplex. Er erhielt den Namen Pressestadt, weil dort während der Spiele rund 4.000 Journalistinnen und Journalisten wohnten. Dort war auch das Hauptpressezentrum
In der Riesstraße befand sich ein Fernmeldezentrum mit 110 fest installierten Telefon-apparaten, denn in den Wohnungen gab es weder Fernsprech- noch Fernsehanschlüsse. Die Statistik nennt 26.723 Gespräche und 9.837 Telegramme (!) mit insgesamt 6.377.718 Worten. Die Lobby im Erdgeschoss bot 120 Sitzplätze und eine Wand mit Monitoren, auf denen zeitgleich alle gerade stattfindenden olympischen Wettkämpfe zu sehen waren.
Das Zentrum der Pressestadt war die Riesstraße 50. Dort entstand , wo sich heute das Berufsschulzentrum befindet. Im Gebäude Riesstraße 36, der Berufsschule für Informa-tionstechnik, gibt es derzeit eine Ausstellung mit dem Thema „PRESSE 72 - Sport- und Fotojournalismus bei den XX. Olympischen Spielen in München“. Gezeigt werden Memo-rabilien wie die originale olympische Fackel, eine damals benutzte Schreibmaschine, Ein-trittskarten sowie ein fast kompletter Satz der berühmten Werbeplakate von Otl Aicher. Zu einigen hat der 1974 tödlich verunglückte Münchner Sportfotograf Max Mühlberger die fotografischen Vorlagen geliefert.
Zur Ausstellungseröffnung war Thomas Walz (1.Vorsitzender VMS) eingeladen sowie Hans Eiberle, Fred und Heide Joch, die davon erzählten, wie Wort- und Bildjournalisten damals arbeiteten.
Olympia-Pressechef Hans "Johnny" Klein (mit Fliege) vor den Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern der Pressestelle. In der letzten Reihe (3. v.r. mit dunkler Brille): Bruno Schmidt-Hildebrand, ehemaliger Ressortleiter Sport des Münchner Merkur. Klein und Schmidt-Hildebrand waren Mitglieder des Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS). Klein (1931-
1996) trat 1972 in die CSU ein, gewann den Wahlkreis München-Mitte und war bis zu seinem Tod am 7. November 1996 (Herzinfarkt) Mitglied des Deutschen Bundestags, als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit (1987-89), Bundesminister für beson-dere Aufgaben als Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung unter Helmut Kohl, ab 1990 Bundestags-Vizepräsident. 1990 kandidierte Klein erfolglos gegen Georg Kronawitter um den Münchner OB-Posten. In München-Sendling gibt es die Hans-Klein-Straße.
Thomas Walz, 1. Vorsitzender VMS, Fred und Heide Joch (v.r.)
(1.November 2022) – Ronald Reng (52) wurde am 28. Oktober in Nürnberg für sein Buch „Der große Traum – drei Jungs wollen in die Bundesliga“ ausgezeichnet.
Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur wählte die Ge-schichte der jugendlichen Fußballer zum Fußballbuch des Jah-res 2022.
Der Vereins Münchner Sportjournalisten (VMS), dem Reng seit 1994 angehört, gratuliert seinen erfolgreichen Mitglied zum er-neuten großen Erfolg.
Reng erhielt diese Auszeichnung schon 2013 für „Spieltage – die andere Geschichte der Bundesliga“ (2013) und „Mroskos Talente – das erstaunliche Leben eines Bundesliga-Scouts“ (2016). Seine Biografie „Robert Enke – ein allzu kurzes Leben“ war 2012 in England Sportbuch des Jahres“.
Zwischen 2001 und 2010 wurde Reng vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) siebenmal für die besten Reportage prämiert. Er ist Mitglied der Jury des Helmut-Steg-mann-Nachwuchs-Förderpreises, den der VMS seit 2001 jährlich ausschreibt. Reng ge-hört dem VMS seit 1994 an. Er lebt mit seiner Familie in Frankfurt und Bozen.
Video Preisverleihung: https://www.youtube.com/watch?v=cxFjSyP4RCU - (ab 1:09 Stunden)
https://www.sportjournalist.de/
https://www.fussball-kultur.org/fussball-kulturpreis/archiv/2022/fussballbuch/preistraeger
Reporter erzählen.
Von Bern bis Katar,
Momenten für die Ewigkeit
und was aus dem Fußball
geworden ist.
