Erste Preisverleihung 2002 (v.r.): Sieger Marc Widmann, VMS-Vorsitzender Hans Eiberle, Gerald Kleffmann (2.), Günther Wolfbauer (Jury), Christina Warta (3.), Dr. Gertraud Burkert (Bürgermeisterin, Jury), Michael Gernandt (Jury), Prof. Dr. Josef Hackforth (Jury). FOTO: MARIA MÜHLBERGER
Zum Bespiel Jochen Breyer, das freundliche Gesicht der Fußball-Champions League im ZDR. Strahlend federt er mittwochs eine Stunde vor Mitternacht ins Studio und präsentiert die Zusammenfassung des Spieltags.
Oder Daniel Pontzen, geboren 1980 in Aachen, promoviert in politischen Wissenschaften. Er präsentiert im ZDF "Berlin Direkt".
Und Martin Machowecz, geboren 1988 in Meißen, gefragt bei Talkshows zum Thema neue Bundesländer, stellv. Chefredakteur der Wochenzeitschrift ZEIT.
Das Trio hat eine gemeinsame Vergangenheit. Seine Mitglieder haben zu unterschiedlichen Zeiten ihre ersten journalistischen Meriten während ihres Studiums in München verdient, ausgezeichnet beim Helmut-Stegmann-Nach-wuchs-Förderpreis für regionale und lokale Sportberichterstattung des Vereins Münchner Sportjournalisten.
Martin Machowecz gewann 2011 mit seinem in der ZEIT erschienenen Porträt von Katarina Witt als "Miss Olympia 2018", das Gesicht der Münchner Bewerbung für die von der Bevölkerung abgelehnten Winterspiele.
Daniel Pontzen belegte 2007 Platz zwei mit einem im Münchner Merkur publizierten Text "Eine schrecklich nette Familien" über den Fußballerspieler Philipp Lahm.
Jochen Breyer belegte 2005 und 2006 jeweils Rang drei mit in der Süddeut-schen Zeitung gedruckten Texten.
Die Reihe der jungen Journalistinnen und Journalisten, die seit 2002 beim Stegmann-Preis ausgezeichnet wurden und deren Berufsweg anschließend steil nach oben führte, ließe sich fast beliebig fortsetzen.
Mit Michael Neudecker, war viermal Sieger (2005, 2008-10). Er arbeitete in der Sportredaktion der Süddeutschen Zeitung, war danach zuständig für die Seite Panorama und ist seit 2021 SZ-Korrespondent in London.
Mit Benedikt Warmbrunn, 2010 der erste Stipendiat des VMS, ebenfalls Seriensieger (2013-2019).
Und Christopher Meltzer, nach seinem Studium Volontär beim Münchner Merkur, jetzt Münchner Sportkorrespondent der FAZ, Sieger 2021 und 2024.
Sie alle wurden an der Deutschen Journalistenschule (DJS) ausgebildet. Deren erster Lehrredaktion 1961 gehörte Helmut Stegmann an, später Sportredakteur beim Münchner Merkur, Gründungsmitglied des Boulevardblatts tz und dessen Chefredakteur, von 1971 bis 1989 1. Vorsitzender des Vereins Münchner Sportjournalisten. Stegmann war 25 Jahre lang Dozent an der DJS als. Weil ihm die Förderung junger Journalistinnen und Journalisten am Herzen lag, trägt der Förderpreis für regionale und lokale Sportberichterstattung, den Hans Eiberle, sein Nachfolger als VMS-Vorsitzender, 2001 erstmals aus-schreiben ließ, seinen Namen. Die Teilnehmenden dürfen nicht älter als 32 Jahre sein, die eingereichten Texte müssen im Einzugsbereich des VMs (Ober- und Nieder-bayern) erschienen sein und sich mit Themen aus diesen beiden Regierungsbezirken befassen.
Die ersten Preisträger des Wettbewerbs 2001/02: 1. Mark Widmann, 2. Gerald Kleffmann, 3. Christina
Warta.
Widmann, Jahrgang 1973, studierte an der Ludwigs-Maximilian-Universität und in Paris, er wurde an der DJS ausgebildet. Nach dem Studium arbeitete Widmann im innenpolitischen Ressort der
Süddeutschen Zeitung, war deren politischer Korrespondent in Frankfurt a.M. und Hamburg. Seit 2014 ist er Redakteur der ZEIT, zunächst als Leiter der Hamburg-Redaktion, jetzt im
Wirtschaftsressort.
Gerald Kleffmann, geboren 1970 in New York, studierte Kommunikations-wissenschaft, Psychologie und Medienrecht an der LMU und absolvierte die DJS. 2002 wurde er Sportredakteur bei der Süddeutsche Zeitung und leitete später den München- sowie den Bayern-Sport-Teil. Seit 2014 berichtet er über Tennis, Golf und Ski alpin.
Christina Warta, Jahrgang 1972, war Pauschalistin der Süddeutschen Zeitung für die Ressorts Sport und Bayern. Seit 2014 ist sie Pressesprecherin der Stadt München, dort wechselte sie vom Referat für Bildung und Sport ins Mobilitätsreferat.
Wie die beruflichen Werdegänge zeigen, war es von Anfang an selbstloses Mäzenatentum des Vereins Münchner Sportjournalisten, den längst nicht alle Stegmann-Preisträger arbeiteten und arbeiten im Bereich Sport und wurden Mitglieder des Vereins.
Der damals 22-jährige Marc Widmann schrieb 2002 per Email: "Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich für das beeindruckende Erlebnis bedanken! Gestern war wirklich ein Festtag. Von dem feierlichen Rahmen, den hoch-rangigen Gästen und natürlich dem Preis war ich so überwältigt, dass ich nicht mal eine Dankesrede halten konnte - ich hoffe, Sie verzeihen mir das."
Längst verziehen, und verjährt obendrein.