(29. September 2022) - Welt-meisterschaften sind mehr als Fuß-ballturniere. Was beim größten glo-balen Sportevent passiert, prägt und bleibt. Manchmal für immer. Das wird in Katar nicht anders sein, auch wenn die FIFA 2022 den Fußball in die Wüste schickt.
In „DIE WM UND ICH“ erzählen Deutschlands führende Fußballreporter von ihren Erlebnissen – vom Wunder von Bern 1954 über das Wembleytor 1966, das Jahrhundertspiel Deutschland – Italien 1970 bis zu den deutschen WM-Triumphen 1974, 1990 und 2014 und dem Sommermärchen 2006. Erzählt wird aber auch von weniger glorreichen Momen-ten wie der Schmach von Córdoba 1978, der Schande von Gijón 1982, den Debakeln der DFB-Auswahl 1994 in den USA, 1998 in Frankreich oder 2018 in Russland.
„DIE WM UND ICH“ wirft aber auch einen Blick auf die WM in Katar, die aus unterschied-lichen Perspektiven beleuchtet wird. Die Politik der FIFA, die Kommerzialisierung und der Ausverkauf von Werten steht ebenso zur Debatte wie die weltweite Wahrnehmung des Events sowie die Zukunft des Fußballs und seiner größten Bühne. Gleichzeitig werden Ikonen des Sports von Sepp Herberger über Franz Beckenbauer bis Zinédine Zidane und Lionel Messi beleuchtet, begleitet von Pressestimmen aus über sechs Jahrzehnten.
64 Jahre WM, 38 Autoren, 320 Seiten inklusive Fotos, Abbildungen von Memorabilia, deutschen und internationalen Printpublikationen. Zu den Autoren zählen u.a. Ronald Reng, Hartmut Scherzer, Lucas Vogelsang, Kai Feldhaus, Ronny Blaschke, Dietrich Schulze-Marmeling, Elisabeth Autoren zählen u.a. Ronald Reng, Hartmut Scherzer, Lucas Vogelsang, Kai Feldhaus, Ronny Blaschke, Dietrich Schulze-Marmeling, Elisabeth Schlammerl, Hans Eiberle, Peter Bizer, Kurt Röttgen, Oskar Beck, Michael Streck, Hanns-Bruno Kammertöns, Christian Eichler, Stefan Hermanns, Karlheinz Wild und Stefan Frommann; auch TV-Moderator und Podcaster Micky Beisenherz und Roger Willemsen sind mit Texten vertreten.
Herausgegeben wird die Sammlung von Gerhard Waldherr, der als Sportredakteur bei der Süddeutschen Zeitung angefangen hat, später Reporter beim Stern war sowie freier USA-Korrespondent und Chefreporter des Wirtschaftsmagazins brand eins. Verlegt wird das Buch von Maik Nöcker, Mitgründer und des Podcasts Fußball MML.
Gerhard Waldherr (Hrsg.)
DIE WM UND ICH – Reporter erzählen.
Von Bern bis Katar, Momenten für die Ewigkeit
und was aus dem Fußball geworden ist.
320 S., Hardcover; 28 Euro
Verlegt von M/ELEVEN
ISBN 978-3-96233-356-0
ET: 18. Oktober 2022
Herausgegeben wird die Sammlung von Gerhard Waldherr, der als Sportredakteur bei der Süddeutschen Zeitung angefangen hat, später Reporter beim Stern war sowie freier USA-Korres-pondent und Chefreporter des Wirtschaftsmagazins brand eins. Verlegt wird das Buch von Maik Nöcker, Mitgründer und des Podcasts Fußball MML.
Gerhard Waldherr (Hrsg.)
DIE WM UND ICH – Reporter erzählen. Von Bern bis Katar, Momenten für die Ewigkeit. und was aus dem Fußball geworden ist.
320 S., Hardcover; 28 Euro. Verlegt von M/ELEVEN. ISBN 978-3-96233-356-0. ET: 18. Oktober 2022
Das Olympia-Attentat - Tag des Erinnern
(6. September 2022) - Bei der Gedenkveran-staltung in Fürstenfeldbruck aus Anlass des 50. Jahrestags des Olympia-Attentats entschuldig-ten sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Namen Deutschlands für das Versagen der Behörden. Die Innenministerin versprach weitere Aufarbeitung und Aufklärung.
Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen bei den Olympischen Spielen in Mün-chen die israelische Mannschaft überfallen. Elf Mitglieder des Teams und ein Poli-zist wurden getötet.
https://www.sueddeutsche.de/politik/olympia-attentat-1972-gedenkfeier-1.5651055
https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/jahrestag-oympia-attentat-72-2082112
Blick zurück
Der Filmproduzent und Moderator Joachim Day, Mitglied des Vereins Münchner Sport-journalisten (VMS) hat im Auftrag des Landratsamts Fürstenfeldbruck Zeitzeugen des Attentats befragt. Die Videos mit den Interviews:
https://www.erinnerungsort-fuerstenfeldbruck1972.de/looking-back
Der Verein Münchner Sportjournalisten erinnert in seinem Jahresheft VMS INFO an die Spiele und das Attentat. (Linke Spalte, VMS INFO 2022 Vers. 8 pdf).
Am 26. August 1972 begannen in München die Spiele zur Feier der XX. Olympiade neuer Zeitrechnung. Der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) erinnert in seinem Jahres-heft VMS INFO an das Ereignis, das München auch 50 Jahre danach noch prägt. Die Pdf-Datei finden Sie auf der linken Spalte. Als freiwillliger Helfer (Volunteer) mit dabei war David Ewell aus Kalifornien. Er ist der Cousin von Thomas Walz, dem VMS-Vorsitzenden, und Joachim Walz, dem VMS-Schatzmeister. Die 2. VMS-Vorsitzende Margit Conrad sprach mit Ewell, der dem siebenfachen Schwimm-Olympiasieger Mark Spitz in der Sauna gratulierte und Jesse Owens die Hand schüttelte.
(San Francisco/München, 24. August 2022) – 17 Jahre war er, als er sich als Volunteer für die Olympischen Spiele 1972 beworben hat. 50 Jahre später ist er zurückgekehrt an die damalige Einsatzstätte: David Ewell. Weniger aus sportlichen Ambitionen, sondern viel-mehr um nach zehn Jahren in Kalifornien „Zeit mit seiner Familie und der Verwandtschaft“ zu verbringen, seiner mittlerweile 92-jährigen Mutter Gudrun und auch seinen Cousins Thomas und Joachim Walz (ihres Zeichens Vorsitzender und Schatzmeister des Vereins Münchner Sportjournalisten).
Anfang August traf David Ewell, der Architekt, nunmehr im Ruhestand, in München ein, wohnt bei seiner Mutter und genießt die Treffen mit seiner Verwandtschaft. Und er genoss auch den Biergartenbesuch im „Hirschgarten“, der den noch 67-Jährigen (am 2. Septem-ber hat er Geburtstag) an das Ende der heiteren Spiele von 1972 zurückerinnerte. Denn David Ewell „feierte“ dort mit seinen Kolleginnen und Kollegen, nachdem sein Einsatz als Volunteer bei den Schwimmwettbewerben – sie fanden in der ersten Woche der Olympi-schen Spiele 1972 statt – eigentlich beendet war. Er habe sich sogar überlegt das Ange-bot anzunehmen, in anderen Sportarten auszuhelfen, doch dann sei diese schreckliche Nachricht „von diesem Attentat und dem Massaker an die israelischen Sportler bekannt geworden. Wir alle haben uns gefragt, wie es noch weiter geht und auch, ob die Spiele noch weitergehen dürfen oder sollen. Denn auf einmal bekamen die Spiele, die bis auf winzige Ausnahmen makellos gelaufen sind, einen schrecklichen Beigeschmack“. Wie man weiß: sie gingen weiter, auch um nicht Terroristen das Spielfeld und den Fortbestand der Olympischen Spiele zu überlassen, denn Avery Brundage der damalige IOC-Präsident verkündete kurz darauf: „The games must go on!“
Dass Rassismus auch im Sport an der Tagesordnung gewesen ist, das wurde ja schon bei der Siegerehrung von Olympia 1968 – bekannt als „Black Power Salute“ – offenbar. Dennoch war das für David Ewell kein Grund, sich nicht als Volunteer für die Spiele in München zu bewerben, denn wer konnte mit so einer „abscheulichen Tat rechnen“? In einer amerikanischen Zeitung „ist uns das Inserat aufgefallen, dass sie Volontäre suchen, die deutschsprachig sind“, sagt seine Mutter Gudrun. Und da David Ewell damals die vierte Deutschklasse in der dortigen High School besucht hat, hat er sich mit entspre-chendem Lebenslauf beworben. Er bekam auch eine positive Antwort. „Den Flug haben wir selbst zahlen müssen“, erinnert sich Gudrun Ewell, die sehr stolz darauf ist, dass ihr Sohn vor 50 Jahren den Weg über den Teich ins bayerische München geschafft hat.
Die Entlohnung selbst war nach heutigen Gesichtspunkten mit sieben Deutschen Mark pro Tag nicht gerade der Hit, allerdings waren Essen und Schlafstelle – damals in einer Turnhalle in der Knappertsbuschstraße – frei. „Und ich konnte, wenn es noch freie Plätze gegeben hat, auch andere Wettbewerbe besuchen.“ Das nachhaltigste Erlebnis ist für ihn das Basketballfinale und vor allem das umstrittenste aller Zeiten zwischen den USA und der damaligen UdSSR in der Rudi-Sedlmayer-Halle. Eigentlich hatten die Spieler der Vereinigten Staaten mit 50:49 gewonnen, doch dann kam Einspruch wegen einer nicht gegebenen „angeblichen“ Auszeit. Drei Sekunden reichte dem UdSSR-Team, um doch noch zu gewinnen und Olympiasieger zu werden.
Sein Einsatz bei Olympia 1972 war dennoch ein ganz besonderer. Denn als Volunteer „war ich sozusagen Kartenabzwicker für die Besucher“, erinnert er sich. Aber er durfte die sieben Goldmedaillen von Mark Spitz hautnah miterleben. Schon vier Jahre zuvor hatte Spitz dies großspurig angekündigt, schaffte allerdings nur vier. Bei Olympia in München sahnte Mark Spitz alle Siege und damit alle Medaillen auf allen Wettbewerben ab. „Ich kannte Mark Spitz, er war ja Clubschwimmer bei Santa Clara, allerdings nicht persönlich.“ Aber er hat den siebenfachen Goldmedaillengewinner in der Tat persönlich kennenlernen dürfen. „Im Schwimmstadion gab es eine Sauna, da war ich, und als ich nach draußen kam, stand da Mark Spitz und föhnte sich die Haare. Ich habe ihm gratuliert und ,good luck‘ gewünscht. Er war sehr, sehr nett und hat sich für meine Glückwünsche bedankt. Damals hatte er bereits fünf Mal Gold gewonnen.
Und dann darf man nicht ganz unter den Tisch wischen: „Ich durfte Jesse Owens die Hand schütteln und dem Finale der kubanischen Boxlegende Teófilo Stevenson (er war dreimaliger Olympiasieger im Schwergewicht) beiwohnen.“ Was will man noch mehr?
Margit Conrad
Der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) ehrte die Sieger im 21. Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis für regionale und Sportberichterstattung. Im Bacchuskeller des Ratskellers überreichte Bürgermeisterin Verena Dietl, Mitglied der fünfköpfigen Jury, die Urkunden. Im Bild (von rechts): Gerhard Waldherr (Jury), Vinzent Tschirpke (Stipendiat 2022-2023), Melina Maria Kutsch (Stipendiatin 2021-22), Hans Stegmann, Bürgermeisterin Verena Dietl, Hans Eiberle (Jury Vorsitzender), Johanna Feckl, Thomas Walz (1. Vorsitzender VMS), Christopher Meltzer, Wolfgang Uhrig (Jury).
FOTO: ALEXANDER HASSENSTEIN
V.r.: Melina Maria Kutsch, Christopher Meltzer, Bürgermeisterin Verena Dietl, Vinzent Tschirpke, Elisabeth Schlammerl, Claudio Catuogno, Johanna Feckl.
FOTO: ALEXANDER HASSENSTEIN
„2021 ist Jubiläum: 20 Jahre Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreises für lokale und regionale Sportberichterstattung. Hoffentlich ist bis dahin wieder alles gut.“ So endete der Bericht über den Wettbewerb 2020, dem ersten Jahr der Pandemie.
Nichts war gut. Auch im vergangenen Jahr fiel die festliche Verleihung des vom Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) seit 2001 alljährlich ausgeschriebenen Preises Coro-na zum Opfer.
Die (Sport)Bürgermeisterinnen Dr. Gertraud Burkert (2002-2005) und Christine Strobl (2006-2019) hatten seit 2002 Preisträger, Jury, Ressortleiter der Münchner Tages-zeitungen, städtische Mandatsträger, Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie den VMS-Vorstand in den Ratskeller eingeladen und die Urkunden überreicht.
Am 8. April 2022 war es endlich auch für ihre Nachfolgerin so weit: Bürgermeisterin Verena Dietl gratulierte im Bacchuskeller des Münchner Ratskellers vor dem erlesenen Dreigänge-Menü Johanna Feckl und Vorjahressieger Christopher Meltzer, der diesmal auf Platz drei gereiht worden war. Ebenso dem Stipendiaten Vinzent Tschirpke und der scheidenden Stipendiatin Melina Maria Kutsch.
"Immer mit einem Lachen" und "Dauerkarte im vierten Stock"
Johanna Feckl wurde ausgezeichnet für „Immer mit einem Lachen“. Sie beschreibt, wie ein Mukoviszidose-Patient als Marathonläufer seine Krankheit in Schach hält. Der Text erschien in der Süddeutschen Zeitung für die Feckl als Pauschalistin vor allem in der Redaktion Ebersberg arbeitet.
Max Ferstl hatte sich mit „Dauerkarte im vierten Stock“ beworben, einem Protokoll über den Besuch bei Melinda, die von ihrer Wohnung in der Grünwalder Straße aus Einblick ins Städtische Stadion hat und den Sechzigern bei der Arbeit zuschauen kann. Der Text erschien in der Süddeutschen Zeitung.
Christopher Meltzer hatte über die aus dem Ruder gelaufene Jahreshauptversammlung („Ein totaler Kontrollverlust“) des FC Bayern München berichtet. Er ist Sportkorres-pondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in München. Als Nachfolger übrigens von Christian Eichler, der bis 2019 der Jury des Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreises angehört hatte.
Thomas Walz (Foto li.) , der 1. Vorsitz-ende des Vereins Münchner Sportjour-nalisten, bedankte sich bei der Bürger-meisterin Verena Dietl sowie den Damen und Herren des Referats für Bildung und Sport dafür, „dass der VMS auf Einladung des Rathauses die Preisverleihung, die in den beiden ver-gangenen Jahren ausfallen musste, zum 19. Mal im Ratskeller durchführen darf. Das sei nicht nur eine schöne Tradition, "sondern auch zugleich ein besonderer Ausdruck der Bedeutung des Helmut-Stegmann Nachwuchspreises.“ Sportler und Sportvereine seien mittlerweile „ihr eigenes Medium und verbreiten News. Journalisten müssen das alles einordnen und kritisch hinterfragen: Ist das die Wahrheit?“ Er sagte auch bei seinem Amtsvorgänger Hans Eiberle (Foto, r.) Dank. „Er ist der Gründer von Stegmann-Preis und Stipendium und nach wie vor Organisator des Wettbewerbs.“
Stegmann-Nachwuchspreis 2022, Fotos: VMS / Alexander Hassenstein
Die Hoffnung auf gut recherchierte, einfallsreiche und berührende Texte
Fünf Journalisten und zwei Journalistinnen hatten sich mit insgesamt neun Texten beworben. Die Zahl der Teilnehmenden ist seit einigen Jahren rückläufig, so wenige waren es noch nie.
Was den journalistischen Nachwuchs zögern lässt, sich einer Jury zu stellen, obwohl Universitäten, Redaktionen und die Deutsche Journalistenschule (DJS) über den VMS-Wettbewerb informieren, bleibt rätselhaft. Es mag sein, dass die Pandemie auch diesmal wieder mit dazu beigetragen hat.
Oder sind wir vom Verein Münchner Sportjournalisten aus der Zeit gefallen, weil wir mit dem Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreis sowie mit einem Jahresstipendium junge Journalistinnen und Journalisten unterstützen und damit auch unsere Hoffnung am Leben erhalten, die gut recherchierte, einfallsreiche und auch mal den Leser berührende Schreibe möge eine Zukunft haben in Zeiten des digitalen Schnell-Schnell-Schnell-Schreibens und -Lesens?
Claudio Catuogno: "Auch mal was besonders machen"
Claudio Catuogno (Jahrgang 1978), Ressortleiter Sport der Süddeutschen Zeitung, äußert sich zur geringen Beteiligung eher pessimistisch. „Das ist sehr bedauerlich, sehr, sehr schade und auch eine Mahnung!“ Catuogno, 2008 beim Stegmann-Preis aus-gezeichnet, vermisst beim journalistischen Nachwuchs Kreativität: „Die SZ-Sportredaktion war immer auch eine Nachwuchsschmiede“, auch er habe das unterstützt. „Aber es gibt immer weniger Talente - und wenn, dann sind die digital-affin und kommen gar nicht auf die Idee, auch mal was Besonderes zu machen!“ Diese Entwicklung nennt er „alles in allem besorgniserregend und ein bisschen traurig!“
In den Gründerjahren war an Teilnehmenden kein Mangel. Beim Start des Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreises 2001/2 bewarben sich zwölf Journalistinnen und Journalisten mit insgesamt 26 Texten. Das Ergebnis: 1. Marc Widmann, 2. Gerald Kleff-mann, 3. Christina Warta. Alle drei hatten in der Süddeutschen Zeitung publiziert.
In den folgenden Jahren wuchs die Beteiligung so stark an, dass das Höchstalter für die Teilnahme von 35 auf 32 Jahre und die Anzahl der Texte pro Teilnehmenden von drei auf zwei reduziert werden musste. Trotzdem gab es 2013/14 einen Rekord von 20 Teilnehmenden. 2017/18 waren es deren 16 mit 20 Texten, 2016/17 16 mit 23 Texten, 2013/14 14 mit 34 Texten.
Dass die Mehrzahl der prämierten Artikel in der Süddeutschen Zeitung gedruckt wurden, liegt auch daran, dass die Deutsche Journalistenschule (DJS) sich im selben Gebäude wie die SZ befindet. Die kurzen Wege nutzend, versuchten und versuchen die Schülerinnen und Schüler, ihre Texte in der SZ unterzubringen. Aber auch im Münchner Merkur, der Abendzeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, ZEIT, tz und Playboy sind in den vergan-genen zwei Jahrzehnten beim Stegmann-Preis ausgezeichnete Beiträge erschienen.
„Udo Ludwig, Sportchef des „Spiegel“, hat gerade eben im Interview mit dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) festgestellt, er sehe nur, dass sehr viele Medien ihre Investitionen in die Ressourcen der Redaktionen sehr stark zurückgefahren haben – und das gehe automatisch auf die Qualität. Kolleginnen und Kollegen werden nicht mehr so gut bezahlt, der Beruf wird unattraktiver. Das führt auch dazu, dass die Berufsanfänger nicht mehr so gut ausgebildet in den Job reingehen. Im Moment ist das Angebot an guten jungen Journalistinnen und Journalisten noch riesig, aber für die Zukunft werde das sehr, sehr schwierig werden..
Genau aus diesem Grunde ist der Stegmann-Nachwuchspreis so wichtig. Deshalb hält der VMS nach wie vor auch an seinem Stipendium fest, dass er in diesem Jahr an Vinzent Tschirpke vergibt, der an der Deutschen Journalistenschuld (DJS) ausgebildet wird.
Der Verein Münchner Sportjournalisten hat, mit Zustimmung seiner Mitglieder, seit 2002 63.000 Euro an Preisgeldern und 32.000 Euro für Stipendiatinnen und Stipendiaten aufgewendet, dabei unterstützt von Hans Stegmann, dem Bruder des Namensgebers Helmut Stegmann.
Sportressorts als Trainingslager für höhere Aufgaben?
Zahlreiche Preisträgerinnen und Preisträger sind beruflich flott und weit vorangekommen, wenngleich längst nicht alle in den Sportressorts.
Marc Widmann, 2002 der erste Stegmann-Preisträger, ist Leiter des Ressorts Hamburg der ZEIT.
Martin Machowecz, 2011 mit einem Porträt über Katharina Witt, das Gesicht der Münchner Olympiabewerbung, erfolgreich, ist Leiter der Leipziger Büros der ZEIT.
Dr. Daniel Pontzen, Zweiter 2007 mit einem Porträt des Fußballspieler Philipp Lahm, ist Korrespondent im ZDF-Hauptstadtstudio und Modorator täglich auf dem Bildschirm zu sehen.
Christina Warta, die 2006 und 2007 gewann Christina Warta, damals freie Mitarbeiterin in der Sportredaktion der Süddeutschen Zeitung, ist seit 2014 für die Landeshauptstadt München tätig. 2021 wechselte sie als Pressesprecherin vom Referat für Bildung der Stadt München ins Mobilitätsreferat.
Michael Neudecker, Seriensieger (2005, 2008, 2009, 2010), damals Redakteur im Sportressort der Süddeutschen Zeitung, war bei der SZ einer von zwei Ressortleitern des Panorama-Ressorts Print, Digital und Online; er ist seit 2021 Korrespondent in London.
Benedikt Warmbrunn, 2011 erster Stipendiat des VMS und Stegmann-Preis-Rekordsie-ger (2016, 2017, 2019, 2020), ist 2021 aus der Sportredaktion ins Ressort Buch zwei der Süddeutschen Zeitung gewechselt.
Und der heuer siegreiche Max Ferstl übersiedelt demnächst als Korrespondent der SZ in die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart.
Die Sportredaktionen bleiben also eine Art Ausbildungsstätte für andere Ressorts, ähnlich wie die kleinen Fußballvereine für die großen. Nicht das Schlechteste, was man über die Qualität der Sportressorts sagen kann.
Allerdings gibt es dafür keine Ausbildungsentschädigung wie im Fußball. Hans Eiberle
TeilnehmerInnen: Tom Bieber (Büro Bürgermeisterin Dietl), Claudio Catuogno (Ressortleiter Sport Süddeutsche Zeitung), Margit Conrad (2. Vorsitzende Verein Münchner Sportjournalisten), Bürgermeisterin Verena Dietl, Hans Eiberle (Vorsitzender Jury), Florian Graßl (Sportamt), Alexander Haas (Presse und Kommunikation Referat Bildung und Sport), Alexander Hassenstein (Verein Münchner Sportjournalisten - VMS), Melina Maria Kutsch (Stipendiatin 2021-2022), Susanne Oel-schläger (Sportamt), Elisabeth Schlammerl (1. Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Sportjour-nalisten), Hans Stegmann, Sven Szalewa (Stellv. Leiter Deutsche Journalistenschule), Vinzent Tschirpke (Stipendiat 2022-23), Wolfgang Uhrig, Gerhard Waldherr (beide Jury), Thomas Walz (1. Vorsitzender VMS).
Christina Pahnke. FOTO: STEFAN MATZKE
(13. Dezember 2021) - Christina Pahnke fotografiert Spiele des FC Bayern München geauso wie Partien vom TSV Ottobrunn II - und sucht auch in der Sportfotografie immer die Geschichte hinter der Geschichte. Mit Erfolg. So beschreibt Christoph Leischwitz in der Süddeutschen Zeitung die Arbeit der Münchner Sportfotografin, die gemeinsam mit ihrem Mann die Agentur sampics betreibt. Das Ehepaar wurde mit zahlreichen Preisen bedacht. Matzke ist, zusammen mit Wolfgang Rattay, einer der beiden Sprecher, der im Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) organisierten Fotografen. Pahnke, Matzke und Rattay gehören dem Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) an.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-sz-serie-christina-pahnke-sportfotografin-1.5485612
(27. Juli 2021) - Ronald Reng (50) war in seiner Jugend Leicht-athlet - er lief die Mittelstrecken. Vor einigen Jahren entdeckte er für sich das Laufen neu. Darüber schrieb er das Buch Warum wir laufen. Reng ist wieder in Form. Für sein Buch Der große Traum brauchte er einen langen Atem. Neun Jahre lang begleitete Reng die drei Fußballspieler Fotios "Foti" Katidis (Jahrgang 1996), Marius Wolf (1995) und Niko Reislöhner (1997) auf ihrem Weg, der sie in den Profifußball führen sollte. Das Trio stammt aus der nordbayerischen Provinz (Stopfenheim!)
Dabei entdeckte der Autor für seine Leser eine Welt, die sich die meisten ganz anders vorgestellt hatten. In den Nachwuchsleistungszentren (NLZ) der Profivereine werden dem Kickernachwuchs zwar gute bis besten Voraussetzungen geboten, sich vom Talent zum professionellen Spieler zu entwickeln und gleichzeitig Schule oder Berufsausbildung zu bewältigen. Die Art der Förderung gibt es auch In anderen Sportarten. In Skigymnasien, und Eliteschulen des Sports werden Training und Unterricht koordiniert.
Aber nur im Fußball scheint die Auslese gnadenlos. Die NLZ-Plätze sind begrenzt. Von den 26.000 Talenten, die in einem Jahrzehnt die deutschen NLZs bevölkerten, waren bis zur U15 rund 10.000 wieder verabschiedet worden, hat Reng herausgefunden.
Sie spielen in der U-Bundesligen 15, 17, 19. Auch in der kommenden Saison noch? All-jährlich beginnt kurz vor Saisonschluss das große Zittern: Darf ich bleiben, kriege ich einen Ausbildungsvertrag für kleines Geld, schaffe ich die Schule, brauche ich einen Be-rater?
Reng schildert einfühlsam, wie die jungen Fußballer im Zeitraffer erwachsen werden müssen. Und irgendwann eine Entscheidung treffen: Reicht mein Talent für die ganz große Karriere oder zumindest, um als Fußballspieler den Lebensunterhalt bestreiten zu können? Schwierig, sich selbst aus einem Traum wecken zu müssen. Aber in anderen Sportarten ist das noch schwerer. Foti und Niko können kicken, solange sie Bock drauf haben; Foti hat vorest keinen mehr. Aber Skispringen als Freizeitbeschäftigung gibt es nicht.
Foti hat sich nach seiner Ausbildung in der vierten Liga verdingt: Wacker Nordhausen, SV Seeligenporten; er ist jetzt Versicherungskaufmann. Niko spielt für die DJK Stopfen-heim, Kreisklasse Neumarkt/Jura West, neunte Liga, und er verlegt Fliesen. "So, wie er Fußball gespielt hat", schreibt Reng. "Ohne Hast, fast bedächtig, versucht er zunächst, die Situation zu überblicken, um die beste Lösung zu erkennen, und handelt dann über-legt."
Nur einer kam durch: Marius Wolf, jetzt 26. Der vom Rechtsaußen zum Außenverteidiger umgeschulte Fußballer spielte für 1860 München, Hannover 96, Eintracht Frankfurt, Her-tha BSC Berlin, 1.FC Köln, er steht bei Borussia Dortmund unter Vertrag.
"Marius' Weg ist wirklich einmalig", lässt Reng den Jugendtrainer Wolfgang Schellenberg sagen, der alle drei Jungs gekannt hat. "Mit 16 aus sportlichen Gründen weggeschickt, mit 24 in der Champions League, da fällt mir wirklich kein anderer ein." Dabei spielten Zufälle und Schicksalsmomente eine Rolle, aber entscheidend war das Plus an Talent. Und Fleiß, eine Eigenschaft, die der flüchtige Betrachter nicht vermutet hätte, sondern Wolf eher unter den Stichworten Wandervogel, Fahren ohne Führerschein, Tätowierungen, extra-vagante Kleidung und Frisur abgespeichert hatte.
Den Marius sieht Foti manchmal im Fernsehen. Fußball fehle ihm schon, sagt er: "Was soll man sonntagnachmittags sonst machen außer Fußball schauen?" Er selber spielt nicht mehr. Beim SV Pullach hatte er von jetzt auf gleich keine Lust mehr. Er war mit einem jungen Ersatzspieler aneinandergeraten, der motzte ihn an.
Ronald Reng hat in seinem Buch auch mit der Vermutung aufgeräumt, es werde im Fuß-
ball schon früh mit Geld um sich geworfen. Er hat das Engagement der Eltern gewürdigt, ohne deren Fahrdienste den Kindern verwehrt geblieben wäre, den großen Traum zu leben. Und er entlässt den Leser mit der optimistischen Einschätzung dessen, was die Zukunft für das Trio bringt: "Eigentlich haben alle drei schon wieder dasselbe Gefühl wie zu Beginn des Buchs: Jetzt geht das Leben los." Hans Eiberle
Ronald Reng, vielfach prämierter Autor, ist Mitglied des Vereins Münchner Sportjournali-sten (VMS) und gehört der Jury des Helmut-Stegmann-Nachwuchs-Förderpreises für regionale und lokale Sportberichterstattung an, den der VMS seit 2001 alljährlich aus-
schreibt.
(6. Dezember 2018) - Ein interessanter Text im Wirtschaftsmagazin brand eins, der auch Sportjournalisten und ihren Umgang mit Spielern, Trainers und Vereins-Oberen betrifft.
(10. Mai 2018) - Mit einer beispiellosen Erfolgsserie hatte der FC Bayern München vor einem halben Jahrhundert innerhalb von zwei Jahren auch international Aufsehen erregt: Aufstieg in die Fußball-Bundesliga (1965), DFB-Pokalsieger (1966,1967), Sieger im Europacup der Pokalsieger (1967).
Doch die Erfolgsserie hatte ihren Preis. Ein Jahr später, im Mai vor 50 Jahren, waren die Bayern so gut wie pleite. Diese Einschätzung lag nahe angesichts der Verzweiflungstat des Klubpräsidenten. „Ich habe unterschrieben, ich kann nicht mehr zurück“, gestand Wilhelm Neudecker zwei Tage vor dem Rückspiel im Semifinale des Europacups der Pokalsieger gegen den AC Mailand, der das erste Spiel 2:0 gewonnen hatte. Neudecker hatte das Recht auf einen neutralen Austragungsort eines mögliches Entscheidungsspiel an den Gegner verkauft und dem so ein Heimspiel verschafft. Weiter